Gurkhas

Q

Quintus Fabius

Gast
Ein weiteres Interessengebiet von mir:

In 200 Jahren treuem Dienst, ohne einen einzigen Verrat und ohne Kapitulation gekämpft in Allen Kriegen in zwei Jahrhunderten die England geführt hat!

Allein im letzten Jahrhundert haben die Ghurkas 13!! Victory Crosses erworben, und damit mehr als alle anderen Britischen Truppen in dieser Zeit im Verhältnis zur Größe der Verbände!!

Hima Alaya

Die Heimat der Gurkhas ist Nepal, ein Land am und im Himalaya, dass die Einwohner dieses Gebirges Hima (Schnee) Alaya (Heimat) nennen. Der Name stammt aus dem Sanskrit. Das Wohn und Lebensgebiet wurde erst 1830 und 1843 von Vermessungsingenieuren aufgenommen, der Mount Everest, der dabei seinen Namen erhielt, wird von den Gurkhas aber Sagarmatha genannt. Nepal zieht sich über den Vorhimalaya, den Mittleren Himalaya bis zum Hochhimalaya hin, daher gibt es in diesem Land ALLE Vegetationszonen der Erde, vom heißen und dampfenden Dschungel im Süden bis hin zu den Gletschern. Es ist daher nicht richtig, die Gurkhas als ein reines Bergvolk zu bezeichnen.

Das heutige Königreich Nepal ist ein selbstständiger Staat und das einzige Hindu Königreich der Welt, es 142 000 qkm Fläche und ist damit etwas größer als Schweiz und Österreich zusammen. Die Höhenunterschiede in Nepal sind die größten der Welt, die Annapurna Berge ragen bis über 8000m auf, das Pokhara Tal hat nur 800m, und vor den eigentlichen Bergen liegt eine Tiefebene mit nur 100m ü.n.N., das Terai.

Die Gurkhas sind sehr gute Soldaten, aber darüber hinaus die besten Dschungelkämpfer der Welt, was bei einem „Bergvolk“ doch merkwürdig anmutet. Das liegt auch an diesem Terai, dass die Fieberhölle Nepals ist. Noch heute ist dieser ganze Streifen von dichtem Dschungel bedeckt und ein Dorado für Schlangen, Kobras, Skorpione, Riesentausendfüßler und Mücken. Wegen der Malaria ist das Terai immer noch recht unerschlossen im Vergleich zur sonstigen indischen Tiefebene. In der Mitte des Landes befinden sich, vom Terai durch die Chure Berge abgetrennt die sogenannten Lowlands, breite Täler die in der Landessprache Dun heißen. Die drei wichtigsten sind Rapti, Chitawan und Dang. Dann gibt es dort das Kathmandu und das Pokhara Tal, die sozusagen das kulturelle und soziale Zentrum von Nepal sind.

Gorakhnath

Noch heute sagt man in Nepal, „man gehe nach Nepal“, wenn man nach Kathmandu geht. Das ganze Land entstand von diesem Tal aus, als 1769 die Gorkhas ihre Herrschaft auf dieses Tal ausdehnten. Die Frühe Geschichte ist dagegen ziemlich sagenumwoben und unbekannt.
Die ersten wirklich greifbaren Siedler, dann ihre Spuren hinterließen waren die Newari, die als erste dort eine Hochkultur errichteten. Sie gaben auch dem Land den Namen, und sie überlebten alle herrschenden Dynastien. Von 1480 bis 1768 herrschten in Nepal die Malla der drei Königreiche. Das kam dadurch zustande, dass der König Yaksha Malla sein Reich unter seinen drei Söhnen aufteilte, und dass blieb dann so, bis die Gorkhas kamen.

Unter den vielen Kleinstaaten im Westen, entstand zu dieser Zeit ein Fürstentum, dass von aus Udaipur in Indien geflohenen Radjputen (=Kriegerkaste) gegründet wurde. Die Hauptstadt dieses Königreiches wurde Gorkha genannt. Nach dieser Stadt nannte man die Einwohner dieses Fürstentums Gorkhas (Gurkhas). Von Gorkha nach Kathmandu sind es nur 100km und so gab es sehr schnell Krieg mit den Malla Königreichen, der große Ghorka Herscher Prithivi Narayan Shah (1742-1775) griff als erster die Malla an, dennoch dauerte es 25 Jahre ununterbrochenen Krieges, bis die Gorkhas das Kathmandutal 1769 endgültig eroberten. Durch den ständigen Kriegszustand, in dem sich die Gorkhas befanden, und durch diesen Sieg und die Vermischung mit den ebenfalls sehr kriegerischen Einwohnern von Kathmandu, wurden die Gorkhas sehr mächtig und griffen sofort alle möglichen Nachbarstaaten an, da ihre Kraft nicht mehr in den internen Kämpfen in Nepal gebunden war.

