Elizabeth I. von England

Aus dem Gedächtnis heraus, kann ich nur sagen, daß es darauf ankam. Elizabeth I. war nicht gerade für ihr ausgeglichenes Gemüt bekannt und ist mit manchen die ihr 'gedient' haben hart ins Gericht gegangen. Dabei denke ich in erster Linie an ihre Hofdamen, wie zum Beispiel Bess Throckmorton, die heimlich Sir Walter Raleigh geheiratet hat, oder Lettice Knollys die auch heimlich Robert Dudley geheiratet hat. Dabei wird natürlich immer gesagt, daß die Königin auf ihre jüngeren und hübschen Hofdamen eifersüchtig war. Ich nehme mal an, daß du nicht ihre Hofdamen und ihre Höflinge gemeint hast, sondern eher Dienstmägde und Burschen, oder?

Dieser englische Link könnte dir vielleicht helfen Elizabeth's Household

Ich weiß nicht wie gut und verlässlich das ist, aber es handelt sich um eine genaue Beschreibung der Dienerschaft an Elizabeths I. Hof inkl Lohn, Beförderung etc.

Mir fiele da nur noch ein Buchtipp ein, der dir vielleicht helfen könnte. Das Buch ist aber noch nicht erschienen und ich habe es selbst noch nicht gelesen. Waterstones.com: Biography: Elizabeth's Women: The Hidden Story of the Virgin Queen by Tracy Borman (2009)
 
Danke

Vielen Dank das hilft mir weiter! Ich mag diese Königin irgendwie! Ich war nur erstaunt weil ich mal gehört habe sie hat eine Dienerin auspeitschen lassen weil diese ihr wiedersprochen hat und nun wollte ich wissen ob das stimmt!?
 
Kein Problem. :) Also, als Anekdote ist mir das unbekannt, was aber auch nichts heißen will. Wundern würde es mich jedoch nicht wirklich, da es damals durchaus im Ermessen der Herrschaft lag Dienstboten zu züchtigen. So weit ich mich entsinne hat aber Elizabeth I. die Strafe des Auspeitsches etwas 'humanisiert', will heißen, daß solche die dazu verurteilt wurden nicht mehr an einen Karren gebunden nackt, durch die ganze Stadt gepeitscht wurden, sondern stattdessen halbnackt an einen Pfosten gebunden wurden. Wie gesagt, so weit ich mich erinnere- ich habe die genaue Quelle gerade nicht zur Hand. :still:

Auch aus der Erinnerung heraus wären es wohl für eine widerspenstige Magd eher Rutenhiebe gewesen als eine echte Peitsche. Dafür möchte ich aber ebenfalls die Hand nichts ins Feuer legen, weil mir spontan mehrere Fälle aus dem 17. Jahrhundert einfallen in denen die Herrschaft auch mal Diener zu Tode mißhandelt hat. Kurzum, es würde mich nicht gerade wundern, aber mir persönlich ist die Anekdote nicht bekannt.
 
Toll

Das hilft mir weiter

Ich bin 15 und interessiere mich total für diese Zeit das schlimme war ja wenn die Königin gesagt hat " 20 Stockschläge" Konnte die Dienerin nichts machen und das diese Königin soviel Macht hatte ist erstaunlich! Weißt du noch mehr?
 
Ich bin 15 und interessiere mich total für diese Zeit das schlimme war ja wenn die Königin gesagt hat " 20 Stockschläge" Konnte die Dienerin nichts machen und das diese Königin soviel Macht hatte ist erstaunlich! Weißt du noch mehr?
Hm, aber das mit der Züchtigung war ja bis ins 19.Jh. nicht unüblich.

Hätte die Königin nicht das Recht dazu gehabt, so hätte sie weniger Macht gehabt als jeder andere Bürger, der einem Haushalt mit Dienstboten vorstand.
Vergleichend kannst Du Dich ja mal nach deutschen Gesindeordnungen umschauen.
 
Katrin

Weißt du ob das stimmt, das sie nachts Angst hatte und deshalb nur am Tag geschlafen hat!:winke:
 
Hm, aber das mit der Züchtigung war ja bis ins 19.Jh. nicht unüblich.

