Tatort Eulau

Luziv

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Gestern gab es ja auf ZDF in der Terra x-Reihe eine Sendung zu einem Fund von Skeletten von 13 Individuen nahe Eula in Sachsen-Anhalt, die ca. 2500 v. Chr. gelebt haben sollen und eines gewaltsamen Todes gestorben sind. Einige Male zuckte mein Finger wegen des heute bei Dokus leider häufigen pseudodramatischen Stils, cooler Schnitte und Technikgedöhns über dem Ausschaltknopf, aber ich fand den Fall dann doch zu interessant.

Hat jemand das Terra x-Buch zu dem Fall und kann sagen, ob es brauchbar(er) ist? Gibt es andere Publikationen dazu, oder allgemein zu Funden gewaltsamer Tötungen in der Jungsteinzeit/Bronzezeit, die ihr empfehlen könnt?
 
Gestern gab es ja auf ZDF in der Terra x-Reihe eine Sendung zu einem Fund von Skeletten von 13 Individuen nahe Eula in Sachsen-Anhalt, die ca. 2500 v. Chr. gelebt haben sollen und eines gewaltsamen Todes gestorben sind. Einige Male zuckte mein Finger wegen des heute bei Dokus leider häufigen pseudodramatischen Stils, cooler Schnitte und Technikgedöhns über dem Ausschaltknopf, aber ich fand den Fall dann doch zu interessant.

Hat jemand das Terra x-Buch zu dem Fall und kann sagen, ob es brauchbar(er) ist? Gibt es andere Publikationen dazu, oder allgemein zu Funden gewaltsamer Tötungen in der Jungsteinzeit/Bronzezeit, die ihr empfehlen könnt?

Und ich hab mir die Wiederholung jetzt gerade angesehen.
Ich finde, dass sie nicht schlecht war. Wie du Luziv schon erwähnt hast, ist es zu "pseudodramatisch" und auch die Darstellung der Untersuchung zu übertrieben. HighTech pur. ;)
Aber dennoch interessante Ausstrahlung.
 
Ich habe die auch gesehen und schließe mich eurer Meinung zum überdramatischen Stil an.
Nach Eula im Netz zu suchen, ist nicht ganz einfach, so habe ich nur diesen 5 Jahre alten Link Steinzeit-Friedhof: Begraben vor 4400 Jahren - Diverses - FOCUS Online gefunden. Die dort untersuchten Toten sind nicht gewaltsam gestorben. Die Gräber aus der Docu müssen also neuere Funde sein.
Etwas irritiert haben mich die Aussagen zur Glockenbecherkultur ? Wikipedia , ich dachte bisher, dass der Ursprung eher unklar ist. In der Docu waren sie fast sicher ein iberisch/nordafrikanisches Eroberervolk, obwohl das dann halb wieder zurückgenommen wurde. Sowas stört mich zunehmend an diesen Docus.
 
Genau das hat mich auch gestört.
Erst wird aufwändig eine Theorie inszeniert, mit Bildern die sich einprägen, dann wird in einem lapidaren Off-Kommentar die ganze Theorie in den Hades geschickt. :confused: Wenn man in dem Moment nicht genau zuhört verpasst man etwas wesentliches.
Die Expertenrunde in schummerigem Licht und mit Technikspielerei hat man wohl direkt bei Galileo-Mystery abgekupfert.:pfeif:

Alles in allem aber ein spannendes Thema, und dass die Menschen der Jungsteinzeit keine grunzenden Halbaffen waren kann sowieso nicht oft genug erklären.
 
Neu erschienen:

Harald Meller et.al.:
Tatort Eulau, Theissverlag, erschienen 08.2010, ISBN13:978-3806224016

Bestellt, noch nicht selbst gelesen.

Thomas
 
Zuletzt bearbeitet:
Das ist das Buch, was im ZDF gezeigt wurde. Habe es mir auch mal bestellt, Theiss ist eigentlich ein guter Verlag. Und natürlich heißt es Eulau, nicht Eula ...:autsch:
 
Neu auf dem Büchertisch:

Harald Meller et.al.:
Tatort Eulau.
Theiss, August 2010.
€ 22,90

Ich denke, viele haben den dazugehörigen Terra X Beitrag im TV gesehen und sind entsprechend skeptisch.
Um was geht´s ?
In der Nähe von Naumburg, im Ort Eulau, nördlich der Saale-Schleife findet seit Jahren Kiesabbau statt. Da Luftbilder und Einzelfunde arch. Be-Funde voraussagten, wird dort im Voraus gegraben.
Befund auf der hochwassersicheren Terrasse: Zwei oder drei noch erkennbare Neolithische Hausgrundrisse, rund 200 m nördlich davon ein Gräberfeld.
Kultur: Schnurkeramik, 14C pendelt um 2.500 v.Chr.

