DNA von neu entdeckter Menschenart entziffert
Homo sapiens und Neandertaler bekommen verwandte Schwester!
Der Fund eines 30 000 Jahre alten Fingerknöchels in der sibirischen Denisova-Höhle weitet sich immer mehr zu einer Sensation aus: Allem Anschein nach gehörte er tatsächlich einem Vertreter einer – zuvor völlig unbekannten – Menschenart, die zeitgleich mit dem Neandertaler in Eurasien lebte.
Nun gelang es Forschern des Leipziger Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie, große Teile des eigentlichen Genoms zu entziffern – und ihre ursprüngliche Einschätzung zu bestätigen: Der "Denisova-Mensch" ist weder Neandertaler noch Homo sapiens. Obendrein fanden sie starke Hinweise darauf, dass er sich in begrenztem Umfang mit dem modernen Menschen vermischt hat.
Auch wenn der Denisova-Mensch, wie die Forscher jetzt nachwiesen, nicht in den Variationsbereich seiner Schwesterart Homo neanderthalensis fällt, sind sich alle drei damals lebenden Arten in ihrem Erbgut ausgesprochen ähnlich. Die Verwandtschaftsbeziehungen musste das Team um Pääbo und David Reich von der Harvard Medical School in Boston daher anhand der statistischen Verteilung charakteristischer Genvarianten erschließen. Die Auswertung zeige klar, so die Wissenschaftler, dass Denisova-Mensch und Neandertaler sich stärker ähneln als Denisova-Mensch und Homo sapiens.
Reich, Pääbo und Kollegen stießen darüber hinaus auf einen bemerkenswerten Befund, als sie das Denisova-Genom mit dem verschiedener heute lebender Menschen verglichen: Wie es scheint, haben sich Spuren des Denisova-Genoms in der DNA heutiger Melanesier erhalten. Rund vier bis sechs Prozent des Genoms der Melanesier würden wahrscheinlich vom Denisova-Menschen stammen, berichten Pääbo und Reich.
Denisova-Mensch: DNA von neu entdeckter Menschenart entziffert - spektrumdirekt
Genetic history of an archaic hominin group from Denisova Cave in Siberia : Nature : Nature Publishing Group
Homo sapiens und Neandertaler bekommen verwandte Schwester!
Der Fund eines 30 000 Jahre alten Fingerknöchels in der sibirischen Denisova-Höhle weitet sich immer mehr zu einer Sensation aus: Allem Anschein nach gehörte er tatsächlich einem Vertreter einer – zuvor völlig unbekannten – Menschenart, die zeitgleich mit dem Neandertaler in Eurasien lebte.
Nun gelang es Forschern des Leipziger Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie, große Teile des eigentlichen Genoms zu entziffern – und ihre ursprüngliche Einschätzung zu bestätigen: Der "Denisova-Mensch" ist weder Neandertaler noch Homo sapiens. Obendrein fanden sie starke Hinweise darauf, dass er sich in begrenztem Umfang mit dem modernen Menschen vermischt hat.
Auch wenn der Denisova-Mensch, wie die Forscher jetzt nachwiesen, nicht in den Variationsbereich seiner Schwesterart Homo neanderthalensis fällt, sind sich alle drei damals lebenden Arten in ihrem Erbgut ausgesprochen ähnlich. Die Verwandtschaftsbeziehungen musste das Team um Pääbo und David Reich von der Harvard Medical School in Boston daher anhand der statistischen Verteilung charakteristischer Genvarianten erschließen. Die Auswertung zeige klar, so die Wissenschaftler, dass Denisova-Mensch und Neandertaler sich stärker ähneln als Denisova-Mensch und Homo sapiens.
Reich, Pääbo und Kollegen stießen darüber hinaus auf einen bemerkenswerten Befund, als sie das Denisova-Genom mit dem verschiedener heute lebender Menschen verglichen: Wie es scheint, haben sich Spuren des Denisova-Genoms in der DNA heutiger Melanesier erhalten. Rund vier bis sechs Prozent des Genoms der Melanesier würden wahrscheinlich vom Denisova-Menschen stammen, berichten Pääbo und Reich.
Denisova-Mensch: DNA von neu entdeckter Menschenart entziffert - spektrumdirekt
Genetic history of an archaic hominin group from Denisova Cave in Siberia : Nature : Nature Publishing Group