Spanien 1808 vs. 1823

excideuil

unvergessen
In Spanien erhob sich 1808 defacto das ganze Volk gegen den Eroberer Napoleon. Der Krieg wurde mit brutalsten Mitteln geführt und endete erst mit dem Vertrag von Valençay 1813. Ferdinand VII. kehrte nach Spanien zurück, freilich erst mit dem Versprechen, die inzwischen verabschiedete Verfassung zu garantieren.

Nichts dergleichen geschah, im Gegenteil, der Absolutismus wurde wieder Tagesordnung.
1820 kam es zu Aufständen (v.a. Teile d. Armee), der König war zu Zugeständnissen gezwungen ...

In Verona 1822 beschlossen die Großmächte (ohne die Stimme GB) die militärische Intervention durch franz. Truppen.
In Frankreich war die Aktion umstritten. Talleyrand z.B. sprach sich in der Pairskammer - auf Grund der unter N. gemachten Erfahrungen - dagegen aus, was ihm die Feindschaft des damaligen Außenminister Chateaubriand einbrachte, der alles sehr persönlich nahm und dies auch ausführlich in seinen "Denkwürdigkeiten von Jenseits des Grabes" niederschrieb. Aber das nur nebenbei.

Die Intervention Frankreichs unter dem Herzog von Angoulême verlief - in der Summe - erfolgreich, ja, teilweise wurden die Truppen sogar freundlich begrüßt. Ergebnis war, dass Ferdinand absolutistisch bis zu seinem Tod weiter herrschen konnte.

Französische Invasion in Spanien ? Wikipedia

Für mich schon erstaunlich: Napoleon, der als Eroberer kam aber auch gesellschaftlichen Fortschritt brachte, wird mit allen Mitteln bekämpft, der Einmarsch der Franzosen 1823, der eindeutig die Zurückdrehung der gesellschaftlichen Verhältnisse bedeutete, wird hingegen toleriert und nicht bekämpft?
Wer hat eine Erklärung?

Grüße
excideuil
 
Wer hat eine Erklärung?

Patriotismus und religiöse Überzeugungen waren, vereinfacht, m.E. die Triebfedern für den Widerstand gegen Napoleon. Vor allem auch in den ländlichen Regionen.

Meine These wäre 1823 war das teilweise anders. Der Klerus stand gegen die spanischen Aufständischen, pro spanischen König und waren zudem pro-französisch bzw. "Heilige Liga" eingestellt. Der Vatikan hat vermutlich die Intervention in Spanien begrüßt, wäre meine Vermutung.

Aus diesem Grund erfolgte keine Mobilisierung des Widerstand durch den Klerus und deshalb ergab sich keine soziale Basis für eine Guerilla-Bewegung gegen die französische Invasionsarmee.
 
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Patriotismus und religiöse Überzeugungen waren, vereinfacht, m.E. die Triebfedern für den Widerstand gegen Napoleon. Vor allem auch in den ländlichen Regionen.

Meine These wäre 1823 war das teilweise anders. Der Klerus stand gegen die spanischen Aufständischen, pro spanischen König und waren zudem pro-französisch bzw. "Heilige Liga" eingestellt. Der Vatikan hat vermutlich die Intervention in Spanien begrüßt, wäre meine Vermutung.

Aus diesem Grund erfolgte keine Mobilisierung des Widerstand durch den Klerus und deshalb ergab sich keine soziale Basis für eine Guerilla-Bewegung gegen die französische Invasionsarmee.

Die Macht der Kirche spielt natürlich eine große Rolle. Es macht einen Unterschied, wenn von den Kanzeln Napoleon als der "Antichrist" gebrandmarkt wird, die Truppen von Angoulême hingegen als "Gottes Wille" bezeichnet werden. Aber erklärt das allein den Fanatismus des Guerillakrieges gegen Napoleon? Warum einmal der Patriotismus des ganzen Landes gegen ausländische Intervention und dann wieder im Grunde gar keine? Und dies alles mit reaktionären gesellschaftlichen Ergebnissen.

Grüße
excideuil
 
Die Macht der Kirche spielt natürlich eine große Rolle. Es macht einen Unterschied, wenn von den Kanzeln Napoleon als der "Antichrist" gebrandmarkt wird, die Truppen von Angoulême hingegen als "Gottes Wille" bezeichnet werden. Aber erklärt das allein den Fanatismus des Guerillakrieges gegen Napoleon? Warum einmal der Patriotismus des ganzen Landes gegen ausländische Intervention und dann wieder im Grunde gar keine? Und dies alles mit reaktionären gesellschaftlichen Ergebnissen.

Grüße
excideuil

Die Kirche ist vermutlich der wichtigste Faktor. 1808 wetterte der Klerus gegen die gottlosen Besatzer die den von Gottes Gnaden regierenden König entführt hatten, 1823 gegen die gottlosen Liberalen, die wieder den von Gottes Gnaden regierenden König nochmal entführt hatten. Vor allem die ländliche Bevölkerung hörte blind auf den Pfarrer. Die Liberalen konzentrierten sich überwiegend in den Städten. Einige Guerillaführer, sowohl ab 1808 (der "Cura Merino" ) wie später gegen die Liberalen in den Karlistenkriegen, waren selbst Pfarrer.

