Hunnenrede Kaiser Wilhelms II.

Kann mir einer von euch bitte eine Interpretation usw. von der Hunnenrede Kaiser Wilhelms geben? Oder hat einer einen wirklich nützlichen Link? Find durch google nichts Brauchbares.

Es ist wirklich wichtig. Brauche es für meine Facharbeit in Geschichte!!!!!

Danke Danke Danke

meisterwinter
 
ja, wikipedia ist bis jetzt mein einziger richter ansatz. aber für die facharbeit brauche ich etwa 20 seiten. thema boxeraufstand und hunnenrede.

bitte weitere links oder sogar interpretationen !!!
 
Ich weiß ja nicht wie's anderswo ist, aber bei uns an der Uni ist Wikipedia (zu recht!) nicht zitierfähig.
 
ich muss ja nicht dazuschreiben, dass ich die infos von wikipedia habe. reicht ja wenn ich andere quellen erwähne. merkt doch keiner. :rofl:
 
Mephisto schrieb:
Ich weiß ja nicht wie's anderswo ist, aber bei uns an der Uni ist Wikipedia (zu recht!) nicht zitierfähig.

Bei uns auch nicht. Aber für einen Gedankenanstoss ist es sicher nicht schlecht.

@meisterwinter

was hast du den für Literatur zum Boxeraufstand und der Hunnenrede?

Und wie ordnest Du die Hunnenrede ein?

und sei versichert die Lehrer kennen Wikipedia, und für eine gute Arbeit muss man die Quellen angeben.
 
ich habe zwei reden von wilhelm bekommen, die ich interpretiern muss. dann zeitliche einordnung + beschreibung des boxeraufstandes mit vorgeschichte.
als literatur habe ich bis jetzt nur wikipedia.de , schuelerlexikon.de , boxeraufstand.de und dhm.de.
hast du noch literaturvorschläge für mich?
 
Dabringhaus, Sabine 1997
Der Boxeraufstand in China (1900/1901): Die Militarisierung eines kulturellen Konflikts, in: „Barbaren“ und „Weiße Teufel“, S. 123-144.*

Jung, Peter (Hg.) 2000
Sturm über China. Österreich-Ungarns Einsatz im Boxeraufstand, Wien.

Kaminski, Gerd 2000
Der Boxeraufstand – entlarvter Mythos, Wien.

Kuhlmann, Rüdiger 2000
“Vertreibt die fremden Teufel“! Der Boxeraufstand, in: Geschichte lernen, 74, S.50-55.

Kuß, Susanne / Martin, Bernd (Hg.) 2002
Das Deutsche Reich und der Boxeraufstand, München.

Lehner, Georg 1999
Der ‚Boxeraufstand’ im Spiegel der Wiener humoristisch-satirischen Presse, in: Wiener Geschichtsblätter, 54, S. 81-101.

Lehner, Georg/ Lehner, Monika 2002
Österreich-Ungarn und der ‚Boxeraufstand’, Innsbruck (= Mitteilungen des österreichischen Staatsarchiv, Sonderband 6).
 
habe aber bis jetzt noch keine hilfreichen bücher gefunden. das meiste sind romane oder zeitzeugenberichte. wirkliche geschichtsbücher über das thema sind schwer zu finden.
zur hunnenrede finde ich aber kein buch. aber trotzdem danke.
 
ja das hört sich schon mal nicht schlecht an. danke. ich hoffe ich finde noch ein buch zur hunnenrede, bzw. zu wilhelm II., wo seine rede erläuter und hoffentlich auch interpretiert wird.
 
Es wäre sinnvoller du interpretierst selbst.
Dazu mußt du dich nur fragen:
Wer (Charakter, Persönlichkeit, sozialer Rang, politischer Rang, militärischer Rang, Bedeutung) sagt was (Inhalt, Andeutungen, Anspielungen, Vergleiche) in welchem Zusammenhang (historische Ereignisse, Umstände) und warum (Ziel der Rede, reale Auswirkungen usw usf)

Das sind nur Anregungen, aber damit kommst du weiter als mit der verzweifelten Suche nach vorgekautem.

Viel Erfolg.
Und wenn du mal hängst kannst du ja gerne wieder nachfragen.
 
Soll ich bei der Gliederung zuerst die Texte interpretieren oder zuerst was Allgemeines über Wilhelm und Boxeraufstand sagen? Was meint ihr?

Bitte trotzdem noch um Interpretationen ! ! !
 
Versuchs mal hiermit:

http://www.zeit.de/archiv/2000/31/200031.hunnen_.xml

Grundsätzlich nie verkehrt ist es, zu entsprechenden Anlässen (Jahrestagen) in die Zeitungen zu schauen. Sicher hast Du in der Nähe eine Bücherei, wo Du zurückliegende Jahrgänge einsehen kannst (Zeit, FAZ, Süddeutsche etc., vielleicht nicht gerade das Spandauer Volksblatt;) ).

