Europa vor der indoeuropäischen Einwanderung

captain kirk

Mitglied
hallo!
was weiß man über die völker europas vor den indogermannen? dieses geschichtskapitel ist wenig beleuchtet scheint mir. ich habe kaum was darüber gefunden.
 
Beschäftige Dich mal mit den Basken, den Iberern, den Etruskern. Sind alles keine indoeuropäischen Völker.
 
hallo!
was weiß man über die völker europas vor den indogermannen? dieses geschichtskapitel ist wenig beleuchtet scheint mir. ich habe kaum was darüber gefunden.

Zunächst einmal: Neben der Hypothese einer Einwanderung der Indogermanen nach Europa, die im 3. Jahrtausend v. Chr. erfolgt sein soll, gibt es auch eine andere Spekulation, die die Indogermanen zur autochthonen Bevölkerung Europas zählt, die seit dem Mesolithikum dort vertreten ist. So u.a. der Historiker Alexander Häusler in seiner Publikation Nomaden, Indogermanen, Invasion. Zur Entstehung eines Mythos. http://www.uni-leipzig.de/~diffint/index.php/diffint/article/viewArticle/36

Deine Frage macht also nur dann Sinn, wenn man eine Zuwanderung indoeuropäisch sprechender Gruppen (oder Stämme) annimmt, die nach einer verbreiteten Meinung aus dem Raum nördlich des Schwarzen und Kaspischen Meers (Kurgan-Hypothese) oder aus Anatolien (Anatolien-Hypothese) stammen.

Was es mit den verschiedenen Hypothesen über eine so genannte "Urheimat" der Indogermanen auf sich hat, kannst du hier lesen:

Indogermanen ? Wikipedia

Um aber auf deine Frage zurückzukommen. Nimmt man einmal die Einwanderungshypothese als gegeben an, so hat es in Europa seit dem Mesolithikum eine vorindoeuropäische Bevölkerung gegeben, deren Existenz einige Wissenschaftler z.B. anhand der Gewässernamen, die vielfach nichtindoeuropäische Ursprungs sind, festmachen will.

Ferner gibt es eine Reihe nichtindoeuropäischer Sprachen, die auf eine vorindoeuropäische Bevölkerung hindeuten könnten und die uns aus Schriftquellen bzw. Wort- und Namensfragmenten bekannt ist. So z.B. das Iberische in Spanien, das Ligurische nördlich des Ligurischen Meers bzw. in den Ligurischen Alpen, das Etruskische in Mittelitalien, das Minoische auf Kreta oder die baskische Sprache in Südwestfrankreich und Nordspanien.

Viele halten das Minoische, Ligurische und Etruskische für den Überrest einer uralten mittelmeerischen Sprachschicht, die erst nach dem Vordringen indoeuropäischer Stämme verschwand. Die meisten dieser Sprachen waren noch in der Antike lebendig, als das Römische Reich mit seiner Expansion begann.
 
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