Sintflut in Meck-Pomm

heinz

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In der Wismarer Bucht wurde ein kleines Atlantis, Jäckelberg-Huk genannt, entdeckt. Zottelige Harpunenfischer mit Hosen aus Biberfell lebten hier vor 8000 Jahren mit ihren Frauen und Kindern.Dicht am Ufer standen die Hütten, deren Wände aus Baumrinde bestanden. Heute liegt der Ort zwei Kilometer von der Küste entfernt.
Am Ende der Eiszeit erschütterte ein Umweltdesaster den Norden. Zwischen Rügen, Bornholm und Lolland kam es zu einem kolossolen Wassersturz.
Die forscher vom Projekt Sincos arbeiten mit Schnorchlern, die vor der mecklenburgischen Küste schwere Videoschlitten, Echolote und Sonargeräte über den Grund ziehen.Die Resultat sind erstaunlich: Zerborstene Paddel, Hacken aus Hirschgeweih, Keramik und verottete Bootsreste wurden emporgehievt.Die Taucher entdeckten submarine Bachläufe, abgesperrt mit Fischzäunen aus haselrute. An einer Steinklinge ist noch der Griff erhalten.Es wurden 23 urzeitliche Camps entdeckt, das älteste liegt elf Meter unter wasser.
Die Geburt der ostsee verlief in mehern teils brachialen Etappen. Vor 13000 Jahren begannen die kilometerdicken Gletscher in Nordeuropa abzutauen. Zugleich hob sich das land, das heutige südschweden wuchs aus dem eingedellten Erdmantel hervor - und versperrte den weg zum Ozean. Höher und höher kroch der wasserstand im Atlantik und bahnte sich schließlich am Kattegat einen Zugang zur tieferliegenden Ostsee. Die lief voll wie eine badewanne. Der Durchbruch erfolgte wahrscheinlich am Öresund und an den belten. Torfmulden wurden weggespült, ganze Wälder langsam verschluckt. Binnen 600 Jahren stieg der Pegel um 15 Meter. :thx:
 
Sintflut in Mecklenburg - Vorpommern

Eigentlich ist es wenig erstaunlich ,dass sich in der damaligen Zeit dort Menschen angesiedelt haben.
Das Klima war durch die Nähe zum Wasser nicht so extrem kalt - wie übrigens auch heute noch. Dann gab es genug zu essen durch den Fischfang der eigentkich das ganze Jahr möglich war.
Nun Holz usw. auch in Hülle und Fülle - was braucht das Menschenherz mehr ( zur damaligen Zeit wenigstens ! )
Im Schlick fand man auch eine Kogge . Diese wurde restauriert und in diesem Sommer auf den Namen " Wisemaria " getauft .
Tschüss, Elena
 
Zuletzt bearbeitet:
Über das Projekt Steinzeit in der Wismarbucht gibt es einen Überblick vom Landesdenkmalamt Mecklenburg-Vorpommern:

In den vergangenen 5 Jahren wurden in der Wismarbucht zahlreiche submarine steinzeitliche Fundstellen mit sehr unterschiedlichen
Erhaltungsbedingungen entdeckt, die überwiegend in das Endmesolithikum und Frühneolithikum datieren.
Im nachfolgenden Beitrag wird ein Überblick des derzeitigen Forschungsstandes gegeben.


http://www.io-warnemuende.de/projects/sincos/archive/steinzeit_wismarbucht.pdf
 
In der Wismarer Bucht wurde ein kleines Atlantis, Jäckelberg-Huk genannt, entdeckt. Zottelige Harpunenfischer mit Hosen aus Biberfell lebten hier vor 8000 Jahren mit ihren Frauen und Kindern.
Die Frauen und Kinder machten also nix und ließen sich von den zotteligen Männern bedienen?