Der zweite Punkt ist die Dauer der Besetzung: 1808 waren die Franzosen vor dem Aufstand schon länger im Land, hatten sich mit der Ausrede des Krieges in Portugal überall breit gemacht und sogar Festungen am anderen Ende Spaniens besetzt. Von dem Aufstand in Madrid, bis zu dem organisierten Widerstand der Guerilla im restlichen land, verging nochmals einige Zeit, die Zwischenperiode ist eher durch den desorganisierten Kampf der Armee gefüllt. Nicht alle aber einige spätere Guerrilleros gehörten zu versprengten Armeeeinheiten.

1823 marschierten die Truppen Angoulemes wie das heisse Messer durch die Butter, erst nach Madrid und dann nach Cadiz, ohne sich lange irgendwo aufzuhalten. Die Anhänger der Liberalen hatten gar nicht viel Zeit sich zu organisieren. In den drei Jahren davor, hatte die Armee der Liberalen Regierung aber bereits mit Absolutistischen Guerrilleros zu kämpfen.

Es gab verschiedene Ausbrüche von Bürgerkriegsähnichen Zuständen, auch nach 1823, bis es zu den Karlistenkriegen kam.
Die zwischen 1808 und 1813 agierenden liberalen Guerilla-Führer z.B. der "Marquesito" Porlier oder "El Empecinado," wurden zwischen 1813 und 1820 entweder eingesperrt, gehängt, oder ins Exil getrieben. Porlier z.B. ging nach America, kämpfte dort auf Seiten der Aufständischen im heutigen Mexiko, und wurde schliesslich gefangen genommen und standrechtlich erschossen.

Juan Martin "El Empecinado", einer der wichtigsten und populärsten Guerillaführer überhaupt, endete am Galgen, bzw. unter diesem, da er vor der Hinrichtung seine Fesseln zerriss und sich noch einen letzten titanischen Kampf gegen die Schergen lieferte, bei dem er am Ende mit Bajonettstichen getötet wurde. Dieser Justizmord kostet Fernando VII. viel Sympathie im Volk.

Viele der alten Kampferprobten liberalen Guerillaführer gab es schlichtweg 1823 nicht mehr. Riego hatte zwar den Mut zum Aufstand gehabt, war aber nicht die Führerfigur die man im Kriegsfall dann brauchte. Mit der Rückkehr des Absolutismus endete er miserabel am Galgen auf der Plaza de la Cebada in Madrid, unter dem Hohn des Pöbels.

Trotzdem gab es zu dieser Zeit einige interessante Ereignisse. So versuchte z.B. schon vor dem Eingreifen der Franzosen, die königliche Garde einen Staatsstreich gegen die Liberale Regierung in Madrid. Diese verschanzte sich mit der Bürgergarde in der Plaza Mayor und verbarricadierte die Zugänge. Im Gegensatz zu 1808, bei dem die Bewohner Madrids in einem aussichtslosen Kampf mit Messern, Mistgabeln und sehr wenigen Feuerwaffen gegen die Franzosen scheiterten, war die Bürgergarde diesmal wesentlich besser ausgebildet und bewaffnet und schlug den Angriff der Königsgarde zurück und den Aufstand nieder.

(P.S.: Das nächste Forumstreffen sollten wir in Madrid machen, dann könnte ich eine Führung durch die Schauplätze des Mais 1808 und der Ereignisse von 1823 organisieren. Leider ist das Zeitlich nicht möglich, ich schaffe es ja nicht mal dabei zu sein wenn es hier in meiner aktuellen Heimat stattfindet.):cry:
 
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In Spanien erhob sich 1808 defacto das ganze Volk gegen den Eroberer Napoleon. Der Krieg wurde mit brutalsten Mitteln geführt und endete erst mit dem Vertrag von Valençay 1813. Ferdinand VII. kehrte nach Spanien zurück, freilich erst mit dem Versprechen, die inzwischen verabschiedete Verfassung zu garantieren.

Hallo,

das sich in Spanien das ganze Volk erhob, wurde durch neuere Studien (z.B. Charles Esdaile) weitgehend widerlegt.

Unbestreitbar ist aber der Einfluss der Kleriker im Kampf gegen Napoleon, da der Krieg als Art Kreuzzug gegen den Antichristen deklariert wurde und damit in der Tradition der Reconquista stand.