Nach einem extrem heftigen Krieg wurde 1789 Sikkim erobert, nach mehreren Kriegen gegen Tibet und verschiedene Indische Staaten fielen dann 1794 Kumaon und Garwahl an die Gorkhas. Dennoch gelang es den Gorkha Kriegern nicht, sich dauerhaft in Tibet zu halten, und nach dem ersten Tibetkrieg mussten sie den zahlenmäßig unendlich überlegenen chinesischen Heeren der Mandschu das Feld dort räumen. Im Süden dagegen stießt ihr Expansionismus auf die gleichzeitig nach Norden vorstoßenden Engländer. Diese brachten eine gewaltige Zahl von indischen Truppen auf, und zusammen mit ihren eigenen Soldaten gelang es den Engländern im Gurkha Krieg 1814-1816 die Gorkhas aus den Tiefebenen Indiens zu vertreiben. Im Frieden von Segauli wurden die Grenzen von Nepal festgelegt, und haben sich seitdem nicht mehr verändert. Nepal wurde ein enger Verbündeter Englands und die Engländer durften nach diesem Friedensvertrag Gurkha Truppen für ihre Kämpfe anheuern. Die Engländer stellten dann anfangs 3 Gurkha Bataillone auf, die Zahl der Gurkhas nahm aber bald zu, da man sicher sein konnte, dass sie absolut bedingungslos loyal waren.

Wegen der bitteren Armut und Überbevölkerung, und weil man für die aufgestauten Energien zwischen zwei Großmächten (Mandschu im Norden und England im Süden) keinen Ventil hatte, verdingten sich sehr viele Gorkhas im Dienste Englands. Dazu kamen dann interne Kämpfe um die Macht, aus der die Familie Rana als Sieger hervorging. Der erst 28jährige General Jang Bahadur Rana (1846-1877) schwang sich nach einem Blutbad sonder gleichen – dem bekannten Kot Massaker – zum König auf. Die nächsten hundert Jahre herschte nun das Haus Rana und Jang Bahadur Rana war der erste Hindu Führer, der den Weg nach Europa fand, er besuchte 1850 London. Den drohenden Verlust seiner Kaste, weil er den unreinen Boden Europas betreten hatte, konnte er entgehen, weil er speziell dafür besondere Reinigungsrituale erfinden ließ.

1854 beglich man die alte Rechnung mit den Tibetern im Norden und 30 000 Gorkha Krieger überrannten die feindlichen Streitkräfte in Tibet in einem kurzen und sehr erfolgreichen Krieg, da sie jetzt über neue englische Waffen verfügten. Man diktierte dann den Frieden und erhielt Tributzahlungen sowie Sonderrechte wie z.B. Zollfreiheit. 1857 kam es aber dann zum großen Sepoy Aufstand in Indien (Sepoy wurden die indischen Truppen in englischem Dienst genannt) dieser hatte anfangs großen Erfolg und die Engländer wurden mehrmals geschlagen. 1858 setzten die Engländer dann die Gorkhas im großen Stil ein, und unter der persönlichen Führung von Jang Bahadur wurde der Sepoy Aufstand von den Gorkhas vernichtet. Zum Dank erhielt man noch mehr modernere Waffen und Gebiete im Terai, dem Flachland zurück. 1856 wurde Jang Bahadur der erbliche Diktator von Nepal. Als Folge des Sepoy Aufstandes wurde die Ostind. Handels Kompanie aufgelöst, und Indien wurde britisches Vizekönigreich.

In der folgenden Zeit, kämpften Gorkha Krieger im Dienste Englands im eigentlich jedem englischen Krieg den es dann gab mit. Erst 1866 ging man dazu über, die Rekrutierung der Gurkhas zu organisieren und Kriterien für die Einstellung festzulegen, die Rekrutierung ist seit diesem Zeitpunkt bis heute fast gleich geblieben. Die sogenannten Gallah Wall Ahs durchziehen dabei Nepal und halten Ausschau nach geeigneten Kandidaten. Diese Rekrutierer sind ehemalige Gurkha Unteroffiziere und arbeiten auf Provisionsbasis, d.h. sie werden nach der Anzahl der von ihnen gefundene Rekruten bezahlt. Nachdem es von der UN in den letzten Jahren massive Kritik daran gab, dass sehr viele Jugendliche, auch schon 14/15jährige unter den Rekruten sind, achtet man heute darauf, dass ein Mindestalter von 17 eingehalten wird. Die Gurkhas müssen sich für MINDESTENS 15 Jahre verpflichten, es gibt aber immer noch, oder schon wieder sehr viel mehr Bewerber als Stellen.

Mit der Zeit entstanden so 10 stehende Gurkha Bataillone, die zum größten Teil in Indien stationiert wurden. Die meisten Gurkha Krieger stammten und stammen von den Stämmen der Magar und Gurung, es gibt aber auch Sunuwars und Rais aus dem Osten Nepals und Leute aus Khasa im Westen. Für den jeweiligen Krieg wurden dann mehr oder weniger von diesen Gurkha Truppen abgezogen und in das Kriegsgebiet gebracht, so blieb das noch bis 1903, als Gurkha Einheiten in Somalia eingesetzt wurden. Überall wo sie kämpften, bewiesen sie wiederholt, dass sie in de facto jedem Terrain und Klima hervorragende Leistungen brachten.

Als dann der erste Weltkrieg ausbrach, waren die Engländer auf jede Hilfe angewiesen. Zum ersten Mal nach dem Sepoy Aufstand heuerten sie wieder größere Zahlen von Gurkhas an und am Ende des Krieges kämpften 114 000 Gurkhas, und damit fast die gesamte kriegstaugliche männliche Bevölkerung auf der Seite Englands. Vor allem wurden Gurkha Truppen im Osten gegen die Osmanen eingesetzt, sie kämpften aber auch an der Westfront in Frankreich und an abgelegenen Fronten wie Afghanistan wo in der Folge des Krieges aufstände ausbrachen, für die die Engländer keine Truppen mehr übrig hatten. Die 8 Gurkha Rifles kämpften in Flandern gegen eine überlegene deutsche Division und hielten deren Offensive de facto im Alleingang auf, dabei wurde die Einheit bis auf den letzten Mann aufgerieben, niemand ergab sich, es gab keine einzige Desertion. Die 6 Gurkha Rifles wiederum waren die einzige Alliierte Einheit, die es bei Gallipoli schaffte, in die türkischen Linien auf den Hügeln einzubrechen und einen dieser Berge auch gegen massivste türkische Gegenangriffe zu halten.
Zwei Gurkha Krieger gewannen dabei das Victory Cross, Kulbir Thapa und Karna Bahadur.