Hätte die Königin nicht das Recht dazu gehabt, so hätte sie weniger Macht gehabt als jeder andere Bürger, der einem Haushalt mit Dienstboten vorstand.
Vergleichend kannst Du Dich ja mal nach deutschen Gesindeordnungen umschauen.

Und in den (deutschen, aber sicher auch anderen) Kolonien ging das noch bis in 20. Jahrhundert so, auch ohne entsprechende Gesindeordnung. Da beriefen sich die Kolonialisten durchaus noch auf das "väterliche Züchtigungsrecht" um "ihre Neger" anständig zu erziehen. Aber eigentlich gehört das hier nicht zum Thema. Ich wollte auch nur mal ausdrücken, dass das (mehr oder weniger legale) Verprügeln von Dienstboten noch gar nicht so lange her ist.


Zur Eliabeth selbst kann ich leider nichts beitragen.

Viele Grüße,

Bernd
 
Weißt du ob das stimmt, das sie nachts Angst hatte und deshalb nur am Tag geschlafen hat!:winke:

Spontan fällt mir nur ein, daß sie sich in den letzten Tagen vor ihrem Tod geweigert hat zu Bett zu gehen, weil sie sich fürchtete nie wieder aufzustehen. Das sie nachts Angst hatte wäre mir neu. :grübel:
 
Katrin

Guten Abend

Kennt ihr den Film Elizabeth? Wenn ja welchen fandet ihr besser? Und wie hat sie es im Tower nur ausgehalten?:still:
 
Weißt du ob das stimmt, das sie nachts Angst hatte und deshalb nur am Tag geschlafen hat!:winke:

Das wäre mir neu,was aber nicht heissen muß,daß es deshalb nicht stimmt.
Soweit ich weiß,hat sie nachts durchaus geschlafen.

Wie sie es im Tower ausgehalten hat?Dazu müsste man sie wohl selbst fragen. ;-)
 
Ich finde Elisabeth I auch sehr interessant.

Mich würde immer noch interessieren, was wohl der Hauptgrund war, warum sie nie geheiratet hat?

Also ich bin davon überzeugt, dass sie nie geheiratet hat, weil sie große Angst davor hatte so zu enden wie ihre Mutter Anne Boleyn, die ihr Vater, Heinrich VIII, unbedingt los werden wollte, da sie ihm keinen (lebenden) Sohn geschenkt hat.
 
Weißt du ob das stimmt, das sie nachts Angst hatte und deshalb nur am Tag geschlafen hat!:winke:

Genau: Die Königin wurde schwer krank. Sie litt an Schwäche und Schlaflosigkeit und starb am 24. März 1603 im Alter von 69 Jahren.

Ja, ja, so iss es, wenn man Mann net im Bett hat - dann fehlt de Funsleut wat. :red:
- Man sprach auch von: Der "jungfräulichen" Königin!
 
Ich finde Elisabeth I auch sehr interessant.

Mich würde immer noch interessieren, was wohl der Hauptgrund war, warum sie nie geheiratet hat?

Also ich bin davon überzeugt, dass sie nie geheiratet hat, weil sie große Angst davor hatte so zu enden wie ihre Mutter Anne Boleyn, die ihr Vater, Heinrich VIII, unbedingt los werden wollte, da sie ihm keinen (lebenden) Sohn geschenkt hat.

Die Argumentation ist nicht sehr plausibel. Anne Boleyn hat irgendwann gestört, von ihr ging keine Macht aus. Bei Elizabeth dagegen wäre in einer Ehe diese der machtspendende Part gewesen. Sie bzw. ihre Rolle ist nicht mit der ihrer Mutter vergleichbar.
 
Genau darum ging es doch. Man hätte von Elizabeth erwartet, dass sie das Zepter in die Hände ihres königlichen Gemahls abgeben würde, sobald sie erst verheiratet war.
Angesichts der politischen Verstrickungen jener Zeit wäre die Wahl eines Gatten fast unmöglich gewesen, zumal der entsprechende Gatte obendrein noch Katholik gewesen wäre: für Elizabeth die überzeugte Anglikanerin war, sicher undenkbar.

