antike griechische Schiffe

Kamara

Neues Mitglied
Hallo Leute,
ich finde antike griechische Schiffe sehr interessant.
Nun wollte ich wissen, wie diese gebaut wurden, ihre Vor- sowie Nachteile usw.

Würde mich über viele Meinungen freuen.

Eure Kamara:winke:
 
Ansonsten zum Einstieg, falls Du Papier bevorzugst:

Ronald Bockius, Schifffahrt und Schiffbau in der Antike, erschienen bei Theiss.
ISBN: 978-3-8062-1971-5

Das Thema ist spannend und sehr umfangreich. Begonnen von Papyrus-Booten über gelaschte Boot bis hin zum Spantbau mit Krawell-Beplankung.

Apvar
 
Und ein weiterer Buchtipp, speziell zur Triere und ihrer Rekonstruktion in den 1990'er Jahren.

John S. Morrison, Die athenische Triere. Geschichte und Rekonstruktion eines Kriegsschiffes der griechischen Antike, Mainz, 1990.
 
Da schließe ich mich mit einem Tipp mit interessanten Schiffsbeschreibungen an:

Murray, The Age of the Titans, Rise and Fall of the Great Hellenistic Navies, 2012.
 
dazu Forscher entdecken ältestes intaktes Schiffswrack
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Das von Forschern im Schwarzen Meer entdeckte Wrack datiert aus dem fünften Jahrhundert v. Chr. und ist damit mehr als 2400 Jahre alt.

(Foto: AFP)
  • Forscher haben im Schwarzen Meer ein außergewöhnlich gut erhaltenes, historisches Wrack gefunden.
  • Das Schiff ist etwa 2400 Jahre alt - und damit das älteste bisher bekannte intakte Schiffswrack der Welt.
  • Die Wissenschaftler hatten riesige Flächen des Gewässers mit speziellen Kamerasystemen untersucht, die Bilder in großer Tiefe zuließen.
 
Wichtig ist hierbei das Wort intakt. Normalerweise haben wir kein Holz mehr und können das Schiffswrack nur anhand der Amphorenpackungen oder der Bleibarren oder was auch immer das Schiff geladen hatte, erkennen, sehr selten erhalten sich Teile des Rumpfs, weil diese so zügig zusedimentiert wurden, dass Organismen wie der Schiffsbohrwurm das Holz zerlegen konnten.
 
Der berühmte Schiffskatalog der Ilias gibt darüber keine Aufklärung aber Hinweise auf die anzunehmenden Flottenbestände der Poleis in "der dunklen Zeit".
Schiffskatalog – Wikipedia

Eins hat mich immer verwundert: Artemis sorgte für die verfluchte Windstille in Aulis, wodurch die Achäer nicht nach Troia aufbrechen konnten. Aber wofür zum Henker haben Triemen dann eigentlich Ruder?
 
Triremen (das ist übrigens der lateinische Ausdruck; griechisch "Trieren") gab es zur Zeit des Trojanischen Krieges noch nicht. Die Schiffe der mykenischen Zeit waren wohl primär Segelschiffe. Bei Homer werden die Schiffe teils gesegelt, teils gerudert. Dafür, die ganze Strecke ausschließlich gerudert zu werden, waren sie wohl nicht gedacht.

Die Schiffszahlen im Schiffskatalog sollte man nicht ernst nehmen. Immerhin wären es in Summe 1186 Schiffe gewesen. Bedenke allein den Platzbedarf für das Schiffslager ... Sogar in der Seeschlacht bei Salamis hatten die Griechen laut Herodot "nur" 378 Schiffe, davon 180 aus Athen (das dank Themistokles' Flottenbauprogramm zur bedeutendsten Seemacht aufgestiegen war).
In Einzelfällen werden in der Ilias auch Angaben zur Besatzungsgröße gemacht. Wenn man sie auf die ganze Flotte hochrechnet, kommt man auf ein Heer von ca. 100.000 Mann, was für die Bronzezeit oder auch Homers Zeit abwegig ist. (Zum Vergleich: Im Neuen Reich, als Ägypten auf dem Höhepunkt seiner Macht stand, verfügte es über ein Feldheer von 20.000 Mann.) Schon rein logistisch wäre es kaum möglich gewesen, ein so großes Heer zehn Jahre lang auf einem Fleck zu versorgen. (Zum Vergleich: In der Schlacht von Philippi verfügten beide Seiten tatsächlich über Heere etwa in dieser Größenordnung - und hatten in kurzer Zeit arge Versorgungsprobleme. Und das war Jahrhunderte später im hochentwickelten römischen Heerwesen.) Wenn man aber in Wahrheit viel weniger Männer hatte, brauchte man auch weniger Schiffe.
 
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