Die Zeitungen von 1900 wären natürlich auch toll, aber etwas schwerer ranzukommen.

Und wenn Du gerade da bist, kannst Du gleich mal in der Geschichtsabteilung in den dicken Büchern nachschlagen. Die sollten hinten einen Index haben, wo steht, auf welchen Seiten ein Stichwort vorkommt. Einfach mal Hunnenrede oder Boxeraufstand nachschauen. Dann findest Du auch einiges zu Zeit und Umständen der Rede, das hilft Dir dann bei der Interpretation.

Das Internet ist eine gute Quelle, um sich einen Überblick zu verschaffen. Aber angesichts der Massen an Information muß man schon ziemlich genau wissen, wonach man eigentlich sucht, um etwas brauchbares zu finden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich finde den Wikipedia-Artikel zur Rede sehr hilfreich, weil er
a) auf die verschiedenenen Versionen der Rede und
b) auf die verschiedenenen Interpretationen eingeht.

Wenn man sich nur ein, zwei Bücher/Quellen besorgt, verrennt man sich schnell in nur eine der gangigen, möglichen Richtungen, legt sich fest und verliert den Überblick.
Ist ja kein Fehler sich eine eigene Meinung zu bilden, jedoch würde ich bei einer Facharbeit auf das ganze Spektrum eingehen.
 
meisterwinter schrieb:
Soll ich bei der Gliederung zuerst die Texte interpretieren oder zuerst was Allgemeines über Wilhelm und Boxeraufstand sagen? Was meint ihr?

Mein Vorschlag ...

Gliederung:

I. Einleitung (Historisches Interesse an der Rede herausheben)
II. Hintergrund der "Hunnenrede"
1. Politische Großwetterlage: Das Deutsche Reich um 1900
2. Zur Person und Ambition Kaiser Wilhelms II.
3. Der "Boxeraufstand"

III. Die Rede
1. Die Sitution in China am 27. Juli 1900
2. Der Ort und die unmittelbare Zielgruppe (Bremerhaven am Kai)
3. Wortlaut der Rede in den Veröffentlichungen
4. Sprache der Rede - Themen, Ausdruck und Assoziation
5. Motivation und Intention der "Hunnenrede"
6. Die Rezeption in der Deutschen und der internationalen Öffentlichkeit

IV. Die Folgen
1. Wirkung auf den Verlauf des "Boxeraufstands"
2. Wirkung auf die Innenpolitik
3. Wirkung auf die Aussenpolitik und die Sicht Deutschlands
4. "Mythos Hunnenrede" - Symbolkraft bis heute

V. Zusammenfassung und geschichtliche Wertung
 
Zuletzt bearbeitet:
meisterwinter schrieb:
ich muss ja nicht dazuschreiben, dass ich die infos von wikipedia habe. reicht ja wenn ich andere quellen erwähne. merkt doch keiner. :rofl:

meisterwinter, sei dir eingedenk, dass wir hier das Thema interessant finden und du somit Glück hast, fauler Sack! ;)
Aber es dient ja künftig der Allgemeinheit (bitte ohne "Ballast").

Aber vielleicht interessiert dich, wie man hier schon über die Auswirkungen der Parole "Pardon wird nicht gegeben!" diskutierte: das (..) Vorgehen der deutschen Truppen im Boxeraufstand selbst:

http://www.geschichtsforum.de/showthread.php?t=6268&highlight=Boxeraufstand

---

Hier nun etwas authentisches, längst wohl vergriffen, ein Antiquariatsfund:
Die Autobiographie von
Wilhelm II,
"Ereignisse und Gestalten 1878 - 1918",
Köhler-Leipzig etc, 1922

Ich habe mir die Mühe gemacht und nach allen Stichworten und Personen (es gibt diesbezügl. ein sauberes "wilhelmisches" Verzeichnis) suchend eine Rechtfertigung oder zdst. Behandlung seiner Rede bzw. des Boxeraufstandes zu finden.

Ergebnis: Die Rede wird mit keinem Wort erwähnt (309 Seiten hat das Buch), "Boxeraufstand" kommt so nie vor, lediglich "Boxerkämpfe"* erwähnt Wilhelm EIN einziges Mal im Zuge eines Lobes, das ich auch für sehr interessant erachte: es ist eine Aufzählung von etwa vier hervorragenden Entscheidungen des zurückgetreten (sehr alten und pensionsreifen) Kanzlers Fürst Hohenlohe, worunter die Bestellung u. Durchsetzung des Grafen Waldersee als Oberbefehlshaber der europ. Truppen in China anno 1900 Eingang findet. Waldersee war ja derjenige, der die dt. Truppen in China "Hunnenrede-gemäß" befehligte.
*(Unwissenende mussten im Schlagwortverzeichnis nach dem Hintergrund zu "Boxer" suchen)

