Plünderung und Zerstörung Wetters (Hessen) durch die Schweden

letztergisone

unvergessen
Morchen,

komm mit einen Satz nicht klar - Tochter ist nicht da :weinen:und nie Latein gehabt. :confused:
... einer jungen Matron, so sich darin salviren wolle, die posteriora, falvo honnre, mit einer Art hinweg gehauen, dass sie herab bis auf die Knie gehangen......

en Teil is mir schon klar.

en hesse
 
salvi(e)ren - retten
posteriora - da es nur ein Satzfragment ist, nur die Annahme, dass sich das auf die Matrone bezieht: "letztere"
falvo honnre - falso honore? - Hinterlist

Mit Vorbehalt, da du uns nur ein Satzfragment anbietest:
Das Subjekt des Satzes wollte sich einer jungen Dame gegenüber so retten, dass es letztere hinterlistig auf eine Art hinweghieb, dass sie in die Knie hing.
 
Morchen,

komm mit einen Satz nicht klar - Tochter ist nicht da :weinen:und nie Latein gehabt. :confused:
... einer jungen Matron, so sich darin salviren wolle, die posteriora, falvo honnre, mit einer Art hinweg gehauen, dass sie herab bis auf die Knie gehangen......

en Teil is mir schon klar.

en hesse

Ich vermute, dass der noch unklare Teil aus dem "falvo honnre" besteht. Liegt hier möglicherweise ein Abschreibfehler vor? Aufgrund des "alterthümlichen" Textes gehe ich davon aus, dass dieser im Original in http://de.wikipedia.org/wiki/Fraktur_(Schrift) gesetzt wurde. Das kleine "s" am Anfang eines Wortes unterscheidet sich von dem kleinen "s" innerhalb am Ende eines Wortes und es sieht dem "f" ziemlich ähnlich. Wenn das zweite "n" in "honnre" eigentlich ein "o" ist, dann hätten wir statt "falvo honnre" "salvo honore".

Und das heißt: Salvo honōre - Zeno.org

"der Ehre, der gebührenden Achtung unbeschadet"

Was ist das denn eigentlich für ein Text?
 
falvo honnre - falso honore? - Hinterlist

Ich vermute, dass der noch unklare Teil aus dem "falvo honnre" besteht. Liegt hier möglicherweise ein Abschreibfehler vor? Aufgrund des "alterthümlichen" Textes gehe ich davon aus, dass dieser im Original in http://de.wikipedia.org/wiki/Fraktur_(Schrift) gesetzt wurde. Das kleine "s" am Anfang eines Wortes unterscheidet sich von dem kleinen "s" innerhalb am Ende eines Wortes und es sieht dem "f" ziemlich ähnlich. Wenn das zweite "n" in "honnre" eigentlich ein "o" ist, dann hätten wir statt "falvo honnre" "salvo honore".

Carolus' Lösung ist wahrscheinlich die bessere.
 
der "posteriore" ist in deutsch-latein gemischten Sätzen doch meist das Gesäss, oder?

"...der jungen Frau, die sich herausreden/abhauen/retten (salvieren) wollte, wurde, mit Verlaub (salvo honre) so der Hintern versohlt, bis er ihr auf die Knie herabhing..."
 
Zuletzt bearbeitet:
Es ist doch ein wenig brutaler: Die Matrona wollte sich im Armenhaus (der Armen Spittalhauß) von Wetter verstecken (salvi(e)ren) und wurde nicht *"mit einer Art" sondern "mit einer Axt" (sic!) hinweggehauen. Es geht in dem ganzen Abschnitt um Mord und Totschlag, verursacht durch ein schwedisches Heer im Zuge des dreißigjährigen Krieges unter Führung des schottischen Feldmarschalls in schwedischen Diensten Alexander Leslie.
 
