Bukarester Türkenvesper 13.11.1594

Afkpu

Aktives Mitglied
Wie einige ja schon (anhand meines anderen Threads ) bemerkt haben beschäftige ich mich momentan mit dem langen Türkenkrieg.

Im Rahmen der Beschäftigung, bin ich in einem Fall auf die "Bukarester Türkenvesper vom 13.11.1594 gestoßen, die nach dem Bündnis zw. Sigismund Bathory und Rudolf II und der daraus resultierenden osmanischen Allianz stattfand. Wie man an dem Namen herauslesen kann (und auch aus den spärlichen Sätzen in meiner Literatur), entlud sich hier die Wut der Bevölkerung in Ungarn, Siebenbürgen und der Walachei gegen die ansäßigen Osmanen, allerdings fehlen genauere Schilderungen der Abläufe, besonders dankbar wäre ich hier für Tipps zu Flugschriften, weder in VD16/17 noch in den Turcica oder den ersten 4 Bänden von Harms stieß ich bisher auf genauere Angaben / Abbildungen, da ich mein Referat aber vor allem anhand von künstlerischer / architektonischer Repeption und Flugblättern abhandeln will wäre das äußerst nützlich.

Danke für eure Antworten :winke:
 
Der Begriff "Türke" war von mir unglücklich gewählt, stammt aber vermutlich daher, dass ind er zeitgenössischen Rezeption der "Turck" eben als Sinnbild des Erbfeindes gesehen wurde, das dort einheimische Bevölkerung umkam ist mir klar, zumal sich in der Region laut meinen Informationen keine nennenswerten Truppenkontingente zu jener Zeit aufhielten, bzw. die einheimische Bevölkerung sicherlich keine bewaffneten Siphai oder andere osmanischen Truppenteile attackiert hätte

Der Link ist durchaus interessant, Schade das ich etwas ähnliches nicht in den Flugschriften zur Türkenvesper finde.. christlich motivierte Bürger vom heiligen Geist beseelt könnte ich super einbauen ;)
 
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Der Begriff "Türke" war von mir unglücklich gewählt, stammt aber vermutlich daher, dass ind er zeitgenössischen Rezeption der "Turck" eben als Sinnbild des Erbfeindes gesehen wurde, das dort einheimische Bevölkerung umkam ist mir klar, zumal sich in der Region laut meinen Informationen keine nennenswerten Truppenkontingente zu jener Zeit aufhielten, bzw. die einheimische Bevölkerung sicherlich keine bewaffneten Siphai oder andere osmanischen Truppenteile attackiert hätte

Grade am Balkan gab es eine große Zahl von Sipahi und in noch größerem Ausmaß an Akinci vor allem die bulgarischsprachigen Akincis waren gefürchtet. Aber auch diese waren im großen und ganzen einheimisch Muslime und keine Türken. Wie auch die meisten Türkenkriege im großen und ganzen vor allem die muslimische Bevölkerung am Balkan zum Gegner hatten und nicht Anatolier.
 
Die Akincis und Siphai zogen aber doch meist in der näheren Umgebung der osmanischen Truppen herum oder? Also so wie ich das verstanden habe, die militärischen Verläufe der einzelnen Raubzüge ist aber auch nicht das was ich darlegen will, nur befand sich das osmanische Heer zu diesem Zeitpunkt im Winterlager wenn ich mich nicht irre, und Akuncis waren eher "freie" Krieger, weil nicht belehnt und daher noch mehr auf Raub angewiesen als andere?

Bin hier etwas unsicher, osmanische Heeresorganisation ist, wie die frühe Neuzeit alles andere als mein Fachgebiet.

Wir reden dennoch etwas aneinander vorbei glaube ich. mir geht es nur darum, dass bei dieser Vesper die Bevölkerung, wie du sagtest, ansäßige Muslime, die mit Osmanen bedingt wenig zu tun hatten, massakrierte, und nicht die eigentlichen Aggressoren.
 
Deswegen waren die Akinci auch immer an der Grenze um plündern zu können.

Afkpu bei allem Respekt aber du verstehst die Mentalität dieses Gebiets nicht, für die christliche Bevölkerung Südosteuropas waren die ansässigen Muslime die Invasoren. Istanbul war weit weg aber der einheimische Beg lebte in der Stadt in der Nähe.

