Frauen im 17. Jahrhundert

alex203

Neues Mitglied
Hallo Geschichtsforum.

Erstmal hoffe ich, dass ich hier im richtigem Unterforum bin.
Dann hoffe ich auch, dass ihr mir helfen könnt.

Ich muss einen 15 minütigen Englischvortrag halten und habe mir schon die finger wund gegooglet aber materiel für einen 2 minuten votrag gefunden.:still:
Ich brauche nämlich Fakten, Fakten über Frauen im 17. Jahrhundert. wenn ihr fakten über frauen im 16. jahrhundert hab, freue ich mich auch. Denn eigentlich war mein thema "Frauen zur zeit shakespeares" aber meine lehrerin und ich haben uns geeinigt, dass es so zu eng gefasst wäre.

Kennt ihr fakten bzw. habt ihr Wissen darüber Wie ihr Alltag war, was sie für ein ansehen in der gesellschaft hatten, was ihre aufgaben waren, was sie für eine stellung in der gesellschaft hatte, evtl was sogar unterschiede zwischen frauen im adel und frauen in der unterschicht war, irgendwelche gesetze oder verbote gegenüber frauen.
wenn euch noch mehr einfällt... ich freue mich über jede kleinigkeit

ich hoffe, dass der ein oder andere von euch da was weiß. hervorragen wäre es natürlich wenn die fakten in bezug auf england wären aber das ist kein muss. ich werde mich über alles freuen. gruß alex203

PS: so etwas hier --> http://www.geschichtsforum.de/f76/ledige-m-tter-im-deutschsprachigen-raum-im-17-jahrhundert-21412/ ist schon sehr gut, ich hoffe, das der ein oder andere noch mehr solcher fakten hat.
 
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Für einen 15minütigen Vortrag ist das ein ziemlich komplexes Thema. Wie lautet denn die genaue Themenstellung? Hast du dir evtl schon selbst was überlegt, worauf oder auf wen du den Fokus setzen möchtest?
 
Für einen 15minütigen Vortrag ist das ein ziemlich komplexes Thema. Wie lautet denn die genaue Themenstellung? Hast du dir evtl schon selbst was überlegt, worauf oder auf wen du den Fokus setzen möchtest?

Mein englisch kurs ist ja kein geschichtsleistungskurs, desshalb auch nur 15min.

ich hatte es mir in etwa so vorgestellt:
Ich fange an und erzähle, wie die frauen in der gesellschaft darstanden. als was sie betrachtet wurden, was ihre aufgaben waren.
dann berichte ich vielleicht. über den typischen tagesablauf einer frau.
danach kommen noch ein paar "schockfakten" wie z.B. den link den ich schon gepostet habe. aber um so berichten zu können, brauche ich ja erstmal fakten über den alltag, und das ansehen der frau, die rolle der frau und ihre aufgaben. nicht war?
Gruß und danke für die flotte antwort
 
Na, da bist ja früh dran ;) Mit deinem Thema kannst nicht nur 25 Minuten füllen, da bekommst du im Zweifelsfalle auch Tage voll. Hältst du deinen Vortrag auf Englisch?
 
ja solange ich nur 25 minuten voll bekomme reicht es mir völlig;)
aber ich brauche erstmal material, denn bisherbekomme ich noch keine 25 min voll;)
ja ich halte meinen vortrag auf englisch
 
Mein englisch kurs ist ja kein geschichtsleistungskurs, desshalb auch nur 15min.

ich hatte es mir in etwa so vorgestellt:
Ich fange an und erzähle, wie die frauen in der gesellschaft darstanden. als was sie betrachtet wurden, was ihre aufgaben waren.
dann berichte ich vielleicht. über den typischen tagesablauf einer frau.
danach kommen noch ein paar "schockfakten" wie z.B. den link den ich schon gepostet habe. aber um so berichten zu können, brauche ich ja erstmal fakten über den alltag, und das ansehen der frau, die rolle der frau und ihre aufgaben. nicht war?
Gruß und danke für die flotte antwort

Da wäre wie @Lili gesagt hat, Antonia Fraser "The Weaker Vessel" wohl am hilfreichsten. Aber vielleicht findest du hier noch ein paar Hinweise zum Thema Stellung der Frau, Heirat etc:

Klatsch, Tratsch und 'Klatschen' bei denen mir das Lachen vergeht - Geschichtsforum.de - Forum für Geschichte

Wie fange ich den Richtigen: Beziehungsratgeber im 17. Jahrhundert - Geschichtsforum.de - Forum für Geschichte

'Schmutz' und 'Schweinkram':Schlüpfrige Bücher im 17. Jahrhundert in England - Geschichtsforum.de - Forum für Geschichte
 
Hallo Geschichtsforum.

Erstmal hoffe ich, dass ich hier im richtigem Unterforum bin.
Dann hoffe ich auch, dass ihr mir helfen könnt.
Bist im falschen Unterforum.;)


Sonstiges in der Neuzeit - Geschichtsforum.de - Forum für Geschichte


Einiges zum Thema findet man in "Der Mensch des Barock" - Claudia Opitz-Belakhal "Hausmutter und Landesfürstin" in "Der Mensch des Barock" Magnus Verlag, Essen, 2004.

Ich fange an und erzähle, wie die frauen in der gesellschaft darstanden. als was sie betrachtet wurden, was ihre aufgaben waren.
Klingt mir auch sehr umfangreich.

Wessen Tagesablauf willst Du denn zusammenstellen? Den eines Hausmädchens, einer Adeligen, einer Handwerkersfrau, einer reichen Patrizierin?
 
