Bisher scheint man den Ort Ausava mit dem Stadtteil Gerolstein-Oos bzw. dem gleichnamigen Bach in Verbindung gebracht zu haben, auch wenn Gilles sich damit wegen des Fehlens archäologisch überzeugender Belege damit nicht einverstanden zeigt:
Wo lag das antike
Ich halte Ausava > Weißenseifen auf den ersten Blick für durchaus
möglich. Man müsste sich eben die älteren Ortsnamenbelege anschauen, die Volksetymologie tut schon mal das Ihrige dazu, einen Namen umzuformen.
Gegen eine Gleichsetzung von -sava und -seifen spricht allerdings, dass es den deutschen Begriff
-siepen/-siefen/-seifen gibt (/p/ nördlich, /f/ südlich der Benrather Linie), der zwar für die Wortbildung heute tot ist, in Ortsnamen aber fortlebt. Es handelt sich dabei vor allem um Bachtäler. Das passt zwar auch für den hypothetischen für den vicus namengebenden Bach Ausava, aber wenn
-seifen aus dem Germanischen gebildet ist (beachte die hochdeutsche Lautverschiebung), dann wäre die gleichung
sava = siepen/seifen falsch. Hier allerdings könnte wiederum die Volksetymologie hineingespielt haben. Der Name Ausava hätte sich moselromanisch fortgesetzt und wäre dann von deutschen Siedlern, aufgrund einer passenden Geographie, nach Ortsnamenübernahme entsprechend genannt worden. Allerdings müsste sich das -s- geminiert haben: Wei-
ß-en-
s-eifen. So etwas wäre mir noch nicht untergekommen.
Man müsste also schauen, ob weitere römisch-keltische Orts- oder Gewässernamen auf
Au- im späteren deutschsprachigen Gebiet (am besten noch enger betrachtet, nämlich im entsprechenden Dialektgebiet), die sich fortsetzen mit /w/ beginnen und ob sich -
sava regelmäßig in etwas ähnliches wie
-seifen verwandelt. Das wäre eine seriöse Herangehensweise, nach dem zunächst einmal durchaus plausiblen Verdacht.