Germanien war nicht erobert und doch sieht es ganz danach aus, als würden germanische Ressourcen bereits um das Jahr 0 ausgebeutet werden. Dabei schrieben Tacitus und andere, dass es nichts in Germanien zu holen gäbe…
Oben genannte Vermutung kann man in einem Sendescript des WDR vom 02.09.04 nachlesen, welches Marbod im – wie könnte es auch anders sein – Friebeforum gefunden hat.
Hallo Marbod,
von wegen, wenn du mal Zeit hast…. Ich habe auch keine Zeit und nehme sie mir. Also ran an den Speck und keine Müdigkeit vorschützen
Bei Ausgrabungen fand man in einem alten germanischen Gehöft am Stadtrand von Soest Bleiklumpen. Andreas Hauptmann (Experte für Archäometallurgie) und Michael Bode (Geologe Uni Münster) untersuchen diese Bleifunde von Soest, die aber vermutlich an anderer Stelle gewonnen worden sind. Es soll der Nachweis erbracht werden, dass mit hoher Wahrscheinlichkeit das Blei aus dem Sauerland stammt und am Hellweg vorbei, über die Rheinschiene weiter in das römische Reich geschafft wurde.
Untersuchungen haben gezeigt, dass die Isotopenmischung der Soestbarren mit der der Ramsbeck Bleie im Sauerland überein stimmt, was nun besagt, dass das Blei aus diesem Abbauort stammen kann oder aus einem anderen Lager mit genau identischer Isotopenmischung.
In der Folge wurde nach Beweisen gesucht, um den Verdacht zu erhärten, dass Rom um das Jahr Null mitten in Germanien Bergbau und Metallproduktion betrieben hat.
- ein hundert Jahre altes soester Bleistück (Fragment) mit dem römischen Namen des Produzenten liegt im Museum und wird wichtig
- weitere, gut erhaltene Bleibarren wurden in der Rhonemündung gefunden. Sie trugen denselben Produzentennamen und zusätzlich der Druck „Plumbum Germanicum“. Die Barren sanken mit einem römischen Schiff.
- Mittlerweile existieren mehrere Bleifunde mit der Inschrift „Germanicum“
Demnach beuteten die Römer die Ressourcen im Land rechts des Rheins viel intensiver aus, als man bisher dachte.
Waldgirmes ist im Gespräch und das ganze Drumherum überlasse ich dir und ebenso die ganzen Schlussfolgerungen. Das könnte einen neuen Einstieg in das Thema „Germanien - römische Provinz oder nicht“ bedeuten.
Wofür ich mich aber schon mal im Vorfeld stark machen möchte, ist die Tatsache, dass ich nicht an den friedlichen Markt und die friedlichen Zusammenkünfte des Cassius Dio bis zum Jahr 9 glaube. Hier klingt es nämlich ganz danach, als hätten die unvernünftigen Germanen im Jahr 9 diese „schöne“ Entwicklung abrupt beendet.
Bitte schön. Du darfst loslegen. Und natürlich jeder andere auch! :yes:
LG
Liminith
Oben genannte Vermutung kann man in einem Sendescript des WDR vom 02.09.04 nachlesen, welches Marbod im – wie könnte es auch anders sein – Friebeforum gefunden hat.
Hallo Marbod,
von wegen, wenn du mal Zeit hast…. Ich habe auch keine Zeit und nehme sie mir. Also ran an den Speck und keine Müdigkeit vorschützen
Bei Ausgrabungen fand man in einem alten germanischen Gehöft am Stadtrand von Soest Bleiklumpen. Andreas Hauptmann (Experte für Archäometallurgie) und Michael Bode (Geologe Uni Münster) untersuchen diese Bleifunde von Soest, die aber vermutlich an anderer Stelle gewonnen worden sind. Es soll der Nachweis erbracht werden, dass mit hoher Wahrscheinlichkeit das Blei aus dem Sauerland stammt und am Hellweg vorbei, über die Rheinschiene weiter in das römische Reich geschafft wurde.
Untersuchungen haben gezeigt, dass die Isotopenmischung der Soestbarren mit der der Ramsbeck Bleie im Sauerland überein stimmt, was nun besagt, dass das Blei aus diesem Abbauort stammen kann oder aus einem anderen Lager mit genau identischer Isotopenmischung.
In der Folge wurde nach Beweisen gesucht, um den Verdacht zu erhärten, dass Rom um das Jahr Null mitten in Germanien Bergbau und Metallproduktion betrieben hat.
- ein hundert Jahre altes soester Bleistück (Fragment) mit dem römischen Namen des Produzenten liegt im Museum und wird wichtig
- weitere, gut erhaltene Bleibarren wurden in der Rhonemündung gefunden. Sie trugen denselben Produzentennamen und zusätzlich der Druck „Plumbum Germanicum“. Die Barren sanken mit einem römischen Schiff.
- Mittlerweile existieren mehrere Bleifunde mit der Inschrift „Germanicum“
Demnach beuteten die Römer die Ressourcen im Land rechts des Rheins viel intensiver aus, als man bisher dachte.
Waldgirmes ist im Gespräch und das ganze Drumherum überlasse ich dir und ebenso die ganzen Schlussfolgerungen. Das könnte einen neuen Einstieg in das Thema „Germanien - römische Provinz oder nicht“ bedeuten.
Wofür ich mich aber schon mal im Vorfeld stark machen möchte, ist die Tatsache, dass ich nicht an den friedlichen Markt und die friedlichen Zusammenkünfte des Cassius Dio bis zum Jahr 9 glaube. Hier klingt es nämlich ganz danach, als hätten die unvernünftigen Germanen im Jahr 9 diese „schöne“ Entwicklung abrupt beendet.
Bitte schön. Du darfst loslegen. Und natürlich jeder andere auch! :yes:
LG
Liminith