Die Hyksos, Joseph und die "Kinder Israels"

Stephan

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Schon viele Forscher haben versucht Joseph,die mystische Gestalt der Bibel in einen historischen Kontest einzuordnen.
Hier ist eine meiner Vermutungen,wobei ich in Joseph weniger eine historische Persönlichkeit sehe sondern eher einen Vertreter seiner Zeit für die er steht.
Bis auf Manetho sind Quellen und so Fehlanzeige,alles also nur Spekulation. Kann also heftigst drüber diskutiert werden da nix bewiesen werden kann.

Manetho (280 v. Chr) berichtet Ägypten sei während der 15. und 16. Dynastie von fremden Herren regiert worden,die er die "Hyksoskönige nannte. Er übersetzte diesen Begriff mit mit "Hirtenkönige". Etwa 90 Jahre dauerte diese Zwischenzeit,von ca. 1640 bis 1550. Ihre Vertreter hatten so kuriose Namen wie Salitis, Scheschi, Chian, Apophis.
Der Umbruch war zweifellos da, man kann ihn an der kulturellen Entwicklung sehen.
Um 1700 v. Chr hörten die Ägypter plötzlich auf große stolze Bauwerke zu errichten.
Um diese Zeit erfolgte ein Einbruch semitischer Völker vom Osten her die kriegerisch Veranlagt waren. Sie brachten Neuerungen wie Streitwagen, die Herstellung von Bronze, die Verwendung der sich drehenden Töpferscheibe und eine Verbesserung des Webstuhls.

Unverändert blieben aber die ägyptischen Traditionen.
Die Hyksos übernahmen nun den Herrschaftsstil der Pharaonen,sie ahmten die Pharaonen nach und setzten so die Kette der ägypt. Herrscher fort.
Soweit die Fakten....über Details lässt sich natürlich streiten,aber das große und ganze ist so wissenschaftlich anerkannt.

Nun das Hypothetische meinerseits.
Joseph hat mit hoher Wahrscheinlichkeit seine Karriere in der Zeit der Hyksos gemacht. wenn die Hyksos zu den semitischen Stämmen gehört haben so wie es z.B. Josephus Flavius behauptet, dann waren Joseph aus der Bibel und der Hyksos-Pharao Verwandte im weitesten Sinne.
Joseph und der Hyksospharao hatten auch einen gemeinsamen Gott zu dem sie zusammen beteten. In der Tat waren die Hyksos monotheistisch veranlagt und beteten nur Seth an.
Das erste Buch Mose erzählt auch dass Joseph seine Sippe nachholte und sie vom Pharao das Beste Stück Land bekamen das Ägypten zu bieten hatte.
Sicher eine übertriebene Darstellung jedoch einleuchtend: Ein reicher Stammesverwandter sorgt für seine ärmeren Stammesverwandten.
Die Fremden bildeten jedoch weiterhin eine Militärkaste die keine Wurzeln in der Bevölkerung besaß.
Die Ägypter waren nur so lange unterlegen solange sie den technischen Stand nicht aufgeholt hatten. An Anzahl waren sie schon immer überlegen. Als sie nun auch auf der gleichen technischen Stufe waren,drückten sie die Hyksosherrschaft aus dem Niltal bis nach Palästina zurück. Dort sind sie dann von verwandten Stämmen beschützt worden wie uns der Bericht eins Seemanns erzählt der bei den Kämpfen dabeigewesen war.
Das 2. Buch Mose erzählt auch von dieser Veränderung:"Da kam lange Zeit nach Joseph ein neuer Pharao zur Macht der von Joseph nichts mehr wusste."
Die neuen Pharaonen,die auch gegen die semitischen Stämme in Kanaan kämpften sahen nun mit Argwohn auf die übriggebliebenen Hyksosüberreste in der Bevölkerung.
Hatte der Pharao, zu dessen Zeit Joseph Karriere gemacht hatte, den Stammesverwandten das "Beste Ägyptens" gegeben, so mussten nun deren Nachfahren jetzt die Umkehrung der Situation erleben. Die bisher Bevorzugten wurden nun gedemütigt und geknechtet. Sie waren nun zu Fremdlingen und zu Verfolgten geworden.
Irgendwann sind sie dann nach und nach abgewandert in das Land das man heute Israel nennt. Es war wohl kein dramatischer Zug so wie es in den Büchern Mose beschrieben wird,sondern eher eine andauernde Infiltration, möglich gemacht durch die außenpolitische Schwäche Ägyptens beispielsweise während der Zeit Echnatons.

