Mit "Diktaur eines Mannes mit absolutistischen Zügen" meine ich, dass Herr Kaiser zwar formal dem Gesetz unterworfen war, de facto doch außer- und überhalb des Gesetzes stand.
Es gibt hunderte von Beispielen, wie Napoleon, wenn es ihm paßte, rigoros an den Staatsorganen vorbei in vielfältigste Bereiche und Zuständigkeiten durchgestochen hat.
Hierzu mögen die Aufzeichnungen seines Sekretärs Bourienne über Anlaß und Inhalt seiner Korrespondenz ein Beleg sein.
Es gibt noch mehr Beispiele, wie er seine - formal den Kammern verantwortlichen - Minister als reine Befehlsempfänger betrachtet und behandelt hat. Und wehe ihnen, wenn sie sich wehrten.
Siehe hierzu den Umgang mit Talleyrand, Fouché, Cambacerès und anderen.
Es gibt Beispiele, dass der Herr auf Recht und Gesetz gesch... hat, wenn es nur seinem Vorteil diente.
Da mag die Gefangennahme und Ermordung des Duc d'Enghien nur ein Beispiel sein.
Nicht zuletzt sollte man nicht vergessen, dass er durch einen Staatsstreich oder - wenn man so will - einen Militärputsch an die Macht (das Konsulat) gekommen ist.
Seine ehrbare Fassade der konstitutionellen Monarchie hat er selbst am besten mit seiner Äußerung gegenüber Metternich zerstört:
"Ein Mann wie ich sch...auf hunderttausende von Toten!"
Dem Mann war jede Lüge recht, um nur seine persönlichen Interessen durchzusetzen. Ich denke da nur daran, dass er seinen Soldaten bei Waterloo - wissentlich falsch - verkünden ließ, das Détachement Grouchys käme ihnen zu Hilfe - obwohl er genau wußte, es waren Blüchers Preußen, die da anrückten.
In dem Moment (spätestens 18 Uhr) hätte er die Schlacht abbrechen und Zigtausenden ihr Leben retten können.
Stattdessen ließ er weiterkämpfen, obwohl die Schlacht verloren war - er wollte eben an der Macht bleiben, vollkommen wurscht um welchen Preis.
Gruß