Faustkeil - ungefähres Alter?

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Maultasche

Gast
Guten Tag,

ich suche nach Informationen zu einem Stein, den ich als Faustkeil einstufen würde (aus Westfalen).
Kann jemand das ungefähre Alter schätzen und mir Näheres zur Verwendung oä sagen?
(siehe Anhang bzw. Bild)

Vielen Dank!

Maultasche
 

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Das würde ich auch sagen.
ich war mal in Dublin im Nationalmuseum, dort waren altirische Kampfkeulen (eher Tomahawks) ausgestellt, deren Köpfe sahen so ähnlich aus, wie die steine auf dem Bild.
 
Ich würde sagen das es für faustkeile zu fein und zu spezifisch bearbeitete steine sind. meiner meinung nach ist es der teil eines werkzeuges oder einer waffe welchem der hölzerne stiel fehlt. die verbindung ist in der art wie sie bei absatz- bzw. randleistenbeilen erfolgte. die datierung lässt sich anhand der steine wohl schwerlich vornehmen. ich würde sie ins neolith bis bronzezeit eindeuten, was aber nur mein ermessen ist da ich ähnliches schon ergraben habe. wenn ich wüsste wie man hier bilder einfügt so hätte ich dir einige vergleichsfotos gegeben die auch das aussehen eines solchen gerätes in kompletterhaltenem zustand zeigen.
 
nachtrag: es könnte sich auch um schleifsteine handeln, wie hier einige abgebildet neben dem halbfabrikat eines lochhammers aus pfyn-breitenloo aus der zeit um etwa 3700 v. chr.
von einer pfahlbausiedlung zur pfyner kultur
 

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Hallo Maultasche


bei Deinen gesuchten Werkeugen handelt es sich um Steinbeile.
Sie werden neolithischen Steingeräten zugeordnet und gehören zur Einzelgrabkultur.
 
gefundener Faustkeil?

Hallo, kann mir jemand zu diesem Faustkeil mehr Antworten geben? Wert? Wo kann ich mich hinwenden,wenn ich ihn verkaufen will? Habe diesen Faustkeil bei meinem Vater gefunden und es gab auch ein Echtheitsnachweis, der leider bei Wohnungsauflösung abhanden gekommen ist.
 

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@Seb0815: Habe diesen Faustkeil bei meinem Vater gefunden und es gab auch ein Echtheitsnachweis, der leider bei Wohnungsauflösung abhanden gekommen ist.
So richtig überzeugend sieht er nicht aus, keine Retusche zu sehen, mehr wie ein Abschlag. Sowas findet man aber auch zuhauf an der Ostsee oder in norddeutschen Kiesgruben, natürlich entstanden oder weil ein übermütiger Zeitgenosse ein paar Knollen zertöppert hat.

Woher soll er denn stammen?
 
Zuletzt bearbeitet:
@ Maultasche

Die Existenz des Faustkeils schätzen Historiker auf 250.000-70.000 v. Chr..
Er war das wichtigste Werkzeug der Altsteinzeit und war so geformt, dass er eine Schneide und eine Spitze hatte,ungefähr wie bei deinem.

Ein ähnliches Werkzeug der Jungsteinzeit, welches dem Faustkeil ähnelt, ist der Feuersteindolch. Dieser hatte jedoch eine feiner gearbeitete Schneide als der Fauskeil und eine schärfere breite Spitze auf der anderen Seite.
Der Feuersteindolch entwickelte sich ca. 2000 v. Chr..

Hier ein sehr schön geschliffener Feuersteindolch aus dem Neolithikum: http://www.ruhr-uni-bochum.de/imperia/md/content/arch/ufg/lehrsammlung/bo_0106.jpg

Hallo, kann mir jemand zu diesem Faustkeil mehr Antworten geben? Wert? Wo kann ich mich hinwenden,wenn ich ihn verkaufen will? Habe diesen Faustkeil bei meinem Vater gefunden und es gab auch ein Echtheitsnachweis, der leider bei Wohnungsauflösung abhanden gekommen ist.

Edit: Ich würde mich an deiner Stelle an einen Spezialisten wenden, der kannn dir genau sagen, ob es sich um einen Echten handelt, (was sehr unwahrscheinlich ist) oder nicht.
Frag einmal in einem historischen Museum nach, an wen du dich wenden kannst.
 