Jedoch hat es Mose und Joseph warsch. nicht gegeben,jedoch stehen sie vllt. repräsentativ für eine Epoche in der sich die Lebenszustände änderten.

Bin am überlegen ob der Stoff wert wäre sich darin mal einzuarbeiten.
Was haltet ihr davon?

Enjoy the discussion.
 
David Rohl schildert den Ablauf in seinem Buch Pharaonen und Propheten etwas anders.

Extra um die zeitlichen Angaben der Bibel auf die ägyptische Chronologie stimmig zu machen, versucht er sich in einer gänzlichen Neudatierung der 2. und 3. Zwischenzeit. Obwohl er viele bedenkenswerte Ansätze liefert, scheitert er aber letzten Endes an dieser Aufgabe. Das Buch ist aber trotzdem lesenswert und liefert eine Menge Fakten zu den Beziehungen zwischen Ägypten und Palästina in der fraglichen Zeit.
Im Zweifelsfall sind vermutlich eher die Angaben der Bibel ungenau. Da dies vorwiegend amerikanische Autoren nicht einsehen wollen oder, wegen ihrem christlich-fundamentalistischen Publikum, nicht können, führen ihre Forschungen nach Mose und Joseph in Ägypten in der Regel nicht weiter.

Wie gesagt, ich stimme im wesentlichen mit deiner Hypothese überein, um der Diskussion noch einen Stubs zu geben, die Hypothese von David Rohl:
-Joseph kommt unter Sesostris III. nach Ägypten
-unter Amenemhet III. wird er Wesir und bleibt das auch untern den ersten Herrschern der 13. Dynastie noch
-der Exodus findet unter Pharao Dedumose (am Ende der 13. Dynastie) statt
-Ramses II. nicht Scheschonk ist Schischak
 
Vielleicht helfen auch noch ein paar Angaben aus dem Genesis weiter:
Der Pharao gibt Joseph den Namen Zaphenat-Penech, seine Frau heißt Asenat und ist die Tochter des Hohepristers von On, Potiphera. Es wird auch noch von zwei Söhnen Josephs berichtet: der Älteste heißt Manasse, der zweite Ephraim.
 
Andronikos schrieb:
Wie gesagt, ich stimme im wesentlichen mit deiner Hypothese überein, um der Diskussion noch einen Stubs zu geben, die Hypothese von David Rohl:
-Joseph kommt unter Sesostris III. nach Ägypten
-unter Amenemhet III. wird er Wesir und bleibt das auch untern den ersten Herrschern der 13. Dynastie noch
-der Exodus findet unter Pharao Dedumose (am Ende der 13. Dynastie) statt
-Ramses II. nicht Scheschonk ist Schischak
Hm....
Sesostris III. 1878-1841 v. Chr ist noch ein "Vollblutsägypter". Ich glaube dass er von Rohl zu früh datiert ist,da er wohl kaum in das Schehma passt. Worauf stützt sich David Rohl dabei?
Mit der 13. Gynastie kenn ich mich nicht so gut aus da es da anfing chaotisch zu werden und sich auch viele Regentschaften überschneiden. Und es in der Tat wenig Quellen gibt.
Wie kommt er an dieser Stelle genau auf Dedumose? Über den ist ja so gut wie gar nix bekannt,nur ne Stele in gebelein und auf ner Stele in Edfu, es ist nicht mal sicher ob es nicht sogar 2 Dedumoses gegeben hat aufgrund des Thronnamens Djed-hotep-Rê. Wie kommt er gerade auf den?
Wenn also Ramses II. Schischak aus der Bibel ist,das müsste dann ja heißen dass Salomon und die ganzen Könige Judäas zur Zeit des neuen Reiches gelebt hätten. D.h. Thutmosis III. hätte ja schon zwangsläufig auf diesen dubiosen Staat Judäa treffen müssen. Und man weiß ja so ziemlich alle Details über die Feldzüge von Thutmosis III. ganz zu schweigen von den Kriegsberichten von Ramses II., wäre einer von beiden mit dem Königreich mit dem Sitz in Jerusalem zusammengetroffen, dann würde es darüber sicher Berichte geben.
Dabei wissen wir von Scheschonk I.(945-924 v. Chr.) aus einem Bericht an der Bubastidenhalle in Karnak über den Sieg über Jerusalem. Des weiteren gibt es eine Stele aus Megiddo in der Scheschonk seinen Feldzug rühmt und somit nachweislich bis Nordisrael gekommen ist. Unter anderem müsste es dann ja auch bedeuten dass die Bibel den scheschonkschen Feldzug verschweigt.
Aber das kommt daher dass Rohl sich echt um 300 Jahre verirrt hat nur um die Zwischenzeit falsch datieren zu können aus welchen Gründen auch immer. Die Motivation die dahinter steckt verstehe ich nicht ganz. Er klammert dabei ja ganz fundamentale Erkenntnisse aus die über die Geschichte des Nahen Ostens bekannt sind.
 
