Tagebuch- und Briefschreiber 1815?

Hallo zusammen,

Ich werde im Sommer anlässlich einer Ausstellung zum 200. Jubiläum von Waterloo ein Projekt über die deutsche Erfahrung der Hundert Tage machen. Meine Universität stellt mir dafür bis zu tausend Pfund zur Verfügung, aber ich muss in den nächsten Tagen meine Bewerbung fertig haben. Im Moment stehen bei mir auf dem Plan eine gute Woche in Berlin (Staatsarchiv, Staatsbibliothek, DHM ...), ein Tag in Oxford (Curzon-Sammlung napoleonischer Karikaturen) und evt. ein Trip zum Bundesarchiv / Heeresarchiv in Freiburg i. Br.

Eine Sache, die ich aber leider kaum gefunden habe, sind privatere Dokumente, also Briefe, Tagebücher, dergleichen. Ausführliche Google-Suchen haben da wenig ergeben, gerade wenig digitalisiertes Material. Weiß von euch jemand von für mich relevanten Tagebuch- oder Briefschreibern, die die Ereignisse von 1815 verfolgt haben, wenn möglich online, in Berlin oder im Rheinland?

Vielen Dank im Voraus,
deathgod

Da es wohl pressiert, høre auch hier mal nach:

www.forum.napoleon-online.de

Gruss, muheijo

Vielen Dank. Auf die Idee, dass es ein deutschsprachiges Forum zum Thema Napoleon gibt, bin ich gar nicht gekommen, wobei man es ja eigentlich hätte ahnen können. Mal sehen, wann mein Account freigeschaltet wird.

Da hätte ich was für Dich:
Vor einigen Jahren ist das Buch "Ein Mainzer in Napoleons Diensten. Das Leben von Johann "Jean" Moritz, 1785-1837" erschienen.
Das Buch veröffentlicht erstmals das original Tagebuch und die Briefe von Johann Jean Moritz, der 1785 in Mainz geboren wurde ,als Soldat im Napoleonischen Heer diente und es zum „Ritter der Ehrenlegion“ brachte.

Vielen Dank, klingt sehr interessant Hatte gehofft, auf ein paar Legionäre oder sogar heimliche Bonapartisten zu stoßen. Werde mir das Buch auf jeden Fall auf die Liste schreiben.

Wenn ich mich recht entsinne hat das das deutsche Tagebucharchiv einige wenige Selbstzeugnisse aus dieser Zeit (nur für den Fall dass du noch nicht über dieses Archiv gestolpert bist)
Deutsches Tagebucharchiv

Das ist zwar nicht privat, aber eine Idee wäre vielleicht auch in die triviale Presse der Zeit zu gucken. Im "Journal des Luxus und der Moden" sind auch immer Berichte über das Ausland erschienen. Ich kenne nur die "Briefe aus Paris" die zur Zeit der Französischen Revolution geschrieben wurden, die sind extrem interessant, da sie den Blick eines deutschen Zeitgenossens auf die Geschehnisse offenbaren, der alles umittelbar mitbekommen hat. Ob es aus späterer Zeit ebensolche Artikel gab weiß ich nicht, aber es sollte einfach herauszubekommen sein, da man alles online findet.

Friedrich Lindau "Ein Waterlookämpfer". Vielleicht ist das was für Dich. Hab es selber noch nicht gelesen, ist aber demnächst mal dran.