"Kilt" in der nordischen Bronzezeit?

Luziv

Aktives Mitglied
Ich interessiere mich ein bissel für die Bronzezeit und hätte eine Frage. Weiß jemand zufällig, ob das oft als "Kilt" beschriebene Lendentuch in der männlichen Kleidung der nordischen Bronzezeit den Oberkörper frei ließ? Also ging es ähnlich wie der Wickelkittel vom Knie bis zu den Achselhöhlen oder nur bis unter oder kurz über den Bauchnabel? Oder irgendwo dazwischen?

Ich beziehe mich dabei vor allem auf den jungen Mann von Borum Eshøj.

Hier ist eine ganz interessante kurze Zusammenstellung von Kleiderfunden aus Baumsärgen, ich werde aber aus den Fotos bezüglich der Kiltlänge nicht ganz schlau:

Bronze Age Costumes in North and Middle Europe | Heide W. Nørgaard - Academia.edu
 
Damit hier wenigstens etwas steht: ich habe mir kürzlich das Buch "Prähistorische Textilkunst in Mitteleuropa: Geschichte des Handwerkes und der Kleidung vor den Römern " von Karina Grömer besorgt, auch dort wird die Frage nicht klar beantwortet, aus dem Zusammenhang ist aber zu schließen, daß es sich bei der kiltartigen Kleidung um ein echtes Lendentuch gehandelt hat, was den Oberkörper frei ließ. Also ungefähr so wie auf der alten Zeichnung auf dem Deckblatt des im Ursprungspost verlinkten Papiers.

Interessant, wie sich die bronzezeitliche Kleidung von der dämlichen Hosenmode im germanischen Zeitalter unterschieden hat. :)
 
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