Unbestreitbar ist auch die von beiden Seiten ausgeübte Brutalität.

lg, Marie Luise
 
dass sich in Spanien das ganze Volk erhob, wurde durch neuere Studien (z.B. Charles Esdaile) weitgehend widerlegt.
Stimmt. In Sevilla sollen die französischen Truppen unter dem Jubel der Stadtbevölkerung eingezogen sein. In Granada wurde die heruntergekommene Alhambra von den Franzosen wieder einigermaßen in Stand gesetzt, vor allem die Gärten und die Wasserleitungen. Allerdings sprengten die Franzosen nach der Niederlage von Bailén auch einen Turm der Alhambra, um ihre Pulverreste nicht in die Hände der Spanier oder des englischen Expeditionskorps unter Wellington fallen zu lassen.
 
@ Marie Luise
vielen Dank für deinen Einwand. Ich sprach ja auch von defacto. Und es bleibt die Tatsache, dass der fanatische Widerstand gegen N. von Männer, Frauen und auch Kindern geführt wurde. Das ist schon ungewöhnlich.

@ Bdaian
vielen Dank für deinen wie gewohnt guten Beitrag! :winke:

So richtig zufrieden bin ich aber nicht. Und so habe ich ein wenig bei den Biografen quergelesen.
Vllt. fündig geworden bin ich bei dem Amerikaner Christopher Herold, der eine mögliche Erklärung liefert:

"Frankreichs Truppen rückten in Spanien ein, und die gleichen Massen, die vor fünfzehn Jahren ihre Städte bis zur letzten Hausmauer verteidigt hatten, jubelten nun den den Eindringlingen zu. Dank der franz. Armee wurde König Ferdinand der Erwünschte wieder in seine volle absolute Glorie eingesetzt.

Ein so klägliches Ende einer so rühmlichen Bemühung läßt einen nachdenklich und verdutzt zurück. Was war der Sinn der ganzen Tapferkeit? Einen gemeinen, gierigen und verräterischen König zu behalten? Die Verewigung der Unduldsamkeit und Bigotterie? Das erscheint kaum glaublich. Es klingt plausibler, wenn man sagt, dass das span. Volk für die nat. Unabhängigkeit, für sein Recht, seine Probleme auf seine Weise zu lösen, kämpfte; dennoch kämpfte es nicht, als 1823 eine fremde Armee in Spanien einfiel, um ihm die Politik fremder Mächte aufzuoktroyieren. Kämpfte Span. für die Sache Europas gegen N.? Kaum. N. hätte die ganze Welt besetzen können, solange er nur Span. und deren Besitzungen unangetastet ließ. Widerwillig kommt man zu dem Schluss, dass die Motive der span. Erhebung fast alle negativ waren. Die Masse der Bevölkerung griff zu den Waffen, weil sie in ihrem Stolz verletzt war und alle möglichen Übel - Hungerstod, Despotie, Folterung und Tod - jedem ausländischen Eingriff in ihre Lebensart vorzog. In dieser Hinsicht war die span. Erhebung das genaue Gegenstück der Rebellion von Kairo und des Gurillakrieges, den Ägypten gegen die Franz. führte; der einzige Unterschied bestand darin, dass die Span. bessere Kämpfer waren und länger durchhielten. Weder die Reformen Karl III. noch die Verfassung von 1812 genossen die Unterstützung der Massen und beide waren sie dem Geiste nach den Span. im Grunde fremd. Folglich wurde die Wiedereinsetzung Ferdinand VII., wenn auch durch franz. Waffen bewirkt, als kein ausländ. Eingriff gewertet.

Angenommen, dass die span. Erhebung ihrem Wesen nach reaktionär war; dass sie Span., weit davon entfernt, ihm etwas einzubringen, um ein Jahrhundert zurückwarf und es sein Weltreich kostete; dass sie viel besser gefahren wäre, wenn sie König Joseph angenommen hätte; und dass ihr Gesamtverhalten ein wunderbares Beispiel für Donquichotterie war: So muss der konsequente Liberale dennoch einräumen, dass ein Volk verpflichtet ist, die Werte, an die es glaubt, zu schützen, auch wenn sie zufällig nicht praktisch sind oder von seinen Vorstellungen abweichen. Der span. Widerstand gegen N. war eine durch und durch demokr. Bewegung für eine raktionäre Sache. Dieses Paradoxum erklärt die Tatsache, dass er in Span. zum Sieg des Absolutismus führte, während sein Beispiel im übrigen Europa den liberalen Kräften Mut machte." [1]

Klingt plausibel, oder?

Grüße
excideul

[1] Herold, Christopher: Der korsische Degen – Napoleon und seine Zeit, Deutsche Buch-Gemeinschaft, Berlin, Darmstadt, Wien, 1968, Seien 225/6
 
Und es bleibt die Tatsache, dass der fanatische Widerstand gegen N. von Männer, Frauen und auch Kindern geführt wurde. Das ist schon ungewöhnlich.

In Anlehnung an Esdaile weist Rink (S. 364) auf eine etwas weniger "patriotische" Zusammensetzung der spanischen "Guerilla" hin.

"Neben einer Reihe von regionalen Milizen boten sich die weiten staatsfernen Räume der vornapoleonischen Ära Spaniens als Refugium für Banditen, Schmuggler, oder Magnaten mit ihren Privatarmeen als Substrat des Widerstands an." (S. 365).

