Berber und das Römische Reich

Zunächst einmal als Söldner und wechselnde Verbündete zwischen Karthago und Rom, insbesondere die Numidier. Später, nach dem Zusammenbruch der byzantinischen Herrschaft, waren sie die einzige Macht, welche die Eroberungen der muslimischen Araber in Nordafrika verlangsamten.Damit sind wir dann aber schon im Mittelalter. Vielleicht stellst Du Deine Frage etwas konkreter, dann ist es vielleicht einfacher eine zielgerichtete Antwort zu geben.
 
Ja Danke.. konkret-war alle Berbernstämme an die Gebiet Römisches Reiches, oder wo waren ihre Grenze im Süden?
 
Ganz sicher nicht. Die Gamaranten wusten sich gegen die Römer erfolgreich zu wehren, bei den Gaetuliern, die bis zum Niger wohnten, ist man sich nicht sicher. Die Römer meinen selber das diese Unterworfen wahren, aber nur ihre anwesenheit als Auxilarien im Reich ist belegt.
 
Meines Wissens gab es in den Provinzen Mauretanien (2) und Numidien immer wieder Grenzzwischenfälle zwischen den Berbern und römischen Truppen, aber von einer regelrechten Expedition ist mir nichts bekannt (und habe ich jetzt auch nichts finden können). Immerhin wurden in Mauretanien Grenzbefestigungen errichtet.
 
Ángel Montenegro schreibt in der Historia de España Antigua II, Hispania Romana von "algunas monedas de Cómodo de los años 177 y 178, en las que aparece Mauritania y un moro a caballo", also von einigen Münzen des Commodus aus den Jahren 177/8, auf denen Mauretania geschrieben steht und ein berittener Maure dargestellt sei. Ich habe nur diese Münze hier gefunden, von der ich bezweifle, dass sie richtig interpretiert ist, wenn sich Montenegro darauf bezieht, ich würde dann eher der Interpretation der Seite folgen, von der ich sie habe, nämlich, dass es sich um den berittenen Kaiser handelt, der als Mauretanicus, also als Sieger über die Mauren dargestellt ist. Weitere Münzen dieses Typus von Commodus auch als Sieger über andere Völker, auf der Seite http://www.romancoins.info/Military-Coins.html
 

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Eine feste Grenze nach Süden bestand m.W. nicht. Die Berberstämme waren wohl in lockerer Abhängigkeit zu Rom, was sie aber nicht hinderte, bei günstiger Gelegenheit ein wenig zu plündern. Damals war die Sahara noch feuchter, berühmt waren die Numidier als leichte Kavallerie, was schon Hannibal zu schätzen wusste.
Später hatten auch die Vandalen ständig Ärger mit ihnen, wodurch Byzanz dann ein leichtes Spiel bei der Rückeroberung hatte.
 
Dieses Expedition war in Jahre 40 nach Christus aus Befehl guverner Mauretaniens nach Süd in Gebiete Gaetuliastamm. Nach Plinnius Angaben dieses expedition war on bis an Nigerfluss.
 
Hallo,

das Thema "Rom und die Berber" ist sehr interessant. Habe die Beiträge gerade gelesen und einen kleinen Beitrag geschrieben. Weitere Fragen zum Thema und Quellenfragen beantworte ich gerne.


Zum Fluß Niger:

Vermutlich war der Strom Niger den Römern bekannt, allerdings läßt sich ein römischer Feldzug bis an diesen Fluß nicht beweisen. Diese Theorie, dass es sich beim Feldzug des Cornelius Balbus gegen die Garamanten (20 v. Chr.) um einen Feldzug bis zum Niger handelte, geht auf den französischen Forscher Henri Lhote zurück ( Henri Lhote: L´expédition de Cornelius Balbus au Sahara en 19 av. J.-C. d´après le texte de Pline, in: Revue Africaine 98 (1954), S. 41-83.). Lhote war auch der Ansicht, dass es aufgrund der Felsmalereien in der Sahara eine sogenannte "Wagenstrasse" als Handelsweg bis an den Niger gab. In der heutigen Forschung wird akzeptiert, dass der Niger dem Altertum bekannt war; abgelehnt dagegen wird eine römische militärische Expedition an diesen Fluß bzw. die These der "Wagenstraße".


Gaetuler:

Gaetulische Söldnereinheiten dienten bereits den Karthagern (Hannibal) als leichte Kavallerie. Den Römern wurden sie seit dem Jugurthinischen Krieg (111-105 v. Chr.) näher bekannt (vgl. Sallust, Bellum Iugurthinum). Als um das Jahr 25 v. Chr. der Iuba II., Sohn des Numiderkönig Juba I., die Herrschaft über Mauretanien als römischer Klientelkönig antrat, lehnten sich einige Stämme der Gätuler gegen seine Herrschaft auf, weil sie sich dagegen wehrten, unter römischen Einfluß zu geraten. Es dürfte sich hier um Gätuler am Rande der Sahara gehandelt haben, denn andere Stämme standen in einem guten Verhältnis zu Rom.

Schwierigkeiten bereitet die Bezeichnung "Gätuler", da dies keine Bezeichnung eines Volkes, sondern mehrerer Stammesgruppen war. Gätuler waren größtenteils nomadische Stämme, die sowohl in Mauretanien, Numidien und Africa Proconsularis als auch im Süden dieser Provinzen lebten. Gätuler lebten nach antiken Quellen auch an der Atlantikküste Marokkos.

