War die griechische Welt besonders offen für das Christentum?

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Gast

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Wenn man die griechische Philosophie, besonders in ihrer Ausprägung unter Platon und Aristoteles, betrachtet, so bemerkt man, dass dort bereits ein Monotheismus entwickelt war, der einige christliche Elemente enthielt: Ein gerechter Gott, ein Schöpfer usw.

Stimmt es daher, dass der Monotheismus in der griechischen Welt bereits "auf dem Vormarsch" war, bevor das Christentum begann sich auszubreiten?

Stimmt dashier also in etwa:
http://books.google.de/books?id=9mQBAAAAQAAJ&dq=Entstehung%20des%20Monoth%20eismus&pg=PA7#v=onepage&q&f=false
 
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Naja, die griechische Philosophie hat sicher im Vorfeld den Weg bereitet für einen Monotheismus. Platon hat in einem Dialog (wenn ich mich nicht irre war es der Timaios) schon die Theorie eines einzigen, mächtigen Gottes aufgestellt.
Auch die Schule der Stoa ging in diese Richtung. Der Philosoph Kleanthes schuf mit seinem Zeushymnus ein Werk, das Zeus als Lenker der Welt und damit sehr einflussreichen Gott darstellte. Hier ist zwar nicht direkt von Monotheismus die Rede, aber dennoch wird das Feld dafür bestellt.
 
Der Monotheismus wurde von den Juden erfunden und "auf dem Vormarsch" war er eher anderswo als in Griechenland
Zarathustra ? Wikipedia

Der Boden war in Griechenland nicht "bereitet". Paulus hatte allerhand Auseinandersetzungen mit griechischen Philosophen und es gab reichlich "Anpassungsbedarf" um das Christentum einigermaßen "kompatibel" und akzeptabel für Griechen zu machen.

Die griechischen Philosophen waren unter christlichen Theologen ein Jahrtausend lang ziemlich unbeliebt.

Zellers Darstellung kann man als Ausdruck einer teleologischen Geschichtsauffassung sehen, der der Monotheismus als "Gipfel der Entwicklung" gilt, auf den alles zulaufen muss.

Zwar kein Unbekanter, aber trotzdem der Hinweis auf einen, der sich in neuerer Zeit mit der Entwicklung des Monotheismus beschäftigt hat.
Jan Assmann ? Wikipedia
 
@Liborius: Den (frühen) Christen war die Unterscheidung in ein gutes und einen böses Prinzip wahrscheinlich fremd (ähnlich (anfangs natürluch gleich) den Juden). Andererseits könnte dieser mein Eindruck daher rühren, dass die heutige Theologie schon in Teilen vom Neuplatonismus der Akademie geprägt war, die auch nur "das Eine" anerkannten. Dem stand auch kein zweites Prinzip gegenüber.
Der Teufel auf der anderen Seite bekam seine (beinahe) dualistische Position auch nur durch den Einfluss des Heidentums (problematischer Begriff, aber naja).

Wie sieht es mi dem Monotheismus bei den Griechen nun aus?

@Vercingetorix01: Auch da gibt es divergirende Meinungen.
Beispiel: http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/fazit/1293601/
 
Hischberger zweifelt (in seiner einschlägigen Philosophiegeschichte) jedenfalls nicht an einem Monotheismus Platons.

Aber wie sieht es mit einem Monotheismus der Griechen aus?

Ich bin mir nicht sicher, ob auf einst altgriechichen Territorien der Widerstand gegen eine Ein-Gottes-Lehre bzw. einen Ein-Gottes-Glauben wie den des Christentums so stark war, denn nicht umsonst ist es gerade eben Paulus gewesen, der das Potential der Heidenbekehrung erkannt hatte.
Ich denke, das Kollisionspotential liegt eher im römischen Einfluß gegen die Jesusbewegung.
Erst als das Christentum sich staatlich gestützt zu etablieren begann kam es erst zu einer Kollision mit gnostischen Vorstellungen, die mutmaßlich eher wieder auf altgriechischem Territorium entstanden waren.
 
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