Kriegsschuldfrage zum Zweiten Punischen Krieg

Backup

Gast
Frage von Hannibal :

Hallo,

vielleicht ist diese Frage schon einmal aufgeworfen worden, aber heute ist mein erster Tag in diesem Forum und sie interessiert mich doch sehr.

Ist heute eigentlich eindeutig zu klären, wer die Schuld am Ausbruch des 2.Punischen (wieso eigentlich punisch und nicht römisch?) hat.

Es ist doch so, das zwischen Hasdrubal für Karthago und Qunintus Fabius Maximus für Rom der Iberosvertrag geschlossen worden war.
Die Römer wollten hier, Iberien, Ruhe, damit sie ungstört die Kelten erledigen können.
Der Vertrag beinhaltete die Abgrenzung der Einflussshären , nördlich des Iberos Roms Bereich, südlich der für Karthago.

Erst später, nach dem Vertragsabschluss, haben die Römer Saguntum in der karthagisschen Einflussspäre zum Bundesgenossen gemacht. Warum bloß? Hat man in Rom Intersse an dem gewaltigen Rohstoffvorkommen (Silber) Iberiens entdeckt und wollte Saguntum als Hebel benutzen?

Oder war doch Hannibal mit seinen Angriff sprich monatelanger Belagerung auf Saguntum Schuld?

Ich danke schon im voraus für die Antworten.

----------------------------------------------------------------------------
Dankeschön von Hannibal :

Schade, schade.

----------------------------------------------------------------------------
Anmerkung von Roland :

bitte =)

ich nehme mal an, daß dir keiner geantwortet hat, weil die frage vollkommen "falsch" gestellt war: die frage nach der "schuld" an einem krieg kann man nie "objektiv" beanworten - weder jetzt (siehe irakkrieg), noch für kriege in der antike
schon bei thukydiddes wurde zwischen ursachen und anlässen eines kreiges unterschieden...

----------------------------------------------------------------------------
Antwort von Tobias_gehring :

Der Iberosvertrag beinhaltete soweit ich weiß nur, dass kein Heer der einen Parte den Iberos (Ebro) überqueren durfte, was Hannibal dann aber dennoch tat.
Die Punischen Kriege verdanken ihre Namen der lateinischen Bezeichnung der Phönizier, punii.

----------------------------------------------------------------------------
Antwort von Thorstein :

Die Kriegsschuldfrage stellt sich auch daher nicht, weil der Krieg unvermeidlich war. Vielleicht hätte Hannibal einen Verteidigungskrieg in Spanien führen sollen, das hätte aber letztendlich die Loslösung von Carthagonova von Karthago bedeutet. Dazu war die Bevölkerungsstruktur in Iberien nicht geeignet. Wohlüberlegend war der schnelle Angriff wohl Hannibals einzige Chance, die aber scheiterte, wie wir wissen.

----------------------------------------------------------------------------
Antwort von Caesarion :

Erstmal, war der Angriff auf die mit Rom verbündtete Stadt Sagunt nicht der Grund für den Krieg...wohl eher der Auslöser...

Der Krieg war unvermeidlich. Obwohl Rom gesiegt hatte (im 1.Punischen Krieg)hatte sich Karthago dank der Eroberung Spaniens wieder erholt.
Immer wieder kam es vor 218 zu kleineren Auseinandersetzungen auf dem Mittelmeer...oder durch Aufstachelung von dritten Parteien.

Beide wussten, dass eine weitere Konfrontation unausweichlich war. Rom - war aber anderweitig in Kriege und Konflikte eingebunden und schloss so den Ebrovertrag... um sich den Rücken frei zu halten.
Doch Hannibal erkannte, das dies genau die richtige Zeit für Karthago war, um zuzuschlagen...

Kurzum die Gründe waren politischer und wirtschaftlicher Natur. Es ging schlicht weg um die Vormachtstellung im östlichen Mittelmeer.
Sagunt oder der Beginn des Marsches von Hannibal waren nur die Auslöser bzw. die ersten Aktionen des Krieges.
 
Du Hamilkar ich lasse mich gerne eines besseren belehren.

Der zweite Punische Krieg ist ja ziemlich gut aus Sicht Karthagos betrachtet worden...

Ich habe es jedenfalls so herausgelesen... aber sag doch mal, wie du dazu stehst?

Behauptest du wirklich, Hannibal fing einen Krieg wegen Sagunt an?
 
