Römische Legionen Referat

Craxx

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Hallo,
ich bin in moment dabei ein Referat für Latein vorzubereiten über Römische Legionen. Dazu habe ich jetzt fast ausschließlich Das Buch "Die Römische Armee von Caesar bis Constantin" verwendet.
Nur komm ich jetzt bei ein paar Punkten die noch ins Referat sollten nicht weiter, auch im internet finde ich nichts. Aber vllt kennt ihr da ein paar gute Links. Oder ihr könnt es mir selbst beschreiben.

- Ich bräuchte ein paar Beispiele von Schlachten die sie Gewonnen haben, wegen Besonderen Taktiken und wie diese Taktiken waren. Warum sie Gewonnen haben.
Hätte ihr da vllt was für mich wär Klasse. Wenn ihr was selber schreibt muss es auch nicht so ausfürlich sein und 1..2 Beispiele reichen auch schon.

- Was mir auch noch weiterhelfen würde wär vllt was Bedeutet die Römische Legion für das Römische Reich.
Ich würde jetzt sagen hauptsächlich waren sie für die große ausbreitung des Römischen Reiches verantwortlich. Ausserdem waren sie ein großer Schutz für das Reich und sie bewarten die Ordnung. Zudem machten sie denk ich auch das Römische Leben aus da soviele Menschen als Soldaten arbeiteten und sie sicher auch ein entscheidener Faktor für die Versorgung war. Und durch Plünderungen auch das Reich finanziert haben.
Hab ich mir jetzt mehr oder weniger grade ausgedacht, kann man das so sagen? Wie würdet ihr das beschreiben? Wär mir auch eine riesen Hilfe.

Ich bedanke mich jetzt schonmal für jede Hilfe!

Gruß
 
Einfache und gute Bücher zu dem Thema sind auch "Die Legionen Roms" von Adrian Goldsworthy bzw. "Die Kriege der Römer" vom selben Autor. Für ein Referat sind die wegen der guten Illustrationen und Infografiken (auch solcher Schlachten, wie du sie suchst) wirklich nicht schlecht.

Sooo viele Soldaten gab es im römischen Reich übrigens gar nicht, zumindest nicht in den Legionen. Auch waren sie eher ein Wirtschaftsfaktor durch ihr Einkommen: man hat z. B. durch Abfallgruben in Novaesium/Neuss nachweisen können, dass Feigen und Austern dorthin importiert wurden. Offensichtlich konnte man sich das in der Legion leisten (zumindest in einigen Rängen).

Ordnung bewahren taten sie eigentlich seltener als Unruhe stiften, vor allem wenn es darum ging, einen neuen Kaiser zu krönen/zu stürzen …

Wichtig ist es auf jeden Fall, den Zeitraum einzuschränken, in dem du die Legion behandeln willst – von den "auserlesenen" Männern des Königtums und der frühen Republik, die in der Phalanx kämpften, über die in Manipeln organisierten freien Bauern der hohen Republik zu den Bürgersöldnern des Marius und der Caesaren, bzw. nur noch tausend Mann starken Truppen der Spätantike. Sonst nimmst du dir echt zuviel auf einmal vor.
 
Meinst Du "Die römische Armee" von Yann le Bohec?

Das Buch ist auf jeden Fall interessant. In dem Zusammenhang ist auf das Buch von Kate Gilliver "Auf dem Weg zum Imperium" sehr interessant.

Wenn Du den Le Bohec durchgearbeitet hast, wirst Du gemerkt haben, das er einen Zeitlichen Ablauf eingebaut hat, da das römische Militär sich mit den Aufgaben und Gegnern entwickelt hat. Und selbst die Zeit von Caesar bis Konstantin ist sehr weit.
Die meisten sehen heute bei römischem Militär die Legionen aus Asterix und Obelix in ihrem Kopfkino. D.h. Auxilliareinheiten gibt es beiden meisten Leuten nicht. Vielleicht kannst Du den Unterschied zwischen dem Militär aus Asterix herausarbeiten und den Legionen zu Zeiten Caesar's.