Legitimiert in ihren Aktionen gegen Napoleon durch die Dekrete der "Junta Suprema Central".

und schließt: "Hier herrschte ... bisweilen eine Grauzone der Anarchie. Das führte letzlich dazu, dass sich die napoleonische Herrschaft nur phasenweise und nur in einigen Regionen festsetzen konnte." (vgl. S. 365)

Fighting Napoleon: Guerrillas, Bandits and Adventurers in Spain, 1808-1814 - Charles J. Esdaile - Google Books

Handbuch Kriegstheorien - Google Books
 
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In Anlehnung an Esdaile weist Rink (S. 364) auf eine etwas weniger "patriotische" Zusammensetzung der spanischen "Guerilla" hin.

"Neben einer Reihe von regionalen Milizen boten sich die weiten staatsfernen Räume der vornapoleonischen Ära Spaniens als Refugium für Banditen, Schmuggler, oder Magnaten mit ihren Privatarmeen als Substrat des Widerstands an." (S. 365).

Legitimiert in ihren Aktionen gegen Napoleon durch die Dekrete der "Junta Suprema Central".

und schließt: "Hier herrschte ... bisweilen eine Grauzone der Anarchie. Das führte letzlich dazu, dass sich die napoleonische Herrschaft nur phasenweise und nur in einigen Regionen festsetzen konnte." (vgl. S. 365)

Fighting Napoleon: Guerrillas, Bandits and Adventurers in Spain, 1808-1814 - Charles J. Esdaile - Google Books

Handbuch Kriegstheorien - Google Books

Gut, es wird wohl niemand in Abrede stellen können, dass bei wohl jeder Revolution, jedem bewaffneten Widerstand oder was auch immer, es auch immer Gruppen/Personen gab/gibt, die aus wenig edlen Motiven beteiligt waren. Dies stellt das Ergebnis aber nicht infrage. Es würde auch niemand auf die Idee kommen, die hist. Bedeutung des Zuges der Frauen nach Versailles - um den König nach Paris zu holen - infrage zu stellen, nur weil sich ein gewisser Teil Räuber, Banditen etc. darunter befunden hat.

Oder soll dein Beitrag deutlich machen, dass es den patriotischen Kampf tatsächlich nicht gab, stattdessen nur "Gotteskrieger" und wirtschaftlich interessierte Banden etc. am Kampf gegen N. beteiligt waren und damit die Aussagen von Herold widerlegt sind?

Grüße
excideuil
 
Ob man als zentrales Motiv in Spanien Patriotismus im modernen Verständnis festmachen kann, muss dahingestellt bleiben. Michael Rowe spricht in diesem Zusammenhang sehr treffend von einem "home defense patriotism", d.h., es ging um die Verteidigung der eigenen Städte und Dörfer, der Familie, der Religion, ... Klar, dass die Anhänger Ferdinands VII. an einem Kampf gegen Napoleon interessiert waren. Aber es ist fraglich, ob der so genannte Unabhängigkeitskrieg der spanischen Patrioten ohne Unterstützung durch britische Truppen und englisches Geld bzw. die Entwicklungen im restlichen Europa von Erfolg gekrönt gewesen wäre.
 
Für mich schon erstaunlich: Napoleon, der als Eroberer kam aber auch gesellschaftlichen Fortschritt brachte, wird mit allen Mitteln bekämpft, der Einmarsch der Franzosen 1823, der eindeutig die Zurückdrehung der gesellschaftlichen Verhältnisse bedeutete, wird hingegen toleriert und nicht bekämpft?
Wer hat eine Erklärung?

Ich sehe einen grossen Unterschied: 1808 wurde ein Franzose als Kønig eingesetzt, 1822/23 ging es um einen Spanier als Kønig.
Offensichtlich war das fuer die Spanier entscheidender, als irgendwelche Verfassungen.

Insofern scheint es auch einen grossen Unterschied zu den anderen Lændern Europas zu geben, wo Herrscher anderer Herkunft durchaus akzeptiert wurden, jedenfalls nicht per se abgelehnt wurden, sondern eher an den Taten gemessen wurden.
(Westphalen, Berg, Polen, Neapel, Italien, Holland, usw.)

Gruss, muheijo
 
Man muss aber auch Fernando VII. dabei berücksichtigen. 1808, quasi ohne wirklich regiert zu haben, abgesetzt und in französischer Geiselhaft, war er bis 1814 el Deseado, also 'der Ersehnte'. Er hat aber in den folgenden Jahren gezeigt, dass er sich der Hoffnungen, die das Volk in ihn gesetzt hatte, nicht würdig war. Und wir müssen hier auch die Situation in den amerikanischen Kolonien sehen. Mit der - aus der Sicht der Widerständler gegen die Franzosen - Sedisvakanz des spanischen Throns - aus Sicht der Franzosen und afranceados saß da natürlich Joseph Bonaparte bzw. "Pepe Botella" - wurden die Konflikte zwischen Europaspaniern und Amerikaspaniern offenbar. Die Macht des Königs von Gottes Gnaden war erschüttert, die Interessenskonflikte zwischen dem europaspanischen und amerikaspanischen Bürgertum brachen auf und zwar über die Gemeinsamkeiten des liberalen bzw. des konservativen Lagers hinaus. Und so beginnt mit der französischen Besatzung Spaniens letzlich die Geschichte der Unabhängigkeit der hispanoamerikanischen Kolonien. Und das ist dann auch die Situation 1820, als sich einige Militärs eingestehen, dass sie in Amerika verheizt werden und meutern, wie in Kiel November 1918.
 
