Königreich Württemberg

markus78

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Hallo, weiß nicht ob ich hier richtig bin, und ob meine Frage passt, aber ich schreibe sie einfach mal:
Also welche Nutzen hatte es eigentlich für die Bevölkerung, dass Württemberg ein Königreich wurde?
Sicherlich ist das Argument, dass es einige Gebiete dazubekam, das schlagkräftigste, oder auch dass es plötzlich mehr Macht hatte, aber welchen Vorteil hatte es noch , und auch für die einzelnen Bürger?
 
Sicherlich ist das Argument, dass es einige Gebiete dazubekam, das schlagkräftigste, oder auch dass es plötzlich mehr Macht hatte, aber welchen Vorteil hatte es noch , und auch für die einzelnen Bürger?
Was nutzte es, außer der verschobenen Zollgrenze dem Bürger, dass Gebiete hinzu kamen? Und welche Macht meinst Du? Meinst Du, dass diese Macht genügte, um international eher außenpolitisch mitzureden? Ich denke da vor allen Dingen an den Fürstenkongress von Erfurt von 1808, da mag dann Württemberg eher bedeutend aufgetreten sein, als es noch auf dem Reichstag (vor 1803) der Fall war.
 
Ich meine, welchen Nutzen es für die Bürger hatte, dass Württemberg ein Köngreich wurde und nicht nur Herzogtum, wie bspw. Baden.
 
Der Nutzen?
Das ist so wie bei den Bundesländern: Stadtstaat, Bundesland, Freistaat. :rofl:
 
ok,gut , hab mich vielleicht etwas schlecht ausgedrückt, aber meine, wie hat es der einfach Bürger zu spüren bekommen, dass Württemberg auf einmal ein Königreich war?
 
wie hat es der einfach Bürger zu spüren bekommen, dass Württemberg auf einmal ein Königreich war?

Im Grunde gar nicht, würd ich mal sagen. Die Rangerhöhung ist eine Prestigesache des Monarchen. Ansonsten versteh ich nicht, worauf du hinaus willst...
 
aso, ja, will das in mein Referat einbauen, die Fragestellung, was es für die einfach Bevölkerung brachte, dass Württemberg nun Königreich war. Hab nichti wirklich was dazu gefunden, deswegen hab ich mal gedacht, dass ich hier frage. Hat die Bevölkerung aber nicht von der neuen Verfassung profitiert und der liberalisierung Württembergs?
 
Für die Bevölkerung hatte das überhaupt keinen Nutzen. Die Frage warum ein Königreich Würtemberg ist leicht zu beantworten. Es war Mitglied des Rheinbundes und die Titel sowie die Königswürde hatten eigentlich kein Gewicht mehr, es brachte lediglich ein höheres Ansehen für den Monarchen (bzw. für Friedrichs Ego). Im Grunde handelte es sich um einen leichten Weg für Napoléon, Würtemberg als Mittelstaat noch fester an Frankreich und das Kontinentalsystem zu binden und als Gegengewicht zu Österreich und Preußen aufrecht zu erhalten. Die Rangerhöhung selbst hatte keine Auswirkungen, denn Würtemberg blieb weiter an Frankreich gebunden und sogar noch fester, da Friedrich I. Napoléon zu Dank verpflichtet war. Der Einzige, der daraus also Nutzen zog, war Napoléon.
 
Zuletzt bearbeitet:
Vergleichbare Frage: Welchen Nutzen hat es für die deutsche Bevölkerung, wenn die Nationalmannschaft Fußballeuropameister würde?

Direkt meßbar keinen - aber trotzdem freuen sich viele Leute darüber.

So ähnlich war es damals wohl auch. Speziell beim angesprochenen Vergleich mit Baden wird es schon vielen Württembergern sehr gefallen haben, daß die "nur Großherzogtum" waren.
 
Friedrich nutzte dieses Institutionenvakuum, das der Rheinbund nicht gefüllt hatte, indem er in den neuen Landesteilen ständische Gewalten rigoros beseitigte und ihnen in Altwürttemberg den Kampf ansagte. Er konnte seine Ziele zwar nicht vollständig erreichen, doch das neue Württemberg, das er auf den Weg gebracht hat, war das Geschöpf eines revolutionären Bruchs mit der Vergangenheit: Ein Zentralisierungsschub ohne Vorbild hatte einen Staat geschaffen, dessen Gewicht in der föderativen Ordnung des Deutschen Bundes beträchtlich war, und der dualistische Ständestaat lutherischer Observanz wich einem konfessionell paritätischen Verfassungsstaat. Ihn den wachsenden politischen Partizipationsforderungen aus der Bevölkerung zu öffnen und administrativ zu befähigen, auf die großen Probleme der Zeit angemessen zu reagieren, waren die zentralen Aufgaben, vor die sich das neue Württemberg in der langen Herrschaftszeit König Wilhelms I. (1816-1864) gestellt sah.
Dieter Langewiesche: Das Königreich Württemberg - Übergang in die Moderne
 
Das bezieht sich aber schon eher auf die Reformen in Würtemberg als auf die Frage des Threadstellers. Die Reformen haben aber nichts mit der Königswürde zu tun. Vergleich Großherzugtum Berg. Noch moderner als Würtemberg (Berg, das neben Westphalen zum Teil Modell stand für administrative Reformen in Preußen).

Der Teil "revolutonärer Bruch mit der Vergangenheit" kann im Übrigen bestritten werden (Kontinuität der Aufklärung). "Revolutionärer" stellt sogar ein noch größeres Problem dar. "Revolution von oben", "im guten Sinn", wie Hardenberg sagte und damit eigentlich Wandel und nicht Umsturz, denn Revolution heißt Umsturz.

"Zentralisierungschub ohne Vorbild" ist ebenfalls nicht richtig, da das zentralisierte Frankreich Modell stand, was den Begriff von Wandel nur verstärkt, und eben nicht Umsturz.

Gruß
 
Hallo, hab nochmals eine Frage.
Als Württemberg Königreich wurde, wurde es das, weil es sich im Feldzug gegen Russland mit Napoleon verbündete, oder wurde es nur Königreich, weil Napoleon lediglich einen Puffer von deutschen Mittelstaaten haben wollte?
 
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