Sie hat ja nun sozusagen Live und in Farbe erlebt, was die letzte Katholikin auf dem Thron mit den Reformierten gemacht hatte (das Beiwort "bloody" in Bloody Mary kommt ja nicht von ungefähr). Ein erneuter Bürgerkrieg in der Form hätte dem Land mehr als nur ein Bisschen geschadet.
 
Genau darum ging es doch. Man hätte von Elizabeth erwartet, dass sie das Zepter in die Hände ihres königlichen Gemahls abgeben würde, sobald sie erst verheiratet war.
Angesichts der politischen Verstrickungen jener Zeit wäre die Wahl eines Gatten fast unmöglich gewesen, zumal der entsprechende Gatte obendrein noch Katholik gewesen wäre: für Elizabeth die überzeugte Anglikanerin war, sicher undenkbar.
Man hatte sich vor allem, sonderbarer Weise, scheinbar nur im katholischen Lager umgesehen. Entweder ein Franzose oder ein Habsburger standen zu Wahl, da das eben die beiden Häuser waren, die man seit langem gegeneinander ausspielte und mit denen man sich verbündete um dem jeweils anderen Land zu schaden.
Die Beziehungen zu den lutherischen deutschen Fürsten (Reichsständen) hielt man scheinbar nicht für so wertvoll, als dass man dort nach einem Bräutigam mit Elan gesucht hätte.

Ein einheimischer Bräutigam hingegen hätte vielleicht nur eine bestimmte innerenglische Partei begünstigt. Wie sowas laufen konnte, kann man ja im Vergleich zu Maria Stuart und ihrer zweiten und dritten Ehe sehen.
 
Genau darum ging es doch. Man hätte von Elizabeth erwartet, dass sie das Zepter in die Hände ihres königlichen Gemahls abgeben würde, sobald sie erst verheiratet war.
Hm, weiß nicht. England ist ja eines der wenigen Länder wo eine Heirat bei dem Gatten eben nicht dazu führte, dass er automatisch in den Besitz der Ländereien und Titel der Ehefrau kam, sie waren eher "Erbgegenstände", als Teil der Mitgift. :grübel:
 
Hm, weiß nicht. England ist ja eines der wenigen Länder wo eine Heirat bei dem Gatten eben nicht dazu führte, dass er automatisch in den Besitz der Ländereien und Titel der Ehefrau kam, sie waren eher "Erbgegenstände", als Teil der Mitgift.
Theoretisch mag das sein, aber was meinst Du, was von einem mächtigen Gatten, der vielleicht König oder zumindest Kronprinz eines weitaus überlegenen Staates zu erwarten gewesen wäre, wenn dieser obendrein charismatisch und geschickt war?
Quasi das Gleiche hatte man ja von der Ehe der Bloody Mary auch (nicht ganz zu Unrecht) befürchtet.
 
Es gab doch jedenfalls vor fürstlichen oder königlichen Hochzeiten entsprechende Verträge. Mag ja sein, dass schon im Vorfeld die Forderungen der "Aspiranten" zu hoch waren, und eine spätere Regentschaft voraussetzten, die für England/Elizabeth unmöglich waren.
Aber Wer wäre so charismatisch gewesen, dass Volk gegen Elizabeth aufzuhetzen und die Armee auf die eigene Seite zu ziehen? :grübel: Ich kann mir nicht vorstellen, dass irgendein Engländer das Land freiwillig an Spanien, Potugal usw . abgegeben hätte.

Wer wäre zu der Zeit England überlegen gewesen? Spanien war doch allenfalls gleich stark, wurde später dennoch geschlagen, oder nicht?
 
Wer wäre zu der Zeit England überlegen gewesen? Spanien war doch allenfalls gleich stark, wurde später dennoch geschlagen, oder nicht?
Spanien und Frankreich waren deutlich überlegen.

Wer spricht auch davon, dass ein Gemahl der Königin, das Volk oder die Armee gegen sie aufhetzen würde?
Es würde genügen, dass er sie einfach menschlich überzeugen würde.
Dass die Gemahlin eines Herrschers diesen völlig unterbutterte kam ja auch bisweilen vor, man denke an Kursachsen im frühen 17.Jh..

Eheverträge sind doch oft nicht das Papier wert gewesen, auf welchem sie geschrieben wurden.
 
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