Original geschrieben von Caesarion
... aber sag doch mal, wie du dazu stehst?

Behauptest du wirklich, Hannibal fing einen Krieg wegen Sagunt an?

Hallo Caesarion

Wie ich zu der Frage stehe?
Hier meine, etwas längere, Quart Hadasht verteidigende, Position:

Erstens:
Karthago hatte mit der Erschließung Iberiens und Libyens genug zu tun, besaß mit den Säulen des Herakles die Meerenge von Gibraltar und lies dort niemanden durch. Dementsprechend hatten die Karthager ein Handelsmonopol und dehnten ihren Handel bis nach Westafrika und England aus. Karthago hatte also genug Möglichkeiten mächtiger zu werden ohne einen neuen Krieg anzufangen.

Zweitens:
Rom verbündete sich nach der Unterzeichnung des Ebrovertrags mit Sarguntum, was es laut Vertrag nicht durfte. Folglich brach Rom den Vertrag.

Drittens:
Sarguntum störte den Handel und war militärisch aggressiv, da es auf den starken Bündnispartner spekulierte. Hannibal musste es für seine taten zur Rechenschaft ziehen.

Viertens:
Rom verlangte die Auslieferung Hannibals von Karthago. Eine dreiste Forderung, weil es Schmach und Selbstmord bedeutete hätte, da die Truppen Hannibal treu ergeben waren und Karthago daraufhin keine Armee mehr gehabt hätte, (seine Brüder Mago und Hasdrubal waren später ja auch Kommandanten). Wie kann man so eine Forderung stellen ohne eine Abfuhr als Kriegsgrund nehmen zu wollen.

Fünftens:
Karthago hat den Krieg nur zurückhaltend geführt, kaum Nachschub geschickt und mehrere Friedensangebote nach Rom gesandt. Hätte Karthago den Krieg gewollt, hätte man ihn strikter durchgeführt und ihn zuende geführt.

Sechstens:
Hannibal war zwar Feldherr, tat aber auch nachdem er im Stich gelassen worden war alles für seine Stadt, bis er schließlich flüchten musste 195 v. Chr. Also hätte er wohl kaum einen Krieg ohne Zustimmung oder Unterstützung gegen Rom angefangen, mal davon abgesehen, dass so etwas Wahnsinn wäre.

Siebtens:
Rom hat Karthago den Krieg erklärt, also haben sie den Krieg begonnen.


Ich glaube nicht, das Hannibal den Krieg wegen Sarguntum angefangen hat,

ich glaube,
ROM hat ihn angefangen!!!


Rom hat auch viel wahrscheinlichere Motive, aber vielleicht liegt das auch an meiner Pro- Karthago- Einstellung. Aber da die Geschichte von den Siegern geschrieben wird, kommen diese immer besser weg, als der Verlierer. Das ist wahrscheinlich so wie beim ersten Weltkrieg. Grund sind eine menge Faktoren, beide haben schuld, aber der Verlierer wird verantwortlich gemacht, unabhängig ob es war oder nicht. Ich glaube da gibt es noch ein paar mehr beispiele als das genannte, aber der erste Weltkrieg ist ein bekanntes und es war das erstbeste das mir einfiel. Falls ich mit einem obengenannten Punkt falsch liege, verbessere mich bitte.

Aber wie siehst du das denn Caesarion?

Gruß Hamilkar
 
:mad: Eigentlich wollte ich ja nicht mehr gross schreiben.... hier wird zuviel gelöscht. Ich maile dich mal an,...

Deine Ausführungen sind vollkommen richtig, bis auf einen kleinen Punkt....

Fakt ist nun mal, das Hannibal Sagunt angegriffen und erobert hat.
Damit hat er den ersten richtigen kriegerischen Akt begonnen.

Alles davor war ohne Zweifel eine Ansammlung von Provokationen seiten Roms.
Wir sind also einer Meinung, das Sagunt nicht der Kriegsgrund war.

Tschüss und Ciao Mac
 
Ja, da sind wir einer Meinung.

Sargunt war der Grund für die Römer endlich den krieg erklären zu können, aber der eigentliche Grund ist meiner Meinung nach komplizierte und anderswo zu suchen.
Sargunt ist das wichtigste Argument der römischen Historiker und Sargunt ist ein entscheidener Schritt der Karthager, aber die wirkliche Motivation zum Krieg ist anderswo zu suchen.
 