Die Lage insgesamt scheint ganz schøn kompliziert gewesen zu sein in Spanien, versch. Interessensgruppen, Akteure, die span. Mentalitæt,...

N. hat sich da wohl nur ungenuegend eingearbeitet, und undiplomatisch bestimmt, was zu geschehen hat.
Warum nicht Ferdinand auf dem Thron lassen und ein Buendnis erzwingen?

Weitergehend ist mir noch eine Frage eingefallen:
1812 wurde ja Katalonien franzøsisch, eine Konsequenz der Kontinentalsperre: N. versprach sich durch die direkte Kontrolle eine lueckenlosere Ueberwachung. (wie auch beim Anschluss der dt. Nordseekueste und den Illyrischen Provinzen)
Wie war die Reaktion der Bevølkerung dort: Dachte man "spanisch" und unterstuetzte die spanische Unabhængigkeitsbewegung, oder gab es schon seinerzeit Træume von der eigenen Unabhængigkeit, oder war man gar einverstanden mit dem Anschluss an Frankreich?
Møglicherweise wære die Aufspaltung Spaniens in mehrere Lænder ein besseres Konzept gewesen, um die iberische Halbinsel unter Kontrolle zu bringen?
Fuer Portugal, das wohl insgesamt homogener (und daher wohl eher problematisch)war, war es ja auch geplant.
Mir unverstændlich, dass auch Godoy einen Teil vom Kuchen abbekommen sollte.

Gruss, muheijo
 
Zuletzt bearbeitet:
Zwischen Spanien und Frankreich bestand ein Bündnis, und es war sogar vor der Absetzung der Bourbonen 1808 eine Heirat zwischen Ferdinand und einer Braut aus dem Hause Bonaparte im Gespräch (übrigens hat Napoleon noch 1814, als er Ferdinand wieder einsetzen musste, eine Hochzeit zwischen Ferdinand und einer Tochter Josephs ins Auge gefasst).

Das Aufsehenerregende war 1808, dass Napoleon seine Verbündeten absetzte. Vermutlich erschienen ihm die Bourbonen 1808 nicht länger verlässlich und zu schwach - eine günstige Gelegenheit, die es zu nützen galt? Napoleon scheint wirklich davon überzeugt gewesen zu sein, dass ein neues Regime und Reformen in Spanien begrüßt werden würden - was aufklärerisch Gesinnte ja durchaus taten.
 
Man muss aber auch Fernando VII. dabei berücksichtigen. 1808, quasi ohne wirklich regiert zu haben, abgesetzt und in französischer Geiselhaft, war er bis 1814 el Deseado, also 'der Ersehnte'.
Die Lage insgesamt scheint ganz schøn kompliziert gewesen zu sein in Spanien, versch. Interessensgruppen, Akteure, die span. Mentalitæt,...

Fuer Portugal, das wohl insgesamt homogener (und daher wohl eher problematisch)war, war es ja auch geplant.
Mir unverstændlich, dass auch Godoy einen Teil vom Kuchen abbekommen sollte.
Zwischen Spanien und Frankreich bestand ein Bündnis,... das Aufsehenerregende war 1808, dass Napoleon seine Verbündeten absetzte.
In der Tat scheint das Thema recht kompliziert zu sein.
Zwischen Frankreich und Span. bestand ein Bündnis, auf dessen Grundlage Napoleon in Portugal einmarschieren konnte, ohne, dass es zu Aufständen kam.
Manuel de Godoy, "der "Fürst des Friedens", der Liebhaber der megärenhaft hässlichen Königin Maria-Luisa" (Willms) arbeitete als starker Mann Span. mit N. zusammen und sollte ein Drittel in Portugal als Besitz erhalten. Er war aber der bestgehasste Mann in Span., der vom Volk für alles Leid, Enbehrungen und Elend verantwortlich gemacht wurde.

N. verstärkte seine Truppen in Span., was am span. Hof zu Angst und zu Intrigen führte. Verkürzt dargestellt dankte Karl IV. zugunsten seines Sohnes Ferdinand ab, bereute dies dann und wandte sich auf Rat von Murat, der inzwischen von N. zum Lieutenant de l'Empereur en Espagne ernannt worden war, an N.
Dieser zwang Karl, erneut abzudanken - diesmal aber zugunsten N. (bis eine geeignete Lösung gefunden war) und verschickte ihn nach Frankreich. Ferdinand wurde auch zur Abdankung zugunsten seines Vaters gezwungen und kam auch nach Frankreich.