Du hast schon recht, mit seiner neuen Datierung vertut er sich auch meiner Meinung nach ganz gewaltig.

Trotzdem liefert er einige bedenkenswerte Fakten.
Er interpretiert einige Amarna Briefe dahingehend, das sie den von David angeführten Aufstand darstellen. Eine Entstehung des israelischen Königreiches in der Zeit Echnatons passt zumindest in die politische Großwetterlage der Region.
Insofern könnte Ramses dann auch Schischak sein, zumindest vom zeitlichen Abstand des Einfalls von Schischak nach Israel zu dessen Gründung.
Rohl weist mMn überzeugend nach, das der als Jerusalem gedeutete Name in Scheschonks Liste nicht Jerusalem sein kann. Der Name passt 1. nicht in die aus der Liste zu rekonstruierende Marschroute Scheschonks und zweitens passt der Name nicht. y-w-d-h-m-l-k würde nicht als Iouda-ha-malek "Königreich Juda", sondern als Yad-Ha-melek "Hand des Königs bzw. Stele des Königs" übersetzt werden.
Darüberhinaus wird Scheschonk fast immer mit "n" geschrieben, auch in akkadischer Keilschrift (semitisch) fehlt dieses "n" nicht.
Anhand einer Inschrift am Tempel Medinet Habu von Ramses III. (=ra-messu) versucht er nachzuweisen, dass der Kurzname von Ramses "ss = sese" gewesen sein soll. In hebräisch würde dies Schischa ausgesprochen, das abschließende "k" wurde vom biblischen Autoren angehängt, damit das Wort übersetzt "Angreifer bzw. jener, der zermalmt" bedeutet.
Zumindest umständlich hergeleitet, zugegeben.
Sodann zeigt Rohl in Bild und Übersetzung einen Stein vom Pylon des Ramesseums, auf dem die Umrisse einer Stadt mit der Aufschrift: "Die Stadt, die der König im Jahre 8 plündern ließ - Schalem." Salem ist der älteste bekannte Name von Jerusalem!

Moses soll unter Pharao Khenephres einen Feldzug nach Kusch geführt haben (Artapanus nach Eusebius). Dieser Khenephres soll mit Chaneferre Sobekhotep IV. aus der 13. Dynastie identisch sein, von dem man einen Bericht über einen Kriegszug nach Kusch kennt und von dem man auf Argo in Kusch sogar eine Statue fand - Rohl gibt ihm ca. 20 Jahre Herrschaft.

Nach Josephus schreibt Manetho über das Ende der 13. Dynastie.
"Wir hatten einen König namens Timaos. Unter ihm ward Gott-warum weiß ich nicht-uns ungnädig;"
Timaos ist die griechische Form von Dedumose.
In Tell el-Daba wurden Anzeichen für eine Kathastrophe (Massengräber) am Ende der 13. Dynastie gefunden.

