Währung im Jahre 1621-1625?

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Gast

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Hallo,

trotz ausgiebiger Recherche bin ich nicht zu einer Antwort gelangt, da sich die Beiträge teilweise widersprechen. Wurde im Jahr 1621 mit Talern oder Gulden bezahlt, respektive mit Hellern oder Kreuzern? Oder etwas ganz anderem?

Ich danke nochmals für die Hilfe,
Christiane
 
Hallo,

trotz ausgiebiger Recherche bin ich nicht zu einer Antwort gelangt, da sich die Beiträge teilweise widersprechen. Wurde im Jahr 1621 mit Talern oder Gulden bezahlt, respektive mit Hellern oder Kreuzern? Oder etwas ganz anderem?

Ich danke nochmals für die Hilfe,
Christiane

Vermutlich mit allem zusammen, da unterschiedliche Währungen nebeneinander existierten. Du solltest deine Frage also konkretisieren: Welches war im Jahr 1621 die Haupt-/Leitwährung in der Region XY?
 
Es ist so wie floxx schon sagt... und DEN Taler, Gulden oder Heller gibt es sowieso nicht :)
Ab 1600 war in Europa aus Südamerika und Mexiko wieder soviel Silber vorhanden, dass es wenig Grund gab, die Münzen "Vom Amts wegen" stark zu verfälschen. Allerdings wurde im frühen 17. Jh. - der "Wipper- und Kipperzeit" - jede Menge "privater" Währungsmanipulation getrieben. Für den Wert ist ausschließlich das Silbergewicht ("Feingewicht") ausschlaggebend, das allerdings in jeder Region anders war.
 
Ich muss mich da noch etwas korrigieren... Um 1620 waren (wie schon vorher im 16. Jh) auch offizielle Stellen an der Münzverschlechterung beteiligt. Diese "Inflation" spielte sich allerdings innerhalb von 5 Jahren ab, im Gegensatz zu der Entwertung des mittelalterlichen Pfennigs oder des römische Denars im 3. Jh.. Ab etwa 1623 wurde dann aber Geld wieder "nach altem Schrot und Korn" geprägt.
Allerdings handelte es sich hierbei um eine "Kleingeldinflation"; Goldmünzen und "harte Silberwährung" behielten natürlich ihren Wert.
 
Vielen Dank für die Antworten. Es geht um die Währung in Hanau/ Hessen um das Jahr 1620. Es existierten also mehrere Währungen? Das würde auch erklären, warum in alten Schriften manchmal der Gulden und dann wieder der Taler auftaucht. Ich glaube aber, der Übersichtlichkeit wegen bleibe ich im Buch bei einer Währung, sonst ist der Leser genau so verwirrt wie ich :eek:)

Christiane
 
Fangen wir noch mal von vorne an: 1620 ist so ziemlich das unglücklichste Jahr, dass Du Dir hättest aussuchen können. Die Kreuzer sind grundsätzlich unterwertig! Zwanzig Jahre vorher gingen noch 72 Kreuzer auf den Reichsthaler, um 1620 werden schon 140 oder mehr gefordert, weil sie verfälscht sind.

Der Thaler wird entsprechend einem Münzfuss aus einer Mark geprägt. Münzfuss und Mark haben von Gegend zu Gegend verschiedene Werte; für den Reichsthaler von 1518 galt der 9-Thaler Fuß aus der Kölner Mark, was zu etwa 26 g Silber im Reichsthaler führte.

Für andere Währungen besaß jeder Kaufmann eine mehr oder weniger aktuelle "Valvationstabelle" Valvationstabelle ? Wikipedia, in der die Umrechnungen zu anderen offiziellen Münzen erfasst waren.

Die Wipper und Kipper fälschten zwar vor allem Groschen und Heller, aber um 1622 kamen offenbar auch unterwertige "Kipperthaler" auf...

Der Reichsgulden war allerdings ebenso verbreitet, allerdings wog er nur 23 g Silber (zu demnach 60 (ehrlichen) Hellern statt 72.

Der Preußische Reichsthaler und die Gulden ab 1750 und erneut nach 1800 waren allerdings andere Münzen
.
Die angesprochenen Gulden sind - entgegen ihres Namens - alles Silbermünzen. Goldmünzen (z.B. der ursprüngliche Goldgulden, der sich vom Florentiner ableitet) waren i.d.R. kaum im Umlauf.
 
Wow, deSilva,

damit kann ich arbeiten. Vielen Dank für die Infos. Das Jahr ist wirklich unglücklich, schon allein wegen des Dreißigjährigen Krieges. Aber ich wollte es ja nicht anders ;o)

Christiane
 
Lies mal den Simplizissimus von Grimmelshausen. Der spielt zu einem guten Teil in Hanau während des 30jähirgen Krieges, Grimmelshausen ist Zeitzeuge. Ich kann mich zwar nicht daran erinnern, ob Währungen in de entsprechenden Kapiteln benannt werden, aber das macht ja nichts.
 
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