Peloponnesische Krieg und Diodotos

esm95

Mitglied
Hallo,

ich habe probleme grade mit meiner presentation. am mittwoch werde ich eine presentation über diodotos halten. er ist ein attische politiker zurzeit des peloponnesischen kriegs gewesen. er hat eine rede gehalten und davon soll ich jetzt argumente rauspicken. mein problem ist, dass ich die quelle überhaupt nicht verstehe!! Kann mir einer bitte helfen

Quelle:
Wir dürfen also nicht allzu viel Vertrauen in die Wirksamkeit der Todesstrafe setzen und einen nachteiligen Beschluss fassen, auch nicht den Abtrünnigen alle Hoffnung nehmen, als ob es unmöglich sei, zu bereuen und eiligst den Fehler wieder gut zu machen.
Denn überlegt: jetzt würde eine abtrünnige Stadt, wenn sie die Ausweglosigkeit ihrer Lage erkennt, sich zu einem Vergleich entschließen und wäre dabei noch immer imstande, die Kriegskosten zu zahlen und auc in Zukunft Steuern zu entrichten; im andern Fall aber- welche Stadt, meint ihr, wird sich nicht noch bessesr rüsten als jetzt und sich durch eine Belagerung bis aufs äußerste foltern lassen, wenn späte oder rasche Übergabe zum gleichen Ende führen?
Und wie sollte das für uns keine Schande sein, große Kosten für die Belagerungen aufzuwenden, da ja die Möglichkeit einer Übergabe nicht gegeben ist? Wenn wir sie dann erobern, dann nehmen wir eine zerstörte Stadt in Besitz und gehen der künftigen Steuereinträge aus ihr verlustig; darin aber liegt doch unsere Stärke gegenüber den Feinden.
Daher dürfen wir nicht als Richter über Vergehen buchstabengetreu entscheiden zu unserem eigenen Schaden! Sehen wir vielmehr darauf, wie wir die Städte durch maßvolle Strafen bei Kräften halten, um Geld von ihnen eintreiben zu können, und entschließen wir uns, für unsere Sicherheit nicht durch die Strenge der Gesetze zu sorgen, sondern durch die Sorgfalt der Behandlung.


Vielen Dank im Voraus
 
Was genau verstehst Du nicht? Die Argumentation ist doch klar und nachvollziehbar. Oder kennst Du die Hintergründe der Rede nicht? Da ging es darum, was mit der Bevölkerung des aufständischen Mytilene geschehen sollte. Kleon hatte gefordert, alle Männer hinzurichten und alle Frauen und Kinder zu versklaven, was Diodotos ablehnte: Nach so einer Behandlung würden alle anderen abtrünnigen Städte bis zum Äußersten kämpfen, weil sie nichts mehr zu verlieren hätten, wenn sie wüssten, dass nach einer Kapitulation allen Aufständischen so ein Schicksal droht. Außerdem hätten die Athener nichts von Städten, die komplett zerstört und entvölkert wären, da sie nicht einmal mehr Steuern zahlen, geschweige denn Truppen und Schiffe stellen könnten. Aber auch für Athen wäre es schlecht, wenn alle Aufständischen bis zum letzten Mann kämpfen, weil das auch die athenischen Verluste in die Höhe treiben würde. Daher sei es besser, Aufständische durch Milde zur Aufgabe zu bewegen, sodass man sie danach wieder in den Attischen Bund reintegrieren könnte.
 
dankeschön! Ja genau den geschichtlichen Hintergrund wusste ich nicht. sie hat mir nur gesagt dass ich darüber was vorbereiten soll und dann vortragen soll. vielen dank für die information..
 
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