Das bemerkenswerte an der Fundstelle ist einmal, dass sich Hölzer, sprich bearbeitete Hölzer in dem feuchten Boden sehr gut erhalten haben.
Und der echte "Aha-Effekt" ist, dass bereits um 8.500 v.Chr dort ein aus Holz gebautes Rundhaus stand, mit Schilf gedeckt. Bislang sagt die reine Lehre, dass Häuser in Europa erst mit der Jungsteinzeit ankamen, in Deutschland wäre das um 5.700, in Britannien erst mit dem mittleren Neolithikum einige Hundert Jahre später.
Siehe auch den Threat: "Wie siedelten die Menschen der Steinzeit"....
Persönlich freut und erstaunt mich der Fund, verwundert bin ich nicht aber wirklich. Die Aussage, dass "Häuser" erst mit dem Neolithikum entstanden, basierte zum einen auf nur schwer interpretierbaren Pfostenlöchern aus der Mittelsteinzeit, zum anderen an der jahrelangen Annahme, dass in der Mittelsteinzeit keine sinnvollen Werkzeuge zum Roden und zur Holzbearbeitung zur Verfügung standen. Übersehen wurden dabei die mittelsteinzeitlichen Knochenäxte, die sehr leistungskräftig sind und auch die geschliffenen Beile/Dechsel, die man aber immer nur ins Neolithikum stellte.
Diese geschliffenen Beile/Dechsel, die zusammen mit mittelsteinzeitlichen Artefakten gefunden wurden, wurden dann gerne als "Tauschobjekte" definiert.
War vielleicht doch ein wenig anders....
Thomas.