Rom - jungfräulich in die Ehe? Mädchenkindheiten...

Bezzi

Neues Mitglied
hey!
weiß einer von euch, ob die römischen Frauen jungfräulich in die Ehe mussten? Was war, wenn sie es nicht tat? Und wie alt war in etwa der Ehemann?!
Brauchs für meine Facharbeit;)!

Vielen Dank schonmal im vorraus!!!
:winke::winke::winke::winke::winke::winke::winke::winke::winke::winke:
 
Offenbar nicht, wenn es auch in der alten Republik als wünschenswert galt. In Petronius Satyricon unterhalten sich auch einige "Damen" der Tafelrunde des Trimalchio sehr freizügig und eine behauptet, sie könne sich überhaupt nicht mehr daran erinnern, jemals eine Jungfrau gewesen zu sein.
 
ja, mich interessiert besonders die Zeit in der Republik. Also da war es wünschenswert meinst du?!

danke:)!:yes:
 
Schau dir mal den Gründungsmythos der Republik an, Bezzi. Da geht es darum, dass der Sohn des letzten Königs Tarquinius Lucretia, die Gattin des Römers Collatinus, poppen wollte, welche diesem Ansinnen durch ihren Selbstmord vehementen Protest wie endgültige Verneinung entgegensetzte.
Dann gibt es die Geschichte der Virginia, welche von ihrem Vater getötet wurde, damit der Decemvir Appius Claudius sie nicht in die Finger kriege.
Beides bei Livius, Ab urbe condita; beides reichlich legendär, beides signifikant für eine hohe Meinung zur Zeit des Augustus über die Sittenstrenge in der Frühzeit der Republik.
Es ist nicht möglich, nachzuweisen, ob die frührepublikanischen Römer tatsächlich solche spaßfreien Prüditätshanseln gewesen sind; die zeitgleichen Etrusker künden in ihren Grabausschmückungen noch von Lebensfreude und Nackttänzen –– oder Moment, das war zwei Jahrhunderte früher, in den zeitgenössischen Gräbern geht es dann eher um Gemetzel, Untergang und den Totengott Phersu.
 
kindheit der mädchen in rom

Sorry, ich hab heute meinen großen Fragetag:)...

was wisst ihr alles über die kindheit von römischen mädchen?!

haut rein:)!:yes:

DANKE!!!!
 
aufgabe...facharbeit:(.....

vergleich römische und ägyptische frau^^...............
und ich verzweifel bald:cry:...überall steht was anderes!

naja, jetzt bin ich jedenfalls gerade bei kindheit...

ps: ich mag den ausspruch "hau rein":red:;)
 
aufgabe...facharbeit:(.....

naja, jetzt bin ich jedenfalls gerade bei kindheit...

Schön, dann solltest du uns mal deine Vorarbeit präsentieren, die dann ggf. ergänzt und/oder erörtert werden kann. Das ist hier eigentlich der übliche Weg. :lupe:
 
das problem ist ganz einfach, dass überall was anderes steht, daher dachte ich mir, dass sich vielleicht zufällig jemand damit auskennt. z.zb. beantworten kann, ob auch mädchen in rom zur schule gingen.
 
sämtlichstes im internet(was da eben so spontan kommt) und bücher, die ich von meinem lateinlehrer bekommen hab (res romanae usw.)! lieb dass du dich bemühst, aber hey, wenn du leider auch nichts darüber weißt, dann ist das schon ok:)!
 
das problem ist ganz einfach, dass überall was anderes steht, daher dachte ich mir, dass sich vielleicht zufällig jemand damit auskennt. z.zb. beantworten kann, ob auch mädchen in rom zur schule gingen.


Üblicherweise lernten auch Mädchen lesen und schreiben, und in den höheren Familien lernten sie auch griechisch. Viele römische Damen pflegten durchaus so etwas wie Salons, wie wir sie aus dem 18. Jahrhundert kennen. Frauen wie Pompeia Plotina oder Julia Domna, die Gattin des Septimius Severus waren auch philosophisch gebildet und pflegten Kontakt zu den bekanntesten Geistern ihrer Zeit. Mädchen besuchten allerdings meist nur die Elementarschule oder absolvierten eine weitere ausbildung bei einem Grammatiklehrer. Eine weiterführende Ausbildung bei einem Rhetor oder an der platonischen Akademie in Athen war allerdings jungen Männern vorbehalten.
 
