Das Dilemma Ludwig XVI.

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Hallo Zusammen :)
Ich habe recht spezielle Fragen bezüglich des Dilemmas, in dem sich Ludwig XVI. 1789 befand. Er hatte ja das Problem, dass sein Staat hoch verschuldet war und er Reformen durchführen musste. Der 3. Stand trug eh die alleinige Steuerlast und bei ihm war auch nicht mehr viel zu holen. Daher wollte Ludwig XVI. den ersten beiden Ständen das Privileg der Steuerbefreiung entziehen. Diese wehrten sich aber stark dagegen. Der dritte Stand war duch das erstarkte Bürgertum und die Aufklärung zu mehr Selbstbewußtsein gekommen. Sie forderten Mitstimmung und die Abschaffung der Privilegien für den 1. und 2. Stand (vorerst).
In diesem Dilemma steckte der König also. Ludwig XVI. hat lange gezögert und im Prinzip keine Entscheidung getroffen. Meine Fragen lautet:
Wovor genau hatte Ludwig XVI. Angst? Wieso hat er nicht einfach dem 1. und 2. Stand die Privilegien entzogen?
ok, sie waren damit nicht einverstanden, aber was hätte denn passieren können? Hätten sie den König absetzen können? Inwiefern war er abhängig von ihnen, so dass er sich nicht dazu durchringen konnte? Die Gesellschaftsordnung hätte sich verändert...aber könnt ihr mir weiterhelfen...was hätte das für den König bedeutet?
So viele Fragen...ich weiß...aber es wäre ganz, ganz toll, wenn mir jemand helfen könnte:)
Vielen Dank schonmal und viele Grüße, Simone
 
In diesem Dilemma steckte der König also. Ludwig XVI. hat lange gezögert und im Prinzip keine Entscheidung getroffen. Meine Fragen lautet:
Wovor genau hatte Ludwig XVI. Angst? Wieso hat er nicht einfach dem 1. und 2. Stand die Privilegien entzogen?
Er hat doch garnicht gezögert.

Wäre das so einfach gegangen, so hätte er bis 1789 nicht warten brauchen.
Beschäftige Dich mal bspw. mit der Notabelnversammlung: HOME

Genau das "was hätte passieren können", trat ja auch im Vorfeld der Revolution ein. Der Adel, damals noch im Bündnis mit dem 3. Stand, legte den Staat quasi lahm.
 
s.o.

Hallo ihr beiden,
vielen Dank schonmal für die Antworten. :)
Es ging mir eher darum, dass Ludwug XVI. zu Reformen gezwungen war (und sich natürlich der Finanzkrise bewußt war), sie aber nicht durchgesetzt hat. Er hat ja zugelassen, dass die Notabelnversammlung die Reformvorschläge scheitern ließ. Meine Frage war eher....wieso hatte er nicht die Macht sich gegen den Adel durchzusetzen? Er hätte ja einfach bestimmen können, dass der 1. und 2. Stand auf Privilegien zu verzichten hat. Was war seine Angest? Hätten ihn die Adeligen absetzen können? Wäre das gesamte System umgeworfen worden, nur, weil die Adeligen Steuern hätten zahlen müssen?
Danke!
 
Er hat ja zugelassen, dass die Notabelnversammlung die Reformvorschläge scheitern ließ. Meine Frage war eher....wieso hatte er nicht die Macht sich gegen den Adel durchzusetzen? Er hätte ja einfach bestimmen können, dass der 1. und 2. Stand auf Privilegien zu verzichten hat. Was war seine Angest? Hätten ihn die Adeligen absetzen können? Wäre das gesamte System umgeworfen worden, nur, weil die Adeligen Steuern hätten zahlen müssen?
Danke!
Abgesetzt hätten sie ihn nicht, aber sie hätten zu Unruhen und dem Boykott aufrufen können, was sie ja auch TATEN!

Wenn Du artig wartest, kann ich auch noch Quellen dazu liefern.

Ich kann Dir vorerst nur empfehlen einfach mal selber in "Revolution im Zeugenstand" nachzuschlagen. Im Band 1 ganz vorn, wird ja ganz gut deutlich, was passierte, als Louis XVI die Parlamente umging: der Adel rief dazu auf, garkeine Steuern mehr zu zahlen.
Und was sollte das nun dem König nutzen? Sollte er hinter jedem säumigen Steuerzahler einen Soldaten stellen. Wobei er Letzteren ohnehin nicht bezahlen konnte (erfährt man auch im Zusammenhang mit dem Massaker in Nancy).

Walter Markov: "Revolution im Zeugenstand" Leipzig, 1982
 
oh toll...vielen Dank für Deine Antwort und den Literatur-Hinweis ;-) Das bringt mich vielleicht etwas weiter :)
 
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