Apvar
 
Danke für eure Hilfe aber ich muss zugeben wirklich weiter geholfen hat mir das jetzt Leider nicht. Obwohl einige Tipps von euch haben mir geholfen noch einiges zu ergänzen.
Ich bräuchte wirklich einfach nur 1...2 Beispiele bei dennen man erkennt das die Römer durch bestimmten Taktiken Schlachten gewonnen haben.

Wegen dem Zeitlich habt ihr natürlich recht aber das ist für mich ziemlich unmöglich. Ich habe fast du jedem Punkt in meiner Gliederung ein anderes Zeitalter aber ich habe immer die Jahreszahlen dazu geschrieben von daher passt das schon.

Danke nochmal
 
Hier findest Du die gesamte Geschichte der Kriegskunst von Hans Delbrück; ist zwar von 1920 und dmait nicht mehr topaktuell (vorsichtig ausgedrückt), aber gerade seine verständlichen, von sachlichen Überlegungen ausgehenden Darstellung von antiken Gefechten finde ich sehr anschaulich.

Delbrück, Hans/Geschichte der Kriegskunst - Zeno.org

Zwei prägende Beispiele wären bspw die Schlacht von Cannae, die sehr ausfürhlich behandelt wird, um die republikanische Legion zu analysieren, und die Schlacht von Pharsalus als Bsp eines Kampfes zwischen römischen Legionen auf dem Höhepunkt der Kohortentaktik.

Delbrück, Hans/Geschichte der Kriegskunst/1. Teil. Das Altertum/5. Buch. Der zweite punische Krieg/1. Kapitel. Die Schlacht bei Cannä - Zeno.org

Delbrück, Hans/Geschichte der Kriegskunst/1. Teil. Das Altertum/7. Buch. Cäsar/9. Kapitel. Schlacht bei Pharsalus - Zeno.org

WARNUNG: Das hohe Alter dieser Sekundärliteratut macht es notwendig, Delbrücks Erkenntnisse anhand neuerer Erscheinungen gegenzuchecken; in manchen Punkten muss man heute einfach sagen, er hatte nicht Recht. Punkt. In anderen Fragen finde ich ihn nach wie vor hoch interessant.

Zur späteren Entwicklung des römischen Kriegswesens nach Cäsar ist Delbrück allerdings nur noch sehr bedingt zu empfehlen, da diese Zeit im 2. Buch abgehandelt wird (Die Germanen), und dieses ist nicht nur mMn das mit Abstand schlechteste und überholteste der Reihe. Wenn Du Dich wirklich auf die zeit "Cäsar und danach" konzentrieren willst wären nur die Kapitel über den Bürgerkrieg interessant.
 
Die Schlacht fand in der Spätantike statt, als Legionen nur noch Verbände von vielleicht 1000 Mann waren. Auf beiden Seiten kommandierten in großer Zahl Offiziere germanische Abstammung und auch in Julians Armee dürften Germanen oder andere "Nichtrömer" einen ganz erheblichen Anteil - auch der Kerntruppen - ausgemacht haben. Mummius Picus weist zu Recht daruf hin, sich besser auf einen Zeitabschnitt der mehrhundertjährigen, römischen Militärgeschichte zu beschränken.
Von der Erwartungshaltung möglicher Zuhörer her würde ich vielleicht die Heere Caesars oder auch des Augustus näher ins Auge fassen wollen, welche den "Standardrömern" aus Asterix relativ am Nächsten kommen? Das ist die Zeit der klassischen Kohortentaktik.

