Gandhi bricht zum >Salzmarsch< auf

heinz

Aktives Mitglied
Am 12.3.1930 begann Gandhi mit seinen Anhängern von Aschram Ahmedbad aus den sog. >Salzmarsch<. Alle Teilnehmer trugen eine einheitliche Uniform aus Khaki und die Kopfbedeckung von Gefängnisinsassen. Mit dieser aktion protestierten sie gegen die von Großbritanien verdoppelte Salzsteuer.
Gandhi hatte schon in Südafrika durch gewaltlosen Widerstand mit Erfolg gegen die Apartheidpolitik demonstriert und wandte dieses Mittel nun auch in Indien an. Seine Methoden des politischen Kampfes waren der Verzicht auf Gewalt und der passive Widerstand ( bürgerlicher Ungehorsam, Verweigerung der Zusammenarbeit mit der britischen Verwaltung, Boykott britischer Waren und Rückkehr zur Handspennerei).
Vor Beginn des Marsches hatte Gandhi in einem Brief an den Vizekönig angekündigt: "Lieber freund... Ich halte die englische Herrschaft für einen Fluch... Mein Ehrgeiz besteht in nichts Geringerem als darin, das englische Volk durch Gewaltlosigkeit zu bekehren und zu der Erkenntnis zu führen, welches Unrecht es Indien angetan hat..."
Nach 24 Tagen Marsch kam er mit seinen anhängern am Indischen Ozean an und hob einige Brocken Salz auf. Dies galt als das Singnal für viele Inder, seinem Beispiel zu folgen. Wegen des Verstoßes gegen das Salzsteuergesetz wurden daraufhin über 50 000 Inder verhaftet. Zwar führte der Salzmarsch im November 1930 zur ersten Indien-Konferenz in London; sie endete jedoch wegen der Uneinigkeit über die verfassung ergebnislos. :( (aus G/Geschichte)
 
Unterschied zwischen " Zivil-Disobedienz" und "Non-Kooperation"?

Hallo,
ich befasse mich gerade mit Gandhi und seinen Lehren. Dabei bin ich auf die Begriffe der Zivilen Ungehorsamkeit und Nicht-Kooperieren gestoßen.
Der Unterschied wird mir nicht klar. Vielleicht geht man das deutlicher formulieren als in der Quelle: Mahatma Gandi, Der Vegetarier, 1-1983
 
Zugegeben, die Formulierung ist etwas konfus, da ziviler Ungehorsam voraussetze, "[SIZE=-0]daß man den Gesetzen um ihrer selbst willen gehorcht, nicht aus Furcht vor Strafe.", obwohl er doch gerade aus nichtgehorchen besteht. Nunja.

Non-Kooperation ist passiv: Ich mache nichts (z.B. legten alle Inder einen Tag lang die Arbeit nieder, also etwas streikähnliches). Ziviler Ungehorsam hingegen ist eine aktive Handlung, bei der ich aus moralischen Gründen gesetzeswidrig handle. Gandhi tat dies als er an der Meeresküste Salz aufhob, obwohl Gesetze die Salzförderung allein der englischen Kolonialmacht erlaubten.
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Der Wert des Salzes

Hallo zusammen,

ich habe wieder mal eine Frage, und zwar, wie wichtig war eigentlich Salz im 18- 20 Jahrhundert?

Insbesondere für ENgland?

Dass Gewürze, insbesondere Pfeffer, damals so viel werrt wie Gold sind, weiß ich, aber wie steht der Wert Salz??? :S :S :S


Liebe Grüße

Louisa
 
Naja 18.-20. Jh. ist ziemlich breit gefächert. Ich reduziere mal auf 18. Jh damit überhaupt eine präzise Antwort möglich ist. Aber um mal eine Richtlinie zu geben:
Salz war vom Handelswert nicht so teuer wie Pfeffer, das Angebot an Salz war auch zweifelsfrei höher. Dafür hatte es aber einen unverzichtbaren Nutzwert, da nur mit Salz Lebensmittel wie Fleisch und Fisch haltbar gemacht werden konnten. Für England als Seemacht war das besonders interessant da man Schiffe für mehrwöchige Reisen ausrüsten musste. Salz hat also gegenüber Pfeffer nicht bloß einen Gewürzwert.
Des weiteren wurde Salz auch medizinisch und im "Wellnesbereich" sehr oft angewendet, und auch als Wasch. oder Hygienemittel. War eigentlich in jedem Bereich alltagstauglich und durch nichts zu ersetzen.
Freilich hat sich das im 19. und 20. Jh. stark verändert.
Ich kann dir jetzt nicht genau sagen wieviel ein Pfund Salz im 18.Jh. gekostet hat, ich hoffe aber du kannst dir jetzt ungefähr vorstellen welche Bedeutung Salz hatte.
 
