Religiöser Status mesopotamischer Könige

Chan

Aktives Mitglied
Ich brauche Angaben über das Verhältnis von König und jeweils oberster Gottheit für möglichst viele Könige der Frühdynastischen Zeit, der akkadischen Zeit, der Ur III-Zeit sowie der altbabylonischen Zeit. Mit "Verhältnis" meine ich die Art und Weise der Legitimation der Königsherrschaft: a) Statthalterschaft eines Gottes, b) Gotteskindschaft + Statthalterschaft, c) Gottgleichheit.

Bekannt sind mir nur folgende Beispiele, z.T. mit entsprechenden Inschriften:

+ Eannatum, 3. Herrscher I. Dyn. Lagasch (= Gotteskind und Statthalter)
+ Lugalkiginedudu (Uruk, 25. Jh.) = Statthalterschaft
+ Uruinimgina, letzter Herrscher I. Dyn. Lagasch (= Statthalterschaft)
+ Naram-Sin, 4. Herrscher von Akkad (= Gottesdeterminativ und Stadtgott von Akkad)
+ Schulgi, 2. Herrscher III. Dyn. Ur (= Gottesdeterminativ)
+ Gudea, 2. Dyn. Lagasch (Gotteskind + Statthalter)
+ Hammurabi von Babylon (= ´Sonnengott von Babylon´ und Statthalter von Schamasch)

Ich wäre für Hinweise auf Beispiele für reine "Statthalterschaft" (ohne Kindschaft oder Deifizierung) dankbar, ebenso für Info über Sargons Status.

Trugen Schulgis Söhne Amar-Sin und Schu-Sin ebenfalls den Gottesdeterminativ im Namen?

Zitate aus entsprechenden Königsinschriften wären hilfreich.

Das Internet habe ich zu dem Thema weitgehend abgegrast. Mehr als obige Angaben konnte ich bisher nicht finden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Siehe Brisch, Religion and Power, Divine Kingship ..., 2012, dort insbesondere Kapitel Touched by the Gods von Irene Winter.
 
Danke, ich habe die PDF downgeloaded, meinem bisherigen Informationsstand fügt sie aber nicht allzuviel hinzu.

Das ist schade.

Immerhin könnten Deine Fragen nach Shu-sin und Amar-su'en damit beantwortet sein, und Ibbi-sîn hinzugefügt werden:

"Following the akkadian period (ca. 2350–2150 b.c.), which had seen the first deified kings with naramsin (2254–2218 b.c.) and Šarkališarri (2217–2193 b.c.), and preceding the isin-larsa period (ca. 2000–1800 b.c.), which saw the demise of this phenomenon, this period, which covered a little more than a century, truly represents the apex for divine kingship in ancient Mesopotamia. Šulgi (2094–2048 b.c.), the second ruler of this dynasty, was the first of its rulers to assume divine status, a position retained by his successors amar-su’en (2047–2038 b.c.), Šu-sîn (2037–2029 b.c.), and Ibbi-sîn (2028– 2004 b.c.) .

OIS6 ist übrigens auch als PDF verfügbar.:winke:
 
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