18. Jahrhundert Hamburg ?

HHMI

Neues Mitglied
Hi,

ich soll einen Tag im 18. Jahrhundert (etwa 1770) beschreiben.
Ich dachte mir das das eigentlich total einfach sein muss.
Doch leider finde ich leider überhaupt nichts was mir richtig weiterhilft.

Wie sah es denn im 18. Jahrhundert etwa in Hamburg aus ?
Wie hat der normale Bürger gelebt, wie gearbeitet.
Ganz banale Sachen wie z.b. Wäsche waschen, essen kochen etc.

Vielleicht könntet ihr mir ja ein wenig helfen.

Vielen Dank im vorraus.
 
Ja das ist nicht so einfach...
Also ich denke das der Alltag überall ungefähr gleich abläuft.
 
Ja das ist nicht so einfach...
Also ich denke das der Alltag überall ungefähr gleich abläuft.

Bist du dir dessen sicher? Ich kann mir schlecht vorstellen, dass eine gutbuergerliche Familie, und eine Tageloehnerfamilie den gleichen Alltag teilen. Als Stadt mit vielen Gesichtern und Geschichten, wuerde ich mich zuerst fragen wessen Alltag ich da beschreiben soll. Maennlich, weiblich? Welche Gesellschaftsschicht? Welcher Beruf, wobei dann je na Geschlecht wieder die Gesellschaftsschicht zutrifft. Oder soll es die ganze Familie sein?



Ich gebe zu, in Hamburg kenne ich mich zu der Zeit ueberhaupt nicht aus, aber diese Fragen stellen sich generell. Als naechstes, wuerde ich die Frage stellen worueber es die meisten Informationen gibt. Kann ich mit den mir zur verfuegung stehenden Mitteln den Alltag eines verwitweten Fischweibes, die weder lesen noch schreiben kann, und sagen wir, keine Kinder hat, beschreiben? Das ist eher unwahrscheinlich, und zu spezifisch. Also, worueber wurde am meisten geschrieben, und was ist am leichtesten zugaenglich fuer dich?


Thanepower hat dir schon Anregungen geliefert, und auch wenn du nicht in der Lage bist dir die Museen persoenlich anzuschauen, koennen dir die Links vielleicht Hinweise auf Literatur liefern. Oder Fragen aufwerfen die du googeln kannst. In meinem Falle, sollte ich einen Alltag in Edinburgh um 1770 beschreiben wollen, finge ich, waere ich komplett unbedarft und ohne meine geliebte Bibliothek, im “People’s Museum” an, wo ich denn auch den Angestellten Loecher in den Bauch fragte. Mit einer netten Anfrage, kann man das auch per e-mail, um nach Literarturtipps und sachlichen Hinweisen zu fragen.



Ich hoffe, dass dir das ein wenig hilft. :winke:
 
da gibt es wohl viele verschiedene Möglichkeiten.

z.B. der Aspekt der Auswanderung: Geschichte der Deutschen in den Vereinigten Staaten ? Wikipedia
Erlebnismuseum

ein Prominenter zu dem genannten Zeitraum in Hamburg: Kurz und Bündig - Jan Philipp Reemtsma: Lessing in Hamburg. 1766 - 1770 | Cicero Online

vielleicht ist hier eine Persönlichkeit dabei, die man beschreiben könnte: Hamburger Persnlichkeiten -
z. B. auch Johan Cesar VI. Godeffroy ? Wikipedia (als Beispiel für die berufliche Seite.)

allgemeine Ereignisse um 1770: Was war 1770 ? Das war 1770
 
Ein kleines Schlaglich: Es gab für die Scharfrichter in Hamburg bis 1777 ein Privileg, das sich aus einer Notiz des Stadtphysikus von 1717 herleiten lässt: "die Bentekoe, durch Schwert gerichtet, hat an geschmolzenem Fett einige 40 Pfund gebracht." Da wurde eine hingerichtete Frau wie eine Gans ausgebraten.
 
