Auflistung persischer Könige mit dem Titel "der Große"

Bijan

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Mir bekannt sind:

Kyros/Cyrus/Kurosh der Große
Darius/Dareios/Dariush der Große
Shapur der Große

Gibt es noch mehr?
 
Antiochos III. hat sich aber bestimmt nicht selbst als persischer König gesehen und wurde bestimmt auch nicht von den Persern als solcher wahrgenommen. Da wäre es noch angebrachter, Alexander den Großen als Perserkönig zu bezeichnen, da er bewusst in deren Nachfolge trat.

Wenn schon, dann könnte man in diese Auflistung noch den Partherkönig Mithridates II. den Großen (123-88) aufnehmen, obwohl die Parther von den Persern auch stets als Fremdherrscher betrachtet wurden.
In der Neuzeit gab es dann noch Abbas I. den Großen (1587-1629) aus der Safawiden-Dynastie.
 
Hir ist auch zu fragen wer hat sich als "Der Große" gesehen/genannt hat es aber nicht geschaft das dieser Namenszusatz seinen Einzug in die Geschichtsbücher schaffte?
 
Eher andersherum: Keiner der Genannten hat sich vermutlich selbst als "der Große" bezeichnet, diese Beinamen wurden ihnen wohl in späterer Zeit beigelegt.

Ein Sonderfall ist Antiochos III.: Bei ihm rührt das "der Große" daher, dass er den Titel "megas basileus", also "Großkönig" beanspruchte, wovon dann irgendwie nur noch das "megas" übrigblieb.
 
Eher andersherum: Keiner der Genannten hat sich vermutlich selbst als "der Große" bezeichnet, diese Beinamen wurden ihnen wohl in späterer Zeit beigelegt.

Ein Sonderfall ist Antiochos III.: Bei ihm rührt das "der Große" daher, dass er den Titel "megas basileus", also "Großkönig" beanspruchte, wovon dann irgendwie nur noch das "megas" übrigblieb.

Hm möglich aber nicht so recht glaubhaft. Die persischen Großkönige - man bemerke- Großkönige- waren ja unter denen welche sich gerne mit exorbitanten Titeln und bezeichnungen schmückten.

Der ägyptische pharao wurde ja auch als Sohn der Götter- dh eine Art Gottkönig angesehen.
 
Dareios I. nannte sich in seinen Inschriften meist etwa so: "Dareios, der Großkönig, König der Könige, König der Länder vieler Völker, Sohn des Hystaspes, ein Achaimenide". Nach diesem Schema nannten sich aber auch andere persische Könige, die später nicht als "der Große" bezeichnet wurden.
 
Dareios I. nannte sich in seinen Inschriften meist etwa so: "Dareios, der Großkönig, König der Könige, König der Länder vieler Völker, Sohn des Hystaspes, ein Achaimenide". Nach diesem Schema nannten sich aber auch andere persische Könige, die später nicht als "der Große" bezeichnet wurden.


Nun ja wer sich Großkönig, König der Könige, etc etc nennt der braucht sich nun wirklich nicht noch "Der große" zu nennen.

Wenn sich diese Könige diesen Namenszusatz jedoch nicht selber verliehen haben wer dann? Und wann?

Wurden diese bereits zu lebzeiten von machen Historikern so genannt oder dauerte es noch 200 -300 Jahre bis sie diesen Titel "verliehen" bekamen?
 
Nun ja wer sich Großkönig, König der Könige, etc etc nennt der braucht sich nun wirklich nicht noch "Der große" zu nennen.

Wenn sich diese Könige diesen Namenszusatz jedoch nicht selber verliehen haben wer dann? Und wann?

Wurden diese bereits zu lebzeiten von machen Historikern so genannt oder dauerte es noch 200 -300 Jahre bis sie diesen Titel "verliehen" bekamen?

Historiker verleihen keine Titel, sondern konstatieren selbige.

M.
 
Jein. Es kommt durchaus vor, dass Beinamen von Historikern geprägt werden, z. B. stammen die Beinamen der österreichischen Babenberger großteils von neuzeitlichen Historikern.
 
Hir ist auch zu fragen wer hat sich als "Der Große" gesehen/genannt hat es aber nicht geschaft das dieser Namenszusatz seinen Einzug in die Geschichtsbücher schaffte?


Nicht sich selbst,wohl aber seinen Großvater Wilhelm I. wollte Wilhelm II. durchaus auf das Podest historischer Größe heben, wobei er Moltke und Bismarck als bloße Handlanger eines genialen Monarchen bezeichnete. Schulbücher, amtliche Stellen und auch so mancher Historiker ist diesem Sprachgebrauch willig gefolgt, sehr zum Ärger des Historikers und späteren Friedensnobelpreisträger Ludwig Quidde, der eine Biographie über Caligula verfasste, tatsächlich aber Wilhelm II. meinte, der freilich gar nicht erwähnt wird.

Für "Caligula- eine Studie über Cäsarismus und Byzantinismus" musste Quidde schließlich 3 Monate in Stadelheim wegen Majestätsbeleidigung verbringen. Der Stein des Anstoßes der der Staatsanwaltschaft die Genugtuung verschaffte, den Frevler dranzukriegen war eine Äußerung Quiddes während eines Vortrages:

"Von einem Wilhelm dem Großen" könnten bestenfalls kommende Geschlechter schreiben, wenn sie ihn von einem Wilhelm dem Kleineren unterscheiden wollten."
 
"Großkönig" war sozusagen eine Berufsbezeichnung, wie es heute noch Großherzöge (und Großfürsten) gibt. Ob der jeweilige Amtsinhaber ein "Großer" war/ist, steht auf einem anderen Blatt.

Historiker verleihen keine Titel, sondern konstatieren selbige.

M.

Jein. Es kommt durchaus vor, dass Beinamen von Historikern geprägt werden, z. B. stammen die Beinamen der österreichischen Babenberger großteils von neuzeitlichen Historikern.
Sagen wir vielleicht so: In früheren Zeiten waren die Historiker/Historiographen gleichzeitig auch die "offiziellen Lobhudler" ihrer Herren. Diese "Personalunion" ist aber im letzten Jahrhundert aus der Mode gekommen. Seit dem von Scorpio skizzierten Versuch wurde meines Wissens kein "Großer" mehr von einem ernstzunehmenden Historiker kreiert.
 
"Großkönig" war sozusagen eine Berufsbezeichnung, wie es heute noch Großherzöge (und Großfürsten) gibt.
Der Vergleich hinkt leicht, weil "Großkönig" nicht wirklich ein regulärer Herrschertitel (wie "Großherzog") war, sondern (wie der ähnliche "König der Könige") von diversen Monarchen angenommen wurde, wenn sie sich (zu recht oder zu unrecht) für so überragend hielten, vor allem dann, wenn sie andere Könige beherrschten. Aber es stimmt, in manchen Reichen war es so, dass fast alle Herrscher den Titel führten.

In früheren Zeiten waren die Historiker/Historiographen gleichzeitig auch die "offiziellen Lobhudler" ihrer Herren.
Allerdings gab es auch genug Herrscher, die mit negativen Beinamen belegt wurden.
 
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