Don Carlos der Tierquäler?

Nergal

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Lese gerade im neuen Geo-Epoche (Habsburger) zu Don Carlos das dieser regelmäßig Pferde verstümmelt hat, und nach einem Wutanfall sogar das Lieblingspferd seines Vaters des Königs.

Stimmt das so?
Hat er einfach so derartige Werte vernichten können, sogar das Pferd seines vaters?
Welche Quellen gibt es dazu?
 
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Hier ist die Quelle:
Geo Epoche Nr.46 "Die Macht der Habsburger", S.52f,

Der gute Don Carlos soll auch Hasen lebendig geröstet,23 Pferde verstümmelt und einer Schildkröte den Kopf abgebissen haben.Wenn´s denn stimmt ,läßt Johanna die Wahnsinnige grüßen.
 
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Geo Epoche Nr.46 "Die Macht der Habsburger", S.52f,

Der gute Don Carlos soll auch Hasen lebendig geröstet,23 Pferde verstümmelt und einer Schildkröte den Kopf abgebissen haben.Wenn´s denn stimmt ,läßt Johanna die Wahnsinnige grüßen.
Ist ja wie der "prince of darkness"....
Don Carlos, der Ozzy des Erzhauses!
 
Mit ähnlicher Popularität im Unterhaltungsbereich-schließlich gab es ja allerlei literarisch-musikalische Versuche u.a.von Schiller,Verdi und deSaint-Real über ihn.

Er hatte übrigens auf väterlicher wie mütterlicher Seite die selben Urgroßeltern
Manuelv.Portugal+Maria v.Spanien und Phillip I+Johanna v.Kastilien
Gesunde dekadente Inzucht würde ich mal sagen, aber dafür waren die spanischen Habsburger ja berüchtigt.
 
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Gesunde dekadente Inzucht würde ich mal sagen, aber dafür waren die spanischen Habsburger ja berüchtigt.
Kann man ja verstehen, wenn eine Familie mit einer derartige Kinnlade und dicken Unterlippe verziert war, wollte man diese Markenzeichen auf keinen Fall durch fremdes Blut verlieren;)
Don Carlos soll nicht nur seelisch sondern auch körperlich deformiert gewesen sein. Er quälte nicht nur Tiere sondern schikanierte auch seine Diener. Sie mussten auf seinen Befehl einen gekochten Stiefel essen.
Hier habe ich einen Link, der sich über mehrere Seiten mit Carlos befasst.
Druckansicht - Projekt Gutenberg-DE - Kultur - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten
 
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Das mit dem lebendig gerösteten Hasen ist zwar von unserer Warte aus gesehen eine reichlich perverse Sache, allerdings war das wohl - wenn es in diesem Zusammenhang stimmt - nicht auf Don Carlos privatem Mist gewachsen. Es gibt tatsächlich aus der frühen Neuzeit diverse Rezepte wie man Viecher bei mehr oder weniger lebendigem Leibe zubereiten kann um eines grusligen Showeffekts bei einem Bankett willen oder des angeblich besseren Geschmacks.
(Bei einem der Rezepte das ich zufällig in einer Quelle aus dem späten 18.Jh. fand bin ich mir allerdings nicht ganz sicher, ob es sich nicht um eine fiese Satire handeln soll)
 
Nun,das mag daran liegen,daß man im späten 18.Jahrhundert auf dem Weg zur haüte cuisine durchaus mit absurden Rezepten experimentierte. Der berühmteste Gourmet damals war wohl Brillat-Savarin, in dessen "Physiologie des Geschmacks" unter anderem davon die Rede war,daß Fasan im Zustand der Zersetzug besonders delikat sei. Das lebendige Rösten eines Huhns zu kulinarischen Zwecken erwähnt übrigens Karl May im "blauroten Methusalem" als chinesische Zubereitungsart noch im 19.Jahrhundert .
 