Ferdinand spielt wohl die wichtigste Rolle, denn nach der ersten Abdankung Karls zeigte sich das Volk zufrieden und begeistert. Stichwort: "Der Ersehnte". Seine Enttrohnung war wohl das Fanal zum Aufstand in Madrid am 2. Mai 1808 gegen die jetzt wohl offensichtl. angestrebte Fremdherrschaft.

Grüße
excideuil


Quelle: Willms, Johannes: „Napoleon“, Pantheon, München 2009
 
Ziemlich komplex...

Im März 1808 war es zum Motín (Meuterei) de Aranjuez (ein Schloss bei Madrid, Königsresidenz) gekommen, deren Anlass vor allem die Unzufriedenheit des spanischen Adels mit dem Premierminister Manuel Godoy war, dem zudem ein Verhältnis mit der Königin nachgesagt wurde. Die Unzufriedenheit mit Godoy hatte diverse Gründe, die vor allem mit der spanisch-französischen Niederlage gegen die Briten vor Trafalgar zusammenhing, aber auch, dass der spanische Adel mit Sorge das Einsickern französischer Truppen aufgrund des Vertrags von Fontainebleau in Spanien sah. Der Vertrag von Fontainebleau, der die Aufteilung Portugals vorsah, war so gestrickt, dass er u.a. Godoy sehr genützt hätte, der damit zum Fürsten der Algarve geworden wäre. Im Motín von Aranjuez musste nun Carlos IV. zugunsten seines Sohnes Fernando VII. zurücktreten, woraufhin Murat, unsicher, ob die spanisch-französische Allianz nach dem Sturz Carlos' IV. und seines Premiers Godoys noch Bestand haben würde, Madrid besetzte.

Fernando reiste daraufhin Richtung Frankreich, um Napoleon von seinen guten Absichten zu überzeugen. Nach seiner Abreise befreite Murat Godoy, der nach Bayonne gebracht wurde. Auch Carlos reise nach Bayonne.
Napoleon versuchte in den darauffolgenden Tagen eine Lösung zu finden (die natürlich in erster Linie ihm zu Gute kommen sollte) und zwang Fernando am 1. Mai, nach einem gemeinsamen Abendessen mit Godoy und Carlos, zu Gunsten seines Vaters wieder abzudanken. Godoy und Fernandos Lehrer und Berater (und wohl auch Anwärter auf den Premiersposten) Escóiquiz übten sich weiter in Intrigen und letztendlich kam es auch zur Abdankung von Carlos IV. und seiner Gattin. Napoleon behauptete später, diese seien froh gewesen in Frankreich Zuflucht zu finden - was wohl kaum Carlos' Wahrnehmung entsprochen haben dürfte, da er in Valençay unter der Aufsicht Talleyrands stand. (Nach Napoleons Sturz lebten Carlos IV., seine Frau María Luisa zusammen mit Godoy im Palazzo Barberini in Rom).
Neben den Intrigen der Höflinge scheint auch die Dynamik der Ereignisse in Spanien Napoleon dazu veranlasst zu haben, die Bourbonen vollständig zu entmachten, jedenfalls begannen am 2. Mai die Aufstände in Spanien und am 6. Juni wurde Joseph Bonaparte von seinem Bruder als König Spaniens eingesetzt.
Die französischen Truppen hatten bald das ganze Land besetzt, konnten jedoch nicht verhindern, dass noch ungeschlagene spanische Truppen aus der Extremadura am franzosenfreundlichen und friedlich besetzten Sevilla vorbei marschierten und in Cádiz und auf der Isla de León (San Fernando bei Cádiz) Position bezogen und hier die französischen Schiffe, die seit der Niederlage von Trafalgar hier lagen, besetzten.
Cádiz war somit für die Franzosen zur uneinnehmbaren Festung geworden, auch da die Kanonenschussreichweiten noch nicht ausreichten, um den Stadtbefestigungen ernsthaften Schaden zuzufügen und die Briten seit Trafalgar die einzige wirkliche Seemacht waren.
[...]
Fernando VII., nach dem Sturz Napoleons befreit, zeigte sich aber gar nicht begeistert von der liberalen Verfassung und setzte sie wieder außer Kraft, bzw. erklärte sie sogar - einschließlich der Entscheidungen der Junta Suprema - für ungültig. Den Anführer der verdientesten Guerilla-Kämpfer - die für seine Rückkehr gekämpft hatten - ließ Fernando hinrichten und auch die Inquisition ließ er wieder einführen. Der liberale König, der einer konstitutionellen Monarchie vorstehen würde, wie sich ihn die Verfassungsgeber gewünscht hatten, war Fernando eben nicht.

Erst 1820 konnte die Verfassung für drei Jahre (deshalb spricht man auch vom Trienio Liberal) wieder in Kraft gesetzt werden.

