Bauernunruhen nach dem Bauernkrieg von 1524-26

Klaus P.

Aktives Mitglied
Hallo,
In einer Besprechung über eine Untersuchung der "Böhmenkircher Bauernrevolte 1580-82/83" habe ich folgendes Zitat gefunden:

"...Die 'Revolte' umfasste lediglich den Zeitraum zwischen September 1580 und Oktober 1582, der allerdings von einer Vielzahl von Aktivitäten angefüllt war. Die Ereignisse werden vom Autor zu Recht in ein "oberdeutsches Revoltenbündel" eingeordnet, das zwischen 1580 und 1620 von Konflikten zwischen (meist kleinterritorialen) Landesherren und bäuerlichen Untertanen gebildet wurde..."
(s. http://www.sehepunkte.de/2005/03/6971.html )

In Darstellungen des Deutschen Bauernkrieges von 1524-26 wird bisher meines Wissens immer davon ausgegangen, dass es als ein Ergebnis der Niederschlagung der Bauern keine nennenswerten weiteren bäuerlichen Erhebungen gegeben habe.
Das o.a. Zitat scheint dem zu widersprehen.
Weiss jemand vielleicht Genaueres/Einzelheiten über das im Zitat angesprochene "oberdeutsche Revoltenbündel"?
Das hätte dann ja u.U. Konsequenzen für die Interpretation der Auswirkungen/Folgen des Deutschen Bauernkrieges, falls sich politische und/oder weltanschauliche Zusammenhänge nachweisen ließen.
 
Das mit dem "zwischen 1580 und 1620" macht mich ein bisschen stutzig. Am Beginn des Dreißigjährigen Krieges gab es ja erhebliche Erhebungen, damit scheinen diese aber in keiner Verbindung zu stehen, denn die frühesten würde ich in Niederösterreich einordnen.
Ich kann nur sagen, dass ich Deine frühere Ansicht auch teile. Konfessionelle Konflikte kann ich mir am ehesten im Zuge der Gegenreformation vorstellen.:grübel:
 
Hallo,
In einer Besprechung über eine Untersuchung der "Böhmenkircher Bauernrevolte 1580-82/83" habe ich folgendes Zitat gefunden:

"...Die 'Revolte' umfasste lediglich den Zeitraum zwischen September 1580 und Oktober 1582, der allerdings von einer Vielzahl von Aktivitäten angefüllt war. Die Ereignisse werden vom Autor zu Recht in ein "oberdeutsches Revoltenbündel" eingeordnet, das zwischen 1580 und 1620 von Konflikten zwischen (meist kleinterritorialen) Landesherren und bäuerlichen Untertanen gebildet wurde..."
(s. http://www.sehepunkte.de/2005/03/6971.html )

In Darstellungen des Deutschen Bauernkrieges von 1524-26 wird bisher meines Wissens immer davon ausgegangen, dass es als ein Ergebnis der Niederschlagung der Bauern keine nennenswerten weiteren bäuerlichen Erhebungen gegeben habe.
Das o.a. Zitat scheint dem zu widersprehen.
Weiss jemand vielleicht Genaueres/Einzelheiten über das im Zitat angesprochene "oberdeutsche Revoltenbündel"?
Das hätte dann ja u.U. Konsequenzen für die Interpretation der Auswirkungen/Folgen des Deutschen Bauernkrieges, falls sich politische und/oder weltanschauliche Zusammenhänge nachweisen ließen.


Der aus Sigmaringen stammende St. Fidelis wurde 1621? in Graubünden von Bauern erschlagen. Teile Graubündens waren von Österreich besetzt worden, und es wurde versucht die Gegenreformation durchzuführen.

(Infos er hätte den Eidgenossen den aufrechten Gang beibringen wollen, oder das Essen mit Messer und Gabel, sind natürlich Gerüchte:devil:)

Ich denke das gehört da rein. Google mal, da ist manches zu finden.


Grüße Repo
 
Großräumige und überregionale Bauernerhebungen fanden nach dem Großen Bauernkrieg 1525/26 in der Tat nicht mehr statt. Doch hat es auch später immer wieder kleine und örtllich begrenzte Aufstände gegeben, wenn irgendwo ein Grundherr seine Bauern allzu stark ausbeutete und es eine charismatische Persönlichkeit gab, die sich an die Spitze des Aufruhrs setzen konnte.

So brach z.B. 1626 ein Bauernkrieg in Oberösterreich aus, der mit dem Besatzungsregiment des bayerischen Statthalters Graf Herberstorff zusammenhängt. Beim berühmten "Frankenburger Würfelspiel" mussten 38 Rädelsführer um ihr Leben würfeln, was den letzten Anstoß zum offenen Aufstand gab.

Eine "Böhmenkircher Bauernrevolte" ist also durchs im Bereich des Denkbaren.
 
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