Die frühen Hyksos waren Amalekiter, die die Israeliten auf ihrem Weg durch Sinai trafen und schlugen. Der Hyksospharao Scheschi ist identisch mit König Scheschai aus Hebron (Josus 15,14; Richter 1,10) den die Israeliten vermutlich nach Scharuhen vertrieben und der später Ägypten eroberte.

Das in aller Kürze.
 
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Andronikos schrieb:
Er interpretiert einige Amarna Briefe dahingehend, das sie den von David angeführten Aufstand darstellen. Eine Entstehung des israelischen Königreiches in der Zeit Echnatons passt zumindest in die politische Großwetterlage der Region.
In den Amarnabriefen aus jener Zeit wird doch eher beschrieben wie sich verschiedene Kleinkönige in Kanaan gegenseitig fetzen in einem "Bruderkrieg". Und in der Korrespondenz beschweren sich ja viele Fürsten über die Nachbarfürsten. Von einem zentralen Königstum oder Königsaufstand weit entfernt. Wie sieht in dem Fall Rohls Interpretation aus?

Andronikos schrieb:
Insofern könnte Ramses dann auch Schischak sein, zumindest vom zeitlichen Abstand des Einfalls von Schischak nach Israel zu dessen Gründung.
Wenn man es so sieht schon,allerdings müsste man dann die komplette hethitische Geschichte und deren ärchäologischen Erkenntnisse umdatieren,gefolgt von denen des Zweistromlandes. Und es ist ärchäologisch einwandfrei geklärt wann das Hethiterreich untergegangen ist. um 1200 v. Chr . Wenn es also nach Rohl geht hätte Ramses II. und Thutmosis III. demzufolger erst im 900. Jhd. gegen die Hethiter gekämpft. Also zu einer Zeit als alle Städte,inkl.der hethitischen Hauptstadt Hattuscha schon abgefackelt waren und das schon seit fast 300 Jahren. Desweiteren wurde die Korrespondenz mit Ramses auf Tontafeln in den verkohlten Überresten von Hattuscha gefunden. Nach ihrer Vernichtung um 1200 v. Chr wurde Hattuscha nicht mehr aufgebaut,deshalb hat auch die genaue Datierung so gut funktioniert. Also muss die Korrespondenz mit Ägypten auf jeden Fall vor 1200 v. Chr stattgefunden haben. damit dürfte Rohl widerlegt sein...in der Hauptsache.

Wie das nun mit den Buchstabensilben ist kann ich leider nicht sagen immo. Kenn mich da nicht so richtig aus.

Andronikos schrieb:
Moses soll unter Pharao Khenephres einen Feldzug nach Kusch geführt haben (Artapanus nach Eusebius). Dieser Khenephres soll mit Chaneferre Sobekhotep IV. aus der 13. Dynastie identisch sein, von dem man einen Bericht über einen Kriegszug nach Kusch kennt und von dem man auf Argo in Kusch sogar eine Statue fand - Rohl gibt ihm ca. 20 Jahre Herrschaft.
Steht das in der Bibel? dass Moses unter Khenephres einen Feldzug geführt hat?

Andronikos schrieb:
Nach Josephus schreibt Manetho über das Ende der 13. Dynastie.
"Wir hatten einen König namens Timaos. Unter ihm ward Gott-warum weiß ich nicht-uns ungnädig;"
Timaos ist die griechische Form von Dedumose.
In Tell el-Daba wurden Anzeichen für eine Kathastrophe (Massengräber) am Ende der 13. Dynastie gefunden.
Jap...ist aber logisch da Ende der 13. Dynastie auch das Mittlere Reich zusammengebrochen ist.
"Wir hatten einen König namens Timaos. Unter ihm ward Gott-warum weiß ich nicht-uns ungnädig;"
Mit dem Gott ist nicht der Gott Israels gemeint sondern eher Amun. Ich verstehe dabei nicht so ganz was es mit den Israeliten zu tun hat.