Gätulische Erhebungen gegen die römische Oberhoheit in Nordafrika lassen sich ab der frühen Kaiserzeit nachweisen:
- Bellum Iugurthinum (ca. 3-6 n. Chr.)
- Aufstand des Tacfarinas (17-24 n. Chr.)
- sowie kleinere Auseinandersetzungen mit den Musulamiern


Garamanten:


Das Kernland der Garamanten lag im Fezzan. Erste Versuche dieses frühe innerafrikanische Staatswesen zu unterwerfen, schienen erfolglos zu sein. Ein Friedensvertrag zwischen Römern und Garamanten scheint vielleicht in den 70er Jahren des 1. Jh. n. Chr. abgeschlossen worden zu sein.

Aktuelle Literatur zu den Garamanten:

Erwin M. Ruprechtsberger: Die Garamanten, 2. Aufl. 1997
Mario Liverani (Hrsg.): Aghram Nadharif (2006)


Handelsbeziehungen zwischen Römern und Garamanten lassen sich schon im 1. Jh. n. Chr. nachweisen (Archäologische Funde in Ghadames, Germa, Aghram Nadharif). Ab dem späten 1. Jh. n. Chr. herrschte offenbar Frieden zwischen Garamanten und Rom (vgl. die vielzitierte Stelle beim Geographen Ptolemaios 1,8,4: Reise nach Agisymba sowie die Ostraka aus dem römischen Fort in Bu Njem [Robert Marichal: Les Ostraca de Bu Njem, 1992].




Zu den verschiedenen Einfällen der Mauren seit hadrianischer Zeit siehe:


Andreas Gutsfeld: Römische Herrschaft und einheimischer Widerstand in Nordafrika, Stuttgart 1989.
 
Es wäre zu überprüfen, ob es in römischer Zeit noch nördlich des Nigers ständig wasserführende Flüsse gegeben hat, die man heute irrtümlicherweise mit diesem identifiziert.
 
Niger:

Es ist nicht einfach zu bestimmen, um welchen Fluß es sich genau handelt, da das Wort Gir/Ger jedes größere Gewässer bedeuten kann.

Es gibt einige Anhaltspunkte: Plinius sagt in seiner Naturkunde (5,30), dass der Fluß Nigris Africa (= das römische Nordafrika) von Aithiopien trenne. Unter "Aithiopia" verstand das Altertum nicht den heutigen Staat Äthiopien, sondern ganz Schwarzafrika von West- bis Ostafrika (die "Südgrenze" war nicht eindeutig bekannt).

Im 3. Buch (3, 97) nennt der römische Geograph Pomponius Mela einen großen Strom Nuchul, der sich ins Binnenland Richtung Osten wendet. An diesem Strom sollen Papyrus und (kleinere) Tiere wie am Nil leben.

Der alexandrinische Geograph Ptolemaios kennt zwei Flüsse, den Nigir und den Gir im Garamantenland.

Ein römischer Feldzug an den Niger wird in der Forschung abgelehnt aus folgendem Grund: die Amtszeit des jeweiligen Statthalters sei viel zu kurz für ein so großes Unternehmen gewesen.

Henri Lhote ging (vgl. den o.g. Aufsatz) davon aus, dass der Fluß Dasibari, welcher während des Triumphzuges des Balbus im Jahre 19 v. Chr. dem römischen Volk neben anderen eroberten Orten bildlich dargestellt wurde, um den Niger handelte; Lhote meinte, dass die heutigen Songhai den Niger Da Isa bari ("Großer Fluss von Das") nennen.

Die Stärke der Berberstämme:

Die Einwohnerzahl der Garamanten wird bei Liverani, Aghram Nadharif (2006) mit 12 000 angegeben. Dies bedeutet das Kerngebiet mit der Hauptstadt Garama sowie den Oasen im Garamantenland.
 
Hat jetzt nichtviel mit den Berbern an sich tun, aber mit Rom un Afrika.
Ich erinnre mich darasn irgendwo gelsen zu haben, das unter Nero es eine Expidition gab die bis zum Gazellenfluss im Sudan kam.
Und es existieren Berichte über einen Julus Maternus der als Händler in das Land südlich der Garamanten kam, er beschrieb einen grossen meerartigen See und eine grosse Anzahl von Nashörnern. Man vermutet das er den Tschadsee erreichte.
 
Unter Kaiser Nero fand eine Expedition in den Jahren 61 - 63 n. Chr. ins Königreich Meroe statt. Die Reise führte den weißen Nil aufwärts. Belege finden sich bei Plinius d.Ä. (Naturkunde 6, 181; 184-186), Seneca (Naturales Quaestiones 6, 8,3) und Cassius Dio 63,8,1. Da in den Quellen unterschiedliche Ziele (Erforschung der Nilquellen, Kriegsvorbereitungen) und verschiedene Expeditionsleiter (Seneca: Zenturionen, Plinius: Prätorianer mit einem Tribunen) genannt werden, halten einige Forscher auch zwei Expeditionen in den Sudan für wahrscheinlich.

Ptolemaios, der alexandrinische Geograph nennt (1,8,4) einen Julius Maternus aus Leptis Magna, der im Gefolge des Garamantenkönigs ins Land Agisymba vorstiess, in dem sich Nashörner finden; die Lage dieses Gebietes ist umstritten, allerdings nimmt man an, dass es sich um ein Gebiet am Tschas-See handelt.
 
Können Sie mir bitte sagen alle Namen des berberischen Stämme, welche waren in kontakt mit Römisches Reiches.
 
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