Über den 2. Punischen Krieg kann ich nichts sagen, aber über den Dritten kann ich sagen, das die Kriegsschuld eindeutig in Rom lag. Der Senator Cicero war der Meinung das Karthago ein ewiger konkurrent bleiben werde und so beendete er jede seiner Senatsreden mit den Worten
"Im übrigfen bin ich der Meinung das Karthago zerstört werden muss." Das lateinische kann ich auf die schnelle nicht besorgen aber auf wunsch wir es nachgeliefert. nach dem Sieg über Hannibal in der Schlacht bei Zama und damit auch den Sieg im 2. Punischen Krieg, diktierte Rom Karthago einen Friedensvertrag, das dieses entweder annehmen oder mit Blutig untergehen konnte. Darin war auch festgelegt, das Karthago keinen krieg mehr ohne die Erlaubnis Roms führen durfte. So war es Ciceros Freunden ein leichtes einen Afrikanischen könig zu bestechen und als sich das verzewifelte Karthago wehrte, konnte Cicero einen Angriff auf die Stadt fordern, da der Friedensvertrag gebrochen war. Doch ich glaube ich habe jetzt etwas das Thema verfehlt trotzdem gruß
Denni
 
Der Senator hiess Cato d.Ä.

Cicero wurde erst 106vuZ. geboren ...und der jüngere Cato war der Gegenspieler Caesars.
 
Dritter Punischer Krieg

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

In den Jahren zwischen dem Zweiten und Dritten Punischen Krieg war das Römische Reich mit der Eroberung des Hellenistischen Reiches im Osten und der rücksichtslosen Unterdrückung der Iberer im Westen beschäftigt, obwohl sie wesentlich zum Erfolg der Römer im Zweiten Punischen Krieg beigetragen hatten.

Um 190 v. u. Z. setzt durch Aufblühen des Handels eine Erholung des karthagischen Staatswesens ein. Das ging soweit, dass Karthago bereit war, seine gesamte Kriegsschuld auf einmal zurückzuzahlen. Dies lehnte Rom ab, wohl wissend, dass Karthago so von Rom abhängig blieb. Karthago erfüllte auch seine Bündnispflicht gegen die Seleukiden und steuerte der römischen Flotte sechs Schiffe bei. Was Karthago besonders zu schaffen machte, war die ständig, latent von Numidien ausgehende Gefahr. Traten Grenzstreitigkeiten auf, rief das Rom auf den Plan, welches meistens für Numidien stimmte. Durch die Expansionspolitik Massinissas von Numidien spaltete sich die politische Schicht Karthagos in Rom freundlich, Rom feindlich und in Verständigungswillige.

Nach erneuten Plünderungen Massinisas auf karthagischen Gebiet, schlug Karthago zurück. Diese Verletzung des Friedens von 201 v. u. Z. sah Rom als casus belli. Jetzt wandelte sich auch die Außenpolitik Roms. Kolonien mußten Rom direkt unterstehen anstatt ein Partner im Bündnissystem zu sein (Problemreduzierung). Der römische Senat beschließt 150 v. u. Z. die Zerschlagung des karthagischen Reiches. Einer der glühensten Fürsprecher war Cato d. Ä. (?Ceterum censeo Carthaginem esse delendam - Im übrigen bin ich dafür, dass Karthago zerstört werden muss!?). Die Scipionen hingegen befürworteten die bisherige Lösung. Im Senat setzten sich aber die ?Radikalen? durch.

Ein Jahr später setzte sich eine römische Kriegsflotte in Richtung Karthago in Bewegung. Karthago versuchte alles um die Auseinandersetzung zu verhindern. Deswegen ging man auf alle Forderungen der Römer ein - bis auf die Herausgabe Karthagos. Das Jahr 149 v. u. Z. war der Beginn einer dreijährigen Belagerung Karthagos. Danach begann 146 v. u. Z. die sechstägige Eroberung der Stadt unter P. Cornelius Scipio Aemilianus. Von geschätzten 500 000 Einwohner ergaben sich 50 000 den Römern. Sie wurden in die Sklaverei verkauft. Rom ließ die Stadt nach deren Eroberung schleifen und auf dessen Grund und Boden Salz ausstreuen um die Gegend unfruchtbar zu machen. Das karthagische Gebiet wurde die römische Provinz ?africa prokonsularis? und spielte im Römischen Reich nur noch eine untergeordnete Rolle.
 
