soziale Lage vor und nach der Französischen Revoltion

steffbani

Neues Mitglied
Hallo,
kann mir jemand die soziale Lage vor und nach der Französischen Revolution nennen?
Danke schon mal im Vorraus!
MfG steffbani
 
Hallo,
kann mir jemand die soziale Lage vor und nach der Französischen Revolution nennen?
Danke schon mal im Vorraus!
MfG steffbani
Unverändert würde ich sagen zumindest für die breite Masse. Die sozialen Reformen der Robespierre-Diktatur wurden entweder nicht verwirklicht oder rückgängig gemacht. Diese Homepage der Uni Gießen erwähnt, dass die Begrifflichkeit der Sozialen Frage von Napoleon I. stammt. http://www.erziehung.uni-giessen.de/studis/Robert/sozi.html
Die Privilegien des Adels wurden zwar abgeschafft und dann auch mit der konservativen Politik Napoleon Bonapartes nicht umfassend restauriert, aber vom Verkauf adeligen oder klerikalen Grundbesitzes profitierten die wenigsten, vor allem da dieser ja recht rasch und umfangreich veräußert wurde. Nur die wenigsten Bauern konnten sich den Erwerb dieses Grundbesitzes leisten, ihre Lage verbesserte sich nicht, sondern verschlechterte sich durch den Umlauf der Assignaten teilweise sogar.
Insgesamt muss man bei der Auswertung natürlich besonders zwischen der Landbev., die wie gesagt teilw. durch den Verkauf des Grundbesitzes der geflohenen adeligen Emigranten usw. profitierten und den städtischen Massen unterscheiden. Welchen Zeitpunkt nach der Revolution meinst Du speziell und welchen Stichtag vor der Revolution setzt Du an? Geht es Dir auch um die wirtschaftlichen Veränderungen durch den Krieg, welche Einflüsse auf die soziale Lage haben mussten?
 
Vielleicht verdient noch etwas Erwähnung, nämlich der Faktor Kirche. Diese hatte ja früher u.a. seelsorgerische und soziale Aufgaben übernommen. Durch die neue Stellung der Kirche im Staat, waren viele Priester abgetaucht, welche den Eid auf die Verfassung verweigerten (eidverweigernde Priester). Kirchlicher Besitz wurde konfisziert und umgenutzt. So wurde das Dominikaner- (Jakobiner-)kloster von Paris ( http://de.wikipedia.org/wiki/Jakobinerkloster_Paris ) 1790 aufgehoben und zur Versammlungsstelle des Jakobinerklubs, andere Gotteshäuser wurden als Stall oder Hotel nach der Säkularisierung genutzt. Nicht nur die Bezeichnung Wohlfahrtsausschuss deutet darauf hin, dass die sozialen Aufgaben vom republikanischen Staatsapperat übernommen werden sollten.
 
Hallo..
ich muß Brissotin beipflichten,
ich finde dies besonders tragisch, vorallem wenn man der vielen Opfer bedenkt, welche die Revolution gekostet hat.
 
Mir geht es vor allem darum, welche sozialen Verhältnisse kurz vor der Revolution geherrscht haben, also so bei Ludwig XVI. und ob sich die sozialen Verhältnisse allgemein durch die Französische Revolution verändert haben. Ein bestimmtes Datum meine ich nicht. Also wie ein Vergleich vorher-nachher.
MfG steffbani
 
Na Frankreich war zu Begin der "FR" in drei Stände eingeteilt (1.Klerus [Clergè], 2.Adel [Noblesse] und 3.Bürgertum [Tiersétat], welcher nochmal in Stadt und Landbevölkerung eingeteilt war). Je nach Stand richteten sich die sozialen Verhältnisse, was auch das französische Wort für Adel zeigt.