-

Wilhelm II verfasste diese Memoiren im Exil ab 1919. Ihm war wohl inzwischen bewusst geworden, dass er manch "dummes Wort" von sich gegeben hatte.
Die Kolonialpolitik in China war ihm aber schon einige Seiten wert, ich fass das zusammen (unter Anführungszeichen Originalzitate): Tsingtau und Kiau-Tschou beschäftigte ihn bzw. die Politik nur insofern, als dass der Handelsposten Tsingtau und "Deutschland für seine Schiffe notwendig eigene Kohlenstationen brauche".
Dafür wurde Kiau-tschou ausgewählt. Nie wird ein Wort verloren, dass es dort ein chinesisches Kaiserreich zu fragen galt. Wilhelm beschreibt hingegen exklusiv und intensiv, wie man sich mit Russland zu arrangieren gedachte, dass auf diese Bucht ebenfalls Anspruch erhob. Er ergötzt sich dabei -einige Seiten lang- über die drollige Erfindung der russ. Admiralität, wonach es nach internat. Seerecht ein "Droit de premier mouillage" (Recht der ersten Ankerung) gäbe und die Russen ebenda, in Kiao-Tschou schon mal die Erkundungs-Flotte liegen hatten. Der es, O-Ton Willem, "wohl an Teehäusern mit japanischen Geishas in den Wintermonaten" dort gefehlt hatte und daher desinteressiert wieder ablegte.

Im Zuge des diplomat. Vorgehens -China als Ansprechpartner wird nicht erwähnt- wirds aber interessant, was Wilhelms Einstellung zu den ostasiat. Völkern betrifft (und wie sich deutlich in der "Hunnenrede" niederschlug).:

Vorrangig war für ihn und die deutsche Politik eine Abstimmung mit den regionalen Interessensmächten Russland und Japan sowie mit der Kolonialmacht England.
Bzgl. Russland-Japan (die zwei Hauptgegner des ostasiat. Raumes) spielte W. gegenüber seinem Verwandten Zar Nikolaus die Karte der "Gelben Gefahr". Es entpuppt sich als Lieblingswort Wilhelms, es kommt sehr sehr oft im Buche vor... Hier kommt eine selbstverständliche rassistische Note (und vermeintlich geeteilte europäische Mode) durch, indem er Nikolaus unterstellt, Russland würde im Falle von größeren Differenzen eher gemeinsame Sache mit den "Gelben" machen, was dieser energisch zurückweist, da "sein (Nikolajs) Haus ein europäisches sei".
Wilhelm dürfte allerdings (militärische) Hochachtung vor den Japanern (russ.-japan. krieg 1907) gehabt haben, deren "aufstrebende Nation" er als "Preussen des Osten" embarassiert, nein, eher jovial auf die zarte Asiaten-Schulter klopft.

Nun aber der Schlusspunkt: In diesen seinen Nachbetrachtungen seiner (und hier formal aus meiner zugegeben österr.-subjektiven) Sicht, die der arme Willem in der Kaltstellung im Exil etwa 1919 bis 1922 verfasste, sieht er keinen Anlass sich für die "Hunnenrede" zu rechtfertigen oder sie zu relativieren. Ganz im Gegenteil schreibt er dies, als auch Großbrittanien seine diplomat. Zustimmung zur Kohlestation Kiau-Tschou gab (1898). Um hier noch China zu erwähnen: die Annexion "gerechtfertigt" war durch "die Ermordung zweier katholischer Missionare" ebendort.

Wilhelm lamentiert in der Nachbetrachtung des Verlustes Tsingtaus 1914 an Japan (1922 von japan an England vertragsgemäß zurückgegeben), indem er mit England abrechnet (in Klammer meine Anmerkungen):

"Damit ist ein großes deutsches Kulturwerk im Ausland (wogegen nichts einzuwenden ist), das vorbildlich für die Art und Weise war, wie ein Kulturland einer anderen Nation die Vorteile seiner Kultur zeigen (...) kann, durch englischen handelsneid vernichtet worden.
England wird einstamsl, wenn Hongkong denselben Weg gegangen sein wird, bereuen und sich bittere Vorwürfe machen, daß es seinen alten Grundsatz, nach dem es so lange mit Vorteil gehandelt hat, verließ: (gesperrt hervorgehoben:) "White man together against coloured man!"

Deutlicher geht es nicht: England mit reicher Kolonialerfahrung hat den demütigenden Rassismus hinter sich gelassen, an dem die Deutschen Ende des 19. Jhdt. schwer erkrankt waren...
Die "Hunnenrede" würde ich mit 39 Grad Fieber bewerten.

Gruß, ning
 
Zurück
Oben