Das lebendige Rösten eines Huhns zu kulinarischen Zwecken erwähnt übrigens Karl May im "blauroten Methusalem" als chinesische Zubereitungsart noch im 19.Jahrhundert .
Das gibt es in einigen Regionen Chinas(Kanton) noch heute, leider. Da werden Katzen z.B. in einen Sack gesteckt und lebend gekocht, Schlangen,lebend die Haut abgezogen , aus einem lebenden Affen das Gehirn herausgelöffelt und andere grauenhafte Speisezubereitung.
Die Tierquälereien des Don Carlos dürften aber weniger kullinarischer Natur gewesen sein. Wäre das der Standart der Speisezubereitung gewesen, hätte das kein Mensch einer Erwähnung wert gehalten. Außerdem halte ich es für ziemlich unwahrscheinlich, dass ein Prinz am steifen spanischen Hof selbst gekocht hätte.
Vielmehr scheint es doch mit der sonderbaren Natur des Carlos zu tun haben.
 
Ich finde es trotzdem relativ ungewöhnlich (das mit den Pferden) und werde mal sehen ob ich da mehr in erfahrung bringen kann.
Das ist ja fast so wie wenn Prinz Charles den Lieblings-Royce der Queen abfackeln würde.

Zu der Sache mit den Hasen fällt mir ein dass bis in das 17Jh hinein der französische Adel so wie auch die unteren Schichten, dem Amusement wegen, Katzenverbrennungen beigewohnt haben soll.
 
Das ist ja fast so wie wenn Prinz Charles den Lieblings-Royce der Queen abfackeln würde.
Dem Prinz Charles würde da sicher ebenso wenig passieren ,wie dem Carlos. Es würde vielleicht in Erwägung gezogen ihn wegen Verrücktheit von der Thronfolge auszuschließen, auch wie Namensvetter Carlos:winke:.
 
Das ist ja fast so wie wenn Prinz Charles den Lieblings-Royce der Queen abfackeln würde.

Mit dem kleinen aber bedeutenden Unterschied, dass es im Falle von Don Carlos nicht um Sachbeschädigung alleine geht, sondern dass einem fühlendem Wesen Leid zugefügt wird.

Es war mir ein Bedürfnis, das noch kurz anzubringen.
 
Mit dem kleinen aber bedeutenden Unterschied, dass es im Falle von Don Carlos nicht um Sachbeschädigung alleine geht, sondern dass einem fühlendem Wesen Leid zugefügt wird.

Es war mir ein Bedürfnis, das noch kurz anzubringen.


Wobei, auch nach deutschem Recht das erstmal primär Sachbeschädigung wäre und in zweiter Warte dann in Richtung Tierquälerei entschieden werden würde. Wobei hier meiner Meinung nach noch stark zwischen einzelnen Tierarten unterschieden wird, wenn man sich mal mit ökonomisch orientierter Tierhaltung beschäftigt..
 
Wobei, auch nach deutschem Recht das erstmal primär Sachbeschädigung wäre und in zweiter Warte dann in Richtung Tierquälerei entschieden werden würde. Wobei hier meiner Meinung nach noch stark zwischen einzelnen Tierarten unterschieden wird, wenn man sich mal mit ökonomisch orientierter Tierhaltung beschäftigt..

Dass nach dem BGB Tiere als Sachen zu behandeln sind, ist eine bekannte Tatsache. Ich sprach jedoch nicht von der rechtlichen Betrachtung.
 
Dann zieh ich meine Äußerung zurück, denn dass das Tierquälerei ist will ich ja nicht bezweifeln. Erinnert nur mich dieser Thread zufälligerweise an die heutigen Nachrichten aus Rheinbach? Hoffe das hat nun nicht zu viel mit "Tagespolitik" etc. zu tun "Pferd angezündet".. aber ich will ja nicht abschweifen.

Habe Don Carlos nur einmal in der Schule lesen dürfen und bezweifle ja den historischen Wert des Werkes, aber nur aus Interesse weiß jmd ob die Tierquälerei dort ebenfalls thematisiert wird?
 
Habe Don Carlos nur einmal in der Schule lesen dürfen und bezweifle ja den historischen Wert des Werkes, aber nur aus Interesse weiß jmd ob die Tierquälerei dort ebenfalls thematisiert wird?

Nein, in Schillers Don Carlos ist der Protagonist ein tragischer Held, ein Idealist, kein Tierquäler. Literaturwissenschaftler operieren hier mit dem Begriff der literarischen Wahrheit, der sich von der historischen Wirklichkeit loslöst.
 
Gut danke für die schnelle Info, hatte keine Lust den aussichtslosen Kampf gegen meinen Keller zu führen um die Schullektüre wieder aufzufinden, wobei mir schon klar war, dass Schiller nicht unbedingt die historische Wahrheit verbreiten wollte ;)
 
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