"die Bentekoe, durch Schwert gerichtet, hat an geschmolzenem Fett einige 40 Pfund gebracht."

Abgesehen davon , das es sich vermutlich um eine beleibtere Frau gehandelt
hat , ist mir völlig unklar , was mit Menschenfett angefangen wurde .....
Die obskure Abteilung der Heilmittelchen schließe ich mal aus.

Bitte einen Hinweis !
 
Laut diesem Artikel trieben die Henker einen schwunghaften Handel damit:

Bis ins 19. Jahrhundert hinein war Menschenfett in Europa ein höchst begehrter Rohstoff.
Henkern war erlaubt, das Fett und andere Organe Hingerichteter zu verkaufen – sie bestritten so zum großen Teil ihren Lebensunterhalt. Benötigt wurde das Fett, um es mit fettlöslichen Substanzen wie Duftölen oder Heilmittelchen zu vermengen.
Geschichte : Menschenfett war früher ein begehrter Rohstoff - Nachrichten Panorama - DIE WELT



Und Wikipedia weiß auch einiges zu berichten:

Mit heilmagischer Bedeutung wurde es als sogenanntes „Armsünderfett“ oder „Armsünderschmalz“ in der Volksmedizin bis in das 19. Jahrhundert von Scharfrichtern aus den Körpern von Hingerichteten hergestellt und verkauft.[4] Wie vielen anderen Teilen von Hingerichteten wurde auch ihrem Fett eine besondere Wirkkraft zugesprochen, was sich aus einem heidnischen Opferglauben heraus entwickelte. Für die Henker war der Verkauf von Menschenfett eine wichtige Einnahmequelle[5]. Armsünderfett wurde zur Herstellung von verschiedenen Salben gegen Knochenschmerzen, Zahnschmerzen und Gicht verwendet. Es galt auch als Allheilmittel insbesondere bei Erkrankungen, die mit einer Kachexie verbunden waren (beispielsweise Tuberkulose)[6]. Auch eine schmerzlindernde Wirkung bei Rheuma und Arthritis wurde dem Menschenfett zugesprochen[7].
Menschenfett ? Wikipedia
 
Danke @ mischa ......

diese Abteilung kannte ich ja und wollte wissen , ob es nicht doch
andere Verwendungen gab ...mir schwebte sowas wie Grabkerzen / leuchten
vor oder auch noch was ganz anderes ......:cool:

Da Esoterik auch derzeit Konjunktur hat ....wer weiß schon , was da heute
stattfindet...:rofl:
 
Also ich kann auch nur empfehlen mal in das Hamburgmuseum zu gehen. Hamburg war gerade, was die Zusammensetzung der Bevölkerung (prozentuale Verteilung von Ober- und Unterschicht), wenn ich mich recht entsinne sehr spezifisch.

Was das allgemeine Alltagsleben im 18.Jh. betrifft, musst Du halt "einfach" ne Menge Bücher wälzen. Es gab nunmal nicht DEN Tagesablauf, nichtmal in der Unterschicht. Der Tagesablauf ist doch auch stark vom Berufsbild der jeweiligen Personen abhängig. Ein Bedienter von einem Herren, der spät aufsteht meinetwegen, wird andere "Arbeitszeiten" haben als die Fischverkäuferin. Auch die Essenszeiten variieren stark.

Leider kenne ich mich jetzt nicht aus, was es an kulturgeschichtlichen Publikationen zum Hamburg des 18.Jh. gibt. Ich fand auf jeden Fall den Museumsshop vom Hamburgmuseum dazu nicht irgendwie ergiebig.

Es gibt generelle Standardwerke zur Kulturgeschichte wie:
Ariès/Duby: "Geschichte des privaten Lebens", Frankfurt am Main: Fischer, 1989-93

Nebenbei (wenn auch nicht zu Deinem Thema speziell) gefunden: Sozialgeschichte der Aufklärung: Hier irrte Heinrich Heine | DIE ZEIT | DIE ZEIT Archiv | Ausgabe 15/1984
 
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