Ein paar kleine Ergänzungen zur Republik:
Im Laufe des 1. Jh. v.Chr. ändert sich die Ausrüstung. Im allgemeinen schreibt man dies dem Feldherren und Konsul Marius zu.
Ihre Bewaffnung enthielt nun Gladius, das Kurzschwert, 2-3 Pilae,
Wobei der klassische Gladius vom Volk der Iberer abstammt und daher auch anfänglich den Namen Gladius Hispaniensis führte. Das entspricht im großen und ganzen dem Typ von Gladius, den wir heute Gladius Mainz nennen, er wurde noch bis zur Zeit von Augustus geführt und dann vom Typ Fulham abgelöst. Der Typ Mainz hat eine längere Spitze und eine geschwungenere Form, hier seht ihr einen:
http://www.albionarmorers.com/swords/albion/mainz.htm
hier das iberische Vorgängermodell, das 8 Bild von Oben:
http://www.historialago.com/leg_iber_01025_guerreros_01.htm
Der Fulham Typ dagegen, hat zwar immer noch eine lange Spitze, ist aber meist etwas leichter und schlanker und er ist eckiger als der Typ Mainz:
http://www.albionarmorers.com/swords/albion/fulham.htm
Dagegen ist der Typ Pompeji im Endeffekt eine Römische Neuentwicklung, er wurde so gefertigt, um die industrielle Produktion dieser Waffe zu vergünstigen und so zu geringeren Kosten stabilere Schwerter zu haben:
http://www.albionarmorers.com/swords/albion/pompeii.htm
dieser Typ entstand aber erst später und war dann während der Kaiserzeit das Standardschwert.
Später kam dann das sogenannte Ringknaufschwert auf, für die Legionen zuerst in kurzer Form als Ersatz für den Gladius Pompeji, dann als Langschwert. Das war ein Schwert, mit noch kürzerer und schmalerer Klinge als der Gladius Pompeji und als Knauf hatte es einen Metallring, daher der Name.
Mit der Langschwertform des Ringknaufschwertes kam dann auch bei den Fußtruppen das Spatha, das Langschwert der Auxiliare und vor allem der Kavallerie auf und dieses blieb dann das römische Standardschwert bis zum Ende des Reiches.
Das Pilum stammt ursprünglich von den Etruskern, und wurde von ihnen gegen die Kelten erfunden. Wegen der lockeren, gruppenweisen Kampfweise nur mit Speer und Schild. Wenn ich nämlich so einen Kelten (oder Germanen) vor mir habe, dann schleudere ich das Pilum auf ihn, etwas, was man heute ohne extreme Verletzungsgefahr nicht simulieren kann, daher entsteht ein falsches Bild von Römern, die gegen Kämpfer in lockerer Aufstellung mit Lanzen sich schwer tun, solche auf Abstand kämpfenden Gegner hat man mit Pilenwürfen erledigt.
Vom Anfang des Pilum als Waffe gibt es einen Etruskischen Fund aus Grosseto und aus Tarquinia, dort fand man eine reguläre Hoplitenausrüstung, der aber als Beiwaffe eben keine Lanze sondern mehrere Pila beigegeben waren.
Man trug bei den Etruskern, die ja ihr Heer nach Besitz, also nach Klassen aufstellten, einen Muskelpanzer aus Bronze oder einen Leinenpanzer griechischen Typs, einen Hoplitenschild und nur zum Teil ein Ovales Scutum und dazu Beinschienen, Montefortinohelm und ein Hoplitenschwert.
Auch die Römer trugen in dieser Zeit den keltischen Montefortinohelm, hatten aber weniger Panzer und verzichteten auch bewusst auf den griechischen Muskelpanzer, außerdem verwendete man in Rom eben nur das Ovale, Italische Scutum.