Funde, neben anderen Gräbern:
Drei Grabgruben, jeweils mit Mehrfachbestattungen, insgesamt 13 Menschen.
Schon alleine aufgrund der Lage der Skelette zueinander, wobei bei den Kindern auffälligerweise von der geschlechtsspezifischen geographischen Ausrichtung abgesehen wurde, ließen von vornherein eine Beziehung der Bestatteten untereinander vermuten.
aDNA (ancient DNA) Proben machten in einer der Grabgruben mit einer Frau, einem Mann und zwei Kindern sicher, dass es sich hierbei um eine Familie handelt. Dies konnte für die anderen Gräber aufgrund der schlechten Erhaltungszustände der Kinderknochen (warum ist Word eigentlich bei diesem Wort nicht irritiert...?) nicht nachgewiesen werden.
Isotopenanalyse der Zähne zeigte weiterhin, dass die Männer offenbar in der Gegend aufgewachsen waren, die Frauen jedoch nicht.
Deren Herkunftsort ist unklar, da es keine flächendeckende Isotopenkartierung für Deutschland gibt.
Die nächste Möglichkeit wäre rund 60 km von Eulau entfernt.

Medizinischer Befund:
Zwei sehr große, sehr kräftige Männer, die jedoch unter körperlichen Einschränkungen litten.
Die Frauen offenbar lange Zeit in Hockhaltung, Abnutzung der Gelenke.
Kinder, soweit die Knochen da Aussagen zulassen, gesund.

Pfeileinschüsse bei einer Frau, zusätzlich Hiebmarkierungen am Schädel.
Bei den Männern Abwehrverletzungen an den Unterarmen.

Pfeilspitzen sind Querschneider.

Erklärung:
Überfall bei Abwesenheit der kampffähigen Bevölkerung. Die beiden Männer litten, wie gesagt unter Bewegungseinschränkung, kämpften jedoch beim Überfall. Sie hatten keine Verletzungen von Fernwaffen, sondern unterlagen offenbar in einem Nahkampf.
Die Pfeilspitzen gehören wohl zur nördlich angesiedelten Schönfelder Kultur.

Sicher entwickelt auch das Buch einige Thesen, die sich nicht belegen lassen. Man merkt auch, dass während des Schreibens der Texte und offenbar auch während der Dreharbeiten noch nicht klar war, wer als Täter in Frage kam. Deshalb auch ein längerer Exkurs über die den Schnurkeramikern benachbarten Glockenbecherleuten und deren Verbreitung.

Trotzdem:
Interessante Lektüre. Lesbar auch für den interessierten Laien. Vielleicht ein wenig unnötig populärer Sprachstil.
Insgesamt ist das Buch aber wohl nicht mit dem Stil des TV-Berichtes zu vergleichen.

Weitere, rein persönliche Meinung:
Ich habe leider keine Berichte über die aktuelle Archäologie Sachsen-Anhalts in der Bibliothek. Natürlich ist ein Vergleich mit der Faktenlage ausweislich einer normalen Publikation notwendig und sinnvoll.
Andererseits werden die Hauptfakten über das Skelettmaterial und deren medizinischen und sonstigen naturwissenschaftlichen Aussagemöglichkeiten wohl richtig bekanntgegeben.
Auch die schmalen, recht einfach gestalteten Querschneider dienen wohl zurecht als Indikator einer Beteiligung von Menschen der Schönfelder Kultur. Ebenso zeigen die Hiebwunden die Größe von Schönfelder Beilen und nicht die von Glockenbecher-Äxten.
Auch die Hinzuziehung eines modernen Profilers ist natürlich diskussionswürdig. Allerdings weißt er selbst deutlich darauf hin, dass sich moderne Täterforschung aufgrund der wohl höchst unterschiedlichen Sozialstrukturen nicht einfach übertragen lässt. Allerdings stellt er fest, dass vor allem bei besonders brutalen Taten, in rund 95% der Fälle die Täter aus dem unmittelbaren Umfeld kommen. Erklärung hierfür ist, dass die zu solchen brutalen Taten notwendigen emotionalen Konflikte sich eben allermeist im unmittelbaren Umfeld ergeben. Diese Beobachtung auf die Zeit um 2.500 v.Chr. als Überlegung zu übertragen, halte ich zumindest erstmal für statthaft. Zwingend ist sie natürlich nicht.
Der „Overkill“ der sicher zumindest in einem Fall stattfand, (Zwei Hiebverletzungen, zwei Pfeileinschüsse) gibt allerdings schon zu denken.