Während der Nachkriegszeit, vor dem zweiten Weltkrieg hielten die Gurkha Truppen an vielen Stellen des britischen Empire dessen Herrschaft mit am Laufen, da England durch den Krieg sehr geschwächt war. Als dann der zweite Weltkrieg ausbrach, war die wieder einmal die Stunde der Gorkhas gekommen. Während des Krieges stieg die Zahl der eingesetzten Soldaten auf 250 000 an, es wurden insgesamt 45 Bataillone aufgestellt, die vor allem gegen Japan zum Einsatz kamen. Dabei zeigte sich vor allem, dass die Gorkhas die besten Dschungelkrieger der Welt sind, ohne sie hätte man die Japaner in Burma nicht aufhalten können, und ohne ihren Wiederstand wäre Indien von den Japanern invasiert worden, und umgekehrt hätte man Burma und Malaysia niemals zurückerobern können. Die Gurkhas kamen auch in Afrika, Tunesien, Griechenland und Italien zum Einsatz, wo sie sich mehrmals gegen Deutsche Eliteverbände bewährten. Am bekanntesten ist dabei die Schlacht um Monte Cassion, wo die Engländer im Wissen um die Präsenz deutscher Fallschirmjäger die Gurkhas an die Spitze stellten. Gurkha Krieger erlangten bei diesen Kämpfen 10 Mal das Victory Cross, was glaube ich mehr sagt, als irgendwelche weiteren Details, die ich aber vielleicht noch nachreichen werde.

Dann endete der zweite Weltkrieg, und in Nepal kam es zu massiven Veränderungen. Bis 1951 war das ganze Land im Mittelalter stehen geblieben. Als Indien dann von der britischen Krone unabhängig wurde, wurde damit das Bündnis zwischen den Ranas und der englischen Krone erschüttert. Gleichzeitig wollten die Inder in Nepal an Einfluß gewinnen und gleichzeitig ein genauso gutes Verhältnis zu Nepal erlangen, wie es vorher England hatte. Daher wurden die Ranas gestürzt und die Zeit der nun schon über 100 Jahre währenden Militärdiktatur endete am 15. Februar 1951 mit der Übernahme der Macht durch König Tribhuvan bir Birkam Shah. Dieser stammte von den alten Gorkha Königen ab, (Shah!) und unter seiner Herrschaft und seinem Schutzpatron Goakhnath began die Moderniesierung Nepals. Die ständig im Ausland im Krieg befindliche Anzahl von Gorkhas war viel zu hoch gewesen, dass Land war technisch und sozial noch im Mittelalter und durch seine kriegerischen Anstrengungen für eine fremde Macht sehr erschöpft. Der Reichtum, der durch die Soldzahlungen ins Land gekommen war, war hauptsächlich der Familie Rana zugute gekommen. 1955 bestieg dann sein Sohn, Bir Birkam Shah den Thron, er war ein überzeugter Demokrat und versuchte daher auch das Land in Grenzen zu demokratisieren. 1962 führte er eine neue Verfassung ein.

Als Indien unabhängig wurde, wurden die noch bestehenden Gurkha Regimenter zwischen Indien und England aufgeteilt. Dabei erhielten die Engländer 5 Gurkha Infanterie Bataillone, das 2, das 6, das 7 (das aber in Wahrheit aus zwei Bataillonen besteht) und das 10. Diese tragen den Namen x Gurkha Rifles. Dazu gibt es Unterstützungseinheiten, wie eigene Fernmelder und Transporteinheiten. Die im Dienste Indiens verbliebenen 6 Gurkha Bataillone kämpften bald gegen Pakistan im Kaschmir Konflikt und bewährten sich auch da wieder sehr. Auch im Krieg gegen China, standen die Gurkhas auf indischer Seite, da auch Nepal an einer weiteren Südausdehnung Chinas nicht interessiert ist, wurden da von Nepal auch noch weitere Truppen für die Inder abgestellt. Auch in den folgenden Kriegen gegen Pakistan 1965 und 1971 waren immer alle indischen Gurkha Einheiten beteiligt.

