Ritterstand

Ich hätte mal eine Frage bezüglich des römischen Ritterstandes, wahrscheinlich ist es nur eine phonetische: Arminius war ja ein römischer Ritter, aber ich dachte, daß sich das germanische Wort Ritter von Reiter ableitet und ihr Status/militärisches Handwerk auf die fränkischen Panzerreiter unter Karl Martell, dem fränkischen Hausmeier (siehe 732 n.Chr.) zurückgeht?

Ich meine, es gibt da ja eine gewaltige zeitliche Diskrepanz zwischen diesem Begriff, aber im flavischen Amphitheater war ja eine Loge dezidiert den Rittern (und Senatoren?) vorbehalten. Daher muß es ja diese Position gegeben haben, ich frage mich nur, wie sich diese nannte? Ala wäre wohl verkehrt, da es sich ja um berittene Truppen gehandelt hat.

Die römischen "Ritter" bzw. equites haben mit den mittelalterlichen nicht viel zu tun.

Adel ? Wikipedia

Reinecke schrieb:

Die römischen "Ritter" bzw. equites haben mit den mittelalterlichen nicht viel zu tun.

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Eigentlich gar nichts.
Vereinfacht gesagt, war der Ritterstand im römischen Reich eher eine soziale Stellung.

Super

Vielen Dank, wieder ein Rätsel gelöst.

Und Evocati kann man dann als Wiedereinberufene/Reservisten bezeichnen? Siehe Volonius in der Serie ROM ?

Da kenn ich nur Delbrücks 100 Jahre alte Meinung zu.

Delbrück, Hans, Geschichte der Kriegskunst, 1. Teil. Das Altertum, 6. Buch. Die Römer als Welteroberer, 2. Kapitel. Berufsarmee. Kohortentaktik - Zeno.org

EDIT
Vorenus?

Geniale Links! Werde sie jetzt in Ruhe studieren.

Vielen Dank nochmals.....

Der römische Ritter war ein Stand, der Nichts mit dem mittelalterlichen Ritterstand zu tun hat. Wenn man römische Wurzeln des mittelalterlichen Ritters suchen wollte, dann könnte man bei den Privatarmeen der spätantiken Großgrundbesitzer, die sich mit den Germanen arrangierten beginnen zu suchen. Das waren aber auch keine römischen Ritter und die Theorie ist nicht unabwegig.

Der römische Reiter der schweren Kavallerie, der bis auf einige seiner Kommandeure nciht aus dem Ritterstand, ja oft nicht einmal Reichsrömer war, hatte aber bis auf den fehlenden Steigbügel schon sehr viel mit einem Ritter des frühen Mittelalters zu tun.
Obwohl die Römer zunehmend die größere Bedeutung des berittenen Bogenschützen im Besonderen und der Kavallerie im Allgemeinen erkannt hatten. Die westgermanischen Stämme wie die Franken, waren da eher etwas spät dran mit der militärischen Entwicklung.

Tigellinus schrieb:

Vielen Dank, wieder ein Rätsel gelöst.

Und Evocati kann man dann als Wiedereinberufene/Reservisten bezeichnen? Siehe Volonius in der Serie ROM ?

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Evocati verlängerten um 5 Jahre nach ihren 16-20 Jahren Dienst. Sie galten als Elitesoldaten und waren von einfachen Diensten (Wach- und Schanzdienst, etc, ...) befreit. Viele solche Verlängerer findet man auch auf den Grabsteinen der Centurionen (Offiziere) und Priincipales (Unteroffiziere). Den Rekord hält ein Centurio, der bis zum 78. Lebensjahr diente, bis er endlich Primipilus wurde. Das waren dann einige Verlängerungen
Es wird aber auch von Evocati berichtet, die dazu genötigt wurden.

Einige Historiker vermuten, daß die bis dahin separat geführten Evocati ab Claudius oder Vespasian in die erste Kohorte eingegliedert wurden, die so zur cohors millaria wurde. So klar scheint es aber nicht zu sein, wann und warum aus der Ersten eine Millaria wurde.