Andronikos schrieb:
Die frühen Hyksos waren Amalekiter, die die Israeliten auf ihrem Weg durch Sinai trafen und schlugen. Der Hyksospharao Scheschi ist identisch mit König Scheschai aus Hebron (Josus 15,14; Richter 1,10) den die Israeliten vermutlich nach Scharuhen vertrieben und der später Ägypten eroberte.
Ägypten wurde eigentlich gar nicht von den Hyksos erobert,sondern eher über Jahrzehnte hin infiltriert bis sich irgendwann ein lokaler Hyksosfürst um Delta selbstständig machte und ein eigenes Reich gründete und von diesem Brückenkopf im Delta aus machten sie das restliche Ägypten Tributpflichtig.
Des weiteren hieß der erste Hyksospharao glaub ich Salitis


Über die Namensnennung Schalem im Ramesseum erkundige ich mich mal. Aber das Wortspiel mit den Silben von Ramses III. kommt mir bissle spanisch vor. Weil wir wissen gar nciht wie die Pharaonennamen ausgesprochen wurden. Wir können das alte ägyptisch auch gar nicht sprechen sondern nur schreiben. Denn ramses hieß nicht Ramses sondern anders. Er könnte mit dem Namen Ramses nix anfangen. Desweiteren,warum hat Rohl das Spiel mit dem Namen vom III. Ramses gemacht und nicht mit dem vom II.? Vermutlich hat da das Spielchen nicht funktioniert ;)
 
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Ich denke eher dass Rohl irrt und versucht mit seinen Behauptungen zu erklären warum sich für die Zeit in der der Exodus stattgefunden haben soll und für die Zeit der angeblichen Könige Saul,David und Salomon keine richtigen archäologischen Beweise finden lassen. Es ist ja doch sehr verwunderlich dass es wirklich gar nix über die 3 Könige gibt.

Ich glaube doch eher dass es etwas mit den hyksos zu tun hatte. Grad auch im Hinblick auf die Gemeinsamkeiten mit den Tieren. Denn beide Gruppen waren Viehzüchter. Mal schaun was sich da so finden lässt....
aber das buch vom Rohl les ich mal...hört sich interessant an.
 
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Der Khenephres wird nicht in der Bibel erwähnt, sondern nur bei erwähntem Artapanus. Allerdings gibt es im Prinzip keinen Grund einer außerbiblichen Moseslegende mehr oder weniger zu glauben als der Bibel selbst. So einen Namen wie Khenephres denkt man sich glaube ich auch nicht aus. Jedenfalls ist Chaneferre Sobekhotep IV. der einzige mit diesem Namen unter den äg. Pharaonen, so denn die Übersetzung stimmt.

Rohls Meinung nach findet man deshalb nichts von David und Salomo, weil man in der falschen Zeit sucht.
"Das politische Geschehen, das in mehreren Amarnabriefen aus Palästina beschrieben wird, spiegelt die Unternehmungen Davids während seiner sieben Jahre als König von Hebron vor der Einnahme Jerusalems wieder. Die Festung der gegnerischen Habiru (=Hebräer?) aus den Bergen, die in den Amarnabriefen EA 298, 284 und 306 erwähnt wird - dort unter dem Namen Tian-na, kann mit der Burg Zion (hebr. Tsiyon) gleichgesetzt werden, die David im 8. Regierungsjahr einnahm - mit anderem Namen Jerusalem"
"Der Amarnabrief EA 256 enthält die Namen von fünf herrausragenden Gestalten der Bücher Samuel. Der Brief selbst wurde von Ischbaal verfaßt, dem Sohn Sauls. Dieser beruft sich auf Joab (Ajab, David militärischen Befehlshaber), Baana (Benenima, ein israelischer Truppenführer), David (Dadua, König von Hebron und Schwiegersohn Sauls) und schließlich Isai (Yishuya, Davids Vater)."

Die Lektüre von Rohls Buch lohnt jedenfalls für die Beantwortung einiger von deinen Fragen. Ist nicht mal teuer.
 