Faktisch jeder Aufstand richtete sich zuallererst immer auf die Einheimische muslimische Bevölkerung und da besonders auf die Elite.
 
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Muslime per se waren der Erbfeind, und das diese Muslime für die Anwohner dasselbe waren wie die Osmanen, das stelle ich nicht in Abrede, ich sprach vielmehr aus meiner Warte heraus.

Des Weiteren will ich auch garnicht versuchen persönlich die Mentalität zu "verstehen" da das schwer möglich sein dürfte ohne eine gewisse Fehlerquote.

Mir ging es wie gesagt lediglich um die Absicherung wer getötet wurde (nicht wen man in Ihnen sah) , das Mentalitätsgeschichtliche "Warum" würde den Rahmen meines Referats allerdings sprengen, da die Fragestellung eher in eine andere Richtung geht.

Zu Plünderungen bereits vor der offiziellen Kriegserklärung plünderten auch von christlicher Seite aus fröhlich einige Parteien das ist also nicht eine rein muslimische Sache, führt aber zu weit.

Dir trotzdem schonmal jetzt danke für deine Antworten.
 
Muslime per se waren der Erbfeind, und das diese Muslime für die Anwohner dasselbe waren wie die Osmanen, das stelle ich nicht in Abrede, ich sprach vielmehr aus meiner Warte heraus.

Des Weiteren will ich auch garnicht versuchen persönlich die Mentalität zu "verstehen" da das schwer möglich sein dürfte ohne eine gewisse Fehlerquote.

Mir ging es wie gesagt lediglich um die Absicherung wer getötet wurde (nicht wen man in Ihnen sah) , das Mentalitätsgeschichtliche "Warum" würde den Rahmen meines Referats allerdings sprengen, da die Fragestellung eher in eine andere Richtung geht.

Zu Plünderungen bereits vor der offiziellen Kriegserklärung plünderten auch von christlicher Seite aus fröhlich einige Parteien das ist also nicht eine rein muslimische Sache, führt aber zu weit.

Dir trotzdem schonmal jetzt danke für deine Antworten.

Natürlich die Wehrbauern an der Militärgrenze plünderten auch, dass will ich nicht in abrede stellen.
 
Natürlich die Wehrbauern an der Militärgrenze plünderten auch, dass will ich nicht in abrede stellen.

Würde Wehrbauern nicht eine Ansiedlung aus militärischen Gründen implizieren? Kann man das so stehen lassen? Ich stoße nur manchmal auf diesen Begriff, kenne ihn aber ansonsten nur aus einem anderen Bereich, und bin mir nicht sicher ob er wirklich so "glücklich" in einem Referat gewählt wäre, wenn auch leicht OT, hat vllt jmd (oder du) eine Meinung hierzu
 
Würde Wehrbauern nicht eine Ansiedlung aus militärischen Gründen implizieren? Kann man das so stehen lassen? Ich stoße nur manchmal auf diesen Begriff, kenne ihn aber ansonsten nur aus einem anderen Bereich, und bin mir nicht sicher ob er wirklich so "glücklich" in einem Referat gewählt wäre, wenn auch leicht OT, hat vllt jmd (oder du) eine Meinung hierzu

Wehrbauern an der Miltiärgrenze waren meist christliche Einwanderer aus Bosnien, der Herzegowina, Montenegro und nicht zuletzt des Kosovos welche sich in die von Kriegen entvölkerten Gebieten Kroatien niederließen. Ein großer Teil der kroatischen Bevölkerung stammt von Wehrbauern ab, die frühere serbische Bevölkerung faktisch zu 100%. Sie genossen einige Vorrechte waren aber zum Militärdienst gezwungen. Viele verdienten sich ihr Geld als Uskoken die durch ständige Angriffe im osmanischen Reich für Unruhe sorgen.

Ja, man kann eindeutlig von Wehrbauern sprechen.
 
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Interessant, in meinen Büchern wird darüber garnichts gesagt, vllt fließt es ja noch in die hausarbeit ein, das referat ist mittlerweil vollendet
 
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