Taiping-Aufstand

Whyatt

Neues Mitglied
Hallo alle zusammen :)

Ich halte demnächst eine Präsentation über den Taiping-Aufstand und habe Schwierigkeiten diesen dem historischen Bruch oder der historischen Kontinuität zuzuordnen. Ich hab mir folgende Kriterien überlegt:

Bruch:
-plötzlich; nicht vorhersehbar
-sofortige, radikale Veränderung der wirt., soz. und gesellsch. Situation
-unabwendbar

Kontinuität:
-stetige Abfolge
-vorhersehbar
-hätte man in Vergangenheit vorbeugen können
-langsame Veränderung

Persönlich hätte ich mich für den historischen Bruch entschieden, da der Aufstand ja doch radikal war und meiner Meinung nach war es auch nicht vorhersehbar hinsichtlich seines Ausmaßes.

Würde mich über schnelle Rückmeldungen sehr freuen!

LG Whyatt
 
Schau dir mal die Protagonisten des Aufstands an. Welcher Gruppierung gehörten sie an? Und was war das für eine Gruppierung? Auch daran wirst du festmachen können, ob Bruch oder Kontinuität.
 
Erst einmal danke.
Die Aufständischen waren ja zunächst verarmte Bauern und Angehörige der Hakka (allesamt christlich inspiriert), also liege ich dann mit dem historischen Bruch richtig, da die westliche Ideologie doch eines der Ursachen darstellt und somit neu und revolutionär ist, oder?

Wenn ich mir aber noch weitere Ursachen anschaue, wie beispielsweise die ökonomischen Folgen der "Ungleichen Verträge", oder die militärischen Niederlagen zu der Zeit, würde ich zur historischen Kontinuität tendieren, weil diese innenpolitischen Spannungen ihren Teil zum Aufstand beitragen und damit vorhersehbar waren.

Hilfe, bin total verzweifelt...
 
Du hast doch bereits verschiedene Aspekte für die Abwägung betrachtet. Auf das Ergebnis, Bruch oder Kontinuität, würde ich nicht wesentlich abstellen. Also: kein Grund zur Verzweifelung.:winke:

Zur Frage der Kontinuität kann man den Aufstand auch - als einen weiteren Aspekt - in die Reihe der vorherigen Aufstände in China und deren Wurzeln und Protagonisten im 19. Jhdt. stellen. Sind die Ursachen vergleichbar?

Hier mal die Einleitung aus der Cambridge History of China, 10/1:

"The Taiping Rebellion (1851-64) was in many respects the hinge between China's pre-modern and modern histories. Its gigantic human catastrophes in the interior formed a backdrop for early Sino-Western treaty relations along the coast, and, along with the treaty system itself, gave notice of the imminent collapse of China's traditional order. Some themes of the rebellion had deep historical roots, while others grew from problems peculiar to the Ch'ing period. The enormities of social injustice, the de- cline of imperial and local administration, and the loss of bureaucratic morale are themes common to dynastic crises. Soaring population growth and massive internal migration were Ch'ing problems whose effects had been felt in social disorder and inter-ethnic conflict since the eighteenth century. Yet foreign contact itself had provided a new historical catalyst: an alien religion that generated a furious assault on China's existing social structure and values. The way this assault was met by the ruling elite conditioned the political and social environment of China's modern history."
 
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