Zur Frage der Heeresform der Republik:
Am Anfang, unter Etruskischer Vormundschaft kämpften die Römer wie die Etrusker in Klassen, je nach Besitz, die reichsten bildeten die erste Klasse und die erste Reihe der Armee, sie kämpften in Hoplitenausrüstung, dann kam die zweite Klasse, leichter gerüstet usw.
Gegen die Kelten erwies sich diese Aufstellung als schlecht, die Kelten kämpften mir ihren Lanzen und ihrer Lockeren Aufstellung die Römer nieder und plünderten sogar Rom selbst, vor allem rieben sie die Römer immer von den Flanken her auf, daher schuf Camillus, der zweite Gründer Roms eine neue Organisation und gliederte das Heer in Manipel.
Es gab dabei anfangs 6 Klassen von Infanterie und nicht 4. Das waren die Leves, die Hastati, die Prinicipes, die Triarii, die Roarii und die Accensi.
Die Triarii waren wie der Name schon sagt nur die dritte Reihe, und noch nicht die Veteranen wie später, die Prinicipes waren die ursprüngliche erste Klasse, die vorne gestanden hatte und die jetzt in der zweiten Reihe stand. Die Ursprünge dieser Aufteilung liegen noch in dem Klassensystem, so entstand nämlich eine Legion zu 45 Einheiten und ursprünglich waren es 90 Centurien gewesen, die die Klassen 2-5 bildeten, so formte man aus diesen 2 Legionen.
Zu dieser Zeit hatten nur die Hastati das Pilum die Principes führten immer noch Lanzen und die Triarii und auch die Roarii rüstete man auch mit Lanzen aus. Die Accensi waren dagegen Leichte Truppen ebenso wie die Leves. Beide Typen wurden dann reduziert und zu den Velites zusammengefasst, gegen die Samniter entwickelte sich die Legion weiter und die Roarii fielen weg, so entstand dann die klassische Republikanische Aufteilung in
Velites – Hastati – Principes und Triarii. Wobei immer noch die Principes kein Pilum hatten sondern mit Lanzen kämpften. Auch wurden die Hastati den leichten Truppen zugerechnet und kämpften auch häufig in lockerer Form im Geplänkel, wenn sie das Taten nannte man sie Antesignani, also die vor den Feldzeichen kämpfenden. Die Legion war eine sehr bewegliche Form der Aufstellung aus vielen kleinen Einheiten, die Schlachten gegen Hannibal täuschen da, denn bei der Trebia wie bei Cannae verwendeten die Römer eine unübliche Aufstellung in dichter Phalanx, was sie sonst eben nicht taten.
Während dem 1 und dem 2 Punischen Krieg begannen dann auch die Prinicipes mit der Verwendung des Pilum, bei manchen Legionen scheinen auch schon im 1 Punischen Krieg die Principes das Pilum verwendet haben, es gibt auch Wissenschaftler die annehmen, dass die Prinicipes auch noch bis in den 2 Punischen Krieg die Hasta verwendeten, in dieser Zeit kam sie also langsam und unregelmäßig außer Gebrauch.
Verwirrend dabei ist, das der Name Hastati von Hasta abgeleitet, die Truppe bezeichnet, die von Anfang an im Gegensatz zu allen anderen eben Nie die Hasta, sondern immer schon das Pilum geführt hat. Ich habe dazu gelesen, dass es wohl ein sehr ähnliches altlateinisches Wort für Wurfspeer gibt, so ginge dann der Name Hastati auf dieses Wort für Wurfspeer und eben nicht auf die Hasta zurück, um anzuzeigen, dass die Hastati eben nicht mit der Lanze, sondern mit Wurfspeeren (Pilum) kämpften.