Bezeichnende Schlachten sind m.E. etwa jene von Caesar gegen die Gallier von Alesia.
Alesia ist ein perfektes Beispiel für die weit entwickelte Belagerungskunst und die Pionierfähigkeiten der Legionäre, die hier nicht zuletzt durch eifriges Schanzen die Kämpfe zu ihren Gunsten entschieden. Jede Graphik dazu mag verwirrend aussehen, unterstreicht aber das Oben gesagte.
Die Schlacht von Zama gegen Hannibal zeigt die nun bis über Caesars Zeiten hinaus dominierende Taktik der 3 Treffen: Also hintereinander gestaffelte Kampflinien, die auch als Reserven eingesetzt werden können, wie dies Caesar etwa bei Pharsalos bewies. Als Gegenstück zu Zama bietet sich die totale Katastrophe von Cannae an, bei der Hannibal seine Gegner schlug. Zu all diesen Ereignissen dürften sich Bilder finden lassen.

Kennzeichnend für viele römische Erfolge war die sich entwickelnde taktische Beweglichkeit ihrer Armee. Zuerst kämpfte sie in Phalangen, dann ging sie auf beweglichere, kleinere Manipel über. Da die Manipel aber zu klein für eigenständige taktische Einheiten waren, entwickelte sich die Kohortentaktik, wobei die Kohorten aus mehreren Manipeln bestanden. Sie konnten durch eigene Fahnen, Offiziere und Signalgeber schon einige Manöver und Bewegungen gut durchführen. Eine Armee, die mit einexerzierten Truppen und Offizieren eine Kohortentaktik anwenden konnte, war der starren Phalanx der griechischen Welt bei sich ändernden Gefechtsbildern doch überlegen. Die Phalanx selbst wirkte vor allem durch starre Disziplin, pure Masse und den Druck der hinteren Reihen, welcher die Vordermänner ins Gefecht drängte und beim Einbruch in die Reihen der Gegner, deren Ordnung auseinanderreißen ließ. Diese Taktik konnten auch weniger ausgebildete, dafür aber disziplinierte Soldaten ausführen, wie sie das Wehrsystem einer Polis stellte.

Die Kohortentaktik war sehr vereinfacht gesagt eine Art von Mischung zwischen den in einzelnen Kriegergruppen kämpfenden Stämmen und der Phalanx der Poliswelt. Von Ersteren hatten sie die taktische Beweglichkeit und kurze Reaktionszeiten, von der Phalanx die Stabilität und Ordnung. Die Kohorte war in der Lage, beide Gefechtsarten auszuüben und dabei von einem ausgefeilten Signalsystem zusätzlich zu profitieren.

Den Unterschied zwischen der Legion als Truppenkörper und der römischen Armee als Solche, wird in der Armeereform des Augustus am deutlichsten. Die eigentliche Legion bestand quasi nun fast nur noch aus Fußkriegern. Reiterei, Bogenschützen, leichte Infanterie und andere Unterstützungstruppen gehörten zu den Auxilien, deren ständige Gliederung nie über die Kohorte/verstärkte Kohorte (1000-Mann-Kohorte) hinausging. Dagegen umfasste eine Legion in der Regel 10 Kohorten. Diese „Standardisierung“ fand in dieser Form erst nach den Reformen des Marius - besser seit Augustus endgültig statt! Die Bürgermilizen der republikanischen Zeiten waren wohl weniger einheitlich. Damals unterschied man auch nach Bewaffnung und anderen Punkten nach Triariern, Principes, Hastati und sogar Velites. Dagegen dienten in den stehenden Legionen spätestens seit Augustus nur noch „Standardlegionäre“ mit ähnlicher Ausrüstung. Der Legion wurden die Auxilien in der klassischen Kaiserzeit nach Bedarf und Aufgabe angegliedert und zugeteilt. Während der republikanischen Periode übernahmen die Aufgaben der Auxilien in der Regel verbündete Kontingente.
 
Danke für eure Hilfe aber ich muss zugeben wirklich weiter geholfen hat mir das jetzt Leider nicht. Obwohl einige Tipps von euch haben mir geholfen noch einiges zu ergänzen.
Ich bräuchte wirklich einfach nur 1...2 Beispiele bei dennen man erkennt das die Römer durch bestimmten Taktiken Schlachten gewonnen haben.