Auf der britischen Seite kämpften die Gurkhas in den ganzen Kolonialkriegen, die auf den zweiten Weltkrieg folgten. Da sie sich als Dschungelkämpfer so bewährt hatten, und weil viele der Aufstandsgebiete in den Tropen lagen, hatten sie alle viel zu tun. Alle Einheiten kämpften in Brunei, Indonesien, in Malayisia und Sarawak. Gurkhas wurden auch erstmals auf einer Blauhelmmission auf Zypern eingesetzt, aber nur in geringer Anzahl. Bei den Kämpfen um Sarawak gelang es einem Gurkha, Ram Bahadur Limbu das 13 Victory Cross für sein Volk in einem Jahrhundert zu gewinnen. Obwohl die britischen Maßnahmen zum größeren Teil erfolgreich waren, und es den Briten eigentlich gelungen ist, die aufständischen Niederzuringen, erkannte man in England, dass man die Kolonien wohl nicht mehr halten konnte, darüber hinaus brachten sie nichts mehr ein und verursachten durch die Aufstände und Kriege dort mehr Kosten, als Einnahmen. Daher wurde, trotz der englischen siege das Kolonialreich stück um stück aufgelöst. Das Gros der britischen Gurkha Einheiten wurde daraufhin in ein Lager bei Hong Kong verlegt, dort stand bis zur Auflösung und Übergabe an die Chinesen die Gurkha Fieldforce, die am Schluß die Größe einer Brigade mit 4 Bataillonen hatte. Ein Gurkha Bataillon wurde stattdessen bei Aldershot in England stationiert und dort als Fallschirmjägereinheit ausgebildet. Heute ist es Teil der 5. Airmobile Brigade.

Dann noch der Falklandkrieg: Dort kam 1982 das 1 Bataillon der 7 Gurkha Rifles zum Einsatz. Es wurde als Reserve für die britischen Fallschirmjäger an Port Stanley herangeführt, kam aber nicht mehr zum Kämpfen. Das hatte zwei Gründe, zum ersten waren die Gurkhas erst recht spät eingesetzt worden, daher waren die Argentinier schon zermürbt und der Krieg endete ja dann auch kurz darauf. Zum zweiten hatten die argentinischen Medien wahre Horrormärchen über die Gurkhas verbreitet, meiner Meinung nach eine Manipulation der britischen Geheimdienste, aber beweisen kann ich das nicht. Als die Gurkhas gegen einige argentinische Einheiten zum Einsatz kommen sollten, ergaben sich diese vorher. Die Gurkhas waren damit nicht gerade zufrieden, tatsächlich kamen sie bei den Kämpfen überhaupt nicht zum Zug.

Nach dem Falkland Krieg kam in England die Diskussion auf, ob man sich diese Relikte aus der Vergangenheit überhaupt noch weiter leisten sollte. Schließlich sei ja die Hauptaufgabe der Friedenseinsatz und die Gurkhas seien von ihrer Einstellung und ihren Fähigkeiten her einfach nicht mehr modern. Außerdem würden sie nur kosten, während man umgekehrt genug eigene britische Truppen für alle Aufgaben hätte. Dabei standen seit Jahren, auch bis heute schon Gurkhas immer abwechselnd im Dienste des Sultans von Brunei, der sie aus eigener Tasche bezahlt und damit den britischen Verteidigungshaushalt eigenltich massiv entlastet, und trotzdem den Gurkhas die Möglichkeit zur Ausbildung und zum Training gibt. Besonders kam die Diskussion wieder bei der Übergabe der Kronkolonie Hong Kong auf, womit nach Meinung vieler Briten die Gurkhas ihre Existenzberechtigung verloren hätten, zumindest musste die Ghurka Fieldforce nach England abziehen. Auch im zweiten Golfkrieg kamen erstmals seit den Falklands wieder Gurkha Einheiten zum Einsatz, aber auch wieder kaum zum kämpfen. Jedenfalls nicht genug, so dass sich die Gurkhas sogar darüber beschwerten.

Nach dem Fall von Hong Kong hat man die klassichen Rekrutierungsmethoden und die Ausbildung wieder etwas verändert. Die Rekruten gehen zu dem Rekrutierungszentrum im Pokhara Tal. Nach sehr strengen Untersuchungen werden dort die besten Rekruten ausgesucht und nach England oder nach Brunei zur Ausbildung geschickt. Die heutige Ausbildung dauert 10 Monate am Stück, und dann gelten die Gurkhas gerade mal als Gefreite mit sozusagen bestandener Grundausbildung. Heute kommt auch noch das Training für Friedensmissionen dazu, ein Konzept dass viele Gurkhas anfangs gar nicht so richtig verstehen.
So ist es dazu gekommen, dass Gurkhas in kleinen Gruppen heute auch in Bosnien eingesetzt wurden, auch im Kosovo sind zeitweilig einige wenige Gurkhas gewesen, oder immer noch, was ich aber nicht sicher weiß. Die Idee dahinter ist einfach die enorme Kampfverstärkung, die eine Gurkha Einheit im Ernstfall bedeutet, vor allem heute, wo die Moral von europäischen Truppen im Vergleich zu früher So nachgelassen hat. Daher hatte die britische Regierung bei der „Krise“ in Ost Timor auch beschlossen, wieder eine größtere Zahl von Gurkhas dort einzusetzen, da man befürchtete, mit der indonesischen Armee aneinander zu geraten. Jetzt im dritten Golfkrieg kam es dann wieder zum scharfen Einsatz für die Gurkhas, aber wieder wurden nicht alle Einheiten eingesetzt, sondern nur ein Teil, und abgesehen von einigen kleineren Scharmützeln und Schießereien konnten sich die Gurkhas nicht besonders hervortun. Im britischen Teil des Irak stehen immer noch einige wenige Verbände von ihnen, dort ist es aber vergleichsweise ruhig, und daher haben sie nur wenig zu tun.