Zuletzt bearbeitet:
Am besten an das nächste archäologische Museum wenden. Die haben dort Antworten (aber auch Argumente, warum Du ihnen den Stein kostenlos überlassen solltest. HAst ja vermutlich keine Besitzurkunde)
 
Am besten an das nächste archäologische Museum wenden. Die haben dort Antworten (aber auch Argumente, warum Du ihnen den Stein kostenlos überlassen solltest. HAst ja vermutlich keine Besitzurkunde)

Ihnen den Stein kostenlos überlassen?? Wieso das und wieso braucht er eine Besitzurkunde dafür, wenn er ihn doch schon besitzt??
Oder meinst du damit, er hätte ihn auch gestohlen haben können...? :grübel:
 
Oder irgendwo außerhalb seines Grundstückes aufgehoben oder oder oder.
Ich kenn mich bei der rechtliche Situation nicht aus, bezweifle aber, dass man als finder allzu viele Rechte hat.
Die Himmelsscheibe musste ja auch Sachsen-Anhalt überlassen werden.
 
@Kriegerin: Ihnen den Stein kostenlos überlassen?? Wieso das und wieso braucht er eine Besitzurkunde dafür, wenn er ihn doch schon besitzt??
Oder meinst du damit, er hätte ihn auch gestohlen haben können...?
Mit der Argumentation wäre auch die Himmelsscheibe von Nebra nie öffentlich bekannt geworden. Zufällige Bodenfunde sind nun einmal zu melden, Raubgrabungen eh illegal.. Wenn es keine besonderen Highlights sind, darf man sie nach Registrierung oft wieder mitnehmen, die Museumsmagazine sind eh pickepackevoll.
 
Man kann einem Steinartefakt nicht ansehen, WANN es entstanden ist. Dies wird durch Fundumstände (Bodenschicht in der es "gefunden" wurde, bzw. möglicherweise dazugehörende (!) organische Teile wie etwa Knochen) bestimmt.
Weiterhin gibt es natürlich "Charakteristische Eigenschaften", die aber weit streuen und auch über lange Zeiträume gelten. Wirklich charakteristisch sind sie nur in einem Assemble verschiedener Artefakte, wie z.B. als Grabbeigabe)
Manchmal kann man noch aus mineralogischen Befunden (spezielle Zusammensetzung) raten, wo das Rohmaterial vielleicht hergekommen sein mag.

Im Rahmen der "Experimentellen Archäologie" können Dir heute verschiedene Leute fast jedes Teil herstellen, das Du gerne hättest :)

Man wird Dir im Museum also nur sage können: "Ja, das ein roher Faust des Acheuleen, davon gibt es genug in der Welt." Ich glaube nicht, dass sie ihn behalten wollen :)
 
Wenn Ihr mir einen Spezialisten oder ein Museum empfehlen könnt, werde ich diesen Schritt gehen!
Aus Erzählungen weiß ich, dass mein Vater das ebenfalls getan hatte und das Museum diesen Stein wollte. Nur leider ist das Schriftstück nicht mehr auffindbar.
 
Da wir nicht wissen, wo du herkommst, ist das schwierig zu beantworten. Wende dich am besten an das für deine Heimat zuständige Landesamt für Bodendenkmalkunde.
Gute Museen betr. Ur- und Frühgeschichte gibt es bei Düsseldorf (Neandertal) und in Halle/Saale.
 
@Seb0815



Das ist leider kein Faustkeil, zumindest ist er nicht als solcher von einem natürlichem Stein zu unterscheiden. An der Uni nannte man sowas spasseshalber Quetscholith sowas kann auch auf natürlichem Wege entstehen wenn Steine in Bewegung geraten.

Wie schon angemerkt, zeigen Faustkeile zielgerichtete Bearbeitungsspuren. Aber sei nicht traurig. In vielen Heimatmuseen liegen auch Quetscholithen als Faustkeile ausgestellt, meist sind die Fundumstände nicht mehr klar und vor Urzeiten von irgend welchen Altertumsfreunden dort abgegeben worden.

Zu dem Teil von Maultasche ist zu sagen, dass es vielleicht nicht aus Europa stammt schaut irgendwie nicht vertraut aus.
Zeigt aber durch die harte ausgebildete Schneide und die Fortsetzung auf die obere Seite eine klare Beziehung zu Metallwaffen an. Soetwas wurde hier in der Bronzezeit verwendet, als Bronze zu teuer war hat man die Gerätschaften aus Stein nachgebildet, mit klaren Merkmalen wie Absätzen und Gussresten die auf die Verwandschaft zu den Bronzeoriginalen hinweisen. Ich schließe also daraus, dass dieses Teil aus einer Kultur kam, die durchaus Metallwerkzeuge kannte.


Wem zu wenige Kommas (Kommata) im Text sind, der kann hier noch welche kriegen ,,,,,,,,,,,,,
 
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Hallo,

ich wollte mich einfach mal wieder melden mit einer Frage, die eigentlich nicht genau zum Thema paßt, aber trotzdem hier vielleicht richtig ist:

Hat jemand Kenntnis von der Verwendung von Steinwerkzeugen aus dem Mesolithikum bzw. Neolithikum aus Bergkristall?

Wenn ja, bitte Quelle angeben - vielen Dank im Voraus.
 
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