Da ich mich gerade mit Kusch befasse, habe ich folgendes zusammengetragen:

"Die Hyksos waren ein semitisches Volk welches den Nordosten des Nildeltas bewohnte. Sie brachten Pferd und Streitwagen nach Ägypten, sowie kurze Bögen mit Metallspitzen aus Bronze, Kriegsbeile, Helme, Schilde und Sichelschwerter. Ihre Hauptstadt war Auaris. Etwa 1648-1536 v.Chr. herrschten Pharaonen der Hyksos. Ägypten überliesen sie jedoch der Herrschaft abhängiger Kleinkönige. In der 17. Dynastie begann die Abschüttelung der Fremdherrschaft der Hyksos in Ägypten. Ahmose (18. Dynastie) vertrieb die Hyksos endgültig aus Ägypten."

Wie ich weiter fand, verehrten die Hyksos die Götter Ra und Baal...
 
Lungos schrieb:
"Die Hyksos waren ein semitisches Volk welches den Nordosten des Nildeltas bewohnte. Sie brachten Pferd und Streitwagen nach Ägypten, ...
Bist du dir da sicher? Ich glaubte zu wissen, dass in der Sahara die Pferdezeit bereits um 2000 v. Chr. anfing (also die Zeit in der Pferde die Motive der Wandmalerein dominieren). Pferde waren also schon lange vor den Hyksos in Afrika bekannt und verbreitet.

Quelle ist übrigens: "Kunst in der Wüste - Frühe Kulturen der Sahara", Marburg 2002. ISBN 3-8185-0356-7
 
Das die Hyksos das Pferd nach Ägypten brachten ist gängige Lehrmeinung. Es gibt in der ägyptischen Kunst vorher auch keinerlei Darstellungen von Pferden. Einzig einige vage Hinweise gibt es in der späten 13. Dynastie (also unmittelbar vor den Hyksos), dass Pferde bekannt sind.
Erst in der ausgehenden 17. Dynastie und dann im Neuen Reich wurden die Pferde von den Ägyptern erfolgreich übernommen und nun gegen Hyksos und später bei den Eroberungen eingesetzt. Aus der Zeit gibt es auch eine Menge an Schlachtendarstellungen mit Pferdewagen.

Was die Felsmalereien in der Sahara angeht, so bin ich da kein Experte. Gebe aber zu Bedenken, das die Datierung praktisch unmöglich ist bzw. nur indirekt. Andererseits können vermeintliche Pferdedarstellungen auch Esel sein.
 
bender schrieb:
Bist du dir da sicher? Ich glaubte zu wissen, dass in der Sahara die Pferdezeit bereits um 2000 v. Chr. anfing (also die Zeit in der Pferde die Motive der Wandmalerein dominieren). Pferde waren also schon lange vor den Hyksos in Afrika bekannt und verbreitet.
Ich finde vor der Zeit der Hyksos nur Berichte über Esel, aber nicht über Pferde. Ich denke daher auch, dass es sich bei den Steinmalereien um Esel handelt.
 
Lungos schrieb:
Ich finde vor der Zeit der Hyksos nur Berichte über Esel, aber nicht über Pferde. Ich denke daher auch, dass es sich bei den Steinmalereien um Esel handelt.
Wie gesagt, das ist nicht auf meinem Mist gewachsen. Ich berufe mich auf das angebene Buch, in dem von "Pferdezeit" und Pferden an sich die Rede war, nicht von "möglicherweise Pferde" und schon gar nicht von Eseln. Ich hab den Kram nicht geschrieben, und so energisch will ich dir gar nicht reinreden, sondern dich lediglich auf einen möglichen Fehler hinweisen. Zur Not hilft es nur, wenn du dir das Buch selbst einmal ansiehst.
 
Möglicherweise hat man in der Sahara das Pferd etwas eher als Haustier übernommen, die Ägypter waren im Allgemeinen etwas konservativ. Auch das Dromedar haben sie erst sehr spät übernommen. In Ägypten gibt es Pferde jedenfalls erst seit etwa 1750 v. Chr., als die Hyksos es im großen Stil in ihrer Armee verwendeten.