In Nepal ist es dagegen in den letzten Jahren zu betrüblichen Ereignissen gekommen, die ganze Königsfamilie wurde ermordet und es herscht dort eine immer schlechtere Sicherheitslage. Während dessen machen sich Maoistische Rebellen breit, unter denen sich auch Gurkhas befinden, und umgekehrt werden sie von den Gurkhas in der nepalesischen Armee bekämpft. Nach dem Aufstieg des Landes in den letzten Jahrzehnten ist das eine betrübliche Angelegenheit die ich nicht weiter kommentieren will.

http://www.thegurkhamuseum.co.uk/

http://www.nepalesekhukuri.com/

http://www.amazon.de/exec/obidos/se...9758431-2790406

http://www.jungewelt.de/frameit.php...07-20/012.shtml

http://www.bilder-aus-nepal.de/Pages/Geschichtsseiten/Geschichte-4-(1768-1846).html

http://www.army.mod.uk/brigade_of_gurkhas/

http://www.army.mod.uk/brigade_of_gurkhas/history/

http://www.himalayan-imports.com/gurkha.html

Da habe ich noch was Interessantes zur Rekrutierung und Ausbildung HEUTE:
(gerade in den Jahren seit 1990 hat sich da noch einiges verändert)

Rekrutierung und Training (Quelle: The Gurkhas (No 31)
(da ich noch keinen Text auf Deutsch dazu gefunden habe, übersetze ich mal und fasse kurz zusammen)

Die Brigade der Gurkhas hat keinen Mangel an Rekruten. Jedes Jahr sind ungefähr 270 Plätze in den Britischen Gurkha Einheiten verfügbar, dem stehen seit den letzten Jahren schon 25 000 Bewerber in einem Jahr aus ganz Nepal gegenüber. Die meisten kommen immer noch aus den Stämmen der Magar und Gurung im Westen des Landes. Es ist immer noch üblich, dass schon Großvater und Vater in der britischen Armee gedient haben, die Söhne strengen sich dann aus Gründen der Tradition besonders an. Da mit dem Sold und den Pensionen diese Familien auch eine bessere Ernährung und Lebensweise haben, sind die Söhne dann auch oft körperlich wieder überlegener.

Heutzutage finden die traditionellen Besuche der Rekrutierungsoffiziere, der Galla Wallahs vor Ort nur noch statt, um potentielle Bewerber zu informieren und ihnen bei der Bewerbung beim Zentrum in Pokhara zu helfen, so wie bei uns die Wehrdienstberater. Nur Rekruten, die die schon hohen Grundanforderungen erfüllen, werden überhaupt zu den Vorausscheidungen, die man `Hill Selection` nennt zugelassen. Diese findet jedes Jahr im Herbst statt prüft vor allem die Gesundheit, die Fitness und seit einiger Zeit auch die geistigen Fähigkeiten. Die jenigen die bestehen kommen dann zur `Central Selection` nach Pokhara.

Der erste Test dort beschäftig sich mit Englisch Kenntnissen und Grundrechenarten. Die besten in diesem Test kommen dann als PRT = Potential Technician Recruits zu einer Sonderausbildung, die sie dann weiter zu den Queens Gurkha Signals oder den Gurkha Engineers führt. Dann kommt eine weitere genaue medizinische Untersuchung, bei der überraschend Viele wegen zu Hohem Blutdruck und vor allem Tuberkulose Problemen durchfallen. Vor allem solche aus besonders armen oder abgelegenen Gebieten, daher, und nicht aus Protektionismus gelangen die Nachkommen von Gurkha Soldaten wieder leichter in den gleichen Dienst, sie sind weniger krank.

Dann kommen diverse körperliche Tests, als erstes der Standard PFT der britischen Armee, mit dem allerdings keiner Probleme hat. Dazu kommen aber dann verschiedene zusätzliche Leistungen und vor allem eine nepalesische Spezialität, der Doko Lauf.

Der Doko ist ein großer Korb, den man auf dem Rücken tragen kann, und der in Nepal zum Transport von Gütern aller Art verwendet wird, da Großteile des Landes sehr unerschlossen sind, es gibt nur Pfade, die meist völlig gerade denn Hang hinauf gehen. Auf solchen Pfaden rennen nun die Rekruten 2,5 Meilen bergauf, den Korb bis oben hin vollgepackt mit Steinen. Ziel ist es so schnell wie möglich hoch zu kommen, wer auch nur einmal stehen bleibt fliegt ebenso raus wie jemand der zu langsam ist. Durch die Vorausscheidungen und durch die sehr strenge Auswahl schon vor diesem Lauf schaffen aber eigentlich alle die geforderte Mindestleistung, zwischen 1990 und 1995 sind nur 3 Gurkhas durch diesen Test gefallen (quelle Soldier Magazine) Besonders wichtig ist den Gurkhas das `tabbing`, dieser Begriff bedeutet `Tactical Advance to Battel` das wird besonders hoch gehalten. Gemeint sind damit Gewalt Märsche mit voller Ausrüstung, nach denen die Soldaten dann bei Schießen und Übungen noch beweisen müssen, dass sie immer noch kampffähig sind.

Die erfolgreichen Rekruten werden dann vereidigt, in dem sie in einer Zeremonie die britische Flagge berühren und danach werden sie nach England geflogen, wo sie mit der Grundausbildung beginnen. Diese dauert heute 9 Monate und findet beim beim Infantry Training Bataillon in Catterick statt. Zu der normalen militärischen Ausbildung kommt noch Sprachtraining in Englisch und Benimmregeln. Besonderen Wert wird auf den gezielten Einzelschuß gelegt, und die Gurkhas gehen seit Jahren immer häufiger auf den Schießplatz im Vergleich zu früher.

