Die ältesten Überlieferungen der Menschheit

G

Gast

Gast
Hallo liebes Geschichtsforum,
erstmal danke für die Bereitschaft, hier auch die Fragen von Gästen zu beantworten.
Was mich interessiert: In einer populärwissenschaftlichen Sendung (es könnte auch eine Zeitschrift gewesen sein, ist lange her) habe ich einmal die These gehört, dass die Grundlagen mancher Sagen schon aus der Frühzeit des Menschen stammen könnten. So z.B., dass der Neandertaler den modernen Menschen, die zeitgleich lebten, als Vorlage für Gestalten wie "den schwarzen Mann", Oger, etc. gedient hat.
Kennt vielleicht jemand Beispiele dafür, wo sich frühgeschichtliche Einflüsse (evtl. spezielle Ereignisse wie Naturkatastrophen) auf noch heute existierende Sagen belegen lassen? Für Tipps wäre ich dankbar.
Viele Grüße
Bernhard
 
Hallo liebes Geschichtsforum,
erstmal danke für die Bereitschaft, hier auch die Fragen von Gästen zu beantworten.
Was mich interessiert: In einer populärwissenschaftlichen Sendung (es könnte auch eine Zeitschrift gewesen sein, ist lange her) habe ich einmal die These gehört, dass die Grundlagen mancher Sagen schon aus der Frühzeit des Menschen stammen könnten. So z.B., dass der Neandertaler den modernen Menschen, die zeitgleich lebten, als Vorlage für Gestalten wie "den schwarzen Mann", Oger, etc. gedient hat.
Kennt vielleicht jemand Beispiele dafür, wo sich frühgeschichtliche Einflüsse (evtl. spezielle Ereignisse wie Naturkatastrophen) auf noch heute existierende Sagen belegen lassen? Für Tipps wäre ich dankbar.
Viele Grüße
Bernhard

Die Bibel oder das Gilgamesch sind doch voll mit frühgeschichtlichen Ereignissen die noch heute sagenhaft sind.
Allerdings auf die Neandertalerzeit sind die nicht zurückzuführen.
Zudem darf man bezweifeln, dass ausgerechnet die "Neandertalersagen" über "den schwarzen Mann" (homo sapiens sapiens) erhalten geblieben sein sollen, da der Homo sapiens am Ende überlebte. Und der wird sich doch wohl nicht selbst in den Überlieferungen zum "schwarzen Mann" (zur Angstfigur) gemacht haben?
Man streitet sich, ob die Neandertaler eine Sprache besaßen. Trotzdem gibt es eine Neandertaler-Sprache nach dem Film "Am Anfang war das Feuer" (CAN/USA/FRA 1981) .
Language
 
@Hurvinek: siehst du den Film als wissenschaftlich oder populär- an??

Ansonsten gäb es da die Sage von den kleinen Menschen auf Flores, die immer Nachts kamen und essen klauten. Diese Geschichte erzählte man Archäologen auf der Insel. Bald darauf (krasser Zufall) fand man H. floresiensis.
Den genauen Wortlaut kann ich nicht wiedergeben, aber so müsste es gewesen sein. Am besten mal nach Publikationen populärwissenschaftlicher Art über den Hobbit suchen oder es kann auch sein, dass etwas darüber in der ersten Publikation zu lesen war. Dazu müsste ich aber nochmal nachschauen..
 
Allerdings auf die Neandertalerzeit sind die nicht zurückzuführen.
Zudem darf man bezweifeln, dass ausgerechnet die "Neandertalersagen" über "den schwarzen Mann" (homo sapiens sapiens) erhalten geblieben sein sollen, da der Homo sapiens am Ende überlebte. Und der wird sich doch wohl nicht selbst in den Überlieferungen zum "schwarzen Mann" (zur Angstfigur) gemacht haben?

Hurvinek, ich glaube da hast du ihn falsch verstanden. Nicht die Sage der Neandertaler über den Homo Sapiens, sondern eben umgekehrt die Überlieferung der Homo Sapiens über die Neandertaler waren gemeint ;)
So z.B., dass der Neandertaler den modernen Menschen, die zeitgleich lebten, als Vorlage für Gestalten wie "den schwarzen Mann", Oger, etc. gedient hat.
Sorum könnte es also sehrwohl funktioniert haben, ob es aber tatsächlich so funktioniert hat, vielleicht irgendwie im Zusammenhang mit irgendwelchen "Urängsten" der Menschheit, dazu kann ich nicht wirklich was sagen.
Aber ist der "schwarze Mann" nicht eher dem Bereich Urban Legend bzw. Ammenmärchen anzurechnen? Ich finde zu dem Thema leider hauptsächlich pseudowissenschaftliche Seiten über Geister und Ähnliches. Oger sind doch in ihrer heutigen Form auch eher eine neues Phänomen, z.B. in "Der Herr der Ringe" oder "Shreck". Der Artikel in der englischen Wikipedia ist hierzu vielleicht aufschlussreicher als die deutsche Entsprechung. Kann es sein, dass "Oger" irgendwann mal eine Bezeichnung für "missgestaltete" Wesen und "Krüppel" war? Ich meine, das mal irgendwo gelesen zu haben, bin mir aber nichtmehr ganz sicher.
 
