Durch Augustus wurde das Römische Reich neu geordnet, und seine Reformen hatten Gültigkeit bis in die Zeit der Spätantike.
Was Augustus hatte, war eine außerordentliche Machtstellung, diese erloschen mit seinem Tod und er konnte sie eigentlich nicht einfach vererben. Die Monarchie des Augustus basierte auf einer Ausnahmestellung der römischen Republik, die wiederhergestellt zu haben sich Augustus ja rühmte. Andererseits erwies sich aus den Erfahrungen der römischen Geschichte, dass die Republik gescheitert war und die Monarchie mit einem weiteren Princeps fortgeführt werden würde.
Übrigens war die Gesundheit des ersten Princeps ausgesprochen schlecht, und weder er selbst, noch seine Zeitgenossen hätten vermutet, dass er fast ein Menschenalter regieren würde. Da eine eindeutige Thronfolgeregel fehlte, hätte ohne eine eindeutige Nachfolgeregel die Konkurrenz mehrerer Bewerber fast unweigerlich einen weiteren Bürgerkrieg bedeutet.
Augustus hat sich sein Leben lang mit seiner Nachfolgepolitik beschäftigt, und er hatte nicht gerade viel Glück dabei, denn alle, die er als Nachfolger wünschte, starben. Zuerst fiel seine Wahl auf seinen Neffen Marcellus, dann entschied er sich für seinen Schwiegersohn und Kriegskameraden Agrippa, dann für dessen Söhne Gaius und Lucius und schließlich für Tiberius.
Üblicherweise geschah das durch Adoption, so dass auch die Bezeichnung "Adoptivkaisertum" für die Periode des humanitären Kaisertums von Trajan bis Marc Aurel unzutreffend ist, denn auch Tiberius gelangte durch Adoption an die Macht, zuvor mußte er allerdings den Germanicus adoptieren. Agrippa zu adoptieren, hat Augustus dann nicht getan, doch er zwang ihn, seine Tochter Julia zu heiraten. Agrippa hat er an der tribunicia potestas beteiligt, was ein sicheres Zeichen der Designation war.