Überschaubarkeit der Adelsfamilien im 18.Jh.

Brissotin

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Hallo!

Kann mir jemand helfen? Die Vielzahl der regierenden, appanagierten und unehelich gezeugten Fürsten und wiederum deren Nachkommen, Prinzen u. Prinzessinnen, machen eine Überschaubarkeit der Familienverhältnisse im Hl. Röm. Reich für mich sehr, sehr schwer. Selbst in manchen von Museen herausgegebenen Ausstellungskatalogen treffe ich immer wieder Ungereimtheiten an.
Ein Beispiel: Ein Bastard August des Starken, war der Ritter von Sachsen (Oberkommandeur der Sachsen bei Hohenfriedeberg zum Bsp.), ein anderer war der Graf von Sachsen; ein legitimer Sohn, allerdings nachgeboren, Friedrich August II. Kurfürst von Sachsen, nannte sich Herzog von Sachsen...
Merkt ihr was? Das ist alles höllisch schwierig! :devil:
Gibt es Literatur die kurz und überschaubar diese Zusammenhänge darstellt?
 
Brissotin schrieb:
Hallo!
...

Ein Beispiel: Ein Bastard August des Starken, war der Ritter von Sachsen (Oberkommandeur der Sachsen bei Hohenfriedeberg zum Bsp.), ein anderer war der Graf von Sachsen; ein legitimer Sohn, allerdings nachgeboren, Friedrich August II. Kurfürst von Sachsen, nannte sich Herzog von Sachsen...
Merkt ihr was? Das ist alles höllisch schwierig! :devil:
Gibt es Literatur die kurz und überschaubar diese Zusammenhänge darstellt?

August "der Starke" soll ja 365 uneheliche Kinder gehabt haben:D .
Was jedoch legende ist.
Er hatte sogar einen sehr berühmten Bastard. Moritz Graf von Sachsen.
Dieser wurde zu einem der erfolgreichsten Herrführer Frankreichs und ein sehr reicher Fürst. Sein Grabmal liegt in Straßburg (glaub ich).

Es gibt zu fast jedem großen Adelsgeschlecht aus Deutschland biographische Bücher.
z.B. "Die Wettiner" von Jörg Rogge.
Oder "das Buch der Hohenzollern" von Max Ring. (das ist aber sehr teuer)

Versuchs einmal mit Googeln.
Oder frag in Buchgeschäften nach. Dort kann man die Bücher auch gleich bestellen.
 
Ich kenne diese biographische Bücher, habe auch selber welche zu den Wittelsbachern, Habsburgern und Hohenzollern. Jedoch finde ich die Biographien meistens recht dünn, sie kratzen an der Oberfläche auf fünf bis zwanzig Seiten zu jeder Person aber erhellen doch nicht wirklich die verwandschaftlichen Verhältnisse. Gerade diejenigen der Vielzahl von Nebenlinien sind von hoher Bedeutung, gerade politisch. Die meisten Autoren ergehen sich in ohnehin als bekannt anzunehmende Größen, wie Kriegsverlauf usw..

Womit beschäftige ich mich? Wie sah der geistige Horizont eines Herschers des 18.Jh. aus, was waren die Grenzen und Leitfäden? In welchen Dimensionen fand für ihn Familienpolitik statt? In wie weit ist diese von der Politik des Staates denn zu trennen, gerade im Zeitalter des Absolutismus. Gewiss habe ich mich da gerade iim Dtl. des 18.Jh. auf ein vorzüglich kompliziertes Feld begeben.

Oh ja Moritz von Sachsen ist irgendwie so ein cooler Typ. Das verraten auch die Porträts von ihm, dem Maréchal de Saxe und Bekannten von der Marquise de Pompadour.

Das mit den 365 Kindern, nennt Wilhelmine Markgräfin von Bayreuth in ihren Memoiren. (wieder so eine eigentlich hohenzollersche schwierige Nebenlinie.) Sie war ja immerhin Zeitgenössin, sollte selber ja den König von Polen heiraten. Komisch, dass gerade sie dann noch solchem Quatsch das Wort spricht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Brissotin schrieb:
Ich kenne diese biographische Bücher, habe auch selber welche zu den Wittelsbachern, Habsburgern und Hohenzollern. Jedoch finde ich die Biographien meistens recht dünn, sie kratzen an der Oberfläche auf fünf bis zwanzig Seiten zu jeder Person aber erhellen doch nicht wirklich die verwandschaftlichen Verhältnisse. Gerade diejenigen der Vielzahl von Nebenlinien sind von hoher Bedeutung, gerade politisch. Die meisten Autoren ergehen sich in ohnehin als bekannt anzunehmende Größen, wie Kriegsverlauf usw...

Hmm. In fast jedem größern Buch über Dynastien werden Stammbäume mit angegeben.
Das solche Bücher meist nur oberflächlich auf die Biographien eingehen ist allerdings verständlich. Schließlich werden da meist nur die 20-30 wichtigsten Personen dargestellt.

Brissotin schrieb:
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Womit beschäftige ich mich? Wie sah der geistige Horizont eines Herschers des 18.Jh. aus, was waren die Grenzen und Leitfäden? In welchen Dimensionen fand für ihn Familienpolitik statt? In wie weit ist diese von der Politik des Staates denn zu trennen, gerade im Zeitalter des Absolutismus. Gewiss habe ich mich da gerade iim Dtl. des 18.Jh. auf ein vorzüglich kompliziertes Feld begeben.

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Da müsstest du dir Biographien über den jeweils einzelnen Monarchen besorgen. Diese sind dann ausführlicher und sind meist von Autoren geschrieben die sich schon länger mit der Person beschäftigen.
Vor allem aus der Zeit des Absolutismus dürfte es Bücher zu allen größeren Herrschern aus Deutschland, Frankreich u.a. geben.


Brissotin schrieb:
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Das mit den 365 Kindern, nennt Wilhelmine Markgräfin von Bayreuth in ihren Memoiren. (wieder so eine eigentlich hohenzollersche schwierige Nebenlinie.) Sie war ja immerhin Zeitgenössin, sollte selber ja den König von Polen heiraten. Komisch, dass gerade sie dann noch solchem Quatsch das Wort spricht.

Die gute Wilhelmine wollte dem August da wohl nachträglich eins reinwürgen, weil der sie nicht geheiratet hat.
Hat aber nicht geklappt.
Jedenfalls glauben heute einige das August seinen starken Beinamen auch wegen seiner unglaublichen Manneskraft hat. Dieser Hengst der.
 
Die, wie ich finde beste, genealogische Datenbank zum europäischen Hochadel ist http://genealogy.euweb.cz/
Ein guter Wegweiser durch den Dschungel blaublütiger Stammbäume - wobei hier nur genealogische Beziehungen zu finden sind, biographische Daten sind vollkommen ausgespart.
 
Vielen Dank vor allem an Rovere. Da muss man aber auch sich ziemlich durchwühlen, um sich Übersichtlichkeit zu verschaffen.
Es scheint tatsächlich ein schwieriges Thema zu sein. Aber das bestreite ich ja auch nicht.
Da sind scheinbar schon andere vor mir dran gescheitert.
@Joinville, ich glaube mich entsinnen zu können, dass sie so traurig nicht war, den alten Zausel nicht zu heiraten. Schließlich war sie noch keine 20 und er fast 50. Aber gut versorgt wäre sie sicherlich gewesen, im Unterschied zu dem Bettelknaben von einem Markgrafen, den sie schließlich abbekam.
 
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