Soweit ich weiss, hebt der Anfang der Gilgameschsage voll auf die Unterschiede zwischen G. und seinem (späteren) Freund Enkidu ab: Gilgamesch ist unbehaart und hell, Enkidu behaart wie ein Tier und dunkel.
 
Hallo,
danke für die Kommentare. Da sich recht wenig darüber finden lässt, würde ich annehmen, dass das mit den Neandertalern doch eher ein Gerücht ist.
Wobei das mit der Gilgameschsage ja echt interessant ist. Als die geschrieben wurde, sollte der Neandertaler ja schon lange verschwunden sein ... also vielleicht doch ein Rückgriff auf ganz alte Überlieferungen?
 
Hurvinek, ich glaube da hast du ihn falsch verstanden. Nicht die Sage der Neandertaler über den Homo Sapiens, sondern eben umgekehrt die Überlieferung der Homo Sapiens über die Neandertaler waren gemeint ;)

Ach Gott, tatsächlich. Ich habe das falsch interpretiert.
Ich gehe natürlich davon aus, dass der dunklere Hauttyp nicht der europäische Neandertaler sondern der südlich einwandernde afrikanische Homo sapiens war. Deshalb mein obiges Posting!! :)
 
Ich könnte mir schon vorstellen das der Mythos über Riesen die geheim auf Bergen oder im Gebirge leben, sich durchaus auf Skelettfunde zurückführen liesse.
Da ja gelegentlich auch überlange Menschen geboren werden, würden diese wie Gulliver im Lande Lilliput ebenfalls als Beweis der alten Legenden gelten.

Wenn man sich die relativ kleinen Menschen von 1,40 bis max. 1,70m Größe der damaligen Zeit dazu denkt, der jungfräulichen Boden beackert, der noch nie umgegraben wurde und dabei irgendwann und irgendwo auf mächtige Neandertaler-Knochen stößt, ist der doch angesichts dessen davon überzeugt das einst Riesen da gelebt haben müssen.
Schliesslich waren die Neandertaler noch nicht so lange ausgestorben.

Ist allerdings rein spekulativ...
 
ich hab gerade was nettes gelesen was zu den Flores-Legenden gehört.
Ist vielleicht ganz interessant:

Homo florisensis - die kleinen Wesen von Flores gehören zur Mythologie der Insel.

Die Inselbewohner von Flores nennen sie Kurcaci oder Bugnino. Es sind menschliche Wesen, so klein wie Zwerge. Sie leben versteckt im Schutz des Dschungels, manchmal kann man sie vorbeihuschen sehen – und manchmal hören. Sie verständigen sich mit seltsamen Lauten und sind so klein und schnell, dass man sie nur schwer erahnt, wenn sie während der Regenzeit im Dunst aus dem Dschungel bis zu den Dörfern kommen.

Viele Leute legen ihnen abends Essen vor die Tür, am nächsten Morgen ist es verschwunden – die Kurcacis haben es geholt.
Eltern und Großeltern warnen ihre Kinder: "Geht nicht hinaus aus dem Dorf während der Regenzeit, wenn es dunstig ist, sonst fangen Euch die Bugninos."

Da sieht man mal wieder, Kinder weltweit haben die gleichen Sorgen,
in der zivilisierten welt ist es das Monster unterm Bett, im Dschungel ist es halt der Bugninos.:weinen:
 
Wenn man sich die relativ kleinen Menschen von 1,40 bis max. 1,70m Größe der damaligen Zeit dazu denkt, der jungfräulichen Boden beackert, der noch nie umgegraben wurde und dabei irgendwann und irgendwo auf mächtige Neandertaler-Knochen stößt, ist der doch angesichts dessen davon überzeugt das einst Riesen da gelebt haben müssen.
Größer als 1,7m war der Neandertaler aber auch nicht (nur kräftiger) und 1,4m finde ich schon sehr weit unten angesetzt.
 
guck dir die hobbits an, die waren nur nen meter gross ;-)

aber mal ehrlich, so genau hab ich nun nicht nachgemessen.
ich kenn aber nen haufen menschen die nur cirka 1,50 gross
sind und die würd ich noch nicht als zwerge ansehen.
(das mag vielleicht aus 2 meter höhe nen bisschen anders aussehen:)

neandertaler nur 1,70 gross ? hmm, ist ja auch nicht gerade riesig.
allerdings bezweifle ich das nen bauer aus dem 1 jhd. die körpergröße
hochrechnen konnte. den dürfte die dicke der knochen schon
genug beeindruckt haben.
 
Wenn ich einen Oberschenkelknochen fände, dann könnte ich leichter mit der Länge meines Oberschenkels vergleichen (vorrausgesetzt, ich kann den Knochen richtig in der menschlichen Anatomie einordnen), als mit der Dicke meines Knochens.
 
Warum Neandertaler? Wenn man früher große Knochen fand (z.B. Mammut) hielt man sie oft für menschlich. Das waren dann natürlich wahrhaftig die Überreste von "Riesen".
 
Zurück
Oben