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Klingt mir auch sehr umfangreich.

Wessen Tagesablauf willst Du denn zusammenstellen? Den eines Hausmädchens, einer Adeligen, einer Handwerkersfrau, einer reichen Patrizierin?

Oder um's noch komplizierter zu machen: Wo denn (Land/Stadt etc)? Oder welchen Tag denn (Waschtag/Markttag/Sonntag/Feiertag etc)? Und zu welcher Jahreszeit?

Okay, das geht vielleicht etwas weit, aber @Brissotin hat durchaus Recht, daß es ein sehr umfangreiches Thema für einen ca 20 minütigen Vortrag. Ohne @alex vorschreiben zu wollen was zu tun ist, würde ich- in diesem Fall- anstatt den Versuch zu unternehmen einen typischen Tag zu beschreiben, vielleicht eher eine typische Arbeit beschreiben und sie mit dem heutigen Zustand zu vergleichen, wie z.B. Wäsche waschen. Stattdessen würde ich mich lieber auf die rechtlichen und sozialen Gegebenheiten für Frauen konzentrieren, da man das dann etwas allgemeiner fassen kann.

Antonia Fraser (1984) schliesst, daß es in England um die Stellung der Frauen politisch und rechtlich gesehen, düster aussah, und eine Frau immer der absoluten Authorität ihres Ehemannes unterstand. Heirat (da es in England ja keine Klöster gab) war im Grunde die einzige Karriere, wobei man aber auch anmerken muss, daß einige Frauen dennoch eigene Berufe hatten (Schneiderin, Brauerin, Hebamme etc), und je nach Stellung im handwerklichen Betrieb oder auf dem heimischen Hof arbeiteten.

Laut englischem Recht ging normalerweise der Besitz einer Frau in den Besitz ihres Ehegatten über (anders als in Teilen Deutschlands, Frankreichs etc, wo Frauen ihren eigenen Besitz haben konnten). In den Worten John Evelyns:

Marriage entitles the husband to your person, and to all you bring with it of worldly goods, and he can do with it what he pleases without your consent (in Fraser, 984:335) (Übersetzung: Die Ehe gibt dem Ehemann ein Anrecht auf deine Person/deinen Körper, und auf alle wetlichen Güter die mit ihr/ihm kommen, und er kann damit tun was er will ohne deine Zustimmung).

Nach dem Tode des Ehemannes (sollte dieser zuerst sterben) bekam die Ehefrau normalerweise einen Teil seines Besitzes, was vorher vertraglich abgemacht wurde, oder im Common Law als "Widow's Third" bekannt war- also ein Drittel des Besitzes des Ehemannes. Kindersterblichkeit war hoch, Müttersterblichkeit ebenso was manche Frau, wie Elizabeth Josceline im Jahre 1622 dazu brachte während ihrer Schwangerschaft "The Mother's Legacy to her Unborn Child" zu schreiben, in dem sie all die Ratschläge die sie ihrem Kind zu geben gedachte aufschrie. Wie sich herausstellte war ihre Furcht zu sterben nicht unangebracht. Neun Tage nach der Geburt ihres Kindes starb sie im Kindbett, mit 26 Jahren, und wurde in ein Leichentuch gehüllt, daß sie sich selbst noch besorgt hatte (Fraser, 1984:83-84).

Dabei muß man jedoch bedenken, daß die Mehrheit der Frauen nicht lesen und schreiben konnte, und im Gegensatz zum Elizabethanischen Zeitalter auch in den besseren Klassen die Frauenbildung nicht mehr vorangetrieben wurde. Man war eher darauf bedacht Frauen Haushaltsführung, Musik etc beizubringen, statt sie im akademischen Sinne zu bilden. Dennoch gab es durchaus gelehrte Frauen, und zur Zeit der Restoration unter Karl II, auch einige Schriftstellerinnen die ihr Geld mit mehr oder minder Erfolg durch das Schreiben von Theaterstücken verdienten, wie z.B. Aphra Behn. Oder Hannah Woolley, die sich ihr Geld durch das Schreiben von Haushalts und Benehmens-Ratgebern verdiente

Zugleich gab es auch Frauen, die sich schriftlich gegen ihre ungleiche Stellung zu Wort meldeten, und die gleiche Bildung und eigene Rechte verlangten. Erwähnenswert wäre da Mary Astell, die sich um Bildung für Mädchen bemühte. Sicher ebenso erwähnenswert wären die Quäker, die sich im 17. Jahrhundert formierten und an die Gleichstellung der Geschlechter glaubten- und natürlich auch an die Gleichheit aller Menschen, was prompt zu Ärger mit den Gesetzen führte.

Aber letzendlich waren die meisten Frauen im 17. Jahrhundert in England zumeist "daheim und am Geschirrspülen, so wie sie es immer getan hatten" (1984:566), schliesst Fraser. Ich hoffe das hilft ein wenig. :winke:


Quelle:

Antonia Fraser (1984) The Weaker Vessel: Woman's Lot in Seventeenth-Century England, London: Phoenix Press
 
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Aber letzendlich waren die meisten Frauen im 17. Jahrhundert in England zumeist "daheim und am Geschirrspülen, so wie sie es immer getan hatten" (1984:566), schliesst Fraser. Ich hoffe das hilft ein wenig. :winke:

hmm weiß jemand darüber bescheid wie es mit der stellung, dem ansehen, den aufgaben usw.der frau im elisabethanischen zeitalter aussah? das schien doch bedeutend anders zu sein und vllt wäre es ganz interessant ein paar vergleiche aufzustellen.

gruß
 
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