Europa von 1815 bis 1848

YannisG

Neues Mitglied
Guten Tag ! :)

Ich hatte hier meine Hausaufgabe letzte Woche gepostet und habe einige sehr informative Informationen darüber erhalten, sodass ich zum Schluss eine sehr gute Ausarbeitung hatte und der Lehrer sehr zufrieden war. Dazu sage ich noch einmal DANKE ! :)
Nun, heute haben wir wieder etwas aufbekommen. Und zwar befinden wir uns nun in der Zeit 1815 - 1848 in Europa.

Habt ihr nennenswerte und wichtige Informationen bezüglich der Nationenwerdung Deutschlands ?

Ich würde mich über Hilfe und Tipps sehr freuen ! :)

Liebe Grüße

YannisG
 
Ich hatte hier meine Hausaufgabe letzte Woche gepostet und habe einige sehr informative Informationen darüber erhalten, sodass ich zum Schluss eine sehr gute Ausarbeitung hatte und der Lehrer sehr zufrieden war. Dazu sage ich noch einmal DANKE ! :)

Du hast jetzt, beim ersten Mal, die Vorgehensweise kennengelernt. Jetzt erwarten wir von Dir eigentlich eine Umsetzung des Gelernten und eine gewisse "Lernkurve".

Also, was sind Deine Grundlagen, wo hast Du gesucht, was hast Du gefunden, zu welchen Thesen bist Du schon gekommen?

Das wäre der nächste Schritt bei DEINEN!!!!!!!!:winke: Hausaufgaben!!!!!:D
 
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Guten Tag !

Ich hatte hier meine Hausaufgabe letzte Woche gepostet und habe einige sehr informative Informationen darüber erhalten, sodass ich zum Schluss eine sehr gute Ausarbeitung hatte und der Lehrer sehr zufrieden war. Dazu sage ich noch einmal DANKE !
Nun, heute haben wir wieder etwas aufbekommen. Und zwar befinden wir uns nun in der Zeit 1815 - 1848 in Europa.

Habt ihr nennenswerte und wichtige Informationen bezüglich der Nationenwerdung Deutschlands ?

Ich würde mich über Hilfe und Tipps sehr freuen !
Hm, welche Schlagwörter hast Du denn schon?

Die Zeit zwischen 1815 und 1848 in Europa und die "Nationenwerdung Deutschlands", was immer dieser Begriff auch sagen soll, sind ja eigentlich zwei Themen.
Dass die Zeit diejenige vieler Revolutionen, Umbrüche in Europa war, während die Staaten wie Frankreich und England friedlicher als die Jahrzehnte zuvor miteinander auskamen, hatten wir ja schon im Thread zum Wiener Kongress angerissen.

Falls Du einfach Themen suchst, kannst Du Dich ja mal nach dem reichhaltigen Liedgut zur politischen Entwicklung in Dtl. umschauen.
 
Ich denke, Deutschlands Weg zu Deutschland ist nicht in einigen Stichpunkten unterzubringen, aber natürlich kann ich dir einige Denkanstöße geben.

1806: Abdankung des Kaisers/Auflösung des HRR
1815/16: Wiener Kongress
- Gründung des Deutschen Bundes (Präsidium: Österreich)
- Heilige Allianz (vgl. Fürst Clemens von Metternich-Winneburg)
1816-1821: Einführung landesständischer Verfassungen in einigen Fürstentümern
1817: Wartburgfest
- Studenten, Dozenten und Professoren
1819: Karlsbader Beschlüsse
- Zensur- und Überwachungssystem
- Verbot von Burschenschaften und studentischen Verbindungen
- Überwachung des hochschulischen Lehrpersonals
1830: Julirevolution in Frankreich
- Sturz des Bourbonenkönigs/Errichtung einer Republik
1832: Hambacher Fest
- Süddeutsche Liberale fordern einen gesamtdeutschen Nationalstaat
1834: Gründung des Deutschen Zollvereins
- fast alle deutschen Staaten schließen sich an (außer: Österreich)
1844: Weberaufstand in Schlesien
- militärisch niedergeschlagen
1848: Februarrevolution in Frankreich
- Absetzung des "Bürgerkönigs"
1848/49: Märzrevolution
- Frankfurter Vorparlament
- Reaktionäre Politik der Staaten (vgl. Auflösung der Bürgerwehren in Preußen)
- Frankfurter Nationalversammlung: Verabschiedung eines Grundrechtekatalogs
- Entscheidung für die kleindeutsche Lösung/Verabschiedung einer Reichsverfassung
- König Friedrich Wilhelm IV. von Preußen lehnt die ihm angetragene Kaiserkrone ab
- 1849: "Rumpfparlament" wird durch preuß. Truppen aufgelöst
- 1850: Restauration des Deutschen Bundes