Scorpio hat das ganze schon gut zusammengefasst. Gerade Philosophie, Kunst, Literatur, etc. waren Dinge in denen viele Frauen (der Oberschicht) ihren Männern wahrscheinlich weit überlegen waren.
Gebiete wie Juristerei, Staatswesen, Militär dürften den Frauen wohl aber (offiziell) verschlossen gewesen sein, daraus resultierend, dass ihnen der Staatsdienst untersagt war. Dennoch mischten einige Frauen besonders in der Kaiserzeit aktiv mit - und auch in der Republik dürften die Frauen wohl mehr Fäden gezogen haben, als es manchem Mann (Cato zum Beispiel) lieb war.
 
Schau dir mal den Gründungsmythos der Republik an, Bezzi. Da geht es darum, dass der Sohn des letzten Königs Tarquinius Lucretia, die Gattin des Römers Collatinus, poppen wollte, welche diesem Ansinnen durch ihren Selbstmord vehementen Protest wie endgültige Verneinung entgegensetzte.

Das ruchlose Ansinnen wurde auch in die Tat umgesetzt. Erst nachdem Lucretia ihrem Mann, dem Vater und Brutus von der Schandtat berichtet hatte, brachte sie sich um.
 
Schau dir mal den Gründungsmythos der Republik an, Bezzi. Da geht es darum, dass der Sohn des letzten Königs Tarquinius Lucretia, die Gattin des Römers Collatinus, poppen wollte, welche diesem Ansinnen durch ihren Selbstmord vehementen Protest wie endgültige Verneinung entgegensetzte.
Dann gibt es die Geschichte der Virginia, welche von ihrem Vater getötet wurde, damit der Decemvir Appius Claudius sie nicht in die Finger kriege.
Beides bei Livius, Ab urbe condita; beides reichlich legendär, beides signifikant für eine hohe Meinung zur Zeit des Augustus über die Sittenstrenge in der Frühzeit der Republik.
Es ist nicht möglich, nachzuweisen, ob die frührepublikanischen Römer tatsächlich solche spaßfreien Prüditätshanseln gewesen sind; die zeitgleichen Etrusker künden in ihren Grabausschmückungen noch von Lebensfreude und Nackttänzen –– oder Moment, das war zwei Jahrhunderte früher, in den zeitgenössischen Gräbern geht es dann eher um Gemetzel, Untergang und den Totengott Phersu.

Livius Werk "Ab urbe Condita" ist, unter dem Aspekt, dass es doch sehr idealisierend ist (fast ein Propagandawerk), an dieser Stelle wohl eher eine sehr ungenaue Quelle.
Und die Sittenstrenge des Augustus steht ja auch in krassem Gegensatz zu den vorherigen Jahrzehnten. Wahrscheinlich wird es wohl eher so gewesen sein, wie es Scorpio schrieb.
 
Ein Lit.Tipp: Weeber: Alltag im Antiken Rom. Da könnte durchaus auch was zu dem Thema zu finden sein.
 
hier ist etwas mehr drin:

Andrea Rottloff: Lebensbilder römischer Frauen (= Kulturgeschichte der Antiken Welt, Bd. 104), Mainz 2006.

nur mit guten Englisch- und Lateinkenntnissen zu empfehlen:

Ann Raia / Cecelia Luschnig / Judith Lynn Sebesta: The Worlds of Roman Women. A Latin Reader, Newburyport 2005
 
Na ja, aber das Satyricon spielt zu Neros Zeiten, nachdem mit Tiberius geheimen Spielchen, Caligulas Orgien, den Ausschweifungen der Gattin des Claudius', Messalina, und nicht zuletzt Party Animal Nero in sich steigerndem Maße die herrschende Klasse mit leuchtendem Beispiel für Libertinage voranging. Wenn man das mal neben die "sexuelle Revolution" von 1968 und heute hält, sind diese 50 Jahre damals sicherlich auch nicht zu unterschätzen gewesen.

Livius. Wir haben halt eben kaum etwas anderes. Oder doch: Plautus und Terenz (beide um den 2. punischen Krieg herum). Bei denen geht es zwar mächtig zur Sache, aber richtig zum Zuge kommen sie meistens nicht dort, und am Ende steht meistens das Verlöbnis, es bewegt sich also auf amerikanischem Sittenniveau. Die beiden sind aber schon definitiv keine Repräsentanten der "frühen Republik" mehr, Terenz wahrscheinlich sogar nicht einmal Römer, und beide schrieben sie von den Griechen ab.
Was haben wir noch an authentischen frühen Quellen zur Sittengeschichte des 4-5. Jhs. v. d. Zw.? Ganz sicher gab es Vestalinnen, ganz sicher stand man ausländischen Mysterienkulten und Orphistenbewegungen ablehnend gegenüber. Jungfrauen müssen in gewisser Weise heilig gewesen sein, sonst hätte es nicht als "uralte Sitte" den Brauch gegeben, Mädchen vor der Hinrichtung zu vergewaltigen (echt kultiviert).
 
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