hjwien
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Guten Abend, ich mag mal ein bischen fremdgehen:
Da habe ich es mir endlich mal vorgenommen, den "Langen Weg nach Westen" vom Winkler zu lesen, und stolpere über einen Punkt, der mich ein wenig beschäftigt.
Nach Wieland würden "alle Nachteile der deutschen Staatsverfassung [um 1780] durch den einzigen unschätzbaren Gewinn weit überwogen: daß, solange wir sie erhalten, kein großes policirtes Volk in der Welt einen höhern Grad menschlicher und bürgerlicher Freiheit genießen und vor allgemeiner auswärtiger und einheimischer, politischer und kirchlicher Unterjochung und Sklaverei sicherer sein als die Deutschen." [Winkler S.45, siebte Auflage]
Und weiter "kein Regent in Deutschland ist, dessen größere oder kleinere Machtgewalt nicht durch Gesetze, Herkommen und auf viele andere Weise, von allen Seiten eingeschränkt wäre; und gegen welchen, wofern er sich irgend eine widergesetzliche Handlung gegen das Eigentum, die Ehre, oder die persönliche Freiheit des geringsten seiner Untertanen erlaubt, die Reichsverfassung dem Beleidigten nicht Schutz und Remedur seiner Beschwerden verschaffte."
Nun frage ich mich: ist das so? Waren die Leute im 18. Jh freier als nach der Restauration, fühlten sie sich so? Da ich auch noch von Safranski das Buch über Goethe und Schiller zu liegen habe, stellt sich mir gerade hier die Vergleichsfrage: Wie ist das mit Goethe, der scheinbar keine Grenzen kennt, nicht geistig und nicht räumlich, und überall zu Hause ist, und Schiller, der der Sklaverei seines Landesherrn entflieht und quasi sein ganzes Leben ein Flüchtling bleibt. Wie frei fühlten sie sich, im Inneren und im Äußeren?
Da habe ich es mir endlich mal vorgenommen, den "Langen Weg nach Westen" vom Winkler zu lesen, und stolpere über einen Punkt, der mich ein wenig beschäftigt.
Nach Wieland würden "alle Nachteile der deutschen Staatsverfassung [um 1780] durch den einzigen unschätzbaren Gewinn weit überwogen: daß, solange wir sie erhalten, kein großes policirtes Volk in der Welt einen höhern Grad menschlicher und bürgerlicher Freiheit genießen und vor allgemeiner auswärtiger und einheimischer, politischer und kirchlicher Unterjochung und Sklaverei sicherer sein als die Deutschen." [Winkler S.45, siebte Auflage]
Und weiter "kein Regent in Deutschland ist, dessen größere oder kleinere Machtgewalt nicht durch Gesetze, Herkommen und auf viele andere Weise, von allen Seiten eingeschränkt wäre; und gegen welchen, wofern er sich irgend eine widergesetzliche Handlung gegen das Eigentum, die Ehre, oder die persönliche Freiheit des geringsten seiner Untertanen erlaubt, die Reichsverfassung dem Beleidigten nicht Schutz und Remedur seiner Beschwerden verschaffte."
Nun frage ich mich: ist das so? Waren die Leute im 18. Jh freier als nach der Restauration, fühlten sie sich so? Da ich auch noch von Safranski das Buch über Goethe und Schiller zu liegen habe, stellt sich mir gerade hier die Vergleichsfrage: Wie ist das mit Goethe, der scheinbar keine Grenzen kennt, nicht geistig und nicht räumlich, und überall zu Hause ist, und Schiller, der der Sklaverei seines Landesherrn entflieht und quasi sein ganzes Leben ein Flüchtling bleibt. Wie frei fühlten sie sich, im Inneren und im Äußeren?