So, wie Deine Ausgangsfrage angelegt ist, gehe ich davon aus, dass Du nach der Ausformung der Legionen gefragt hast, mit denen Rom "die Welt erobert" hat. Damit würde es Dir in erster Linie um die Struktur der Legionen nach der Heeresreform durch Marius gehen (Abkehr von der Manipel-Taktik, Kohorten wurden zur zentralen taktischen Einheit). Die ersten beiden Schlachten, die nach dieser Reform geschlagen wurden, waren die gegen die Teutonen (102 v. Chr. bei Aquae Sextiae) und gegen die Kimbern (101 v. Chr. bei Vercellae).

Die römische Gefechtstaktik war eine Weiterentwicklung der Taktik griechischer Hopliten-Phalangen. So eine Phalanx hatte den Vorteil, dass alle Soldaten in der Reihe einander gegenseitig Schutz geben und den Feind mit einer dichten Hecke aus Lanzenspitzen fernhalten konnten. Nachteil war, dass die Phalanx mit zunehmender Größe fast nicht mehr zu manövrieren war und dass sie - wenn der Gegner einmal eingebrochen war - fast sicher besiegt war. Wesensmerkmal römischer Gefechtsführung war, dass die "römische Phalanx", also die Legionen, "Gelenke" bekommen hat, an denen sie gedreht, getrennt und wieder zusammengefügt werden konnte.

MfG
 
Danke für eure Antworten ihr habt mir sehr geholfen. Heute Abend schau ich es mir nochmal genauer an und werde es in mein Referat einbauen.

Danke und schönen Tag euch noch!
 
Gibt es eigentlich Literatur zum Thema Entwicklung des Römischen Militär's von der Königszeit bis Augustus?
Die Entwicklung Stelle ich mir nämlich sehr spannend vor.
Was geschah eigentlich mit den Legionen die im Feld waren als die Reformen des Marius durchgeführt wurden? Wurden sie sofort aufgelöst oder langsam neu ausgerüstet?

Apvar
 
Sie wurden nicht aufgelöst. Beide Systeme bestanden noch sehr lange nebeneinander weiter bis zum Ende der Republik und den grundlegenden Reformen des Kaisers Augustus. In der Ausrüstung unterschieden sie sich wohl auch kaum von den Legionen neuen Typs. Überhaupt ist bei der römischen Armee nicht von einer Uniformierung auszugehen. Es gab nicht mehr als eine gewisse Vereinheitlichung.



Über Wehrpflicht und das altrepublikanische Wehrsystem habe ich einen Beitrag in meinem Blog geschrieben. Dort steht auch, dass Legionen der Zeit vor der "Reform des Marius" eben bei Beendigung eines Krieges per Senatsbeschluss entlassen werden konnten.

Im Unterschied zu stehenden Heeren "lebten" diese Legionen nicht weiter, da ihre Männer nach Hause gehen durften. Stehende Heere kennen die hellenistischen Staaten, die römische Kaiserzeit. Die ältesten heute noch existierenden Regimenter Europas haben ihre Wurzeln meist in den "Söldnerarmeen" etwa aus der Zeit des 30jährigen Krieges. Das älteste deutsche Regiment der deutschen Staaten war meines Wissens ein hessisches Regiment, das 1621 gegründet worden war und bei Ende des 1. Weltkrieges aufgelöst werden musste. Als Traditionsverband lebte es in der Reichswehr und dann in der Wehrmacht weiter. Die deutsche Bundeswehr hat an diese Traditionen nicht mehr angeknüpft. Die Briten kennen allerdings ähnlich alte Regimenter. Es ist wohl befremdlich, aber die ruhmreichen Legionen der Scipionen und anderer Heerführer wurden irgendwann aufgelöst wenn die Männer nach Hause durften. Die Legionäre wurden nicht durch neue Männer ersetzt um die Tradition des Verbandes weiter zu führen.
 
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