Zuletzt bearbeitet:
Es ist doch ein wenig brutaler: Die Matrona wollte sich im Armenhaus (der Armen Spittalhauß) von Wetter verstecken (salvi(e)ren) und wurde nicht *"mit einer Art" sondern "mit einer Axt" (sic!) hinweggehauen. Es geht in dem ganzen Abschnitt um Mord und Totschlag, verursacht durch ein schwedisches Heer im Zuge des dreißigjährigen Krieges unter Führung des schottischen Feldmarschalls in schwedischen Diensten Alexander Leslie.


Die Beschreibung dieser Kriegsgräuel ist nichts für zarte Gemüter.

Ich habe auch ein paar Seiten überflogen und auf Seite 41 das mir unbekannte Verb "sprengeln" gefunden.

[...]andere haben sie gewippt, gesprengelt, daß das Blut zu Nasen, Ohren, Mund und Ohren heraus gelaufen [...]

Was heißt denn dieses Sprengeln (sofern ich nicht die Fraktur falsch gelesen habe)? Aus dem Kontext geht hervor, dass es irgendeine Art von Folter wohl ist. Wiki sagt, dass ein Sprengel u. a. einen Weihwasserwedel bezeichnet (Aspergill ? Wikipedia). Hat man dann die betreffenden mit so einem liturgischen Gerät geschlagen, oder bin ich auf der falschen Spur?
 
Da hast du recht, für zarte Gemüter ist dies nix.
Aber um die Grausamkeit dieses Krieges darzustellen, wie er vor meiner Haustür statt gefunden hat, enorm wichtig.
Über Sprengeln bin ich auch gespoltert.
 
Die Beschreibung dieser Kriegsgräuel ist nichts für zarte Gemüter.

Ja...

Ich habe auch ein paar Seiten überflogen und auf Seite 41 das mir unbekannte Verb "sprengeln" gefunden.

Ich lese da auch "gesprengelt" und zwar so, "daß das Blut zu Nasen, Ohren, Mund und Augen heraus gelaufen...", wenn man das ernst nehmen will, klingt das nach einer Methode, die einen Schädelbasisbruch verursacht haben muss.
Ich nehme nicht an, dass man dazu ein Gerät verwendete, sondern eher die Leute mit dem Kopf gegen die Wände schlug.

Noch was zu Steffens Beobachtung:

der "posteriore" ist in deutsch-latein gemischten Sätzen doch meist das Gesäss, oder?

"...der jungen Frau, die sich herausreden/abhauen/retten (salvieren) wollte, wurde, mit Verlaub (salvo honre) so der Hintern versohlt, bis er ihr auf die Knie herabhing..."

Die Beobachtung, dass es sich hierbei wohl um das Gesäß handelt, ist wohl richtig, da der Verfasser gerne Geschlechtsteile, indem er sie in ihrer Lateinischen Variante aufführt euphemisiert und meistens sein salvo honore - 'mit Verlaub' oder 'der gebührenden Achtung unbeschadet' hintendransetzt.
 
Hallo,

danke nochmals für die Info.
Treff am Freitag Dr. Michael Losse, werd den nach "gesprengelt" fragen.

schönen tach noch

en hesse
 
Warum kennen Ihn so wenige?
Aussage:
"Ich bin ein Deutscher und noch dazu ein Westerwälder; das will soviel heißen wie zwei Deutsche!"
Peter Melander [1585-1648] (eigentlich Eppelmann)
Graf von Holzappel stammte aus Niederhadamar bei Limburg und trat mit 25 Jahren als niederländischer Offizier in die Dienste des Prinzen Moritz von Oranien. Während des 30-jährigen Kriges (1618-1648) kämpfte er als überzeugter Refomierter zunächst auf der evangelischen "Union". 1641 wechselte er die Fronten und trat zum Kaiser (Ferdinand III.) und zur katholischen "Liga" über, um "zum Verderben der Fremdherrschaft in Deutschland noch einmal seinen grauen Kopf zu wagen". Am 17. Mai 1948 starb Melander, inzwischen Oberbefehlshaber aller kaiserlichen Truppen in Deutschland, in der Schlacht bei Zusmarshausen in der Nähe von Augsburg, von einer schwedischen Kugel getroffen, den Soldatentod.
 
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