Während der punischen Krieg schon ersetzen die Römer ihre Hoplitenschwerter durch das spanische Schwert, Standardwaffe der Legionäre wurde es im 2 Punischen Krieg, als Scipio in Iberien seine Truppen damit standardmäßig ausrüsten ließ, man muß dazu bedenken, dass die Bürger bis Marius sich noch selbst ausrüsten mußten. Dazu unten noch mehr:
Der Schild war das alte italische, Ovale schwere Scutum, gewölbt und 4 Fuß lang und zwei Fuß breit. Er hatte, wie richtig erwähnt 3 Schichten aus schmalen Holzstreifen, und wurde mit Schafwollfilz oder Leinen bezogen. Er hatte vorne eine durchgehende vorwölbende Holzleiste und einen Metallbuckel und war sehr stabil.
An Helmen verwendete man in der Republik vor allem den Etruskisch/Khorintischen Helm anfangs, dan nauch den Attischen Helm und nach den Kämpfen gegen die Kelten den Montefortino Helm, einen keltischen Helmtyp, der sich dann zum klassischen Legionärshelm weiterentwickelte. Diese Helme wurden anfänglich vor allem aus Bronze gefertigt, weil sie so leichter zu fertigen waren:
http://www.albionarmorers.com/armor/celtic/montefortino.htm
Die Römer kämpften dagegen meist ohne Körperpanzerung und verließen sich als Schutzwaffe vor allem auf ihren Schild, dazu hatten sie aber fast alle einen Helm In der Republik waren auch noch Beinschienen üblich, bzw eigentlich genau genommen Nur eine Beinschiene, die man am Linken Bein trug, da dieses Bein vorne ist und der Schwere Schild ziemlich dagegen schlage kann. Kettenhemden wurden erst während der Punischen Kriege häufiger, und zwar zuerst bei den Triarii im 1 Punischen Krieg, dann in der Zwischenzeit und im zweiten punischen Krieg bei den Principes und erst danach auch bei den Hastati.
Jetzt ist noch beschließend wichtig, dass man weiß, dass sich die Römer selbst ausrüsteten und eine Wehrpflichtarmee hatten, die die Besitzlosen, die sogenannten Capite Censi vom Militärdienst ausschloß. Nur wer etwas besaß mußte Kämpfen, die Armen mußten nicht kämpfen und durften es auch nicht. Daher waren die Römer auch nicht so einheitlich oder Uniform wie später, da ja jeder nach Vermögen seine Waffen selber stellte und bezahlte, wenn man also reich war hatte man Kettenhemd und Beinschienen, wenn man nur wenig hatte beschränkte es sich auf den Schild. Jeder Römer mußte aber mindestens eine Art Schwert oder Dolch haben und ein Pilum oder eine Lanze, viele Römer hatten sogar nur Schild und Lanze.
Erst mit Marius änderte sich das, er schaffte die Manipelkampfordnung ab und führte die Kohortenkampfordnung ein, man kämpfte also nicht mehr in Manipeln sondern in Blöcken zu je 3 früheren Manipel, eben einer Kohorte. Dazu berief er die Besitzlosen zu den Waffen und der Staat begann sie auszurüsten, so dass die Bürger die Waffen nicht mehr selbst stellen mußten. Auch wurden von ihm die Lanzen bei den Triarii abgeschafft und auch die erhielten das Pilum und wurden mit den übrigen Truppen zusammengeführt. Bis dahin kämpften sie nämlich nicht gemeinsam mit den Principes und Hastati sondern warteten im Rücken der Legion als Reserve.
Auch wurde das System der Bundesgenossenlegionen im Bundesgenossenkrieg abgeschafft, das war auch zu Marius Zeiten und die Sache mit der Auxiliar Kavallerie kam auf. Bis dahin hatten zu jeder republikanischen Legion 10 Turmen Kavallerie gehört, und zu jeder solchen römischen Legion Eine Bundesgenossen Legion mit 30 Turmen Kavallerie. Während die römischen Legionen sechs Tribunen hatten, hatten die Bundesgenossen stattdessen 3 vom Konsul ernannte Praefecti.
Jetzt muß ich auch los......