Am Ende der Grundausbildung werden die Gurkhas dann den jeweiligen Einheiten zugeteilt, auf besondere Eliten innerhalb ihrer Truppe, wie zum Beispiel die Airborne Gurkhas muß man dann noch weitere Tests bestehen. Der Dienstkontrakt wird nicht mehr wie früher automatisch über 15 Jahre abgeschlossen, sondern erst mal auf vier Jahre, und wird dann immer um 3 Jahre verlängert, bis die 15 Jahre erreicht sind, wenn einer Verlängerung keine Gründe entgegen stehen.

Die Rekruten müssen heute, nach einer Beschwerde der UNO in der die Praxis auch Jüngere in Nepal einzuziehen massiv kritisiert wurde, mindestens 17 Jahre alt sein. Früher war das Mindestalter 15, die neue Grenze kam aber nicht ungelegen, die Jüngeren schafften die körperlichen Anforderungen die erhöht worden ware nicht mehr.Als Altersgrenze nach oben gilt 22, meist werden über 20jährige aber nicht mehr genommen. Der Rekrut muß auch noch mindestens 5 Fuß 2 Inch groß sein und darf ein Mindestgewicht nicht überschreiten, ein Höchstgewicht gibt es nicht, bei den körperlichen Anforderungen der Auswahl und auch leider bei der Not in Nepal gibt es keine wirklich übergewichtigen Rekruten, so dass sich das Problem nicht stellt.


KAPHAR HUNNU BHANDA MORNU RAMRO CHHAA !!

AAYO BIR GORKHALI!!
 
Ein sehr ausführlicher und interessanter Bericht über die Gurkhas.

Im Falkland-Krieg eingesetzte Gurkhas hatten allerdings eher das Vergnügen, mit nicht-kampfbereiten argentinischen Gegnern zu tun. Die Kampfhandlungen bei der Rückeroberung der Falkland-Inseln durch Großbrittanien auf dem Festland war bereits mit dem installierten Brückenkopf in der San-Carlos-Bucht 80 km westlich von Port Stanley so gut wie eingestellt. General Menendez bat um 24 h- Waffenstillstillstand, nachdem die Briten vor Port Stanley standen (übrigens zu Fuß). Nach Ablauf dessen unterschrieb er die Kapitulation. Hauptschwerpunkt des Krieges war der Luftkampf und die Zerstörung der jeweiligen Flottenteile. Hier starben die meisten Soldaten auf beiden Seiten. Auf dem Festland kam es nur bei Kommandoaktionen(kleinere Flugfelder) zu Nahkampfgefechten.
Dieser Krieg wurde nicht wegen der "Horrormärchen" über die Gurkhas beendet.
 
Vielen Dank für das Lob !

Dieser Krieg wurde nicht wegen der "Horrormärchen" über die Gurkhas beendet.

Habe ich auch nicht behauptet. Aber es ist so, daß eine Gurkha Einheit (EINE Einheit) eine argentinische Einheit angreifen sollte, als diese mitkriegten daß ihnen Gurkhas gegenüber standen, ergaben sie sich.

Das ist jetzt ohne größeren Kontext geschehen und hatte auf den Krieg keine strategischen, noch nicht mal operative oder taktische Auswirkungen da es ganz am Schluß geschah.

Es ging nur darum, daß sich eben diese Argentinier aus Furcht vor den Gurkhas ergeben haben, weil die argentinische Presse vorher da üble Geschichten verbreitet hat, was diese mit Gegnern anstellen die nicht kapitulieren. Solche Geschichten stimmen aber nicht, die werden ja von britischen Offizieren geführt und halten sich schon an das Kriegsvölkerrecht.

Und es ging darum, daß die Gurkhas unzufrieden waren, nicht zum Kämpfen gekommen zu sein.

Auf dem Festland kam es nur bei Kommandoaktionen(kleinere Flugfelder) zu Nahkampfgefechten.

Anhand des Umfangs würde ich nicht von reinen Kommandoaktionen sprechen, das waren schon zum Teil richtige Gefechte, aber eben interessantererweise primär mit Infanterie geführt, was in einem konventionellen Krieg heute immer seltener wird.
 
In Nepal herrscht ja gerade Bürgerkrieg und die Gurkhas leben dort recht ärmlich wenn sie zurückkehren, daher ist eine Tätigkeit als Leibwächter nach dem Dienst ein viel besseres Leben. Von dem Gehalt kann noch die ganze Familie leben, auch wenn es noch so traurig ist, daß das militäriche in unserer westeuropäischen Gesellschaft nur noch so wenig Ansehen genießt und man als Soldat keine ernsthafte Verwendung mehr findet.

Im übrigen verdingen sich auch ehemalige SAS Soldaten als Security Leute http://www.pba1985.com/
oder dienen dann in einem der diversen Söldner Unternehmen wie Blackwater, Sandline, Executive Outcomes usw (auch wenn die genannten Namen nun schon nicht mehr aktuell sind weil die Firmen umbenannt und umstrukturiert wurden)

http://www.cdi.org/issues/mercenaries/merc1.html

http://www.northbridgeservices.com/

http://www.sandline.com/site/

http://www.mpri.com/channels/home.html

http://www.vinnell.com/

- Sikora, Michael: Söldner - historische Annäherung an einen Kriegertypus. In: Geschichte und Gesellschaft, Heft 2/2003, S. 210-238.

