Mythos Gotthard

ursi

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Der Sankt Gotthard ist nicht einfach ein Pass. Er ist eine geistige Konstruktion. Während der 800 Jahre, seit denen er begangen, befahren, durchbohrt und ausgehöhlt wird, haben die Menschen dieses Gebirge mit unzähligen Bedeutungen aufgeladen. Zentrum Europas, Seele der Schweiz, Fels in der Brandung der Weltgeschichte, Lebensader, Schicksalsweg - solche Vorstellungen vom Gotthard sind tief im kollektiven Bewusstsein verankert und prägen das Denken und Handeln bis in die aktuelle Debatte hinein.

Helmut Stalder nähert sich auf vielen Wegen dem Mythos dieses schweizerischsten aller Schweizer Pässe. Er geht seiner Bedeutungsgeschichte nach und stösst dabei weit ins Reich der nationalen Ideen, Ideale und Illusionen vor. Vermeintlich ewig wahre Bestände des helvetischen Selbstbildes werden am Gotthard als absichtsvolle politische Konstruktionen kenntlich gemacht - seien es die Ideen von der Insel der Seligen, von der Alpenfestung, von der Willensnation oder auch die Vorstellung, die negativen Folgen des technischen Fortschritts liessen sich druch Technik überwinden.

Ein ebenso ernsthaftes wie ironisch-witziges politisches Lesebuch für alle, die schon immer genau gewusst haben, dass der Gotthard und die Schweiz etwas ganz Besonderes sind.

Helmut Stadler • Mythos Gotthard, Was der Pass bedeutet • Orell Füssli Verlag, Zürich • 2003 • 208 Seiten
 

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