Die absolutistische Restauration die Fernando nach seiner Rückkehr durchgesetzt hatte, hatte dazu geführt, dass die Unabhängigkeitsbestrebungen der Amerikaspanier, die sich als Spanier zweiter Klasse fühlten, immer stärker wurden und dass immer mehr Leute der politischen Klasse sich der Unabhängigkeitsbewegung anschlossen.
In Spanien wurden daher mehr und mehr Truppen ausgehoben, um dem Problem militärisch zu begegnen.
1820 waren es dann genau solche Truppen, die in die amerikanischen Kolonien verschifft werden sollten, die den Aufstand wagten und die Verfassung von 1812 mit dem Ruf "¡Viva la Pepa!" wieder in Kraft setzten.

Fernando musste sich dem beugen und regierte die kommenden drei Jahre gemäß der Verfassung von Cádiz.
Die Heilige Allianz (Österreich, Preußen, Russland und Frankreich) beschloss daraufhin, Fernando aus seiner "Gefangenschaft" durch Frankreich befreien zu lassen, woraufhin im April 1823, neun Jahre nach ihrer Vertreibung aus Spanien, erneut französische Truppen (die "Hunderttausend Söhne des Heiligen Louis", so ein spanischer Spottname) die Pyrenäen überquerten.

Erneut war - es zeigte sich schnell, dass die Regierung nicht den Rückhalt aller Militärs hatte, obwohl die Revolution von 1820 aus den Reihen des Militärs ausgerufen worden war - bald Cádiz das Zentrum der Ereignisse, wo Fernando nun tatsächlich festgesetzt wurde. Diesmal gelang es den Franzosen, in der Schlacht von Trocadero (eine Insel in der Bahía de Cádiz), die Spanier zu schlagen und - inzwischen hatte sich die Artillerietechnik weiter verbessert und die Engländer waren auch nicht mehr zur Stelle, wie noch gegen Napoleon - Cádiz zu bombardieren.

Nach drei Wochen des Bombardements wurde Fernando VII., nachdem er das Versprechen einer Generalamnestie gegeben hatte, freigelassen.

Nur eine Woche nach seiner Freilassung, widerrief er die Generalamnestie und ließ wieder einmal viele seiner Gegner hinrichten.

Er lebte und regierte noch zehn weitere Jahre, die in der spanischen Geschichtsschreibung als die dunkle Dekade (Década ominosa) bekannt sind.
 
Michael Rowe spricht in diesem Zusammenhang sehr treffend von einem "home defense patriotism", d.h., es ging um die Verteidigung der eigenen Städte und Dörfer, der Familie, der Religion,

Diese Beschreibung trifft die Situation in Spanien, soweit ich bisher gelesen habe, sehr zutreffend.

Collaboration and Resistance in Napoleonic Europe: State-Formation in an Age ... - Google Books

Die Rahmenbedingungen für den Kampf der Guerillas kann man in diesem Sinne folgendermaßen beschreiben.

- eine gewisse Gewöhnung, als eine Art "Nationalcharakter", gegen ausländische Invasoren zu kämpfen

- eine sehr starke religiöse Bindung, die tradierte Ordnungen legitimiert, vor allem in den ländlichen Gebieten und eine starke Ablehnung gegenüber "Fremden" gilt. In diesem Sinne waren die Franzosen nicht nur die "Anti-Christen", sie wurden auch als "Juden" stigmatisiert und so erhielt der Kampf gegen die Eindringliche auch die Qualität eines Kreuzzuges

- in Kombination mit einer ausgeprägten Rückständigkeit gegenüber den Ideen der Aufklärung und der Vorstellungen und Werte der Französischen Revolution. Eine moderne Haltung fand sich überwiegend in den Städten und führte dort zu einer moderateren Haltung gegenüber Napoleon

- eine Geographie, die durch die "Zerklüftung" des Geländes die Bewegung erschwert, durch die Unübersichtlichkeit ideal ist für den "kleinen Krieg" und durch die Zerklüftung systematische Truppenbewegungen sehr erschwert

- eine sehr starke geographische bzw. regionale Ausrichtung der Sichtweise, die einerseits eine dezentrale Stärke darstellte, aber andererseist die effektive Bildung größerer Einheiten verhinderte

Vor diesem Hintergrund ist die Guerilla zumindest in der Frühphase eine Organisation gewesen, die aus dem Volk heraus agieren konnte. Das änderte sich mit dem Verlauf des Krieges und es ergaben sich deutlich größere militärische Einheiten, die als Guerilla agierten.

Außer Frage steht, dass die Guerilla im militärischen Sinne die Kommunikation und die Logistik der Franzosen sehr massiv beeinflusst hat. Und durch die Bindung französischer Abteilungen und dem konstanten Verlust an Soldaten und Material dem restlichen Europa in der Kriegsführung geholfen hat.