Ja Caesarion ganz richtig:

Ceterum censeo cartaginem esse delendam.:(
Senator Marcus Porcius Cato

Im übrigen bin ich der Meinung, dass Karthago zerstört werden muß.
www.kreienbuehl.ch/lat/latein/sprichwoerter.html

@Caesarion:
Weißt du wie viele Einwohner Karthago zu Glanzzeiten gehabt hat? Ich habe da schon sehr viel verschiedenes gelesen. In deinem Beitrag aus Wikipedia ist von 500 000 die Rede, aber ansonsten habe ich schon alles von einer Millionen bis 100 000 gelesen. Wird wohl irgendwo dazwischen sein :)
 
Du ich kanns auch nicht genau sagen.

Keine antike Metropole dieser Zeit hatte 1 Mio und mehr Einwohner. Die Berichte gehen immer von Hunderttausenden aus.
Alexandria war wohl die erste Stadt, welche im 1Jhdt vuZ diese "Schallmauer" durchbrach.
Ich denke mal auch, das es so um die 500.000 Einwohner waren.
 
Hallo zusammen,

gerade diskutierte ich in einem kroatischen Geschichtsforum über jene Schlachten, die bei einem anderen militärischen Ausgang die nachfolgende und auch heutige ethnographische, linguistische oder politische Struktur Europas völlig anders aussehen lassen würden. Natürlich kam auch bald jemand mit dem 2. punischen Krieg und der verpassten Chance Hannibals, nach Canae 216 alles klar zu machen. Ich stellte die Frage, weshalb Rom immer so expansiv und aggressiv auftrat und immer nur von der Zerschlagung bzw. Eroberung anderer kultureller und ökonomischer Zentren profitierte, woraufhin eine kleine Diskussion über die Schuld am 2. punischen Krieg entbrannte. Also las ich wieder etwas darüber und fragte mich, ob nicht auch in deutschen Foren über Rom und womöglich über Karthago diskutiert wird. Ich gebe "Geschichtsforum" bei google ein, nehme den erstbesten Link, komme hier her und ganz oben dieses Thema - DAS GIBTS DOCH GAR NICHT !

Nun gut, ich sah die Dinge wie Hamilkar, nur kannte ich nicht alle von ihm aufgeführten Argumente. Mit deiner Antwort Hamilkar, sofern du erlaubst, werde ich die Diskussion dort zu meinem Gunsten entscheiden. Ich muss sie lediglich übersetzen.

P.S. Glaubst du auch, dass Hannibal nach Canae hätte alles klar machen können indem er geradewegs nach Rom hätte marschieren sollen um genau das zu tun, was jene 70 Jahre später mit seiner Stadt tun würden ? (Canae: 70.000 Römer gegen 50.000 Karthager und Verbündete - totale Nierlage Roms mit 60.000 Toten)
 
Hurra, mal einer der die Sache so sieht wie ich. Stehe wohl doch nicht immer alleine da.

Freut mich, dass meine Argumente dir gefallen, wobei es ja auch immer Gegenargumente gibt. Ich fände es schön, wenn du uns etwas von den Abläufen und Argumente, die dort genannt werden erzählst, so dass auch wir wenn auch nicht wörtlich (kroatisch kann ich leider nicht) so doch gedanklich dran teil haben können.
 
Nun, derjenige, der an der Kriegsschuld Hannibals festhält meint, Saguntum sei nun mal eine verbündete Stadt gewesen, und als Hannibal sie belagerte, baten sie Rom um Hilfe. Dass Rom nach dem mit Karthago geschlossenen Vertrag dieses Bündnis gar nicht hätte eingehen dürfen, wusste ich eben nicht. Die Römer wiederum hätten diesem Hilfegesuch schlicht nachkommen müssen, denn die Belagerung dauerte 8 Monate und die Situation war nervenaufreibend. Aber der für mich wichtigste Punkt ist eigentlich die Forderung Roms nach der Auslieferung Hannibals. Es war absolut klar, dass dies eine nicht zu erfüllende Forderung ist und dass Rom unbedingt die Konfrontation suchte.

Aber nochmals, weshalb marschierte er nach Canae nicht direkt auf Rom um die Stadt dem Erdboden gleich zu machen und seine Bürger in alle Richtungen zu verjagen und zu versklaven, so wie es die Römer immer taten und es 70 Jahre später noch grausamer auch mit Karthago machen sollten ?
 