Die Isotopenanalyse ist natürlich ein wirklich interessantes modernes Mittel. Zumindest in diesem Fall gelang ja das allererste Mal der Nachweis einer patrilokalen Struktur im Endneolithikum.
Dass weiterreichende Schlüsse, wie der Fall des glockenbecherzeitlichen Amesbury Schützen, aus der Nähe von Stonehenge der lt. Isotopenanalyse aus dem Alpenbereich stammt, und der als Indiz zur Beteiligung der Glockenbecherkultur am Ausbau von Stonehenge (!) herhalten muss, auch letztlich zu stark ins Spekulative gehen, sei mal der Begeisterung über diese für die Arch. neue Methode geschuldet.... J

Und, rein akademisch, sagt die Isotopenanalyse ja eigentlich nur, wo die Nahrung des Menschen zur Zeit während und nach der Entwicklung seines zweiten Zahnsatzes herkam.
Ich komme demnach in 4.500 Jahren wohl aus Neuseeland- wegen meiner Vorliebe für Kiwis und Lammfleisch.. J
Auch die offenbar im TV Bericht unterstellte religiösen Verbindung zu den Ägyptern ist wohl, na ja, nicht zwingend, sondern eher gezwungen. Klar sehen die Schnurkeramiker im Tode nach Süden, dem Mittag entgegen. Aber da gleich mit den Ägyptern....noch dazu, wenn man weiß, dass Echnaton ja eigentlich erst 1000 Jahre später....nun ja. Im Buch wird diese „Egyptian connection“ jedenfalls nicht erwähnt.

Resümee:
Erstmal spannend. Dann interessant. Gute Sachinformation. Der Spagat zwischen Populärer Literatur und wissenschaftlicher Information und darin gebotener Zurückhaltung ist immer schwierig.
Mir ist jedenfalls diese Art der Information für das breite Publikum lieber, als eine wissenschaftliche Abhandlung über die Indikation der Attinger Abrollverzierung für Ha A1 oder A2 in der Festschrift zum 25-jährigen Berufsjubiläum der Bibliotheksverwalterin des Heimatmuseums Kleinschluck im Landkreis Roth.

Gerade der Detailreichtum an Aussagen, die heutzutage über eine solche Bestattung möglich ist, sollte schon erneut für die berechtigten Anliegen einer modernen Arch. werben.

Thomas
 
Vielen Dank für die Ausführungen. :)

Ich habe zugegebenermaßen ein kleines Faible für Bekleidungsgeschichte. Wie beurteilt man die in der TV-Sendung (und im Buch?) gezeigte Kleidung, die mich etwas gewundert hat? Die jungsteinzeitlichen "Eulauer" wurden (bis auf einen mal sichtbaren jungen Mann) als vollständig behost dargestellt, die mysteriösen Glockenbecher-Reiter als eine Art Frühsteppenkrieger, die Schönfelder, in einer der letzten Szenen kurz zu sehen, als meist mit Kitteln/Tuniken Bekleidete mit nackten Beinen (wie ich es für die Bronzezeit des 2. Jahrtausends als normale Kleidung kenne). Gibt es dazu Funde oder war das mehr oder weniger künstlerische Freiheit?