Eine Frage habe ich aber noch: Wie komsmt du auf Nationwerdung Deutschlands? Der Deutsche Bund war ein Staatenbund, kein Nationalstaat. Die Souveränität der einzelnen Fürstentümer blieb (zumindest formell) unangetastet (woraus 1866 u. a. der Bruderkrieg resultierte).
 
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Natürlich war der Wiener Kongress 1814/15 und nach 1830 wurde der Herzog von Orléans zum "Bürgerkönig" gekrönt, die Zweite Französische Republik wurde 1848 ausgerufen (habe mich da mit Juli- und Februarrevolution vertan).

Bitte dies zu entschuldigen.
 
Was immer gut ankommt, jedenfalls war das bei mir so, wenn man vor allem bei der Revolution 1830 nicht nur sagt, dass es Revolten in den deutschen Fürstentümern gab, sondern genauer darauf eingeht. Z.B. kann man da immer gut die Lage in Kurhessen 1830 bringen, wo infolge eines Aufstandes eine der modernsten Verfassungen eingeführt wurde.
Das als Beispiel, aber bei den anderen "Themen" kann man eben auch immer solches Detailwissen bringen.
 
Ich denke, Deutschlands Weg zu Deutschland ist nicht in einigen Stichpunkten unterzubringen, aber natürlich kann ich dir einige Denkanstöße geben.

Eine Frage habe ich aber noch: Wie komsmt du auf Nationwerdung Deutschlands? Der Deutsche Bund war ein Staatenbund, kein Nationalstaat. Die Souveränität der einzelnen Fürstentümer blieb (zumindest formell) unangetastet (woraus 1866 u. a. der Bruderkrieg resultierte).

Das hat uns unser Lehrer so aufgegeben. Er hatte das als Stichwort in die Klasse gegeben und wir sollten dazu passend recherchieren..
 

Ja, aber nicht nur Kurhessen hat eine Verfassung eingeführt. Aber auch jene kurhessische hatte ein landständisches Fundament. Mit einer heutigen Verfassung ist diese mitnichten zu vergleichen, wenngleich jene relativ liberal verfasst war.
Zum Beispiel schaffte das Königreich Hannover die 1833 erlassene Verfassung bereits 1837 wieder ab.

@ YannisG: Dann sprich doch mal deinen Lehrer darauf an. Ich bin mir nämlich ziemlich sicher, dass erst mit dem 1871 gegründeten Deutschen Kaiserreich ein gesamtdeutscher Nationalstaat einherging (was ja die Forderung so vieler Bürger der deutschen Staaten war). Der konnte auch erst 1871 entstehen, nachdem er die Drei Deutschen Einigungskriege brauchte.
Der Deutsche Bund (und auch der spätere Norddeutsche Bund gegenüber den mittel- und süddeutschen Staaten) war lediglich ein Staatenbund, also ein Verband mehrerer souveräner und voneinander relativ unabhängiger Staaten (damals Fürstentümer). Wobei das ganze unter dem Präsidium der Habsburgmonarchie Österreich stand.

Bitte jetzt aber nicht mit dem Norddeutschen Bund von 1866 verwechseln. Dieser stellte zwar auch einen Staatenbund dar, stand aber eindeutig unter der Hegemonie des Königreichs Preußen (was die Mitgliedsstaaten dependent von demselben machte). Ferner hatte Preußen bereits das Königreich Hannover annektiert (wie auch viele andere Fürstentümer), wodurch die hegemoniale Stellung und die enorme territoriale Ausdehnung begründet wurde.
 