...waren es bei Cannae nicht 80.000 Römer? :rofl:

...Genauso, wie Ihr beiden argumentiert, kann man entgegenen, das Hannibal mit dem Angriff auf Sagunt eine Situation schaffte, mit der ein Krieg mit Rom kaum noch abzuwenden schien.
Und diese Aktion war vor der Gesandschaft der Römer.

Der Grund für diese Art und Weise der Vorgehensweise durch die Römer ist auch schon erläutert worden.
Zum einen war es Ihre arrogante Art - einen Senator statt Truppen zu schicken - Man war ja schliesslich wer! :teach:
Ausserdem hatte man keine Truppen zu diesem Zeitpunkt um Sagunt zu ersetzten.

und 3.
woher hätte man eine Armee nehmen sollen, um die 120.000++ Karthager zu bekämpfen, welche Hannibal in Spanien hatte...

Das beide den Krieg wollte ist für mich ziemlich klar. Rom wohl eher zu einem späteren Zeitpunkt, aber auch sie wollten ihn.
Doch zu keinem Zeitpunkt war die Gelegenheit für Karthago besser, gegen Rom vorzugehen. Das Hannibal ein militärisches Genie - da sind wir uns einig - aber warum dann die Zweifel an einer solchen Einschätzung der Lage durch Ihn?
 
riki1512 schrieb:
... Ich stellte die Frage, weshalb Rom immer so expansiv und aggressiv auftrat und immer nur von der Zerschlagung bzw. Eroberung anderer kultureller und ökonomischer Zentren profitierte, ...

Weil die Römer Bauern waren - ohne einheitliche kulturelle Vergangenheit. Ein Volksgemisch aus Etruskern, Italikern, Galliern und Griechen usw. (finden sich bestimmt noch mehr Gruppen).
Krieg war ihre Natur - und sich von jedem Volk das beste zu übernehmen - kann man es Ihnen vorwerfen? Der Erfolg gibt Ihnen letztlich recht. Andere "Machtzentren" zu erhalten birgt auch immer die Gefah von neuer Widerstandskonzentration.
Man brauchte nicht umsonst mehrer Hundert Jahre um Italien römisch zu machen.
Im kleinen hatte man dort diese Politik und das Vorgehen entwickelt - "Teile und herrsche" galt in erster Linie für diese Zeit.
Doch später - Karthago war ja das erste feindliche Grossreich - gab es nur noch überleben oder untergehen.




riki1512 schrieb:
.... Natürlich kam auch bald jemand mit dem 2. punischen Krieg und der verpassten Chance Hannibals, nach Canae 216 alles klar zu machen.
.
.
.
P.S. Glaubst du auch, dass Hannibal nach Canae hätte alles klar machen können indem er geradewegs nach Rom hätte marschieren sollen um genau das zu tun, was jene 70 Jahre später mit seiner Stadt tun würden ? (Canae: 70.000 Römer gegen 50.000 Karthager und Verbündete - totale Nierlage Roms mit 60.000 Toten)

Sicher - die Frage ist Diskussionsschwerpunkt in vielen Foren, in denen es um diese Zeit geht.
Das Offensichtliche ist aber nicht immer das beste. Wer sagt dir, das Rom gleich Römer ist?
Schon im ersten Punischen Krieg hatten die Römer den Karthagern gezeigt, wie zäh sie sein können.
Die Zerstörung Roms hätte eine "Jetzt erst recht"-Stimmung unter den Römern ausgelöst und dazu auch die Ablehnung Hannibals unter den Italikern vorangetrieben.
Er hätte trotz der nur leichten Truppen Rom ganz sicher einnehmen und zerstören können - aber das wäre sein Untergang in Italien gewesen.
 
Zuletzt bearbeitet:
@riki:
Über meine Ansicht warum Rom nicht angegriffen worden ist habe ich auch schon etwas unter http://www.geschichtsforum.de/showthread.php?t=68&page=2&pp=15 geschrieben.

meiner Ansicht war er nicht stark genug die Stadt anzugreifen, schon gar nicht vor Cannae und den anderen Schlachten, schließlich waren die römischen Heere Zahlmäßig weit überlegen. Und von einem direkten Weg nach Cannae kann keine Rede sein, da Hannibal immer hin und her gezogen ist und es halt dort zur Schlacht kam. Er ist den Schlachten ausgewichen wenn es unglücklich stand und sie geschlagen wenn er Chancen hatte.