Dieser Beitrag offenbart gleich zwei völlig veraltete Bilder:
- Frauen werden über ihren Mann definiert
- Steinzeitmenschen sind zottelig (wobei.... hier ja offenbar nur die Männer)

Nun, ich muss zugeben, dass ich nicht sicher weiß, wie das mit Rasiermässern oder Kämmen in der Jungsteinzeit aussieht, aber spätestens in der Bronzezeit haben wir das alles: Kämme, Scheren, Rasiermesser.
Scheren in der Vormetallzeit sind ein wenig schwierig, wobei auch bronze- und eisenzeitliche Scheren keine zweistückigen Scharnierscheren sind, wie wir sie kennen, sondern aus einem einzigen Teil bestehen.
 
ahhhhh ja.....Zottelig waren auf jeden Fall die Hosen der Steinzeitmenschen, ausser man trägt das Fell nach innen :p
Und das Vorhandensein von Kanmm,Schere und Rasiermesser schliesst die Zotteligkeit nicht aus. Bei den Merowingern gab es das Gerät schon und die waren der Überlieferung nach sehr zottelig und in den 1960ern und 1970ern gab es die Gerätschaften auch ,sogar elektrisch - und was waren wir damals zottelig (nein ich zeige keine Fotos von mir aus der Zeit ) :p:DProblematischer find ich die These vom kolossalen Wassersturz am Öresund.
Das Emporwachsen der Landmassen nach der Gletscherschmelze durfte eher ein langsamer Prozess gewesen sein, der mit dem vermuteten Geschehensablauf eigentlich so nicht in Einklang gebracht werden kann
Eine exzessive Sturmflut vergleichbar der Magdalenenflut oder ein Seebeben dürfte da eher im Bereich des Möglichen liegen.
 
Problematischer find ich die These vom kolossalen Wassersturz am Öresund.
Das Emporwachsen der Landmassen nach der Gletscherschmelze durfte eher ein langsamer Prozess gewesen sein, der mit dem vermuteten Geschehensablauf eigentlich so nicht in Einklang gebracht werden kann
Eine exzessive Sturmflut vergleichbar der Magdalenenflut oder ein Seebeben dürfte da eher im Bereich des Möglichen liegen.

Was wir heute als Kattegat kennen, war um 8000 v. Chr. noch eine Landbrücke zwischen Schweden und Dänemark; die Ostsee mit deutlich vorgeschobenen Küstenlinien ein Süßwassersee. Durch den Anstieg des atlantischen Meeresspiegels „brach“ dieses Landbrücke und das Meerwasser strömte in die Ostsee ein.

Also nicht die Anhebung der skandinavischen Platte führte zu diesem Ereignis. Das hätte früher für eine Trennung von Nord- und Ostsee gesorgt und dass die Ostsee ein Süßwassersee würde, sondern der Anstieg des Meeresspiegels, der die Landbrücke überspülte und erodierte.
 
Nun ja, die großräumigen geologischen Prozesse, die seit dem Ende der Weichseleiszeit nacheinander zum Baltischen Eissee, Yoldiameer, Ancylussee und in Folge der Littorina-Transgression zum Littorinameer und schliesslich zur heutigen Ostsee führten sind mir natürlich bekannt und stehen ausser Zweifel und geologisch gesehen erfolgte das auch sicher in relativ kurzen Zeitspannen von ca 2000 Jahren.. Aaaber das hier beschriebene Flutereignis muss sich ja wenn ich die oben geschilderte Fundlage richtig interpretiere quasi über Nacht bzw. innerhalb weniger Tage oder Wochen ereignet haben. Und das muss primär andere Ursachen gehabt haben
 
So dramatisch geschildert empfinde ich das jetzt nicht:
Höher und höher kroch der Wasserstand im Atlantik und bahnte sich schließlich am Kattegat einen Zugang zur tieferliegenden Ostsee. Die lief voll wie eine Badewanne. Der Durchbruch erfolgte wahrscheinlich am Öresund und an den Belten. Torfmulden wurden weggespült, ganze Wälder langsam verschluckt. Binnen 600 Jahren stieg der Pegel um 15 Meter.
 
Na ja: die Funde zerborstener Paddel, Bootsreste ,Hacken aus Hirschgeweih, Keramik, einer Steinklinge mit Griff sowie Bachläufe, abgesperrt mit Fischzäunen und die Reste von 23 urzeitlichen Camps , das klingt m.E. eher nach einem überstürzten Aufbruch bei dem Wertgegenstände zurückgelassen wurden als nach planvollem Umzug aufgrund langsam nach oben kriechender Pegel. In dem Fall wäre es wohl eher zu einer schrittweisen Rückverlegung der Camps gekommen
 
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