- Lehmann, Stefan: "Rent a Soldier". Die Privatisierung von militärischen Aufgaben in Afrika am Beispiel Executive Outcomes. Neubiberg 2001 (eine Hausarbeit aus dem Frühjahrstrimester 2001 bei Frau Dr. Collmer)

- Maaß, Reinald: Der Söldner und seine kriegsvölkerrechtliche Rechtstellung als Kombattant und Kriegsgefangener. Bochum 1/1990: UVB-Universitätsverlag Dr. N. Brockmeyer.

- Thomas, Gerry S.: Mercenary Troops in Modern Africa.
Boulder and London 1/1984: Westview Press.

Wie Frankreich damit umgeht, Heimat der Legion und Feind aller Söldner

http://www.taz.de/pt/2003/08/15.nf/mondeText.artikel,a0055.idx,15

http://www.taz.de/pt/2004/03/19/a0118.nf/text

Ein ausführlicher Aufsatz von Weingartner

http://www.bmlv.gv.at/omz/ausgaben/artikel.php?id=188

Über EO, die aber ja inzwischen halb dichtgemacht haben

http://www.fas.org/irp/world/para/executive_outcomes.htm

http://www.thetruthseeker.co.uk/article.asp?ID=1606

Hier die Entwicklung der letzten Jahre bei den Gurkhas:

Am 1 Juli 94 wurde das 2nd King Edwards VII own Gurkha Rifles (The Sirmoor Rifles) und das 6th Queen Elisabeths Own Gurkha Rifles und das 7th Duke of Edinburghs Own Gurkha Rifles zu einem größeren Verband zusammengelegt dabei aber gleichzeitig numerisch abgebaut. Der neue Verband ist das Royal Gurkha Rifle Regiment. (RGR)

Es bestand anfänglich seiner Aufstellung folgend aus 3 Bataillonen, wurde aber im Rahmen weitere Einsparungen auf zwei Bataillone reduziert. Das 1 Bataillon RGR steht in Church Crookham in Hampshire, das 2 Bataillon RGR in Brunei, wo es auf Kosten des Sultans von Brunei diesem als zusätzliche Truppe dient.

1995 wurden einige Kompanien des RGR in Bosnien eingesetzt als Teil der IFOR, zusammen mit Einheiten der Queens Gurkha Signals (Gurkha Fernmelder) und der Queens Gurkha Transport Regiment.

Wie bei allen Einheiten Europas stieg der Anteil der Gurkhas in Unterstützungstruppen immer weiter an während die Kampftruppen zurückgefahren wurden.

Ab 1990 hatte die Britische Armee ein zunehmendes Rekrutierungsproblem für britische Verbände (bei den Gurkhas das Gegenteil, zu viele Bewerber) und daher wurden von den RGR verschiedene Kompanien aus diesem Verband herausgelöst und anderen britischen Verbänden zugeteilt, um deren numerische Stärke und Kampfkraft aufrechtzuerhalten.

Es ist nicht so, daß man die britischen Einheiten damit kampfstärker machen will, wie hier schon behauptet wurde, sondern daß schlicht und einfach britische Rekruten fehlen.

Daher dienen Gurkhas Kompanieweise nicht nur beim RGR sondern auch bei den 1st Bataillon The Royal Scots, den 1st Bataillon The Princess of Wales Royal Regiment (PWRR), und dem 2nd Bataillon The Parachute Regiment (2 PARA) letztere sind die bekannten Airborne Gurkhas.

Zusätzlich wurden 94/95 zwei weitere Kompanien zu Ausbildungszwecken in Sandhurst und an der School of Infantry in Brecon aufgestellt und dafür die Kampftruppen weiter abgebaut. Diese Kompanien wurden 95 im Infantriy Training Centre in Wales aufgestellt.

1997 wurden große Teile des 1 PWRR in Zaire eingesetzt und mit ihnen auch die angegliederten Gurkhas.

1998 waren die Gurkhas des RGR wieder in Bosnien aktivund 1999 waren Teile des 1 RGR und die Airborne Gurkhas mit die ersten britischen Truppen im Kosovo. Die 5 Airborne Brigade hatte dabei eine diffizile Operation zu bewältigen, sie sollte einen Flugplatz sichern, auf dem wenige Minuten zuvor russische Fallschirmjäger gelandet waren. Es kam in der Folge fast zu einer Auseinandersetzung zwischen den Gurkhas und den Russen.

Derweilen wurde das 2 RGR (also das zweite Bataillon des Royal Gurkhas Regiment) von Brunei aus nach Ost-Timor verbracht und operierte dort unter australischem Kommando.

Im Jahr 2000 war die C Kompanie der 2 PARA, die man für diesen Einsatz an das 1 PARA angliederte in Sierra Leone und waren dort die erste britische Truppe in Freetown und die Speerspitze der ganzen Aktion. Die Gurkhas drängten dabei mit enormen Tempo vorwärts weil sie auf Kämpfe aus waren, anfänglich war die Operation eine reine NEO Aktion, die Erfolge der Gurkha Kompanie und die allgemeine Lage machten dann daraus eine PSO.

Am 6 Juni 2000 hielt das gesamte 1 RGR eine Parade ab wobei His Royal Highness, The Prince of Wales die Parade abnahm. Dann wurde das Bataillon von Church Crookham nach Shorncliffe in Kent verlegt.

Derweilen wurden die Gurkhas auf dem Balkan durch zwei Kompanien die an das 1 PWRR und die The Royal Scots angegliedert sind abgelöst. Im folgenden Jahr wechselte das 1 RGR das 2 RGR in Brunei ab während das 2 RGR nach Shorncliffe verlegte. Bei diesem Wechsel wurde ein umfangreiches Manöver in Belize unternommen.