Der „Overkill“ der sicher zumindest in einem Fall stattfand, (Zwei Hiebverletzungen, zwei Pfeileinschüsse) gibt allerdings schon zu denken.
...
Thomas

Das ist keinesfalls notwendigerweise ein Overkill. Waffen wirken oft erheblich langsamer und schlechter als in Filmen zu sehen. Der Gegner fällt nicht um/ erscheint nicht handlungsunfähig trotz mehrfacher Treffer. Opfer/Gegner mit einer Vielzahl von Stich-, Schnitt- und Hiebwunden oder auch Schußwunden sind daher in der Kriminalistik nichts total Ungewöhnliches. Solche multiplen Verletzungen können sowohl bei durch persönliche Emotionen gesteuerten Beziehungstaten als auch bei "Zweckdelikten" wie Raubmorden geschehen. Natürlich gibt es so was auch oft im Kampf, wo alle Beteiligten extrem unter Adrenalin stehen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Luziv,

zur Bekleidung: Das Thema Hosen ist tatsächlich schwierig.
Der wohl einzige Fund an klar erkennbaren neolithischen Kleidungsstücken ist der Fundkomplex vom Hauslabjoch. („Ötzi“)
Der hatte keine Hosen, sondern Beinlinge, Leggins.
Andere Fundgruppen lassen eher vermuten, dass wohl keine Hosen getragen wurden. Das Vorbild für die Glockenbechermänner waren wohl neolithische Steinstelen. Die am besten erkennbaren sind aus Sion- Petit Chasseur in der Schweiz. Keine Hosen. Tuniken und darunter nackte Beine. Sie zeigen auch die im Film zu sehende Bemusterung der Oberbekleidung der Glockenbechermänner.
(Siehe u.a. : http://anthro.unige.ch/lap/archeo-gobelets/images/stele_pc.gif)
Allerdings stimmt die Verwendung dieser Stelen für die Glockenbecherleute nicht ganz. Diese Stelen waren in Zweitverwendung in Gräbern eingebaut, die von den Glockenbecherleuten weiterverwendet wurden. Die Stelen sind demnach eigentlich älter und datieren wohl ins Jungneolithikum, nicht ins Endneolithikum...

Gelegentlich werden auch Linienbandkeramische Figurinen (um 5000 v.Chr.) so gedeutet, dass Hosen getragen wurden, auch von Frauen. Begründung: Man sieht deutlich die Beine, die nicht von Röcken überdeckt sind.
Auch wohl nicht ganz richtig. Man sieht auch die primären Geschlechtsmerkmale.....

Warum Hosen gezeigt wurden, ist mir auch nicht klar. Außer es waren Leggins. (Ich habe den TV-Film nicht gesehen)

Zum „Overkill“. Sehr guter Einwurf. Die Frau hatte einen Pfeileinschuss im Bauch und einen direkten Herzschuss. Zusätzlich zwei Hiebe am Kopf. Die Pfeileinschüsse müssen tatsächlich nicht sofort (für den Täter erkennbar) direkt zum Tod geführt haben. Der zweite „Sicherungsschlag“ ist an sich auch nicht so ungewöhnlich....

Na ja....Ein US-amerikanischer Richter hatte mal in der Mitte des 19.Jh. bei einem Rechtsstreit um ein Grundstück sehr richtig festgestellt:
„Es ist unmöglich, einer Auswirkung mit hundertprozentiger Sicherheit eine Ursache zuzuordnen.“ :)

Thomas
 
Ich denke mal, im Film haben sie einfach geschlampt. Die Glockenbecherleute hatten alle Hosen an, sahen eigentlich wie so eine Art Steppenkrieger aus. Der Unterschied zwischen den behosten "Eulauern" und den unbehosten Schönfeldern dürfte ökonomisch begründet sein: man wollte einen Unterschied zeigen und verwendete für die Schönfelder vorhandene Spielszenen aus anderem Zusammenhang. Die selben Szenen, die angeblich den jungsteinzeitlichen Überfall der Schönfelder zeigen, tauchen nämlich in dem Dokufilm über die bronzezeitliche Himmelsscheibe von Nebra auf, wie ich kürzlich gesehen habe, wo die Kleidung Kittel/Tunika/nackte Beine ja gut hinpaßt. Da man sie für den Nebra-Film hatte, hat man sie wohl auch für den Eulau-Film benutzt. Na ja ...

