Entwicklung der Waffentechnik in den Nap. Kriegen

JoshTheHosh

Neues Mitglied
ja, die frage ist wie sich die waffen nach dem 30-jährigem Krieg im vergleich zu den nap. Kriegen entwickelten.
danke schonmal ;)
 
Stangenwaffen:

Die Pike kam außer Gebrauch. Partisanen und Spontons wurden noch geführt, letztere von Offizieren.

Handfeuerwaffen:

Luntenschloß und Radschloß kamen außer Gebrauch und wurden durch das Steinschloß ersetzt.

Gewehre:

Wurden mit aufpflanzbaren Bajonetten ausgerüstet, zuerst als Spundbajonett, später dann am Lauf aufpflanzbar.

Munition:

Papierpatrone.

Hilfsmittel:

Eiserner Ladestock.

Waffengattungen:

Die Pikeniere verschwinden vom Gefechtsfeld. Die Musketiere behaupten sich und werden durch Grenadiere ergänzt. Die leichte Infanterie taucht auf, Jäger, Schützen und Füsiliere. Dragoner, als berittene Infantierie, erscheint im Kriegstheater.

Die schwere Reiterei, Kürassiere, werden durch die Ulanen ergänzt. Husaren erscheinen im Kriegstheater zur Aufklärung und Sicherung von Verbindungen.

Sappeure und Pioniere formieren sich als eigene Waffengattung.

Heeresorganisation:

Wir sehen den Übergang vom Söldnerheer zum stehenden Heer.

Marine:

Altum silentium.

M.
 
Zuletzt bearbeitet:
In den Kriegen 1789 bis 1815 entwickelte sich die reine Technik der Kriegsführung mE kaum bis gar nicht weiter. Mit dem Einsatz dieser Technik sah es natürlich anders aus.

Zu dem umfangreichen Beitrag von Melchior zur Entwicklung 1648 bis 1789 einige Anmerkungen/Erweiterungen:

Stangenwaffen:

Die Pike kam außer Gebrauch. Partisanen und Spontons wurden noch geführt, letztere von Offizieren.

... oder Unteroffizieren; diese Stangenwaffen dienten mWm "im Feld" auch dazu, die Reihen auszurichten; daneben hatten sie mE vor allem repräsentative Funktionen.

Wurden mit aufpflanzbaren Bajonetten ausgerüstet, zuerst als Spundbajonett, später dann am Lauf aufpflanzbar.

Nennt sich Tüllen- oder Dillenbayonett.

Hilfsmittel:

Eiserner Ladestock.

Die Weiterentwicklung bzw Verbesserung der Stenschlossmuskete umfasste auch weitere Details, bspw das konische Zündloch.

Die schwere Reiterei, Kürassiere, werden durch die Ulanen ergänzt. Husaren erscheinen im Kriegstheater zur Aufklärung und Sicherung von Verbindungen.

Ulanen/Lanciers (aus Polen kommend) wurden nur in ein paar Ländern eingesetzt. In Frankreich gab es sie erst ab Napoleon, in England erst im späteren 19. Jh.

Eher würde ich sagen, dass erst im 18. Jh. die leichte Kavallerie als eigene Truppengattung (wieder) entstand; da hier viele Länder anfangs auf ausländische Söldner zurückgriffen, die für diese Art der Kriegsführung berühmt waren (v.a. Husaren), wurden die europäischen Armeen damit um eine bzw mehrere exotische Truppentypen reicher; allerdings blieben nur die Uniformen so exotisch, deren Träger waren schon im 18. Jh. meist keine Ungarn o.ä. mehr, sondern wurden ebenso angeworben wie andere Soldaten auch, im Inalnd oder Ausland.

Sappeure und Pioniere formieren sich als eigene Waffengattung.

Zuerst würde ich hier die Artellerie nennen; die war im 17. Jh. oft noch nicht militärisch organisiert, sondern Bedienungsmannschaften und Troß wurde erst zu Kriegszwecken angeworben. Erst im späten 17. Jh. und dann im Laufe des 18. Jh. trat diese als echte militärisch organisierte Waffengattung neben Infanterie und Kavallerie.
 
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