@ YannisG: Dann sprich doch mal deinen Lehrer darauf an. Ich bin mir nämlich ziemlich sicher, dass erst mit dem 1871 gegründeten Deutschen Kaiserreich ein gesamtdeutscher Nationalstaat einherging (was ja die Forderung so vieler Bürger der deutschen Staaten war). Der konnte auch erst 1871 entstehen...

Wobei die Reichsgruendung der Schlusspunkt ist. Ein paar Meilensteine auf dem Weg zur Einigung gab es aber auch von 1815 bis (einschl.) 1848, vermutl. møchte der Lehrer eben diese næher erlæutern.

Gruss, muheijo
 
Hat dein Lehrer das gesagt?

Restauration ist mitnichten ein Synonym von Nationwerdung. Restauration bedeutet die Wiederherstellung alter Herrschaftsverhältnisse, wie sie die deutschen Fürste nach dem Wiener Kongress angestrebt haben. Demgegenüber steht der Liberalismus.

Die Restauration beschreibt im Besonderen die Neuordnung Europas nach Grundsätzen der monarchischen Legitimität, des europäischen Gleichgewichtes und der staatlichen Wiederherstellung vorrevolutionärer Verhältnisse (Letzteres trifft nicht unbedingt auf den Wiener Kongress, wohl aber auf den Deutschen Bund nach 1848/49 zu).
Dabei sind mehrere Axiome zu beachten:
- monarchische Legitimität
- staatliche Autorität
- europäische Stabilität.
Die Neuordnung der europäischen Staatenwelt wurde durch die Heilige Allianz von 1815 erreicht, die aus Russland, Österreich und Preußen zur Bewahrung der konservativen Ordnung in Europa bestand. Dabei wurde vor allem das Christentum ein wichtiger Faktor politischen Handelns. Ebenso sollte die altbewährte Pentarchie wiederhergestellt werden (Frankreich, England, Russland, Österreich, Preußen). Durch die monarchisch-konservativen Regierungen wurden alle liberalen und demokratischen Ideen bekämpft. Im Zuge der Restauration wurde 1815 der Deutsche Bund als loser Staatenbund mit ständiger Gesandtenvertretung unter dem Präsidium Österreichs installiert.
 
Die Neuordnung der europäischen Staatenwelt wurde durch die Heilige Allianz von 1815 erreicht, die aus Russland, Österreich und Preußen zur Bewahrung der konservativen Ordnung in Europa bestand. Dabei wurde vor allem das Christentum ein wichtiger Faktor politischen Handelns. Ebenso sollte die altbewährte Pentarchie wiederhergestellt werden (Frankreich, England, Russland, Österreich, Preußen). Durch die monarchisch-konservativen Regierungen wurden alle liberalen und demokratischen Ideen bekämpft. Im Zuge der Restauration wurde 1815 der Deutsche Bund als loser Staatenbund mit ständiger Gesandtenvertretung unter dem Präsidium Österreichs installiert.
Die Neuordnung Europas, sofern nicht mit dem 1. Pariser Frieden geschehen, erfolgte auf dem Wiener Kongress. Auch der deutsche Bund ist ein Ergebnis des Wiener Kongresses.

Die heilige Allianz wurde erst nach Abschluss des Wiener Kongresses begründet. Allerdings halte ich sie machtpolitisch für deutlich überschätzt. Sie war ein religiöser, solidarischer Bund der Monarchen Europas, was z.B. zu Irritationen mit dem Osmanischen Reich führte, dem rechtsverbindliche internationale Verträge, auf dessen Grundlage die Ziele durchsetzbar gewesen wären fehlten.
Die auf der Grundlage des neuerlichen Vertrages von Chaumont im Frühjahr 1815 entstandene Quadrupelallianz im Nov. 1815, ergänzt 1818 durch den Beitritt Frankreichs zur Pentarchie, stellte eine Interessenvertretung der Großmächte dar, also auch Großbritanniens, das nicht Mitglied der heiligen Allianz war und kann daher nur sehr eingeschränkt als Erfüllungsgehilfe der Allianz verstanden werden. Zum Einfluss der Allianz muss wohl eher auf die den deutschen Bund bestimmenden Großmächte Österreich und Preußen und auf Rußland geschaut werden.

Grüße
excideuil
 
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