Die Alanen während der Völkerwanderung

Crawford

Mitglied
Hat jemand mehr Infos über die Alanen als folgendes:

Teilung des Volkes um 375 aufgrund des Hunnensturms, ein Teil unterwirft sich den Hunnen und stellt Soldaten, ein anderer zieht nach Westeuropa und dringt mit den Vandalen und Sueben in Gallien ein. Beim Rheinübertritt bei Mainz entscheiden sie die Schlacht der Franken gegen die Vandalen zu deren Gunsten. Der König ist :king: Respendial, der 415 stirbt und von seinem Sohn Addax (Atax) beerbt wird. Teile der Alanen bleiben sodann in Gallien und bilden später einen Teil der Koalition der Römer und Westgoten gegen Attila, wobei sie zum Teil gegen Stammesverwandte kämpfen. Die übrigen Alanen ziehen mit den Vandalen über die Pyrenäen nach Spanien, wo sie in Portugal und Zentralspanien siedeln. 418 unterliegen sie den Westgoten unter Wallia und schließen sich der Hauptmacht der Vandalen an. 429 gelingt die Übersetzung nach Afrika und bis 439 die Eroberung Nordafrikas von den Römern bis westlich von Kathargo. 455 nehmen Alanen an der Plünderung Roms teil sowie an allen wichtigen Militäraktionen der Vandalen im Mittelmeer-Raum. 533 bezwingt der byzantinische Feldherr Belisar das Vandalen-Reich in Afrika und somit auch die Alanen.
Die "graue Eminenz" des Byzantiner-Reiches, Flavius Ardabur Aspar, war ebenfalls ein Alane, er soll ein Lehrer Theoderichs des Großen während dessen Aufenthalt als Geisel in Byzanz gewesen sein.
Frage 1: Wer kann mir zusätzliche Infos liefern?
Frage 2: Wer kann eventuelle Falsch.Infos richtig stellen?
Frage 3: Wen stellt mein Profil-Bild dar? :)
 
Die Bezeichnung für den Sarmaten verwandte iranische Steppenvölker, die seit dem 1. Jahrhundert nördlich des Kaukasus lebten. (Sie sind unmittelbare Vorfahren der heute noch dort lebenden Osseten).

Und...

Nachdem das Alanenreich von den Westgoten erobert wurde, schlossen sich die überlebenden Alanen 418 den Hasding - Wandalen an und zogen mit ihnen 429 nach Afrika.
Der heutige alemanische Dialektraum umfasst Elsass-Lothringen, Baden-Württenberg, Schwaben, Deutschschweiz, Voralberg (Östereich) und Westtirol (Lechtal). Höchster Gott der Alemannen dürfte Ziu (nordisch Typ) gewesen sein. So werden die Schwaben noch in einer Glosse aus dem 8 Jahrhundert als Ziuvarii, als Anhänger/Männer des Ziu benannt.
 
Hallo Mandi, vielen Dank für die Info, aber der Zusammenhang Alanen - Alemannen ist mir nicht klar. Gruß, C
 
Ralf Scharf erwägt, ob der in Greg. Tur. Franc. 2,9 genannte Alanenkönig Respendial unter Berufung auf die ältesten Handschriften der "Historia Francorum" Gregors von Tours nicht vielleicht als rex Alamannorum anzusprechen sei. Eine alamannische Herkunft Respendials ist aber ganz unwahrscheinlich. Sein Name ist iranischer Herkunft (siehe F. Justi, Iranisches Namenbuch, Marburg 1895, s.v. Rhêspindialos, S. 260) und durch eine Inschrift aus Olbia am Schwarzen Meer bezeugt (siehe V. V. Latyschev, Inscriptiones antiquae orae septentrionalis Ponti Euxini Graecae et Latinae, Bd. 1, St. Petersburg 19162, Nr. 107).
Quelle: http://ccat.sas.upenn.edu/bmcr/2006/2006-08-25.html#t6
 
In einem anderen Thread bin ich bereits auf die Alanen eingegangen, was ich hier ich nochmals wiederholen möchte.

Das Schicksal der Alanen ist wirklich faszinierend, da sie während der Zeit der Völkerwanderung ganz Europa durchzogen, schließlich gemeinsam mit den Wandalen nach Nordafrika übersetzten und mit ihnen die römische Provinz Karthago eroberten.

Als sie ihre große Wanderung begannen, lebten sie freilich noch nicht im Kaukasus, wie oben behauptet, sondern noch als iranisches Reitervolk in den Steppengebieten nördlich des Schwarzen und Kaspischen Meers. Ihre früheste Erwähnung erfolgte im Mitte des 1. Jh. n. Chr.

Im Jahr 375 wurden die Alanen von den Hunnen unterworfen, worauf ein Teil von ihnen zusammen mit flüchtenden Wandalen 407 den Rhein überschritt und Richtung Gallien und Spanien vordrang. 411 gründeten sie ein kurzlebiges Reich in Portugal, wurden dort aber vom Westgoten Wallia vernichtend besiegt, worauf sie sich - stark dezminiert - unter den Schutz der Wandalen stellten.

429 erfolgte dann das Übersetzen nach Nordafrika, wo die Alanen das Schicksal der Wandalen bis zur Vernichtung ihres Reichs durch Ostrom teilten. Immerhin blieb der Einfluss der Alanen im Wandalenreich so stark, dass sich die Wandalenkönige auf Münzen als "rex vandalorum et alanorum" bezeichneten.

Interessant ist jedoch, dass die Alanen - anders als die Wandalen - nicht völlig von der Weltbühne verschwanden. Der in Südrussland zurückbliebene Rest des Volks zog sich nämlich im Verlauf der nächsten Jahrhunderte in den unwegsamen Kaukasus zurück, um nicht von den unablässigen Kriegen anderer Völkerscharen vernichtet zu werden. Dort leben sie bis heute als "Osseten", ein Stamm, der noch immer eine iranische Sprache spricht. Ihre Eigenbezeichnung lautete übrigens nie "Alanen", denn sie bezeichneten sich selbst als "Iron", was auf ihre iranische Herkunft verweist.
 
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