hallo lexius,

vielen Dank für Deine Antwort, Ja klar, ich hab jetzt aufjedenfall eine bestimmte Vorstellung, deswegen war auch Salz z.B. für Indien sehr wichtig, wegen dem Reis und der Gesundheit.

vielen Dank

Louisa
 
Google salzmonopol und salzregal. Salz war auf jeden Fall so bedeutend, dass die fuersten den Finger draufhielten. Habsburg bezog einen bedeutenden Teil seiner einnahmen aus den salzbergwerken im alpenraum (Salzburg). Die bourbonen haben im 18. Jhd bei bessancon die mustersiedlung arc-et-senans
salinenerschliessung gebaut. (saline royal).
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie hat man früher Lebensmittel konserviert?
Mit Lufttrocknung, Räuchern, Milchsäurevergärung und dem einlegen in eine Salzlake. Und für fast alle diese Methoden braucht man Salz.

Einkochen (Einwecken) kam erst sehr spät auf den Markt, sogar nach der Konservendose.

Und es wurde auch Obst und Gemüsse haltbar gemacht. Salz und auch Gewürzgurken. Oder sauer, also in Essig eingelegt. Obst mit Lufttrocknung oder einlegen in Alkohol und/oder Zucker.

Lebensmittel wurden auch auf dem Land haltbar gemacht, denn es gab nur Saisonware. TK-Ware wahr nicht im Traum dran zu denken.

Salz war also auch auf dem Land überlebenswichtig.

Apvar

P.S. Salz wurde z.B. auch in Töpfereien verwendet zur Glasur, damit die Gefässe Wasserdicht wurden. Vermute auch in der Lederherstellung, bevor es gegerbt wurde, bin mir da aber nicht ganz sicher.
 
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P.S. Salz wurde z.B. auch in Töpfereien verwendet zur Glasur, damit die Gefässe Wasserdicht wurden. Vermute auch in der Lederherstellung, bevor es gegerbt wurde, bin mir da aber nicht ganz sicher.
Die Weißgerber verwendeten Salz und Alaun. (Die sog. "Salzgerbung")
Salz in größerem Stil brauchten auch die Kürschner (Pelzhersteller), die die "Grünen Häute" anders behandeln mussten, als die Gerber. Die Haare sollten ja dran bleiben.
 
Der finanzielle Wert von Salz wandelte sich ganz extrem in dieser Zeit. Zum einen setzten sich im Laufe des 18.Jh. Gradierwerke durch. Gradierwerk ? Wikipedia Dies wurde von den Salzsiedern anfänglich mit Argwohn gesehen, denn die Sieder waren nicht anders als Handwerker oft stolz auf ihre Tradition und wehrten sich nicht selten gegen Eingriffe in ihre Freiheiten und ihre Tätigkeit von Seiten der Obrigkeit. Nach 1800 gerieten dann Städte wie Schwäbisch Hall mit ihren Salzquellen durch das im Bergbau gewonnene Salz zusehends ins Hintertreffen. Im Falle von Schwäbisch Hall wurde dann Friedrichhall eine zu große Konkurrenz.
 
Hallo zusammen,

dann habe ich doch noch eine Frage, und zwra wenn Gradieren anfänglich nicht gut "willkommen" geheißen hat, war dass dan z.B. auch in Indien der Fall, dass die Inder damals sich gegen die Briten gewährt haben?

Soweit ich weiß, hatte doch indien vor den Briten Salz mit Schüsseln verdunsten lassen?, oder?

hmmm....

danke an alle!

Louisa
 
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Hallo zusammen,

dann habe ich doch noch eine Frage, und zwra wenn Gradieren anfänglich nicht gut "willkommen" geheißen hat, war dass dan z.B. auch in Indien der Fall, dass die Inder damals sich gegen die Briten gewährt haben?

Soweit ich weiß, hatte doch indien vor den Briten Salz mit Schüsseln verdunsten lassen?, oder?

hmmm....

danke an alle!

Louisa
Meine Kenntnisse beziehen sich nur auf Deutschland am Beispiel von Schwäbisch Hall. Wie das in Großbritannien oder gar Indien war, weiß ich leider nicht. :rotwerd:
 
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