Falls es das ist was du brauchst und es noch nicht zu spät ist. Dann kann ich dir dazu noch etwas schreiben oder sicherlich auch die anderen. Habe das erst vor 3Wochen im Grundkurs Geschichte behandelt.

mfg
 
Hi,

Ich würde sagen vor der französischen Revoltion gab es eine Menge sozialer und wirtschaftlicher Misstände. Leere Staatskasse (luxus am königlichen Hofe, Unterstüzung des amerikanischen autonomie Krieges, Wirschaftskriese etc). Nach der Revolution hat sich die Lage für die breite Masse wahrscheinlich nicht alzu ausschalggebend gewandelt dafür sollte man hier aber wieder nen Code Civil ins Auge fassen!

MfG
 
@Lucky1511:
Deine Befürchtung stimmt, du bist ein wenig zu spät dran.
Aber trotzdem danke für die Antwort;-)
MfG steffbani
 
hallo, ich bin grad im geschichte untericht und habe eine frage..:

wie war die soziale lage während der französischen revolution.. bitte um antwort danke.
 
Triebfeder der französischen Revolution war die ökonomische Versorgungsfrage, die mit der Ausschenkung von Assignaten (Papiergeld, das zu Beginn der Revol. eingeführt wurde) beantwortet werden sollte. Jedoch verschlimmerte das nur die Inflation und eine fortlaufende Teuerung der Lebensmittel entstand. Das förderte Nahrungsmittelknappheit, wozu sich eine hohe Arbeitslosigkeit etablierte. Da sich zudem die Sklaven auf Haiti erhoben hatten, waren die Handelseinkommen eingeschränkt und die ganze Situation spitzte sich zu. Es gab Schlägereien vor den Lebensmittelläden in Paris und ein Bürgermeister (habe vergessen wo) wurde hingerichtet, weil er eine Preisfestlegung für Lebensmittel ablehnte. Die Enteignung der Kirche führte zudem zu einem schweren Konflikt mit dem romtreuen Klerus, dem aber mit einem Dekret im (ich glaube) Oktober 1791 begegnet werden sollte: Die eidverweigernden Priester hatten nunmehr eine Galgenfrist den Eid auf die neue Verfassung zu leisten, würden aber dafür vom Papst exkommuniziert werden.

Es wurden Stimmen einer sozialen Revolution laut, vor allem die Sansculotten, die sich aus den ärmeren Volksschichten zusammensetzten, verfolgten eine dahingehende radikale Politik. Dieselben nahmen wahr, dass Maßnahmen wie Kirchenenteignung nur der Burgeoisie oder den reichen Bauern, nicht aber Handwerkern oder Kleinbauern zugute kamen.

Der Krieg hatte durchaus eine euphorisierende Wirkung auf die Massen, da gerade von den Girondisten (klare Befürworter des Krieges) die Stimmung unter der Parole "la patrie et en danger" aufgegriffen und die Wehrpflicht als eine Mission für die Freiheit und zum Schutze des Vaterlandes ausgerufen wurde. Dennoch gab es zu Beginn schwere Niederlagen, zudem gegenrevolutionäre Bewegungen und eine immer größer werdende Kluft zwischen den politischen Lagern. Robespierre, der schließlich mit seiner Bergpartei Massen an Sansculotten für die Liquidierung der Girondisten aktivierte, wollte eine soziale Gleichheit, die er auf die Lehren Rousseaus zurückführte, erwirken. Der steigenden Gefahr eines Zusammenbruchs der Revolution begegnete man mit der Installation einer "volkssouveränen" Diktatur sowie der Einrichtung eigener Ausschüsse des Nationalkonvents, um innere Prozesse besser bewachen zu können. Die soziale Lage der verschiedenen Schichten beruhigte sich aber nicht wirklich und Ende der Revolution, 95, hatte das Großbürgertum auf ganzer Strecke gesiegt. Kaufleute, Reeder, Manufakturenbesitzer, reich gewordene Heereslieferanten, Schwarzmarktbesitzer, Seidenlieferanten und Bankiers hatten mit Hilfe des Krieges die "soziale Domäne" fest in der Hand.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zurück
Oben