Nach Deinen Ausführungen stelle ich mir die "Eulauer" Trichterbecherleute und die Schönfelder also mal ohne Hosen vor. Unsere Vorfahren waren damals eben noch schlau genug, dieses dämliche Kleidungsstück zu meiden. :p
 
Also, Reiter ohne Hose oder Decke?
Meine Freundin aus dem Siegerland meinte auf die Frage,"Schon mal mit nacktem A... auf einem Pferd gesessen? Ennäh, so veel Penatencreme kah isch mer gaarnet kaufe!!!!"

Wer also behauptet, irgendein Reitervolk hätte mit nackter Haut auf Pferdehaut gesessen, setze sich bei Temperaturen über 25° auf ein Pferd und reite mal ne halbe Stunde. Pferdeschweiß und Menschenschweiß auf nackter Haut ist besser als Fußpilz, es juckt und brennt deutlich besser.
 
der wusste dat, hat er doch nen Sattel unter! Siehe Linie unterm / hinterm Knie.
Wie allerdings der Reiter treiben und Schenkelhilfen geben konnte, war mir schon immer schleierhaft.( Ich kenne diese Abbildung noch aus dem Lateinbuch). Er sitzt fast auf der Hüfte des Pferdes und drückt mit den Schenkeln auf das Schulterblatt.
Hatten die Griechen besonders kitzelige Nacktpferde? Oder zeigt das Bild eine idealisierte Darstellung?
 
Lol, ja ursi, im Gegensatz zu unserem Lehrer haben wir Landschüler das vermutet.
Obwohl man so etwas "Life" darstellen kann, bei entsprechendem Wetter und im passenden Umfeld.Im ganz tiefen Sitz und mit den Fußspitzen unter der Achsel kitzeln, dann tänzelt der Gaul. Oder steigt und bockt. Nur vorwärts gehts dann nicht
 
Lol, ja ursi, im Gegensatz zu unserem Lehrer haben wir Landschüler das vermutet.
Obwohl man so etwas "Life" darstellen kann, bei entsprechendem Wetter und im passenden Umfeld.Im ganz tiefen Sitz und mit den Fußspitzen unter der Achsel kitzeln, dann tänzelt der Gaul. Oder steigt und bockt. Nur vorwärts gehts dann nicht

Das musst du mir als passionierte Reiterin nicht erklären ;)
 
Also, Reiter ohne Hose oder Decke?
Meine Freundin aus dem Siegerland meinte auf die Frage,"Schon mal mit nacktem A... auf einem Pferd gesessen? Ennäh, so veel Penatencreme kah isch mer gaarnet kaufe!!!!"

Wer also behauptet, irgendein Reitervolk hätte mit nackter Haut auf Pferdehaut gesessen, setze sich bei Temperaturen über 25° auf ein Pferd und reite mal ne halbe Stunde. Pferdeschweiß und Menschenschweiß auf nackter Haut ist besser als Fußpilz, es juckt und brennt deutlich besser.

Fakt ist nun mal, daß zumindest die Griechen und die frühen Römer ohne Hosen reiten konnten. Man benutzte zunächst vermutlich Decken, später auch gepolsterte Sättel.

Ob man auch ohne Decke geritten ist? Keine Ahnung. Einen Fehler darf man aber nicht ohne weiteres machen: das berühmte "Ich kann es nicht (zu schwach/verwöhnt/untrainiert/ungewohnt/schlauer/...), also konnten es die Leute damals auch nicht" ist nur mit großer Vorsicht verwendbar. ;)
 
Gauguin hat auch noch solche Phantasien in die Welt gesetzt:
 

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Fakt ist nun mal, daß zumindest die Griechen und die frühen Römer ohne Hosen reiten konnten. Man benutzte zunächst vermutlich Decken, später auch gepolsterte Sättel.

Ob man auch ohne Decke geritten ist? Keine Ahnung. Einen Fehler darf man aber nicht ohne weiteres machen: das berühmte "Ich kann es nicht (zu schwach/verwöhnt/untrainiert/ungewohnt/schlauer/...), also konnten es die Leute damals auch nicht" ist nur mit großer Vorsicht verwendbar. ;)
Man ist sicher ohne etwas zwischen der eigenen und der Pferdehaut geritten, zu mindest im Anfang der Reiterei bis zu der Erkenntnis, das da was zwischen gehört.
Nur Reitervölker reiten eben auch im Sommer und da ist eine Zwischenlage äußerst angenehm.
 
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