Wie ich weiter fand, verehrten die Hyksos die Götter Ra und Baal...
Die ägyptische Form des Baal ist der Gott Seth. Auaris blieb selbst nach der Vertreibung der Hyksos ein Zentrum des Seth-Kultes, als die Ramessiden an der Stelle die neue Hauptstadt Pi-Ramesse errichteten, war der Seth-Kult immer noch lebendig. Seth kann man fast als Schutzgott der 19. Dynastie bezeichnen. Es wird auch angenommen, dass die Ramessiden eine semitische Familie ist, die seit den Zeiten der Hyksos im Ostdelta lebte.
 
Andronikos schrieb:
In Ägypten gibt es Pferde jedenfalls erst seit etwa 1750 v. Chr., als die Hyksos es im großen Stil in ihrer Armee verwendeten.
Ich habe eben nochmal nachgelesen, relativ sicher Pferdenachweise in Ägypten gibt es erst ab etwa 1650 v. Chr. Ich bitte meine erste Angabe zu ignorieren.
 
Das Buch ist:

Marburger Beiträge zur prähistorischen Archäologie Nordafrikas,
Anläßlich der Ausstellung: "Kunst in der Wüste - Frühe Kulturen der Sahara",
Kleine Schriften aus dem Vorgeschichtlichen Seminar der Philipps-Universität Marburg 2002

Ich hab´s nicht gelesen. Ich nehme aber an, dass es dabei mehr um Kunstaspekte geht und das Steinobjekt mit Pferdenzeichnungen drauf konnte nicht exakt datiert werden (wie oben bereits angeführt wurde sind bei natürlichen Steinobjekten nur schwer das genaue Alter zu ermitteln).
Wenn die Zeichnungen darauf sagen wir 3655 alt wäre, könnte bei 10 % Abweichung leicht ein Alter von 4004 Jahre herauskommen...

Da die Sammlung wie ich entnehmen konnte von 1920 stammt, wäre es gut möglich, dass die Altersbestimmung vor einigen Jahrzehnten stattfand, als die Technik noch nicht so ausgereift war...
 
Lungos schrieb:
Ich hab´s nicht gelesen. Ich nehme aber an, dass es dabei mehr um Kunstaspekte geht und das Steinobjekt mit Pferdenzeichnungen drauf konnte nicht exakt datiert werden (wie oben bereits angeführt wurde sind bei natürlichen Steinobjekten nur schwer das genaue Alter zu ermitteln).
Der Autor des Kapitels, auf das ich mich berufe, hat seine Daten nicht aus Felsenmalerein.
Ich hab das Buch heute noch mal zur Hand genommen, und leider ist die Angabe des Beginns der Pferdezeit nicht deutlich. Lediglich eine Grafik auch S. 7 lässt sie etwa mit 2000 v. Chr. beginnen.
Ich zitiere mal S. 33 des angebenen Buches:
«Nach unserem derzeitigen Kenntnisstand wurde das Pferd im späten 4. Jt. im nordpontischen Steppengebiet domestiziert [1]. Von dort gelangte es nach Vorderasien, wo Pferde im frühen 2. Jt. erstmalig als Zugtiere des hier neu entwickelten leichten zweirädrigen Wagens mit Speichenrädern eingesetzt wurden [2]. Zuvor waren lediglich schwerfällige Karren mit massiven Scheibenrädern bekannt, die nur langsam von Rindern oder Eseln gezogen wurden.
[...] Über die Levante kam dieser [neue] Wagentyp während der Hyksos-Herrschaft nach Ägypten, [...]»

[1] Sándor Bökönyi: Pferdedomestikation, Haustierhaltung und Ernährung, Budapest 1993.
[2] M.A. Littauer und J.H. Crouwel: Wheeled Vehicles and Ridden Animals in the Ancient Near East, Köln 1979.

Ob die Hyksos jetzt nur den neuen Streitwagen oder Streitwagen plus Pferde nach Ägypten brachten, steht nicht konkret drin. Wenn es aber anerkannte Lehrmeinungen sein sollte, dass die Hyksos die Zossen an den Nil brachten, will ich mich nicht länger quer stellen.
War trotzdem eine interessante Debatte... :)
 
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