Im Gefolge der clades Lolliana wurde am Rhein, auf dem Fürstenberg, südlich der heutigen Stadt Xanten, gegenüber der Lippemündung ein Zweilegionenlager gegründet, welches wir als castra vetera (I) kennen. Im Umfeld dieser castra vetera gab es einige andere Strukturen, wie canabae, benachbarte Alenlager, aber auch an einem Seitenarm des Rheins, nördlich der heutigen Stadt Xanten einen Stapelplatz und Kaianlagen, dazu gehörte eine zivile Siedlung, die wohl vom Militär Förderung erfuhr und wo wohl auch Veteranen angesiedelt wurden. (Man hat diese Siedlung in der Vergangenheit auch als oppidum cugernorum bezeichnet, aber dieser Name ist historisch nicht belegt, es ist eine Analogie zum Namen Nijmwegens (oppidum batavorum), weil Vetera im Cugernergebiet lag.
Um Vetera, die Alenlager und den Zivilvicus mit Hafen herum entstanden Gräberfelder. Insbesondere am Rand des Zivilvicus beim Hafen befand sich ein großes Gräberfeld.
Im Bataveraufstand wurde Vetera I dann nach wechselhaftem Kriegsglück zerstört und es wurde, nachdem der Aufstand niedergeschlagen war, Vetera II etwas östlich davon gegründet. Der Zivilvicus am Hafen war offenbar von Seiten der Römer in Vorbereitung auf die bevorstehende Belagerung durch die abgefallenen bzw. auf Vitellius' Seiten stehenden Legionen und keltischen und germanischen Hilfstruppen sowie deren Stammesgenossen geordnet niedergelegt worden, jedenfalls gibt es eine entsprechende Stelle bei Tacitus* und einen Brandhorizont, indem man auffällig wenige Gegenstände gefunden hat, was allgemein mit der Tacitus-Stelle in Einklang gebracht wird.
Als Kaiser Traian zu seinem Regierungsantritt die Germania Inferior besuchte, wurde Vetera II aufgelassen, denn die germanische Grenze galt als einigermaßen gesichert und nun lag die dakische Grenze im Augenmerk des Kaisers. Um aber wohl die Region wirtschaftlich nicht zu schwächen, und um die Verwaltung zu erleichtern, gründete Traian eine Colonia, und weil es wohl seine erste war, hieß diese einfach nur Ulpia Traiana ohne weitere Beinamen, wie andere Kolonien, die er gründete. (Das Problem ist: Es gibt keine literarischen Hinweis auf die Gründung Traians, lediglich leiterarische und epigraphische Hinweise auf die Existenz dieser Kolonie. Daher haben wir auch kein Gründungsdatum der Colonia Ulpia Traiana überliefert, lediglich der Umstand, dass die CUT die einzige der traianischen Kolonien ist, die keinen weiteren Zusatznamen hat und sein Besuch an der Nordwestgrenze in dieser Zeit sind Anlässe dafür, die Gründung dieser Colonie, die sonst nur epigraphisch belegt ist, so früh anzunehmen.)
Die Gründung einer Colonie bedeutete, dass die Bürger derselben den Bürgern Roms quasi gleichgestellt waren.
Nun aber zu der eigentlichen Frage: Die CUT war sehr viel geräumiger, als die Hafensiedlung, die sich dort vorher befand. Während diese sich entlang der Kaianlagen hinzog, dehnte sich die Colonia noch viel weiter nach Westen aus, und zwar über das vorkoloniale - römische! - Gräberfeld hinweg, und dies ist einigermaßen erstaunlich, müssen die Gräber doch für die Römer sakrosankt gewesen sein. Wie kam es also sein, dass man dieses Gräberfeld einach ignorierte und mit einer Stadt überbaute? Das scheint ein ziemlich einmaliger Akt gewesen zu sein, den man sonst nicht im archäologischen Befund kennt.
*Tac. hist. IV, 22, 1: Subversa longae pacis opera, haud procul castris in modum municipii extructa, ne hostibus usui forent.
"Sie zerstörten die Werke des langen Friedens, die nahe des Lagers in der Art einer Stadt errichtet waren, damit die Feinde sie nicht benutzen konnten."
Um Vetera, die Alenlager und den Zivilvicus mit Hafen herum entstanden Gräberfelder. Insbesondere am Rand des Zivilvicus beim Hafen befand sich ein großes Gräberfeld.
Im Bataveraufstand wurde Vetera I dann nach wechselhaftem Kriegsglück zerstört und es wurde, nachdem der Aufstand niedergeschlagen war, Vetera II etwas östlich davon gegründet. Der Zivilvicus am Hafen war offenbar von Seiten der Römer in Vorbereitung auf die bevorstehende Belagerung durch die abgefallenen bzw. auf Vitellius' Seiten stehenden Legionen und keltischen und germanischen Hilfstruppen sowie deren Stammesgenossen geordnet niedergelegt worden, jedenfalls gibt es eine entsprechende Stelle bei Tacitus* und einen Brandhorizont, indem man auffällig wenige Gegenstände gefunden hat, was allgemein mit der Tacitus-Stelle in Einklang gebracht wird.
Als Kaiser Traian zu seinem Regierungsantritt die Germania Inferior besuchte, wurde Vetera II aufgelassen, denn die germanische Grenze galt als einigermaßen gesichert und nun lag die dakische Grenze im Augenmerk des Kaisers. Um aber wohl die Region wirtschaftlich nicht zu schwächen, und um die Verwaltung zu erleichtern, gründete Traian eine Colonia, und weil es wohl seine erste war, hieß diese einfach nur Ulpia Traiana ohne weitere Beinamen, wie andere Kolonien, die er gründete. (Das Problem ist: Es gibt keine literarischen Hinweis auf die Gründung Traians, lediglich leiterarische und epigraphische Hinweise auf die Existenz dieser Kolonie. Daher haben wir auch kein Gründungsdatum der Colonia Ulpia Traiana überliefert, lediglich der Umstand, dass die CUT die einzige der traianischen Kolonien ist, die keinen weiteren Zusatznamen hat und sein Besuch an der Nordwestgrenze in dieser Zeit sind Anlässe dafür, die Gründung dieser Colonie, die sonst nur epigraphisch belegt ist, so früh anzunehmen.)
Die Gründung einer Colonie bedeutete, dass die Bürger derselben den Bürgern Roms quasi gleichgestellt waren.
Nun aber zu der eigentlichen Frage: Die CUT war sehr viel geräumiger, als die Hafensiedlung, die sich dort vorher befand. Während diese sich entlang der Kaianlagen hinzog, dehnte sich die Colonia noch viel weiter nach Westen aus, und zwar über das vorkoloniale - römische! - Gräberfeld hinweg, und dies ist einigermaßen erstaunlich, müssen die Gräber doch für die Römer sakrosankt gewesen sein. Wie kam es also sein, dass man dieses Gräberfeld einach ignorierte und mit einer Stadt überbaute? Das scheint ein ziemlich einmaliger Akt gewesen zu sein, den man sonst nicht im archäologischen Befund kennt.
*Tac. hist. IV, 22, 1: Subversa longae pacis opera, haud procul castris in modum municipii extructa, ne hostibus usui forent.
"Sie zerstörten die Werke des langen Friedens, die nahe des Lagers in der Art einer Stadt errichtet waren, damit die Feinde sie nicht benutzen konnten."