Im Jahr 2001 war dann die C Kompanie (die am häufigsten eingesetzte Gurkha Kompanie überhaupt) in Makedonien als Teil der TFH.

Im Dezember 2001 ging dann die C Kompanie mit dem 2 PARA nach Afghanistan ab. Im Frühjahr 2002 war sie bei den Truppen die Kabul als erste erreichten. Die letzten Gurkhas waren im 19 Jahrhundert in Afghanistan gewesen, als die Briten versuchten das Land zu erobern. Trotzdem kamen die Gurkhas bei den Afghanen gut an und wurden zu ihrer großen Freude auch in Kämpfe verwickelt.

Im Februar 2003 wurden Teile des Queens Own Gurkha Logistic Regiment, der Queens Gurkha Signals und der Queens Gurkha Engineers im Mittleren Osten stationiert, um dort mit den anderen Truppen militärisches Drohpotential gegen Saddam Hussein zu bewirken. Die entsprechenden Gurkha Kampftruppen zogen dann mit dem 1 Bataillon Royal Irish Regiment und als Teil der 16 Air Assault Brigade mit an den Golf und nahmen mit diesen Einheiten dann auch am später folgenden Krieg teil.

Im März 2003 wurde eine Kompanie des 2 RGR wieder in Sierra Leone eingesetzt um die dortigen Verbände der Operation Keeling zu verstärken. Und von 2003 auf 2004 wurden wieder Teile des 1 RGR in Bosnien eingesetzt. Eine Kompanie der Gurkhas die an die 1st Bataillon The Highlanders angegliedert ist wurde auf den Falklands stationiert.

Noch ein paar Details: Zur Zeit ist das 1 RGR wieder in England und das 2 RGR in Brunei (abgesehen von den Teilen die im Einsatz sind) In den letzten Jahren hat es sich eingebürgert, daß sich das 1 RGR vor allem aus Gurkhas aus dem Westen von Nepal rekrutiert, das 2 RGR aber vor allem aus Gurkhas aus dem Osten ihres Siedlungsgebietes.

Das jetzige RGR hatte 2004 eine Stärke von 1480 Gurkha Rifles in zwei Bataillonen zu je 740. Es ist also numerisch stärker als das gewöhnliche britische Infanterie Regiment, das gleiche gilt für das Bataillon, der Grund ist wie erwähnt das sich die Truppe anfänglich aus 3 Bataillonen zusammen setzte. Jedes Bataillon hat 3 Kompanien und jede Kompanie besteht aus 3 Zügen mit eigenem HQ. Die A und B Kompanie haben alle Milan usw Waffen, die C Kompanie alle Sturm-Pioniere einer Kompanie in ihren Reihen.

Zum RGR, der eigentlichen reinen Gurkha Kampftruppe kommen noch weitere Gurkha Kompanien bei den oben erwähnten Verbänden, zumeist nur 1 Kompanie, temporär auch zwei.

Dazu kommen dann die Queens Gurkha Engineers, eigene Gurkha Pioniere obwohl die C Kompanien des RGR über eigene Sturmpioniere verfügen. Der Anteil der Pioniere bei den Gurkha Truppen ist heute daher relativ hoch. Die QGE bestehen aus dem 69 Gurkha Field Squadrons und dem 70 Gurkha Field Support Squadrons. Beide sind Teil des 36 Engineer Regiment und stehen bei Maidstone in Kent.

Dann gibt es noch die Queens Gurkha Signals (eigene Fernmelder) Im Jahr 2004 wurde das 246 Gurkha Signal Squadron umgegliedert und das jetzige 250 Gurkha Signal Squadron besteht aus 250 Gurkha Soldaten und ist Teil des 30 Signal Regiment. Ein weiteres Gurkha Signal Squadron wird gerade als Teil des 21 (Air Support) Signals Regiment aufgestellt.

Und dann gibt es noch das Queens Own Gurkha Logistic Regiment, es besteht aus HQ, dem 28 Squadron und einer Trainingseinheit. Während die meisten Gurkha Einheiten numerisch etwas stärker sind als ihr britisches Pedant ist dieses Regiment eher kleiner und besteht aus nur noch 164 Gurkha Soldaten. Es steht in den Roman Barracks in Colchester.

Last not least sollte man von den anderen Verbänden angegliederten Gurkha Einheiten auf jeden Fall noch die 10. Airborne Gurkhas besonders herausstellen. 1996 wurde sie als erste reine Gurkha Fallschirmjäger Einheit wieder aufgestellt (im Zweiten Weltkrieg gab es viele Gurkha Fallschirmjäger) und die Gurkhas bilden nun die berühmte C Kompanie des 2 PARA.
Anbei ist es vielleicht ganz interessant zu wissen, daß die Gurkha Luftlandetruppen mit der Unabhängigkeit Indiens an die Inder gingen. Die C Kompanie hat die Stärke einer der üblichen Kompanien des RGR und hat 3 Züge. Sie war in Afghanistan im Krieg ebenso wie jetzt im Irak, ist aber mit Betonung eine normale Fallschirmjäger Einheit und wiedersetzte sich erfolgreich der Idee eine Spezialeinheit aus ihr zu machen wie das zu Teilen z.B. mit dem 2 REP der Legion erfolgt ist.

Soviel zu den Truppen zur Zeit in England und Brunei, Indien folgt.
 
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