Bücher zur römischen Geschichte...

Lguenth1

Neues Mitglied
Ich möchte mir demnächst eine Abhandlung über die römische Geschichte kaufen. Dabei ist mir Theodor Mommsens Standardwerk natürlich ein Begriff. Allerdings bin ich mir nicht ganz sicher, inwiefern es nach den vielen Jahren seit seinem Erscheinen noch den Stand des Wissens repräsentiert. Deshalb möchte ich gern wissen, welches Buch diejenigen unter Euch, die mit den verschiedenen Werken zum Thema vertraut sind, empfehlen würden. Dabei lege ich vor allem auf Ausführlichkeit und wissenschaftliche Exaktheit Wert, lese aber nur zu meinem Privatvergnügen.
Sollte diese Frage hier oder an anderer Stelle im Weltnetz schon einmal thematisiert worden sein, bitte ich um Nachsicht gegenüber dem Neuling und den entsprechenden Link.

Vielen Dank im voraus.
 
Hast Du dir schon die Buchempfelungen angeschaut? Dort hat es ein paar interessante Bücher zur römischen Geschichte.
 
Eine schöne Lektüre ist Edward Gibbon: Verfall und Untergang des Römischen Reiches; eine monumentale Geschichte der römischen Spätzeit, kürzlich erst in neuer deutscher Übersetzung erschienen bei DTV.
Das Original ist zwar schon 1776 erschienen, trotzdem immer noch gut zu lesen und (zumindest zu seiner Zeit) wissenschaftlich fundiert.

Moderne, wissenschaftliche Gesamtdarstellungen gibt es einge; gut sind z.B. Alfred Heuß: Römische Geschichte; daneben auch die Werke von Jochen Bleicken (z.B. Untergang der römischen Republik).

Viel Spaß beim Lesen

Wale
 
Mommsen und Gibbon sind interessante Lektüren, aber wissenschaftlich heute nicht mehr aktuell. Ihre Erkläurngen (Mommsen für die Republik, Gibbon für die späte Kaiserzeit) waren stark zeitgebunden und sind in der Forschung weitgehend überholt.

Heuss ist eine sehr gute Anlaufstelle. Wenn dich die Republik interessiert, gibt es von Klaus Bringmann eine Geschichte der Römischen Republik, die ganz ordentlich geschrieben ist. Zur Kaiserzeit ist das Werk von Karl Christ grundlegend, zur Spätantike Demandt, aber vor allem englische Werke, wie die AHM Jones oder JB Bury.

Zur Zeit der späten Republik gibt es u.a. von Christian Meier und Ronald Syme aufschlußreiche Werke - ansonsten kann ich für den Einstieg Gehrke/Schneider, Geschichte der Antike empfehlen.
 
Vielen Dank. Heuß kommt meinen Interessen offensichtlich am nächsten und hat damit das Rennen gemacht. Sollten danach noch Fragen offen sein und die Zeit und meine anderen Interessen es zulassen, kann ich mein Wissen nun anhand der hier erwähnten Werken vertiefen...
 
Ein Buch, das das römische Leben ganz allgemein beschreibt, mit seinen Zitaten römischer Schriftsteller aber sehr interressant ist, wäre Vita Romana von Ingemar König.Ich selbst lese es gearde und bin sehr begeistert.:)

Ferner müsst ihr unbedingt den Ben Hur mal lesen und anschauen.:D
 
Hallo!

Was ich gerne und oft gelesen habe, ist aus der Feder Joachim Fernaus:
"Cäsar läßt grüßen" . Dort beleuchtet er die Geschichte der Römer mit
enormem Hintergrundwissen (er war nach meinem Dafürhalten ein sehr
gebildeter Mann) , aber auch einer sehr großen Portion Humor, sodaß es
zu keiner Zeit trocken wirkt.

Es liest sich wundervoll.

Was ich übrigens dazu anmerken möchte, ist:
In Fernseh"dokumentationen" werden Gladiatoren oft allzusehr verherrlicht.
Speziell von Seiten italienischer Historiker und Menschen, die in irgend
einer Weise mit dem -zugegebenermaßen eindrucksvollen- Colosseum zu tun
hatten, wurde der barbarische, tragische und unmenschliche Aspekt dieser
römischen Errungenschaft nicht deutlich gemacht.

Fernau prangerte diese Barbarei -mit Recht- als unwürdig, ja widerlich an.
Die Tragödie um Spartakus beleuchtet er in all seinen menschlichen
Beweggründen und bezeichnet den Aufstand als den "vermutlich einzig
gerechtfertigten Krieg der Weltgeschichte, falls es einen gerechten
Krieg überhaupt gibt. "

Finde ich Klasse.

Grüße,

Michl.
 
Gerne, aber in dem verlinkten Thread geht es doch lediglich um die die "technische" Seite, da wäre das moralisieren wohl fehl am Platze.
 
Es geht um "Gladiatoren" im allgemeinen. Da gehört auch die Rolle in der Zeit dazu, ebenso wie die Sichtweise. Moralisieren fällt uns heute aus unserer Sicht oftmals sehr leicht...aber das ist schon der Einstieg in die Diskussion, die dort m.E. gerne geführt werden kann.
Zur Not kannst du aber auch gerne ein neues Thema dazu eröffnen, oder ich machs :)
 
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