@Caesarion:

Caesarion schrieb:
Die Zerstörung Roms hätte eine "Jetzt erst recht"-Stimmung unter den Römern ausgelöst und dazu auch die Ablehnung Hannibals unter den Italikern vorangetrieben.
Ohh, was das betrifft wäre ich mir nicht so sicher. Ohne Stadt und Hafen keine Flotte, und ohne Flotte besiegt man Karthago nicht, wie es schon vorher mehrfach bewiesen worden ist. Jeder Widerstand wäre vorbei gewesen. Die Römer sind kein Volk, das einen Partisanen oder Guerillakampf führt. Und die Bundesgenossen wären bei einer Einnahme Roms entlich von Rom abgefallen.


Caesarion schrieb:
Er hätte trotz der nur leichten Truppen Rom ganz sicher einnehmen und zerstören können - aber das wäre sein Untergang in Italien gewesen.

Das möchte ich sehr bezweifeln, denn wie lange mußten die Römer Karthago belagern bevor sie es einnehmen konnten? und die haben schließlich mit starken, schwerbewaffneten Soldaten mit Belagerungswerkzeug vor der Stadt gestanden. Es ist etwas unrealistisch von einer leichten Einnahme Roms zu sprechen. Auch nach der Schlacht von Cannae hatte Rom noch mehr Soldaten als Hannibal. Außerdem zerrt auch eine gewonnene Schlacht an den Kräften der Soldaten, die nur marschierten und kämpften. Wie also mit einer kleinen geschwächten, verwundeten Armee das große Rom erobern bevor dieses neue Truppen da hat?
 
Zuletzt bearbeitet:
Hamilkar schrieb:
Ohh, was das betrifft wäre ich mir nicht so sicher. Ohne Stadt und Hafen keine Flotte, und ohne Flotte besiegt man Karthago nicht, wie es schon vorher mehrfach bewiesen worden ist. Jeder Widerstand wäre vorbei gewesen. Die Römer sind kein Volk, das einen Partisanen oder Guerillakampf führt. Und die Bundesgenossen wären bei einer Einnahme Roms entlich von Rom abgefallen.
Sorry, aber das ist der blanke Unsinn.
Alles ist Hypothese - weil nicht Hannibal gesiegt hat sondern letztlich Rom - und weil er nach Cannae wirklich nicht nach Rom marschiert ist.
Aber ein Abfall der Italiker von Rom? Sicher die Möglichkeit bestand, aber keineswegs dazu hin, sich dann Hannibal zu unterwerfen. Dann wären die Italienischen Stämme das Problem der Karthager gewesen.
...und... Rom+Ostia waren doch nicht der einzige Hafen?! Auf Sizilien hatte man Syrakuse ua. Städte - in Norditalien standen Italiener treu zu Rom un Hannibal hatte keinerlei Einfluss... Dort gab es auch div. Hafenstädte - und dort war die Waffenproduktion der Römer.

Hamilkar schrieb:
Das möchte ich sehr bezweifeln, denn wie lange mußten die Römer Karthago belagern bevor sie es einnehmen konnten? und die haben schließlich mit starken, schwerbewaffneten Soldaten mit Belagerungswerkzeug vor der Stadt gestanden. Es ist etwas unrealistisch von einer leichten Einnahme Roms zu sprechen. Auch nach der Schlacht von Cannae hatte Rom noch mehr Soldaten als Hannibal. Außerdem zerrt auch eine gewonnene Schlacht an den Kräften der Soldaten, die nur marschierten und kämpften. Wie also mit einer kleinen geschwächten, verwundeten Armee das große Rom erobern bevor dieses neue Truppen da hat?

Ja nun lassen sich aber Rom und Karthago nicht miteinander vergleichen, was die Befestigungen angeht. Karthago hatte darauf immer sehr viel Wert gelegt - Rom war viel zu traditionsbewusst, um solche "Umbauten" an der Stadt vorzunehmen.
Ausserdem waren die Mauern nicht das Problem... der Häuserkampf in der Stadt hätte die Opfer gekostet. Das war wohl auch ein Grund, dass Scipio Karthago 3 Jahre lang belagerte.
Nach Cannae gab es zwar noch römische Truppen, aber die waren verstreut und demoralisiert. Der Zeitpunkt wäre günstig gewesen!
 
Danke das du micht über die unterschiede zwischen den Catos und Cicero aufgeklärt hast. Aber der Rest war richtig oder?
 
Zurück
Oben