Absolutismus in Brandenburg-Preußen

dss2

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Hallo!

Ich habe mich zum Absolutismus in "Deutschland" informiert. Jedoch gibt es im Internet nicht so viele vertiefte Informationen über den Absolutismus in Brandenburg-Preußen. Deswegen dachte ich, ich könnte hier Antworten auf meine offenen Fragen bekommen.

- Wie war die Infrastruktur (Seerouten, Handelswege, etc.) in dieser Zeit? Wie hat diese den Handel beeinflusst?
- Warum hatte Brandenburg-Preußen keine Kolonien, obwohl das Geld für eine Kolonie vorhanden war?
- Was für einen Stand hatte die Kirche und der Adel?


Ich hoffe ihr als Geschichtsprofis könnt mir weiterhelfen. :)

Danke

lg
dss2
 
An Handelsrouten gab es schonmal die großen Flüsse. Zu Straßen und Kanälen:
http://www.geschichtsforum.de/203186-post9.html
Für die Seerouten wurde später, als es dazu kam, Emden wichtig. Zuvor hatte Brandenburg-Preußen mit dem Mangel an Häfen ein bisschen Probleme.
Es gab auch eine preußische Unternehmung mit Reisen nach China unter Friedrich II.. Ich suche gerade mal den Thread.

Brandenburg-Preußen hatte bis Friedrich Wilhelm I. an die Regierung kam geringfügige Niederlassungen in Afrika.
 
Noch weitere Informationen zur kurbrandenburgischen Flotte und dem Verbleib in Preußen findest Du auch hier http://www.geschichtsforum.de/f57/deutsche-handelsseefahrt-34937/ .

Der kausale Zusammenhang zwischen einer starken Flotte und überseeischen Besitzungen bzw. Kolonien dürfte ja klar sein.

Doch Preußen hatte mit seinen Meerzugängen, beschränkt auf die Ostsee, keine gute geographische Lage als weltweite Seemacht.
Weiterhin hinderlich dürfte sich ausgewirkt haben, daß in Preußen wenig Seefahrer-Traditionen und somit auch keine Infrastruktur für den Bau und das Unterhalten einer Kriegsflotte vorhanden war. Preußen wurde zu der damailigen Zeit als Landmacht angesehen und diesen Status zu erreichen kostete Preußen schon genug finanzielle Mittel, an eine Flotte war da gesponsert aus dem Staatshaushaltssäckle nicht zu denken.

In jenen Jahren spielten als Weltweite (deutsche) Seefahrer- und Handelsnationen die beiden Städte Bremen und Hamburg die wichtigste Rolle.

Das alles ändert sich erst mit der Bildung des Nationalstaates Deutschland bzw. vorab mit der Bildung des Norddeutschen Bundes, aber das liegt weit über der Zeit des Absolutismus ....
 
Ok, das alles kenne ich schon. Trotzdem vielen Dank. Die letzte offene Frage wäre nun zum Stand des Adels und der Kirche...
 
Ok, das alles kenne ich schon. Trotzdem vielen Dank. Die letzte offene Frage wäre nun zum Stand des Adels und der Kirche...

Könntest Du bitte Deine Fragestellung etwas präzisieren. Meinst Du die Stellung des Adels und der Kirche zu den Kolonialprojekten oder generell die historisch-soziologische Stellung des Adels und der Kirche im Zeitalter des Absolutismus in Brandenburg-Preußen?

M.
 
Zur Stellung der Kirche ist generell zu sagen, dass es sich wie in den anderen Ländern des HRR auch verhielt. Geprägt war auch Brandenburg-Preußen von den religionspolitischen Festlegungen im Zuge des Westfälischen Friedens. Westfälischer Friede ? Wikipedia Insbesondere wichtig für Preußen war, dass die Mehrheit der Untertanen Lutheraner waren, wenngleich das Königshaus seit dem frühen 17.Jh. selber reformiert war. Der Gegensatz zwischen Reformierten und Lutheranern führte noch lange im Zeitalter des "Absolutismus" zu inneren Konflikten, v.a. da die Lutheraner - wohl zu Recht - eine Bevorzugung der Reformierten durch die Kurfürsten und Könige vermuteten und sich häufig gegen die Ansiedlung der Reformierten sträubten. Die preußischen Könige standen als Landesherren trotz ihrer reformierten Konfession der lutherischen Landeskirche vor.
Religiöse Konflikte nahmen dann erst unter Friedrich Wilhelm II. von staatlicher Seite zu. Interessant für Dich könnten die Streitigkeiten um das Religionsedikt von 1788 sein (Auch Woellnersches Religionsedikt).
Zu Wöllner: Johann Christoph von Woellner ? Wikipedia
 
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