Folgt man Esdaile dann war die negative Wirkung allerdings nicht ausschließlich auf die Franzosen begrenzt, sondern hatte massive repressive Tendenzen gegenüber der eigenen spanischen Bevölkerung.

In diesem Sinne kann, folgt man Esdaile, das Urteil über die Rolle der spanischen Guerilla nur sehr gespalten ausfallen.

Oder soll dein Beitrag deutlich machen, dass es den patriotischen Kampf tatsächlich nicht gab, stattdessen nur "Gotteskrieger" und wirtschaftlich interessierte Banden etc. am Kampf gegen N. beteiligt waren und damit die Aussagen von Herold widerlegt sind?

Folgt man Esdaile (vgl. Kapitel 10, Pancorbo: the Emergence of Guerilla War, 1808-1810), dann spricht er den spanischen Akteuren durchaus nicht die "patriotische Gesinnung" ab. Er schränkt es jedoch sehr deutlich in Bezug auf die Guerilla ein.

Insgesamt weist er darauf hin, dass es sich bei der Guerilla um ein sehr differenziertes Thema handelt. Aus seiner Sicht ist es dabei wichtig, die Organisation der Frühphase von der der späteren Phase zu unterscheiden.

Dennoch zeichnet Esdaile anhand von Quellen aus den unterschiedlichen Lagern, französische Berichte, englische, anhand von Berichten deutscher Offiziere im Lager Wellingtons und von spanischen Berichten an die Junta Central die Verrohung der Guerilla, die eher als Banditentum zu kennzeichnen waren, denn als "Patrioten" im Sinne einer sittlichen Idee.

Ob das Herold widerlegt, kann ich nicht beurteilen, da ich das Buch nicht gelesen habe.

The Peninsular War: A New History - Charles Esdaile - Google Books

Fighting Napoleon: Guerrillas, Bandits and Adventurers in Spain, 1808-1814 - Charles J. Esdaile - Google Books

Popular Resistance in the French Wars: Patriots, Partisans and Land Pirates - Google Books
 
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Ziemlich komplex...
In der Tat. Immer mehr komme ich zu dem Schluss, dass es für meine Frage keine Antwort geben wird und dass dies nicht an den Antworten liegt. Sicherlich könnte man noch den britischen Einfluss näher unter die Lupe nehmen aber auch das würde sicher am Ergebnis nichts ändern.

Etwas - aus meiner Sicht - bemerkenswertes ist mir aber noch untergekommen:

"Die Nachricht der Kapitulation von Bailén schlug in Europa wie eine Bombe ein. Bei Napoleons Gegnern zerstörte sie den Nimbus seiner Unbesiegbarkeit, doch bei dem durch die Niederlage Gedemütigten selbst rief sie eine Trotzreaktion hervor. Alle Schuld an der Katastrophe schob er auf Dupont, den er Jahre später vor ein Kriegsgericht stellen ließ, während heutige Historiker dazu neigen, dessen Kriegsherrn, weil er Dupont mit völlig unzureichenden Kräften zu einer schwierigen Mission ausgeschickt hatte, keine geringere Schuld an dem Unglück zuzumessen." [1]

Das war mir - der die milit. Komponenten eher weniger betrachtet - neu.

Grüße
excideuil

[1] Hunecke, Volker: Napoleon – Das Scheitern eines guten Diktators, Ferdinand Schöningh, Paderborn, 2011, Seiten 277/8
 
Dass Napoleon für alle seine (militärischen) Fehlschläge immer einen Sündenbock fand, ist bekannt, nicht zuletzt, um seinen Ruf zu bewahren. Im Frühjahr und Sommer 1808 rechnete Napoleon in Spanien sicherlich mit keinem nennenswerten Widerstand, so dass das Argument der unzureichenden Kräfte Duponts zutreffen könnte. Vergleicht man damit Napoleons Offensive Ende 1808 mit fast 300.000 Mann und unter seiner Führung, wird schon klar, warum er erfolgreicher war.
Dupont wurde danach ganz offiziell vor Gericht gestellt und (falls ich mich richtig erinnere?) auch hingerichtet.
 
Dass Napoleon für alle seine (militärischen) Fehlschläge immer einen Sündenbock fand, ist bekannt, nicht zuletzt, um seinen Ruf zu bewahren. Im Frühjahr und Sommer 1808 rechnete Napoleon in Spanien sicherlich mit keinem nennenswerten Widerstand, so dass das Argument der unzureichenden Kräfte Duponts zutreffen könnte. Vergleicht man damit Napoleons Offensive Ende 1808 mit fast 300.000 Mann und unter seiner Führung, wird schon klar, warum er erfolgreicher war.
Dupont wurde danach ganz offiziell vor Gericht gestellt und (falls ich mich richtig erinnere?) auch hingerichtet.
Na, ja, N. rückte seine eigene Leistung auch bei erfolgreichen Operationen in ein besseres Licht.
Bei Dupont trügt dich deine Erinnerung, er überlebte N.

Pierre Dupont de l?Étang ? Wikipedia

Grüße
excideuil
 
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